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Sächsische Volkszeitung : 29.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192111297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-29
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.11.1921
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c wkichungen von den obigen Ans<e?iuwg«-esinai»n<ken vorltrgen. dinstchlltch de» Aller», der G öße. de» Verhetratetsein«. und der Fnnt- und Milttürdienstzett unter Umstanden Ausnahmen gemacht werden. Die Anmeldung kann verlönlich oder schriftlich erfolgen und -war bet nachfolgenden Meldestellen: Dresden'Elbkgserne ehr- uialtae ILgerkasernes szugleich für die Abteilung Riesa', Leipzig iKase'ne des ebemaligen FeldartttlerteregimentS 77, Zugleich für ble Abteilung Borna und Wurzen), Cy'Minß ikkaserne de» ehe maligen IneanierlrregimentS 181) smgle ch für Abteilung Kl uchau), Zwickau (Ka erne der Lande«voüze>) Plauen-sKaserne der Landes« pollz-i', Z'ttau (Köiito-L dw g-Kaicrne), Kamen- «Kaserne der Landekpolizci. Bei schriftlicher Anmeldung muß der Bewerber seinen Wohnort und seine Wohnung genau angeben, auch die nötige» Pcrsonalpapiere beifügen. — Der Verl aus de» Radcbereer F-en-'riverkslabora- tor'ums, der im voiiien Jabie io a»oßeS Au s lien erregte, weil er für den sächsi chen Siaat anß-rard milch iinaünst'g, iür da« Sachieiiwerk, de» Käufer, aber lehr aü-istig wrr, niira nur nächste» Mi two h vor den, Dresdner Schöts iner ckit rur Verhaust»»' lam men, ln einer Anklage, die der G hstue Ka iiM'k-'curai Arnbola geren die Wochenich-Üt „Dresdner Ninidichau" weaen Velcid'"il!ig angestrengt hat. Voraussichtstch iverden n. a. auch d r frühere sächstsche M »istcip äsiaeni Dc. Gradnaucr und zwei der jetzigen sächsisch,» Minister vernommen weiden. Bautzen Eine wesentliche E-Hö'nina der Lustbarlestsstener beschaffen hier die städtische» Kollegial -m Hindi ck am die Voish inen der neue» Nclch?ergänt»i>gsst- uer - Oednnin de« Neichseal.s, d e versch'edene Veranstal»ing-n vor der Sieueipflichl bereit, wecke nach d-r örls-chen Kemeindestenerordniing bm'-er bcst-u rk wurden. Dadn-ch wäre der Sladt ein Ausfall von 270000 M. entstanden, der »nn dadurch gedeckt wird, daß d e andere» Veranstaltung''» entivre hcnd hoher besteuert werden. Im veriainenen AtcueiiahrebcackttedieBergn>igu»gs° stener in Bautzen blOooO M., der Ertrag der neuen St. » r ätze wird ans SSO 000 M. veranschlagt. Bei Ta»-Vergnügen w rden in Zukunft alle Einnahmen zur Hälfte weggestencrt. Dabei werdni auch die soaenannten Nebenleistungen wie Gebühren für Kleide-ablage, Tanz- bän chen usw. dem Eintrittspreise zugespiochcn und zu- Steuer heran.-ezoge». Der Vertreter der Gastwirte warnte vor zu weit gehenden Maßnahmen, da in Görlitz z B. schon 78 Lokale ein gegangen seren. 8. Aus Dresden —* U.-T.-Lichtspirle. Am Freitag nachmittag fand ln dc» U.-T.-Lichtspielen die Erstaufführung des Moiuimeittaksilms „D a s indische Grabmal" nach dem gleichnamigen Roman von Thea von Horbou statt. Ein geheimnisvoll nnmntendeS Vorspiel erössnete das Werk. Mit Spannung harrte das Premierenpnbli- kuin der Dinge, die da kommen sollten. Die Erwartungen wurden in vollem Umfange erfüllt, ja bei weitem übertrosscn. In rasch wechselnder, die Spannung immer mehr steigernder Folge baut sich die Handlung auf, die den Zuschauer nach kurzem, fast zu schnellem Uebergang von Europa in das im modernen Film so sehr beliebte, glanzumwobene Indien führte. Märchenhafte kolossale Bauten pomphafte Auszüge des indüchen Fürsten, Eic- fantenritte, aufregende Tigerszenen, landschaftliche Bilder von hohem Reiz wirken zusammen, so daß inan tatsächlich von einem Moiiumcittalfilin sprechen kann. Im Mittelpunkt der Handlung stehen die bekannten Filmschauspielcrinnen Mia May und Erna Morena. Die U.-T.-Lichtspiele haben wieder einmal mit der Er werbung dieses MonumentalsilmS bewiesen, dass sie in Dresden an der Spitze sämtlicher Lichtspieltheater stehen. Der Erfolg wird sicherlich nicht ausbleiben. Gemeinde- und Vereinsnachri^^n 8 Dresden. De» schon mehrfach tn der Oesfeittsichkcit bei verichiedenen Anläße» mit schonen Erfolgen hervorgetretene Fried richstädter Kirchenchor veranstaltete am So»»>ag, den 20. No vember abends 6 Uhr in der Kirche „St. Michael" zu Dresden- Friedrichstadt eine Visitatio Sanctisjiml. Der Chor, der über ein gutes Stinzniateriak verfügt, trug unter der bewährten Leitung drS Herrn Lehrer und Organisten Flesch folgende Stücke klang schön und mit guter Nuancierung vor: 1. Orgelspiel: Phantasie über Bc»i rreator spiritus von Fil Eapoeci, 2. Kyrie, 3. Sanctus, 4. Benedictus, k. Agnus Dei aus der Messe von Joses Nied- Hammer, 8. Offertorium für Weihnachten von Ludw. Bonvin (S. I.), 7. Abendgebet von Xaver Engelhardt, 8. Tantum ergo von Josef Hanisch. Besonders ansprechend wirkte das innige Abendgebet mit den schönen Sopran- und Altiolis, das Herr Lehrer Thiele mit gewohnter Sicherheit und seiner Regi strierung auf der Orgel begleitete. Herr Pkarrer und Vikariats rat Richte r zollte den wackeren Sängern wahrhaft herz- erhebende Worte des Dankes und der Aufmunterung, indem er ihre opferfreudige Tätigkeit zur Verherrlichung des Gottesdienstes mit dein Jubelgelange der Engel verglich, der seit Ewigkeit vor GotteS Thron erschollt. Eine zahlreiche Gemeinde hatte sich ein gesunden, die den herrlichen Gesängen andächtig lauschte und dem segnenden Heilande in Ehrfurcht diente. Meister Hirsch » Bühlau. Unsere Moiiai»veistani'>il>lna am 20. Nov mbcr gestattete fih insofern bttoittei« wnrd'g. olS wir linicrn ncuen geistlichen Beirat, Hcrrn Kaplan Nlichter, begcüßcn lonnicn Herr Konsistorckkrat Pfarrer Rothe, welcher auch «schienen war, aedach e nochmal» in herzlicher, anerkennender veile der Berdlenste des geschiedenen Herrn Biane» Inst um ten hiesigen Volkkverein und stellte de» Geme ndemstgüedern den neuen gelst «chen Herrn vor. Sichtlich erfreut wurde dieser durch ein sinnige» Gedicht, weiche« mit aller Hecchichkett und unter Neberreichuna eine« Blumenstraußes, von Fränl- Jäschke vorgetiaie» wu-de. Fränl. Sichert ge obte im Namen de« Ver ins weitere Treue zur M laibe-t und stellie dem neuen aeist ichen Herrn o!e Bertrattensorgaü sai'on vor. die sederze t iich des Bere'iisweieiis restlos -ö dernd annimm! Gedankt sei ins- b-sondere noch d in rührigen Dr Sdacr Geichättsfüh er c>es Voi.s- vercliis, Heirn Apotheker von Wolski, nu !e-ne jeserzeit anreneu- de», a-i'Miinicruden Wo te im Inlcreise ocs Volkrvcre nr ie-n V.sic her,ugeben. Dank auch Fränl. Krait für den schöne,, Gelang und Fränl Lnk-rlai iür d>i° ichöne Klavieisvi:!. Möge e« He,>n Kaoian stüchiec gelinaen, die Gemei-we weiter aiiStiibanen. — Der Dank und da-- B rtrau-n seiner Glaub g, n w rd -hm lein schweres A-ut -rlc chlein!, — Foiaense Re aminon ,o»ro. ciim-mm g an- geuoni-ncn uns an das S ä ch s! - ch e Kuitnsministerinm, sowie an die Reichsregierung geschickt, „Die am h itt-gen Tag: in, Gaiiaos .Raiskeller zu Bühlau" versaittm Ilen Miic-lieder und Frcuuse ver O.isgruppc We-tzer Hirsch « Bühlau » Oocrioschiv tz oes Bapsoereins lü, oa« talbol. Deuischlano crtz.beii aiierschä-tsle» P>o est g-g n die Lero-dnunr de« Sächsischen Knttusm n-steriums, wonach unicr.ni iwchwürdwsten Herrn Bi-chot vervolen wuo die kalhol. Lchnlen zu veiuche» uuv daic-bit Religio»,puiinnaen vo.zun>»iiren. Sir verlangen, das; das Verbot, eaö ge.»'» 8 der Rcichsvusasjung verslötzl, unver züglich zurnckg.noninieu wcrdl" 8 Grimma. Am 6. November hielt der Voltsvererrr seinen Gemeiiideavciid ab. Rüper süc einen Vortrag des Herrn Hochschulseeljorger Beier aus Leipzig war die Zu,uui»leir- luufl als Eiup>aug für unsereir ueueir Pfarrer Beyer gedacyr, iveil die Veranstaltung größerer Feitiichieilen rvcgen der Armut der Gemeinde nicht möglich war. An diesem Abend wollten die Katholiken ihren neuen Hirten schlicht und einiach, aber nicht minder treu und herzlich gemeint begrüße». Bis auf de» lcpi-'N Platz ivar das gemütliche Gesellschaftszimmer des „Kronprinzen" besetzt. Nach einem geineiufameii Liede bgegrügtc der Leiter des Abends alle Erschienenen und hieß unsere» neue» Pfarrer auf das I-erzlichste williommeu', unter der Zusicherung fester neuer Mitarbeit aller, die es vermögen, an dein e:nen großen Werte: Der Arbeit an de» unsterblichen Seelen, bat er ihn, das schwie rige Amt eines Pfarrers in Grimma zu übernehmen und seiner Herde ein guter Hirte zu fern. Mit einigen liebevollen Worten dankie Herr Pfarrer Beyer für den dargebrachten Gruß und gab anschließend Richtlinie» seinee Seelsorge in unsere'' Ge meinde, die manchen lichtvollen Ausblick in die Zukunft ge währten. Durch eine launige, humorvolle Rede, aber doch ge stimmt auf einen feinen ernsten linierten, führte als Amisbr»- der Herr Hochschulseelsorgcr Beier seinen Namensvetter ei» »nd wünschte ihm Gottes Segen zn seiner nicht leichien Arbeit, worauf er zu dein Voriragsihema des Abends: „Franz von Assisi »nd die heniige Zeit" überleitete. Mit einigen großen scharfgczcichnetcn Strichen entwarf der Redner ein Bild unserer heniige» kaUen, selbstsüchtigen, l>ab- gierigen, nur auf das Diesseits bedachten Zeit und stellte ihr gegenüber den liebeglühenden, selbstlosen, allen Besitz von sich weisenden, nur an das Ienseiis denkenden hl. Franz von Assisi. Zwei Gegensätze, wie sie schärfer kaum denkbar sind. Einen Mittelweg scheint es nicht zu geben, nur ei» Entweder — Oder wird von uns gefordert. Und doch bring! Ncichium meist Ver derben und Armut schändet nicht, wen» sie Müh und Mittel zu dem einen Ziele sind, das wir alle haben: Sich und anderen den Weg zum Herrgott suchen. An einigen aus der Geschichte und dem Leben gezeichneten Männer- und Jraneiigesialien wies der Redner die? nach. Herzlichen Dank ihm für seine warmen über zeugenden Worte, die uns mit neuem Mut und Eifer sür unser schwieriges Werk crsüllen. Franz, der verachtete, von seinem eigenen Vater verstoßene Betielmönch, errang durch seinen heiligen Eifer, sein reines Leben einen Einfluß aus die Welt, der schon Jahrhunderte un datiert Auch heule brauchen wir mehr denn je Franziskns- natnre», die ihren Mitmenschen durch Wort und Tat beweisen, daß Mainmonsdienst und Sinncnlust nicht die höchsten Freuden sind, daß das Nennen und Jagen nach Erdcngülern nicht Glück und Zufriedenheit bringen. Solche Nature» uns zn erringen, muß, neben unser allcreisrigcm Geber. Ausgabe der Erziehung sein. Nur in unschuldige» reinen Kinderseele» können die Samenkörner alles Guten und Schönen gesät, können cniskei- monde Pflänzlcin betreut und gepflegt werden, auf daß dereinst köstliche Blüten sich entfalten, sich und anderen zum Segen und zur Freude. Deswegen empfinden wir Katholiken es als Ein griff in n sere heiligsten Rechte, als Hemmnis unserer Ent- wicklnngsfreiheit, wenn man dem berufensten Erzieher unserer Kinder, unserem Bischof, cs zu verbieten wagt, unsere Jugend zu belehren »nd zu unterrichten, weil dann die Gefahr besteht, daß die großen sittlichen Kräfte, die unser Glaube in Menschen- scelen zu »ecken und lebendig zu erhalten vermag, nicht zur Enisaltnng kommen. Allen Weltanschauungen, allen Parteien gibt man freie Bahn, nur uns Katholiken sucht man z» knebeln. DaS dulden wir nicht, denn auch mir sind Menschen, gleichbcrech- »igt den anderen; deswegen werden wir nicht aushören, für da» zu kämpfen, was wir als recht erachten, bis die gesetzwidrige Schranke endgültig gefallen ist. — Diese Versammlung bewies, daß auch in Grimma ein reges katholisches Leben ist und daß es unter dem neuen Seelenhirten nur noch reger zu werden ver spricht. Le'pzlg. In e-n-r dem Ernst dcS Taoes io recht entwre len den Weise bea-nn der biestie Verein kaibol. K»ist me d-n v'rstosse»en Bnßla" Nach el»-r s!'„ die »er'iorb nni und gKoll'-ne'i Mit--jeder cibaeliah'-wii bell. Messe fand die »li-sche Vercinsb,»stunde sti't, an w-'icher sich dü Miillicder nedst Aiigeliö igen recht zahlre-ch de- i'il g-en. — Im Nahmen d«s dic» ä>rig'n W uterinairamm^ wurde am Abend e'n Famckie-i'-bend »nt Vortrag über das lhe-na „Der Lebe''li"is der Fa-n l-e" abg-balt n. E'ne griit be onde-e Wc he erkiest diese Veranstaltung d„>>„rch. Naß der liobwürdigst - Herr V ichoß Dr. Ehr. Schreiber, -n B gleöiing des Herr» Walai >1 Atranz d-riell cn beiivoAit'». Nach Beglich m swort-n des I. Dorützen en, Herrn Jobs. Anreden, an d n holici Elast und die Ver'ammli-nz behändeste der Redner des A'-c-d*. Here lst'arr r Werner-Nie-a, in ab llstüiidbrem Varlraae das genannte T -ema. In westiastenaer, aei-i ick er, io' "'volle»deier Art uns We-ic w-ißte der -estiätzt' RMier di- zahlreiche Zw ö>'-r!chast m t ie n n »rächt gm Anesührung-n, denen nässende Siellen der veil. Sch Et. ichöne D-ch'er>ooii', iromme Er mahnung-» n id Wünsche cinr flochten wann, zn fesseln und mit reichen, Beifall dankte die VerPiiim Niig. — Der I ochwürd gste Herr Bilchoi richtete io a»n ü «an« heizstche Wo te an die Veriammlnng und gab seiner besonderen Freude Aurdiuck, einer io cindruck vollen Vereinevera-stastnii'. die von dem Gedavstn der Einmllt gleit »nd Treue zu den I'ealen des K. K. V. actraren war. teistiehmen z» können. Ernste und initerc Neziia-ionen von Fra» Ioiliei-Nen» mann, soww Mnsikvorträae de« Herrn Lehrer Rudolf Jo l l > et lnr iteten den Anweiendcn herrl-che Kunstgenüsse Mit dem a te» sei öiic« Verband« iev de« N. K. V. fand die wohlgelungene Veran» stailung den Adschluß. Der K. K. V. Leivria, d-r sich neben seinen hohen Au'aabe« «uf dem '^iebstte der Weltanschainina. wirüchafisich-m. poliliichem »nd gelelliaem Gebiete, auf letzterem I'ew der« die Förde „na und Pflege der deiitichen Volk?» und Fanlilienzeineinichast im Ge steck» ist- -icher Vo kSnalur zu e'acn gemacht hat, beweist mit dieier Vkia-i- staitnna, wie mit dem h ran»g gei-enen Arbeiisvlan sür da« Winter halbjahr 1921 22 aufs Nene, daß er ans der ri-lunen Bali» r>st o» voiwäii« 'ch'eilet- Möchten daher alle dem K. K. v. noch fern» stehenden kaiho s hen Kaufleute »nd Angestellte sich unzesänmt dem» selben aiischlleßen. Or. fl Blesa. Am 20 November fand im Vereins,immer de» Hotel« Höpmer eine auibesiichte Versammlung de» V 0 l k« v e > e i n I i. d. kalb. Deiiiihland statt. Pirrrer W e rn er hiett einen !nte>esian'-n Vort-aq üb-r dtt Not de» dettichen Volke« in der jetzigen Zeit. Sodann „ihm die Veriammiuna S e'l-ing aeren den Er laß re» iäisi chm Kilitusministc'«, der u-tterem Hoch vü'd'ast n Herrn B uk of den Besuch der kaiholi'chen Schulm verb riet. Nich -ehender Pio est iand e iist m-iiig Annahme »ad wurde an da« Kulrurministerium '. n Dresden abqesandt: „D r Vo k-'verein riir da« katholische Dcnischland, Ortsgruppe Riesa, v-da,iert, dast das Kultnsm n st»rinm d-m Hochwürdi aste" Hcrrn Bi cbos Dr Sk reücr den Beuch der kalhol-'chen Sch nl-ie in Le pi a an, Deniinziaiion hin v'rbo-en hat. Ist dre Regi-run si gew ltt, sich von De-'nnzianten scheb n zn lass » o'«r de Re chr" ver'aflnng stn» -maß d-ircht-isühkea? Soll Skanoaipoiit-k unier zeriiflenes Volk w eder einia-''- ? Wir verlangen die Zurücknahme des »ngcrcchtferligte» Verbots." Jöjtadl. Die Katholische Vererniguna faßte in ihrer am 23. Novemb-r 1921 auibestlbtcn Mo ai versammlnng solg-nde Eitt-chiießnna, rie dem K»Iiusin>nistcrium üv-riandt wurde r „Die Kaibottiche Veie'ni'iini ,u Jübsta I n mmt mit Ent» rüstiing Kenntnis von dem n cksichisioien Voig-Ke» de« Ku tus- m n-ster ums gegen -e» Hochwürügsten H rrn B sboi von Mc-ßrn. dcm der Besuch ka>holisll>er Schulen ve bot.n wn>de- An and. rer Stelle wäre die vier gez igte Energie besser am Platze, als bei den Kathol ken, die am treuesten zur V- riassung steil-n. Dtc odcnae- namite V>reili'gung rrivaitei vom Kultusm n steil» n da- gle che und fordert baldigste Auihednng der »eriajsungswldrigen Ver ordnung." fl Eh-mnitz. Zu dem Besuche de« h o ch w ü r d i g st e » Herrn Brickefs in der Pfarrgemeinde zn St. Josef in Ehemnitz am Dienstag den '22. November itl »och folgendes »och- zulragen: Ter hrll»oürdigjte Herr ivuroe am Kirchenpvrral dirrch die Geistlichkeit empfangen und zu einem betränzien Studie >>n Altarraum geleitet. Der Schulchor begrüßte den Oberhirten mit dein dreistimmigen „Gott grüße dich" von Mücke. Nach der Ansprache des Herrn Pfarrers sang der Sckinichvr das E»ge.« terzett aiis dem „EliaS" von Mendelssohn: „Hebe deine Augen auf" i'ird nach der biscvöflrelren Rede den dr'e:sti»iiii'aen Gesang: „Der Herr ist mein Hirt" von Klein. Die Kinder trugen unter Leitung des Herrn Lehrer Böbm ibre Lieder mit jo viel Auf merksamkeit und Ausdruck und so rein und klangschön vor. haß es ein hoher Genuß war, den herrlichen Gesängen z» lauschen. Der hochmnrdigske Herr Bischof sorach darum zuletzt noch fernen besondere» Dank für den präch''gen E'eßi„g ave und gab seiner Freude über dg» schöne Gotteshaus warme» Ausdruck. Theater und Musik — StaatSoper. Das 2. Sinfoniekonzert Reihe A ließ am Schluffe die Begeisterung dcS überfüllte» Hauses womög- lich »och höher schallen als der erste Abend. Wieder war es Fritz Busch, der das vollbrachte, und zwar mit Brahms' E-Moll-Sin- sonie. Wir haben das Werk öfters bespräche» und auch öfters schon lobenswerte Aufführungen erlebt. Aber gegen die Inter pretation durch Fritz Busch verschwinden alle früheren Eindrücke. Das ivar wieder ein Erlebnis, das man nicht so leicht vergessen wird. Die 4. Sinfonie ist von allen Sinfonien des Meisters die schwierigste. Nicht nur die durchbrochene Polyphonie, die ja auch in den anderen drei Sinfonien zutage tritt, stellt schwere Ausgaben an Orchester und Dirigenten. Sie zu meistern wird sür ein gutes Orchester und einen gewandten Führer aber keine Uninöglichkrit sein. Das Werk ist nun das geistig reifste Brahms' und huldigt vielfach einer an Mystik streifenden Feierlichkeit. Der choconnen' artige Schlußsatz ist auch selten voll verständlich gewe'en, man hat bei vielen Dirigenten verschiedene Auffassungen verspürt, ohne daß man ihnen immer und allenthalben bcipflichten konnte. Dazu kommt »och, daß sich gegen die anderen Sinfonien Brahms' eine gewisse Sparsamkeit der thematischen Erfindung bemerkbar macht, wodurch ohnehin ein schwereres Spielen und Hören bedingt ist. Fritz Busch, dieser zauberische Wunderdirigent, beweist, daß die 4. Sinfonie wirklich das Meisterwerk ist. Die heute noch verbreitete Ansicht, daß die technische Arbeit bet der Vierten den Äesainteindruck den Kunstwerks übcrtresse, wider legt Busch in einer jeder Feinheit, jeder Farbe und Schattierung Recht iverden lassenden Wiedergabe, und ich hatte svriwährcnd den Gedanken: DaS hätte der selige Brahms erlebe» sollenI Sine solche Ausführung hätte dem Werke schon zu Lebzeiten des Komponisten den entscheidenden Sieg gebracht. Busch weiß genau, daß er zu solch genialen Leistungen auch ein Orchester haben muß, wie die Dresdner Staatskapelle. Ihr gebührt deshalb der gleiche Dank, den man dem herrlichen Führer zollen muß Vorher wurde gleichfalls sehr sein und ungewohnt durchdacht Berlioz'Ouvertüre „Ter Korsar" gespielt. Wa« dann noch folgte, möchte mail gern mit dem Mantel der Liebe zudecken, da e» sich um einen Dresdner Komponisten handelt, der zu den schönsten Hossnungen berechtigte. Aber der Merker kann nicht übersehen, daß Theodor Blum er mit seine, »Legend« von der Tänzerin Thai«" «inen schmerzlichen Rückschritt gemacht hat. So viel Gedankenarmut und Formlosigkeit über eine hakbe Stunde lang breitzutreten, ist v»G)Tich kLH«. Aidoch »a» Harschte _ nun, »4«'« belieb». Zck. -L Nenstädtcr Schauspielhaus. Heinrich Wilke», der Mit verfasser von „Kyritz-Pyritz" Hai in dcm VolkSstiick . Hopse »- raths Erben" gezeigt, daß er von L'Arronge Technik und Gemüt geerbt hat. Ganz so allein, wie es nach dem Theaicr- zeitel scheint, ist er freilich Nicht der Versager gewesen. Der Stoff ist nämlich einer Hamburger Lokalposse von Julius Sünde cniuoinmen und außerdem hat ihm Hermann Hirsche! gebolien. Aber das Nitberliner Gemüt, der Mutterwitz, war Wittens ureigenste Zittal. Man braucht ans den Inhalt heute nicht näher einzngchen, denn die äußere Handlung hat ja bei all diesen alten Volksstücken ein gcnieiiisanics Schema: Reichgewordenc Leute — Verarmung — Wicdergesnndung durch ehrliche Arveii. Die Personen und ihre vom Dichter bewirkte Ausgestaltung interessiert uns zweifellos mehr. Da ist der ulkige Gclbsiegel, der Lump in Folio, die gute, aber schwache Mutter, die verzär telte Tochter, der sich als Eianner erweisende freihcrrliche Schwiegersohn, der ungebildete, aber svmpaihischc Biittcrhändler. alles Figuren, die uns im Leben oft begegnen. Für Unterhal tung sorgen hübsche Eonpleis. Einlagen sMuiik von MiclmellSh gute, fast wieder aktuelle Witze nnd die Ansstaiiniia! Ich sah das Stück i» Berlin in einer von Hans Brennert frisierten Auf machung sB. Zevler batte seine bekannte Salome-Parodie bei» gesteuert), ich sah damals erste Krakle wie Wnlden, Arndt, die Schneider-Ri'icn, aber ich muß gestehen: so gut wie gestern im Neustädier Scbanspie'bgi>s Hai mir die Berliner Neiieinsiiidie- rnng nicht gefallen. Und das war in erster Hinsicht das Verdienst der Neaie. Mar Reih, der Vielseitige, versiebt sich aroßarüg aufs V-gk-'stiick, Und seine Därsteller gebe» ans alle Nuancen ein. Die I sei e voran! Sie war mit Reih in ibrem Element. Alle anderen Darsteller waren ausgezeichnet, aber auch alle! Daß Ebarloiie Vier das Beck, batte, sich den Fuß zn verletzen, ist recht bedaverlich, aber das kommt davon, wenn eine Dra matische den Ebrgeiz besitzt, sich in den Wonnen der tollen Sou brette zu wiegen Zck. Ein gut gewäbstes. ernstes Programm gelangte am Bußtag tm KünstlerhanSsaal durch Jenny Sckinffer und Otto Bernstein zur Ausführung Zuerst sprach Otto Bernstein den „Sonnenaesang" des bl. Franziskus nach der Nebertragung von Franz Brentano. Diesen Sonnenaesang, in dem er die heilige Liebe preist, dichtete der heilige Franziskus nach dem Höhepunkt seiner Leiden nnd seiner Freuden, nachdem ihm ans dem Berge Alverna im September 122i in einer wunderbaren Vision die Wundmale deS Herrn eingcprägt wurden, während er einige Mo nate danach bei der hl. Klara tn St. Damian «eilte. Hier tm Sonnengeiang sprechen sich die unterscheidenden Merkmale fran ziskanischer Religion klar aus: Freiheit deS Geistes, Liebe. Frönnnigleit, Vertraulichkeit, Fröhlichkeit. Otto Bernstein ver stand es meisterlich, bei seinem Vortrag hier den rechten, charak teristischen Ton zu iresfen. Auch die Vorträge a»S des Angelus SilcsiuS Chernbiiii'chem Wandersmann waren in ihrem Ernst erbaulich und erhebend. Jenny Schasier sprach den „Tod eines Engels" von Jean Paul leider z» schnell, und so ging viel vom Ausdruck und Gehalt verloren. Da« Beste war „Tie Parentalion über Aniclino" von Matthias Claudius. Alles in allem: ein Vortragsabend, der voll befriedigte. — F. v. C. — — Walter Giese king, das ist der feudalsten Pianisten einer! Nieniand kann ihm seine Zugehörigkeit ziu» innsikali chen Hochadel be streiten, der seinem letzten Klavierabend beiwohnen tonme Wer verwöhnt ist, und die E-Dur-Fantaiie Schumanns von einem Gro ße», der selbstdenkend schasst, gehört bat, wirs erstaunen, wie vollkommen Giesekmg jeden nur erdenklichen Wunsch bc-riedigt, wie er das Phantastische ebenso meistert wie daS I"'>e»-Ve 'bau liche, wie jeder Akkord, de» er greift, etwas Besonderes und doch so Selbstverständliches ist. Dazu Cyrill Scotl nnd Debusiy: wie verhilst er diesen ost geichmäyten modernen Meistern zum Ver ständnis! Kein Gegner kann nach solchem Vortrag der 2. Sntte und der 5 Skizzen sage», daß ihn diese Munk, so miervört ircind sie manchem sein mag, nicht gepackt lwt. Das Konzert ivar ein Erlebnis. Zck. — Margot Bareudregt hatte zu ihrem Lie derabend ein gutes und geichinackvosleS Programm zniamiiie»- gestelit, indessen ließ die Ansiührnng des-elben manches ni wün schen übrig. Dvorjchaks „Bibli che Gesänge" waren ans dem ,'anzen Programm vertraglich das Beste. Schubert hingegen ivar das nicht, was die Sängerin uns vorlrng: Nbhlhmil und Ausdruck gar nicht der Schiibertschen Eigenart angevaßt. Be sonders der Vortrag des Liedes „eines Schiners an die Tios» kuren" und „des Wanderers an den Mond" ließ dem Koinponister» in keiner Weise Gerechtigkeit widerfahren. Entschieden besitzt Mar got Barendrcgt eine schöne Altstimme, die aber wirkungslos bleiben wird, solange Beseelung »nd sorgfältige Ausarbeitung von CreScendis »nd Deereseendis fehlt. Pros. Karl Pretzsch be gleitete tn bekannter Weise. F. v. E. — — Senta Hösel» eine junge Dresdners», erfreute durch einen Echulert-Schnmaiin- Brahms-Abend. Sie hat eine ichöne, in der Höhe strahlend» Stimme, weiß mit Geschmack über kleine, vielleicht in der Aus bildung liegende Mängel hinwegz»iä»jchen »nd trägt sehr aiiiiiu- tig vor. Am Flügel wurde sie kundig von ihrem Vater, Pros. Kurt Hösel begleitet. —ipb.—
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