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Donnerstag. 2 August 1917 Als neue Minister werde» in erster Linie genannt: Nabo kow, einer der besten Kenner der russischen Gesetze, Nodit- tchew aus Petersburg und Astrow und Kiskin aus Moskau. Vs sckzeint auch daß den Kadetten wichtige Posten iiber- lassen werden sollen wie das Anßenministeriui» und die Ministerien der Finanzen, des Innen: und der Justiz. In diesem Falle würde auch der jetzige Außenminister Tereschtschenko zunicktreten müssen. Tie Sozialistenführei sind überzeugt l?), das: sie viele Punkte ibres Programms auigeben müssen, um die Beihilfe der bürgerlichen Parteien nicht zu verlieren, deren sie unbedingt zur Wiederherstellung der Ordnung bedürsen. Gleicb »ach der 9leuordnuug des Ministeriuius wird die s>l'ationalversauimlung uacb Moskau einberufen werden, zu der mit Ausnabme der Bolichewiki. die ausdrücklicb ausgeschlossen sind, die Vertrete» der Voll- zielningsausschüsse der Arbeiterräte, der Banteuivndikate, der wissem'chaftlscheu Akademien, der industrielle» Kriegs- koniitees und aller bedeutenden Vereine und sonstigen .Körperschaften eingeladeu sind. Ji» ganzen wird die Natio nalversammlung etwa 350 Mitglieder zäblen. Ten festesten militärischen Stamm bilde»» gegenwärtig in Petersburg die Kosaken, die dem Programm des VollziebungSaiisschnsset- des Arbeiterrates nicht in allen Teilen zustimmen und melm einer liberalen Politik zuneige». Sie werden desbalb von den liberalen Parteien lebhaft umworben. Andererseits bemühen sich auch die sozialistischen Gruppen, sich eine un begrenzte Stütze in den übrigen Heeresabteilungen zn sichern. General Erdelli bat seine Ernennung zum Komman danten nicht angenommen. Tie vorläufige Regierung lntt die Wiedererrichtung der Bürgerwehren von Petersburg, MoSkap, Kiew und Odessa beschlossen. Sehr beunruhigend ist die Zunahme der Ranbansälle, Einbrüche und Verbrechen aller Art. Das „Berl. Tagebl." meldet: Aus Petersburg wird be richtet, .Kerenski verlange in einen» öffentlichen Anschlag, das: die Bevölkerung ihre Waffen an die Behörden aus liefere. Stockholm, 1. August. Die „Petrogradkaja-Gazeta" meldet ans Kamonez-Podolrk in Süd-Padolien, die Stadt sei voll von Fahnenflüchtigen, die in großen Massen von der Front geflohen seipn und die Eisenbahnstation be lagerten. Die Einwohner befürchteten Plünderungen. Alle öffentlichen Einrichtungen hätten schleunigst Vorbereitungen getroffen, um die Stadt zu verlassen. — In Moskau hat ein verheerendes Feuer die Lagerplätze der Ostasiatischen Kom pagnie heimgesucht, wobei Baumwolle für 3 Millionen und Tabak für 2 Millionen Rubel vernichtet wurden. Tir innere Lage Rnnlnnds Nach i» Holland eingetroffenen Londoner Berichten halten die aus Petersburg direkt informierten Eitpkreisr die innere Lage Rußlands für hoffnungslos und den „ent scheidenden Vorstoß der Friedenspartei gegen die entente- sreundliche Gruppe" für unmittelbar bevorstehend. Man spricht davon, daß Karnilow und Brnssilow in Ostgalizien rund 000 000 Mann binopferten, ohne den Durchbruch er zwingen zu können. Aus Furcht vor großen Revolten ord nete die vorläufige Regierung an, daß die Verwundeten nach Südrußland abtransportiert werden sollen. In den meisten russischen Distrikten herrscht eine der Petersburger Regierung feindselige Stimmung, die sich auch aus Ruß lands Verbündete, besonders aber England, erstreckt. Neue blutige Straßenknmpse i» Petersburg Einer Petersburger Meldung der „Neuen Zürcher Zeitung" zufolge herrschte an» 27. und 23. Juli ein neuer Aufruhr in Petersburg. Auf allen Straßen fanden blutige Zusammenstöße statt. Die Regierung ließ sofort die regie- rnngslwuen Truppe»: ausrücken. Es entstand eine förm liche ' Narbt zwischen den Truppen und den Aufrührern. De'- l .'tige Kampf, der wiederum Hunderte von Opfern tonet udetc mit dem Siege der Regieruugstruppen. Die Ruhe . : jetzt »nieder hergestellt. Deutsches Reich — Erlas; des Königs von Sachsen. D r e s den, 2. Augusr. An meine Armee! Zum dritten Male jährt sieb beute der Tag, an de»: der größte, gewaltigste Krieg der Weltgeschichte begönne»: bat. Noch immer stellt er an jeden einzelnen die größten Anforderungen ii: körperlicher und geistiger Beziehung. Heute kann ich aber mit freudigen: Stolze aussprechen: Auch in: dritten KricgSjabre hat meine Armee auf allen Kriegsschauplätzen in Frankreich, Belgien, Rußland. Galizien, Rumänien und Mazedonien in: vollsten Maße ibre Pflicht getan und Schulter an Schulter mit den anderen deutschen Stämmen und den Truppenteilen unserer Verbündeten die Angriffe übermächtiger feindlicher Massen siegreich abgeschlagen. Mit besondere»:: Stolze gedenke ich beute des glorreichen Anteils des größten Teiles der Arniee an den beispiellos schweren Kämpfen an der Somme von» Juli bis Dezember vorigen Jahres. Steht die Arinec auch trauernd an: Grabe manches Helden und wackeren Kameraden, so hat sie doch von neuen: gezeigt, daß noch der alte Heldengeist in ihr fortlebt. Mit Freuden benutze ick» daher die Gelegenheit, um an: heutigen Tage allen Offi zieren, Unteroffizieren und Mannschaften meinen wärmsten Dank und meine vollste Anerkennung für ihren Heldenmut und ihre unvergleichliche Haltung »nährend des jetzt ver flossenen Jahres auszusprcchen. Auch die Heiniat ist stolz a»t ihre Söhne in» Felde, die sie vor den: schweren Un glücke eines Krieges in: eigenen Lande bewahrt haben. In: vergangenen Jahre sah es biswsilcn so aus, als ob das Ende des Krieges nicht mehr ferne sei. Gott der allmächtige Leister aller irdischen Dinge hat es anders gefügt. Ich habe das feste Vertrauen zur Armee, daß sie in dein auf- gezwungenen vierten Kriogsjahre ihre Pflicht voll und ganz tun wird, bis »vir mit Gottes Hilfe einen Frieden erkämpft haben, der den unendlichen Opfern an Gut und Blut voll und aan,z entspricht. Ten 2. August 1917. F r i e d r i ch A u g u st. - SSchfische «oNSz-ktuu» - Der Kaiser a» Kronprinz Rupprrch! von Bancr» J:n Felde. 1. August, (Amtlich. W. T. B.» Ich beglückwünsche Dich zu dem große» Erfolge der unter Deinem Befehl stehenden vierten Armee «in 31 Juli. Deine Weisungen, die tatkräftige»: Anordnungen des A.-O.-K. IV. der nicht zu brechende Liegeswille Deiner Truppen und ihre glänzende Haltung habe» da» stolze Ergebnis gehabt, den ersten gewaltigen Austurin des großen englisch-französischen Angrisfes, der der Weg- nähme -er flandrische»: Küste galt, zun: Scheitern zu bringen. * Gott der Herr wird auch »veiler mit Dir und Deinen unvergleichlichen Truppen sein. Wilbelin I. R. Der Reichskanzler iu Wien Wien, 1. August. Der deiitsche Reichskanzler brachte den Vormittag in Besprechungen nnl den: Minister des Aeutzeren zn. welche nachmittags fortgesetzt und bis in die Abendstunden dauerten. An diesen Besprechungen nahmen auch der deutsche Botschafter in Wien, der Unterstaats- sekretär des Auswärtigen Herr v. Stumm und der öfter rcichisch-ungarische Botschafter in Berlin teil. Daß Dr. Michaelis und Graf Czernin in den großen und grund legenden politischen Fragen eines Sinnes sind, erhellt ans ihren sich grundsätzlich deckenden Reden, welche sie an: 28. Juli unabhängig von einander vor den Pressevertretern hielten. Mit Rücksicht hieraus loniue Dr. Michaelis seine Anwesenheit irr Wien dazu benütze», um sich über die Gesamtheit der sonstigen politischen und wirtschaftlichen Fragen in: einzelnen zu uulerrichleu, welche in: Verhält nisse zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn während des gegenwärtigen Krieges bestehen. Die Unterredungen der beiden Leiter der auswärtigen Politik der verbündeten Mittelmächte führten auch ans diesem Gebiele zur er neuten Festlegung der gemeinsam zu verfo'gendcn Richt linie. — Tic Vcrändcrungcn im preußischen Ministerium. Berlin, 1. August. Die Veränderungen im preußischen Ltaatsminisleri»»: sind nach der „Kriegszeitnng" des „Berl. Lok.-Anz." so »veit gediehen, daß bereits am kommenden Sonnabend die neue preußische Minislerliste bekanntgegeben werden soll. — Handclsnnlcihc in der Schwciz. Wie die „Tägl. Rundschau" aus Bern erfährt, wird der an Deutschland zn gewährende Handelskredit im Höchstmaß 130 Millionen Franks betragen und in 0 Monatsraten von voraussichtlich je 20 Millioneil Franks zur Auszahlung gelangen. — Neue englische Lügen. Tie „Times" »nd ihr fol gend die feindlichen .Korrespondenzbureans verbreiten Mit teilungen über einen Krön rat, der in Potsdam an: 7>. Juli 1011 beim Kaiser unter Teilnahme der führenden politischen und militärischen Persönlichkeiten Deutschlands und Oesterreich-Ungarns stattgefunden hätte und wo der Plan zur Entfesselung des Weltkrieges entworfen »norden wäre. Wir sind zu der Feststellung ermächtigt, daß diese Mitteilungen der „Times" mit allen Einzelheiten frei er funden sind. Es hat weder an den» genannten, noch an einen: anderen Tage des Juli eine solche gemeinsame Beratung weder mit, noch ohne Teilnahme des Kaisers stattgesnnden. Wir stellen weiter gegenüber den Behauptungen der „Ti mes" erneut fest, daß die deutsche Regierung sich jeder Ein wirkung auf die Fassung des österreichischen Ultimatums an Serbien enthalten hat und daß der Inhalt des Ulti matums vor seinem Abgang der deutschen Negie- r n n g vö11i g n n h e k a n n t geblieben ist. Tie „Times" null ihre falschen Behauptungen auch auf Angaben stützen, die der Abgeordnete Eohn im Hanptaiisschiiß des Reichstages gemacht hätte. Die Angaben des genannten Abgeordneten sind im Ausschuß von seiten der Regierung sofort als unrichtig znrüctaewiesen »norden. (Amtlich. W. T. B.) — Tencrungszttlagc» für die Reichs- und Staats beamten. Zwischen den Fiiiaiizverwciltniigen des Reiches und Preußens schweben nach der „Nordd. Allgem. Ztg." seit einiger Zeit Verhandlungen wegen einer Erhöhung der »eit dem 1. April d. I. gezahlten Teuerungszulagen für die Beamten. Die Verhandlungen stehen jetzt dicht vor dem Abschluß. Es darf erwartet werden, daß die Erhöhung noch im laufenden Vierteljahr in Wirksamkeit tritt. Aus dem Ausland Oesterreich Ungarn — Bildung eines endgültigen Kabinetts. Wien, 31. Juli. Nach der „Wiener Allgemeinen Zeitung" teilte Dr. v. Zeidler im Parlament den Parteiführern mit, daß er mit der Bildung eines endgültigen Kabinetts betraut wor den sei. Frankreich — Französische Enttänschnng. Das „Berl. Tagebl." berichtet aus Genf: Um die Enttäuschung, welche Paris nach den hochgespannten Erwartnngen infolge der noch nie er reichten Artillerievorbereitung empfindet, zn verwischen, erklärt Havas, die Witternngsverhältnisse seien sehr un günstig gewesen. Männerapostolat und Caritas Gewiß soll sich die apostolische Tätigkeit des cucharistischen Männerapostolates zunächst geltend machen auf dem Gebiete des vermehrten Sakramenteeinpsanges. Wenn aber die hl. Eucharistie den Männern Christentum beut, den Quell der Liebe, dann »vird es sich bei ihrem öfteren Empfange schließlich ganz von selbst ergeben, daß die Mitglieder des Männerapostolates auch persönlich Liebesdienste ihren Mit- brüdern leisten wollen und werden. Es genügt heutzutage nicht, hie und da e:n kleines Alinosen in den Klingelbeutel oder die Kirchenbüchse niederzulegen; die wohlverstandene christliche CaritaS fordert von dem wirklich modern ge- Nr. 175, Seite 8 richteten Manne beispietvollei: Liebesdienst »ino perst'iiliches LiebeSopfer. Man soll dock, ja nicht denken, daß nur hoch gebildete, reiche, vornehme Männer der hl. Eucharistie und de: Earita« zugleich dienen können. In neuzeitlich orgaui- sieiten Vincenzvereinen sitzt der Graf neben dem Arbeiter und der Kaufmann »eben dem Gelehrten, nach Stand und Vermögen wird nicht gefragl: sondern nur nach dem guten Willen und den: besten Heller und Berater für den einzelnen Fall. Erleuchtete Sohne des hl. Viucenz von Paula haben kern anderes Ziel als die Selbstheiligung und die Hilfe leistung für den Nächsten, Ganz von selbst wird ihre Arbeit zur Hilfe in der Seelsorge der einzelnen Gemeinde, »ud damit ein Beitrag zum Aushau und zur Erhaltung de: HI. Kirche Gottes auf Erden. „Wir missen keine Vormünder ausfindig zu machen!" Dieses beschämend traurige Eingeständnis darf in einer Gemeinde, in der das Männerapostolat fest ge- wurzelt ist. nie und nimmer gemacht werden müssen. Wo mau cs hört, da stimmt etwas nicht. Gerade daS Fehlen katholischer Vormünder hat der Kirche schon so unzählig viele Verluste gebracht. Tausende von gefährdeten und verwahrlosten katholischen Kindern hätten gerettet werden können, wenn genug opferfreudige, geschickte und geschulte katholische Männer rechtzeitig zur Verfügung gestanden hätten. Wem: doch alle Mitglieder des encharistischen Männer- apostolates erkenne» wollten, wo ihr Platz ist, i,n Vrneenz- verein. im örtlichen Carilasverband, in: Fürsorgeoerein und ähnlichen derartigen VeraustalUmgen! Die Ernte ist groß, und der Arbeiter sind so wenige. Manche Ehen haben den Segen der Kirche erhalten, manche Kinder >en Makel illegilüner Abkunft ablcgen könne», viele Schwcrkrauke sind mit den hl. Sakramenten versehen im Friede» ihres Heilands gestorben, weil liebebegeisterte Freunde der heilige» Eucharistie auS dem Laieiistande sich gemüht und dem Seelsorger vorgearbeilet Hallen. Der Besuch der Zilgezogencn in größeren Gemeinden, die Gewinnung der Aiikömiiiliuge für das kirchliche Leben und die kirchlichen und sozialen Staudesvereiue wäre eine Ausgabe, der Besten uns den Reiben des MännerapostolateS würdig. Manchmal möchte sich der Herr Stadtpfarrer kaum getrauen, die Seinigen zu solcher Arbeit und Mithilfe zu bitten; er weiß zu gut, wie schwer die Arbeit, wie an scheinend undankbar so häufig, wie dornenvoll die Pfade. Er sollte es doch versuchen, meinen »vir; er sollte es wagen im Vertrauen auf die Macht und Kraft des hlgst, Herzens Jesu, dem des encharistischen Apostolates Mannen sich ge weiht. Und »venu er selbst es nicht wagt, zur Sammlung der earitativeu Kräfte aufzurufeu, so mögen es ihm die Mitglieder dieser Vereinigung nahelege», daß noch immer wahr bleibe das Herrenwort und daß es sich erfüllt: „Feuer vom Himmel auf die Erde zn tragen, bin ich ge- kommen; und »vas will ich anderes, als daß cs entbrenne." Aus Stadt und Land Dresden, den 2. Mutts» 1SI7 —* Ob st sammelst eilen. Nach den Verordnungen des Ministerium des Innern haben sämtliche Erzeuger. Püchler oder sonstige Personen, die berechtigt sind, Aevfel, Birnen und Pflaumen zn ernten, vom >. August >017 an ihr Obst, das sie gegen eine Gegenleistung abzugeben haben, ausschließlich an die Sammelstcllen ihres Bezirks zu verkaufen. Solche SannnelsteUen sind: im Bezirk der Stadt Dresden: Stadtgebiet mit Ausnahme der Vorstädte Naußlitz, Plauen, Seidnitz, Tolkewitz und Wölfnitz: Wilhelm Knolhe. Dresden-A., Hauptmarklhalle, Stand 4lt; Vor städte Naußlitz und Wölfnitz: Frau Heiiizclmaiin, Trcsden- A., Kesselsborser Straße. Obslbnde gegenüber den: Gasthof Wölfnitz; Vorstadt Plauen: Emil Schneider, Eoschütz: Vorstädte Seidnitz und Tolkewitz: E. Johne, Blasewitz. —* Kartosfelbewirtichaftiing vom 7. August bis 17. September. Vom 7. August sind auch die Personen, die »liegen eigener Vorräte aus alter Enne nicht tarkosfel- vcrsorgungsbcrechtigt waren, zum Bezüge von Kartoffel- karten berechtigt, Aus die Zeit vom 7. August bis 17. September wird die den Einzelverbranchern zuslehende Kertosselnienge für jede Woche besonders festgesetzt und be- kaiintgegcben. Aus diesen Zeitraum werden besondere Knrtonelkartcn und Kartosselznsatzkarten ansgcgeben, die zum Bezüge der für jede Woche festgesetzten Menge Kar toffeln berechtigen. Eine Gasthauskartoffelkartc berechtigt zum Beznge^der jeweils festgesetzten Wocheiikartosselmenge; ein Abschnitt über ein zwanzigstel Anteil dieser Menge. Die Großverbraucher erhalten auf die Zeit vom 7. August an Bezugsscheine auf die Dauer von je einer Woche aus gestellt. Der Antrag hierzu ist am Montag vormittag jeder Woche in dem örtlichen zuständigen Mehlbezirk zu stellen. —* Die Unsicherheit auf dem Kohlenmarkt, die zur Zeit noch keinerlei Ueberblick über die künftigen Eingänge an Hausbrandkohlc in unserer Stadt gestattet, nötigt dazu, das Verbot der Zufuhr von Kohle ins HauS und die Festsetzung einer Höchstmenge für die Abgabe an Selbstabholer beizubehalten. Nur so ist in den ersten Wochen der Kartengültigkeit eine Belieferung der kleinen Verbraucher, die keinen Vorrat haben, möglich. Die Fort dauer der Sperre ist zunächst auf 1-1 Tage gedacht. Ob sie nach Ablauf dieser Zeit wird aufgehoben werden können, hängt von den bis dahin gemachten Erfahrungen ab. is 29 Absatz l der RatSbekamitmachung vom 6. Juli 1917 über den Verkehr mit Hausbrandkohle besagt, daß laufende Schlüsse nur nach Maßgabe der daselbst getroffenrn Be- stimmungen erfüllt werden dürfen. Unter laufenden Schlüssen sind alle Vorausbestellungen von Kohle. Kok» und Briketts aller Art zu verstehen, sowie die Bestellungen privater Haushaltungen als auch die Bestellungen der Be triebe. die der Zuständigkeit des städtischen KohlenamteS unterstehen. Auf solche Bestellungen darf vom 1. August an nicht mehr Kohle geliefert werden, als dem Besteller auf Grund seiner Kohlenkarte oder seines Bezugscheine» zu-