Volltext Seite (XML)
4,30 Mark steigt: «) bei der dritten Lohntlasse von 3,40 Mark beginnend, mit 4,10 Mark endend; 6) für alle Arbei ter, die wegen Mangels an Unterbeanitenstellen nicht zur Aufteilung gelangen können, eine besondere Lohnklasse ein- zusiihre», und zlvar so, daß diese nach 26jähriger Dienstzeit einschließlich der Militärjahre einen Höchstlohn von täglich 6 Mark erreichen: auch die Wocl>enlohnsätze für die Hilfs- 1 ohn- und Uebergangswärter und der Heizhaus- und Güter t odennrbeiter sollen entsprechend gebessert werden. 2 a) den wochenweise« siebentägigen Nachtdienst zu ver ringern und Gewährung eines dienstfreien Tages von 30 Stunden aller 14 Tage; d) für die Fahrbediensteten eine durchschnittliche Dienstdauer von höchstens 10 Stunden. 3. Den Urlaub säi»tlicl>er Eisenbahnarbeiter zu erhöhen. Endlich verlangt die Petition eine Vermehrung der Unter beamtenstellen, so Laß allen Arbeitern, denen bei Ausübung ihres Dienstes die Funktion eines Beamtcn übertragen ist, die Möglichkeit geboten ist, daß sie nach einer bestimmten Reibe von Dienstjahren zur Anstellung gelangen können. —* Dir Maul- und Klaueusruche ist am 16. Sept- im Königreiche Sachsen in 247 Gemeinden und 707 Ge- höilen amtlich sestgestellt worden. Der Stand am 1. Sept. war 231 Gemeinden und 649 Gehöfte. —* Werirrproguuse der König l. Sacgi Lande«, «erterwarle zu Dresdra für den IS September: Nord wclrwlnd veränderliche Bewölkung, kühl, kein erheblicher Niederschlag. Luftbewegung: Lrdbodcn Westnordw b 4 40V Meter Höhe West 7. 1000 Met-r Höhe Nordwest ». 1b"0 Meter Höbe Westno'd- wes, 1l. 1900 Meter Höhe Westnordwest 1>. LvlM Meter Höhe Wrlkevgrenze. —' Professor Dr. Kehrer aus Bern wurde zum Nachfolger des verstorbenen Direktors der Königlichen Frauenklinik, Geheimen Rates Dr. Leopold, berufen. —* AuS Anlaß der Eröffnung der 9. ordent lichen LandeSsynoüe findet am 21. September im Kgl. Residenzschloß sine Tafel statt. —* Die sozialdemokratische Fraktion des Stadtverordnete nkollegi ums hat beschlos sen, folgende Anträge beim Kollegium einzubringen: 1, Gegen die Teuerung: Im Hinblick darauf, daß die teil weise Mißernte dieses Jahres die bestehende Teuerung noch wesentlich verschlimmern muß und dadurch ein schwerer Notstand in den Kreisen der minderbemittelten Einwohner sicher zu erwarten ist, wolle das Kollegium beschließen, den Rat zu ersuchen: 1. Bei der Landes- und Neichsregierung dabin vorstellig zu werden, daß alle Zölle auf Nahrungs mittel und die Grenzsperre für die Einfuhr von Vieh auf gehoben und das System der Einfnhrscl^eine beseitigt wer den: 2. Vorkehrungen zu treffen, den iniiiderbcinittelten Einwohnern zu ermöglichen, Nahrungsmittel zmn Selbst kostenpreise zu beziehen; 3. eine größere Summe bcreitzu- steüen, um armen Familien, die durch die Teuerung in Not geraten sind, außerordentliche Unterstützungen gewähren zu können, — Gegen die Wohnungsnot: Das Kollegium wolle beschließen, den Rat zu ersuchen: 1. die unhaltbaren Zustände in den Räumen zu beseitigen, in denen obdachlose Familien untergebracht sind und schleunigst dafür Sorge zu tragen, daß eventuell unter Verwendung von Dökerbaracken menschenwürdige Unterkunft für obdachlose Familien ge schafft wird: 2. den Neubau von Kleinwohnungeil event. unter Bereitstellung iveiterer städtischer Mittel energisch zu beschleunigen. —- Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in BudweiS — 28. Pardubitz — 90, Brandet- — 66. Mein» -f- 18. Leitmeritz — 96. Aussig — 78, Dresden — 228 Zentimeter. —* Da- Landgericht verurteilte wegen Diebstahls die Köchin Anna Emilie Menschner zu zwei Jahren sechs Monaten Gefängnis, und deren Geliebten, den Zimmermann Friedrich Robert Sömisch, zu drei Jahren acht Monaten Gefängnis. Die Menschner war Köchin bei einer Kauf- mannSwitwe Nach dem Tode der Witwe stablen die Angeklagten aus deren Wohnung Schmuckgegenstände und andere Sachen im Gesamtwerte von mindestens 10 000 Mk. Hohrnste N-Erustthal, 17. September. Eine Anleihe von 100 000 Mark beschlossen die städtischen Kollegien zur Schaffung einer Reserveanlage im Langenberger Pumpwerk und für weitere Wasserversorgungszwecke auszunehmen. Kleinschirma, 17. September. Die Leiche eines un- bekannten Mannes wurde auf der hiesigen Bahnstrecke ausgefunden. Dem Bedauernswerten war der Kops von einem Eisenbahnzuge vom Rumpfe getrennt worden. Er dürfte ungefähr 36 Jahre alt sein und aus Dresden stammen, da sich in seinem Hute ein Dresdner Geschäfts- stempel befand. Leipzig, 16. September. Der hiesige Flieger Reichest hat nach eigener Erfindung einen neuen Eindecker konstruiert, mit dem er auf dem Lindenthaler Flugplätze nach ein- ständiger AuSProbierung einen Ausflug unternahm und dabei eine Strecke von 30 Kilometer zurücklegte, ehe er wieder landete. Dieser Flugapparat stellt einen ganz neuen Typ dar. insbesondere hinsichtlich der Landungsvorrichtung, die das Herabgehen im steilsten Gleitflug ohne Gefahr ermöglicht. Von jeder Abfederung ist grundsätzlich abgesehen worden. Die Steuerung erfolgt, ähnlich wie bei den Grade-Flug« zeugen, durch einen einzigen Hebel. Das neue Flugzeug ist 14.5 Meter breit und 8,6 Meter tief. Die Gesamt- tragfläche beträgt 36 Qudratmeter. Der Antrieb erfolgt durch einen ArguSmotor von 60 Pserdekrästen, der einem Reichelt Propeller von 2.60 Meter Größe eine Geschwindig keit von 1200 Umdrehungen in der Minute und eine Zugkraft von 190 Kilogramm zu geben vermag. Letpzitz, 17. September. AuSgewiesen wurden aus Leipzig und dem Königreiche Sachsen die Mormonenprteste, Edwin Smith au» Logan und Tonrad Jenson a»S Brecham in Utah. Die beiden Mormonen haben sich hier al» Aus länder lästig gemacht, weshalb ihnen die AuSweisnngS- Verfügung zugestellt worden ist. Leipzig, 17. Sept. Hier wurden sechs aus preußischen Güterschuppen beschäftigte Güterbodenarbeiter verhaftet, die seit langer Zeit umfangreiche Diebstähle verübt haben. Bei den vorgenommenen Haussuchungen fand man ein ganze» Lager gestohlener Kolonialwaren und Haushaltung», gegenstände vor. L«gm», 17. Sept. Tödlich verunglückt ist in der Kaiser- grübe in Ger-dors der Bergarbeiter Llßner. Meißen. Das Stadtverordne»enkollcgiuin beschäftigte sich in feiner letzten Sitzung mit einem Gegenstände von sozialer Bedeutung. Der Entwurf einer allgemeinen Arbei terordnung für die in städtischen Diensten bescksiiftigten Ar beiter lag zur Beratung vor. Der Entwurf umfaßt 46 Paragraphen. Unterschieden werden darin nichtständige und ständige Arbeiter. In der Regel soll ein Arbeiter in die Liste der ständigen eingetragen werden, wenn er zehn Jahre lang ununterbrochen in städtisclM Arbeit beschäftigt war. Unverschuldete Unterbrechungen kommen hierbei nicht mit in Anrechnung, Auch sollen Arbeiter nicht ausgeschlossen werden, weil sie etwa in städtischen Diensten Einbuße an ihrer Gesundheit oder Leistungsfähigkeit erlitten haben. Die Veranstaltung von Geldsammlungen auf den Arbeits stellen ist untersagt. Als Strafen gelten Verweis, Geld bußen, vorübergehende Enthebung von der Arbeit und Ent lassung. Die Beschwerde gegen eine Strafe entscheidet der Stadtrat endgültig. Die regelmäßige tägliche Arbeitszeit soll 10 Stunden nicht übersteigen. Für Ueberstunden wird ein Lohnzuschlag von 20 Prozent, für Feiertags- und Nacht arbeit von 25 Prozent gewährt. Sehr günstige Bestimmun gen enthält der Entwurf bezüglich der Lolmfortzahlungen bei Unfällen im Betriebe, bei militärischen Hebungen usw. Einem ständigen Arbeiter kann ein Urlaub bis zu sechs Arbeitstagen unter Fortzahlung des Lohnes gewährt wer den. Er hat ferner auch ein Anrecht auf Gewährung einer Ruhestands- und Hinterblicbeiien-Dersorgung, ohne daß er dazu Beiträge zu leisten hat. Ter Ruhelohn steigt von 25 bis 60 Prozent des Jahresarbeitslohnes, Das Witwengeld beträgt den fünften Teil des Jahrcsarbeitslohnes. Für jedes Kind erhält die Witwe ein Fünftel des Witwengeldes. Un den Arbeitern Gelegenheit zu geben, Wünsche und etwaige Beschwerden vorzutragen, werden bei den einzelnen Betrieben Arbeitsausschüsse eingesetzt. In der Debatte wurde von sozialdemokratischer Seite die Streichung des Verbotes von Geldsammlungen auf den Arbeitsstellen, die Streichung des 8 16, der die Belästigung von Arbeitern ver bietet, die sich einer Gewerkschaft nicht anschließen, eine Er höhung der Entschädigung für Ueberstunden und für Nacht- und Feiertagsarbeit auf 26 bcz. 60 Prozent und die Be zahlung des Waisengeldes bis zur Beendigung der Lehrzeit statt bis zum 16. Lebensjahre beantragt. Sämtliche An träge wurden nach kurzer Debatte abgelehnt. Die einzelnen Abschnitte des Entwurfes wurden sodann teils einstimmig, teils gegen wenige Stimmen angenommen Im weiteren Verlaufe der Sitzung kam auch noch die etwaige Errichtung einer höheren Mädchenschule im Anschlüsse an zwei vor liegende Gutachten zur Sprache. Das Kollegium verhielt sich wenig günstig zu dem Plane. Dagegen wurde aus der Mitte des Kollegiums der Wunsch auf die Errichtung einer Wirtschaftsschule ausgesprochen. Der Schulausschuß soll die Angelegenheit lveiter verfolgen. Ptr«a, 17. September. Ein Gedenkstein für die vcr- unglückten Manen wird vom König Friedrich August an der Unfallstelle errichtet werden. Plcmr» t. B., 17. September. Das Offenhalten der Schaufenster an den Sonn- und Festtagen ist nunmehr vom Rate genehmigt worden, nachdem aus den beteiligten Kreisen beantragt worden war, durch Ortsstatut für zulässig zu erklären, daß die vorgeschrtebene Schließung der Schau- fenster usw., die in der P-axiS vielfach zu Unzuträglichkeiten geführt habe, während der Zeit, wo der öffentliche Handel nicht gestattet ist, unterbleibe» könne. Stollbrrg, 17. Sept. Schwere Verbrennungen durch elektrischen Strom erlitt hier der 26jährige Monteur Morgenstern. Er war in der Wohnung eines Arztes be schäftigt. die elektrische Leitung zu prüfen und kam im Transformatorenhaus der Leitung zu nahe. Ein anderer Monteur befreite ihn aus seiner Lage und stellte bet dem bewußtlos Gewordenen sofortige Wiederbelebungsversuche an. die auch von Erfolg gekrönt waren. Zittsu, 17. September. Infolge der Lebensmittel- teuerung beschloß eine hier stattgehabte, von 600 Personen besuchte und vom OrtSverband der Htrsch-Dunckerschen Ge werkoereine einberusene Volksversammlung an die städtischen Körperschaften die Bitte zu richten, schleunigst darüber in Erwägung zu treten, wie die gegenwärtige Lebensmittel- teuerung abgemildert werden kann. Zwickau, 17. September. Eine Belohnung von 500 Mark hat die Staatsanwaltschaft aus die Ermittelung des Mörders der Porzellanarbelterin Anna Hahn in Planitz ausgesetzt. Der verhaftete Schlosser Ullmann ist au« der Hast wieder entlassen worden, da er al» Täter nicht in Frage kommt. Bodenbach, 17. September. Der wegen eine» bei Roth in Bayern verübten Raubmordes zu zwanzigjährigem Kerker verurteilte Webergehilfe Meier ouS GölterSdorf legte das Geständnis ab, daß er einen zweiten Mord in der Sächsischen Schweiz begangen habe. Er habe bet Schönau einen Touristen, der ihn als Führer verwendete, über einen Felsen in eine tiefe Schlucht gestoßen und den Leichnam dann um eine Barschaft von 600 Mark beraubt. Wie verlautet, wurde ermittelt, daß Ende 1005 in der Sächsischen Schweiz die Leiche eine» Touristen ausgesunden wurde, deren Identität nicht festgestellt werden konnte, und die daher an Ort und Stelle begraben worden ist. Gemeinde- und Vereinsuachrichten. 8 Dresden. (Kreuzbündnis, Verein abstinenter Katholiken.) Dienstag den 19. September ^0 Uhr Ver- saininlung im Vereinslokel, Königsbrücker Straße 21, I. Uni recht zahlreiches Erscheinen aller Zugehörigen wird gebeten. 8 Dresden>Johavastadt. (Volksverein f. d. k. D.) Dienstag, den 19. September abend» */z9 Uhr Ver- tranenSmännerversammlung Hokbeinstraße 66. 8 Freiberg. Nachdem im Sommer verichieoene Vereinsausflüge unternommen worden waren, hielt der katholische MLnnerveretn am 17. d. M. seinen ersten Familienabend im Oberhof ab. Herr Pfarrer Jäschke hielt einen Bortrag über „P'latnS-Sagen" und Herr Lehrer Rudolph ergänzte diesen Vortrag durch die wahrhast künstlerische Deklamation n n „Der Tod de» AiberiuS" von Geibel. 8 Leipzig. Mittwoch, den 20. Sept., '/z9 Uhr werden im Saale de» „Eldorado", Pfafsendorfer Strotze. Gesamt- Verbandssekretär Voigt (Dresden) und Be-irk»leiter Reichert (Chemnitz) über „Die Stellung der chrtstllch- nationalen Arbeiter zu dem Ausrufe des AuSschuffeS de» deutschen ArbeiterkongresseS" sprechen. Alle national ge- stnnten Arbeiterinnen und Arbeiter stad dringend eingeladen. 8 Radeberg. Dienstag den 19. September bet Raffer Katholischer Arbeiterverein. Kirche und Unterricht. ü Der Apastottsche Btkar von Ost-Schantnug, Msgr. Cäsar Schaag, 0. Ll.. ist. 76 Jahre alt. gestorben. Er war ein gebürtiger Lothringer. Ehrendomherr der Metzer Kathedrale und seit 1894 MtssionLbifchof. Sein Nachfolger wird der bisherige Koadjutor Msgr. AdeodatuS Witner. 0. kV Ll.. Titularbtfchos von Milet, ein gebürtiger Elfäffer. Neues vom Lage. Jena, 16. September. Gegenüber einer abfälligen Beurteilung des Verhaltens der türkischen Regierung, wie sie ein Berliner Blatt am 23. August gebracht hat, teilt Ingenieur Richter dem Jenaer Volksblatt mit, daß da» Verhalten der türkischen Regierung nicht nur keinen Tadel verdient, sondern daß im Gegenteil ihren Bemühungen für feine Befreiung Anerkennung gezollt werden müsse und daß die türkische Regierung große Opfer in seinem Jntereffe gebracht habe. Den Behörden sowohl, wie den einzelnen Beamten sei er zu aufrichtigem Danke verpflichtet. Seine Broschüre werde die näheren Umstände seiner Befreiung schildern. Essen a. d. Ruhr. 16. Sept. Bei einer Hochzeit in Wanne entstanden wüste Krawalle. Ein Teilnehmer wurde durch Messerstiche tödlich verletzt und hieraus au» dem Fenster geworfen. Er war sofort tot. Kattowttz, 16. September. Infolge des Genüsse» giftiger Pilze ist in dem galizischen Orte Okna die acht- köpfige Familie de» Gutsbesitzer» RosanSkt gestorben. Prag, 17. September. Die sozialdemokratische und die tschechisch-nationale Arbeiterschaft veranstaltete heute auf mehrere» Plätzen der Stadt Prag große Massenkund gebungen gegen die Teuerung. Es war, um Ueberschrei- tiingen zu verhindern, ein großes Aufgebot von Schutz leuten herangezogen worden. Auch Militär hielt Bereit schaft. Die einzelnen Redner ergingen sich in heftigen Aus fällen gegen die Regierung und gegen die Agrarier. Die Menge sang Nevolntionslieder und rief „Hoch die Revo lution". In den Mittagsstunden zerstreute sie sich jedoch, ohne das; cs zu einem Zwischenfalle gekommen wäre. Paris, 16. Sept. Die städtischen Elektrizitätswerke haben beschlossen, fortan nur französische Elektriker zu be schäftigen. Als Begründung dieser Maßnahme wird in den Blättern ausgeführt, daß die Elektriker deutscher Nationalität aus den fünf städtischen Elektrizitätswerken verabschiedet worden feien, weil es nicht angehe, die Geheimnisse der unterirdischen Leitungen Deutschen anzuvertrauen. London. 18. September. Wie die „Morningpost" au» Schanghai vom 17. d. M. meldet, soll Tschengtu ge- fallen und die Familie de» VizekönigS getötet worden sein. Das Reutersche Bureau meldet auS Tschungking: Ein Brief de» englischen Konsuls in Tschengtu besagt, daß keine Aenderung der Lage zu verzeichnen sei. Der Vizekönig sei sehr zuvorkommend gegenüber den Fremden, denen bisher kein Schaden zugefügt worden fei. Belgrad, 16. Sept. In der Stadt Wranja wurde ein von einem Oesterreicher geleitetes Kinematographen- theater am Donnerstagabend, als der Saal gerade dicht besetzt war, von einer Bande von 40 Zigeunern überfallen. Sie beraubten das Publikum aller Wertsachen. Außerdem bemerkte man, als die Bande weg war, daß auch sieben Kinder fehlten. Die Polizei nahm sofort die Verfolgung der Räuber auf. wobei zwei von ihnen getötet wurden. Die geraubten Kinder wurden ungefährdet wieder zurück- gebracht. Sofia. 16. September. Die Blätter melden, daß 38 bulgarische Kausleute, die vom Markte in Nevrokoj in Mazedonien zurückkehrten, von unbekannten Tälern ermordet worden seien. Neuyork, 16. September. Jobn Rockeseller junior entging gestern um Haaresbreite dem Tode. Während er in der Villa Pocanticohill in Tarrytown, dem Sommersttze der RockefellerS, die Bauarbeiten überwachte, bemerkte er rechtzeitig, daß ein Drahtseil, mit dem ein Bündel Stahl träger aufgezogen wurde, riß. Er hatte die Geistesgegen wart, sofort zur Seite zu springen und auch den italienischen Arbeitern zuzurufen, daß sie sich retten sollten. Sie folgten, aber zum Teile zu spät. Die herabstürzenden Träger verletzten sechs Arbeiter, einen von diesen tödlich. In der Garage der Villa wurde ein Hospital eingerichtet. Telegramme. Berlin, 17. Sept. Zur Beratung internationaler Tuberkulosefragen fand am Sonntag im ReichStagSgebäude unter Vorsitz von Geheimrat B. Fränkel eine Sitzung statt, an welcher u. a. die Professoren Calmette und Guinard (Paris), Demez (Brüssel), Pynappel (Amsterdam). Raw (Liverpool). Roerdam (Kopenhagen). Buhre (Stockholm), Wladimiroff (Petersburg), v. Schrotter (Wien), Beyer (Washington) teilnahmen. ES wurde beschlossen, die Höchste internationale Tuberkulosekonferenz vom 11. bis 13. April 1912 in Rom abzuhalten und in erster Linie die Fragen der Menschen- und Rindertuberkulose und der spezifischen Behandlung sowie der Beteiligung der Frau an der Tuberkulosebekämpfung zu erörtern. Der Vereinigung ge hören zurzeit bereits 28 Länder an. Präsident ist Leon Bourgeois (Pari»), Generalsekretär Prof. Pannwitz (Berlin). Berlin. 18. September. Der Verband des deutsch- österreichisch-ungarischen Verbände» für Binnenschiffahrt hält vom 17. bi» 19. September hier seinen 9. Verbandstag ab. Nürnberg, 18. September. Gestern abend überfuhr der amerikanische Erfinder Thomas Edison mit einem Automobil in Laufs einen zwölfjährigen Knaben, der sofort tot war. Prag. 17. September. Als heute abend der Lord- mayor und die Aldernien von London hier ankamen, wurden sie von mehreren hundert Sozialdemokraten mtt Demsnstrattonen empfangen, di« sich auch vor dem Quartier