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Sächsische Volkszeitung : 27.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192405276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240527
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-27
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.05.1924
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Dienstag, den 27. Mai 1924. Nr. 1L3. EelM. Dresden Die Jugeridherbergs-Werbewoche Dresden. 26. Mai. Die Werbewoche für die Jugendher bergen, die insbesondere den Ausbau der Jugendherberge in Wehlen dienen soll, wurde am Sonnabendabend durch ein Wohltätigkeitskonzert der Sächsischen Knabenchöre in der Großen Wirtschast eingeleitet. Das Mandolinen- und Lautenspiel kam voll zu seinem Recht, und der Abend zeigte, wieviel aus schlichter einfacher Volksmusik an künstlerischen Werten heraus geholt werden kann. Der Erzgebirgsverein veranstaltete am gleichen Abend im Paradiesgarten in Zschertnitz ein Frühlings fest Sonntagvormittag fand in der Torwirtschaft die öffentliche Ziehung der Werbclotterie statt. Der Hauptgewinn seine Wohnungseinrichtung) siel aus die Nummer 91725, der zweite Hauptgewinn sein Klavier) aus Nr. 109 646, je ein Motorrad auf die Nummern 119 366 und 22126, je ein Schwein und ein Zentner Mehl auf die Nummern 15 608, 8 269 und 6 466. Alle geraden Losnummern haben Seriengewinne erhalten. Die genaue Gewinnliste ist von Dienstag an in den Losverkauss- stellen einzusehen. Der Sonntagnachmittag brachte den Werbcumzug durch die Stadt, au dem gegen 4 200 Personen mit wehen den Fahnen und Wimpeln teilnahmen; der Vorbeimarsch dauerte fast eine halbe Stunde. Die Knabenmusikchöre spielten flotte Weisen und manches frische Lied brachte Leben in die Gruppen. Der Festzug endigte in der I ll g e n - K a m p fb a h n, wo die eigentliche Eröffnung der Werbewoche stattfand. An einem all gemeinen Gesang schlotz sich die Begrüßung des Vorsitzenden des Arbeitsausschusses Zacharias, in der dieser auf den Zweck der großzügigen Veranstaltung und auf die Notwendig keit des Jugendwanderns hinwies. Darauf hielt Volksbil dung s m i n i st e r Dr. Kaiser eine Ansprache, in der er die deutsche Jugend als unsere Hoffnung feierte und den Wunsch und die Pflicht der Negierung hervorhob, diese Jugend zu schützen, zu bewahren und zu fördern, wie es nur in ihren Kräften steht. Das einheitliche große Ziel, das man hier trotz aller son stigen Verschiedenheit fördern wolle, sei die Liebe zur Hei mat. Sie zu fördern, werde die Regierung trotz der Schwere der Zeit daS Ihre tun. Auf die Rede des Ministers folgten Dar bietungen der Iugendgruppen, Neigenfahren der Radfahrer, Frei übungen, Tänze, Kreis- und Singspiele, und schließlich ein Knabensußballspiel. : Katholischer BcgräbniSbund St. Benno. Des Feiertages wegen findet Donnerstag keine Vorstandssitzung statt. : Hostcrwitz wieder Schisfsslitttion. Die Schisssstatwn Hoster- witz ist wieder m Betrieb genommen worden. : Vereinigte AiiitöhniipNik.mn'schcifte». Vom 1. Juli 1024 au werden die Aintühauptma»»schateu Trcsden-A- u. Dresden-N. zu einer Am t s h a u p t m a n n s cha f t Dresden vereinigt, die ihren Sitz im bisherigen Tienstgebäude der AmtShauptmann- schaft Dresden°A. (altes Landhaus- erhält. Als Kommissar für die Vereinigung wird der Amtshauptmann Dr. Schulze (Tresdcn-A.) bestellt. : 85. Geburtstag. Allen (Kirch-)Besuchcrn der hiesigen Propsteikirche wird der ehrwürdige Greis am Opferbecken des Ausgangs nach der Schloßstraße in guter Erinnerung sein Dieser Herr, welcher auch in Dresden iveiter bekannt sein wird, Herr Michael Pech, feierte am Sonntag, den 26. Mai dieses Jahres, seinen 85. Geburtstag, und dies in voller körper licher und geistiger Rüstigkeit. Herr Michael Pech, Amtsdiener i. R. der früheren Kgl. Sächs. Staatseisenbahn, wurde in Crostwitz bei Kamenz geboren. Er ist Feldzugsteilnehmer von 1861, 1866 und 1870/71. Für seine Verdienste wurde ec mit mehreren Orden ausgezeichnet. Auch im Dresdner Kirchen- und Vereinsleben war er jahrzehntelang in stiller Arbeit tätig, so u. a. im Katholischen Gesellenverein und im Verein katho lischer Wenden. Was für ein arbeitssames und opferreiches Leben mag heute vor dem geistigen Auge des Jubilars vorüber ziehen? Herr Pech ist Witwer, seine Frau starb vor 20 Jahren, wenn auch die Not nicht gerade an seiner Tür klopft, so ist er doch mit zeitlichen Gütern nicht überreich gesegnet. Von seiner Wol)nung, Mosczinskystraße 10, besucht er noch regelmäßig den Gottesdienst in der Propsteikirche, und zwar ohne fremde Hilfe oder sich eines Steckens zu bedienen. Möge Herrn Pech noch ein froher, gesunder Lebensabend beschieden sei», und für seine uneigennützige Tätigkeit im Gemeinde- und Kirchenleben der liebe Gott ein reicher Vergelter sein! : Güterverkehr ans der Straßmbahnstrecke WitldschlSßcheir— Bühlau. Tie Beförderung von Wäschekörben und Stückgütern auk der Strecke Waldschlößchen—Bühlau mittels besonderer Güterwagen wird von Montag, den 26. Mai d. I., ab versuchslocise wieder ausgenommen. Tie Wagen verkehren nur am Montag jeder Woche. Verkchrszeiten ab Waldschlößchen: 1, 3.30, 6 Uhr nachm. Vesöroerungspreise: 1 Tragkorb (beladen oder leer), Handgepäck und Stückgüter, soweit in einer Hank tragbar, te Stück, ein zweiräoriges Fahrrad ohne Motor, Milchkrüge (voll oder leer), bis zu 40 Liter zusammen 25 Psg.; 1 Handwagen bis zur Größe, daß 2 Wäschekörbe ausgenommen werden können, Stückgüter bis zu SO Kilo, je Stück, Gesperre, Milchkrüge (voll und leer), bis zu 60 Liter zus. 75 Psg.: 1 Handwagen bis zur Große daß 3—4 Wäschekörbe ausgenommen werden können, schwerere Stückgüter oder größere Gesperrt, se Stück 100 Psg.; 1 Hand wagen bis zur Größe, daß 5 oder mehr Tragkörbe ausge nommen tverden können, sehr schwere Stückgüter oder sehr große Gesperre 150 Psg. Aus Sachse« Gesetzliche Miete für Juni 1924 Das Justizministerium teilt mit, daß die gesetzliche Miete für Juni 1924 ebenso wie für April und Mai 1924 in Sachse» 35 Prozent der Friede nsmiete in Gold beträgt. Hierzu kommt die Mietzinssteuer. Um hervorgetretene Zweifel zu beseitigen, wird noch besonders darauf hingewiesen, daß vom 1. April 1924 ab die Nachschußpslicht der Mieter auf gehoben ist und daß vom gleichen Zeitpunkt eine Abrechnungs pflicht der Vermieter nur besteht, soweit sie von der Gemeiude- bchörde in einzelnen, gesetzlich geregelten Ausnahmesällcn an geordnet wird. l) Annaberg, 25. Mai. (Fleischerverbandstag). Am 22. und 23. Mai fand hier der Sächsische Fleischerverbandstag statt. Aus allen Teilen Sachsens waren die Fleischermeister hier zu sammengekommen, um die dringenden Fragen des Fleischerge werbes zu verhandeln. In Gegenwart zahlreicher Ehrengäste wurde die Tagungg durch den Berbandsvorsitzenden, Obermeister Dreßler aus Freiberg, eröffnet und der Jahresbericht ge nehmigt. Man beschloß u. a. einstimmig die Beseitigung der Viehhandelskarten und die Aufhebung der staatlichen Schlacht- steuer zu fordern, sowie die Aufhebung der staatlichen Schlacht viehversicherung zu beantragen. Gemeinde- und Vereinsnachrichten 8 Dippoldiswalde. Erste große Gemeinde-Feier. Auf ein wirklich wohlgclungenes Fest können wir zurückschauen! Der 18. Mai wird ein Markstein in der Geschichte unserer Gemeinde und seines jungen, frisch aufblühenden Vereins sein. Man hatte nicht geglaubt, den größten Saal der Stadt, die „Neichskrone", füllen zu können: doch siehe, als um 7 Uhr die Feier, welche man als „F rü h l i n gs f e st" ausgestaltet hatte, begann, waren an 200 Personen anwesend. Allerdings waren unsere Freitaler Glaubensbrüder mit ca. 50 Personen in zwei Omnibussen herauf geeilt, um den Abend verschönern zu helfen. Ihre Treue ist vor bildlich und hoch einzuschützen. — Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden, Herrn Fabrikbesitzer Blanke, welcher alle Ge meindevereine des großen PfarrbezirkeS in ihren Vertretern begrüßen konnte, erschien, durch ein einleitendes Gedicht einge führt, der „Lenz" mit seinem Hofstaat unter reizenden Darbie tungen einer fröhlichen Kindcrschar. Es war den emsigen Be mühungen unseres Gemeindemitgliedes, der Frau Gumiela, zu danken, daß wirklich Künstlerisches geboten wurde. Dann erklangen herrliche Frühlingsliedcr unseres Vorstandsmitgliedes der Vereinigung der katholischen Müllerschüler, Herrn Hartz, mit reichem Beifall 'gelohnt. Dann betrat unser Pfarrer das Podium, mit vielem Klatschen empfangen, und sprach so warm und eindringlich über die wahrhaft apostolischen Ziese der Ge- nieindevereine und der unschätzbaren Werte der Laienhilfe durch Vorstände und Vertreter, wies auf das Fundament wahrer edler Freundschaft und Geselligkeit, die Religion, hin und fand be merkenswerte Worte für die Zusammenarbeit mit allen Hochge sinnten auch aus nichtkatholischem Lager. Die Rede brachte sicht bar eine, gehobene Stimmung und wird nicht so rasch verklungen sein. Den Abend füllten noch zwei allerliebste szenische Auf- sührungcn aus, Tischler- und Schuhmacherwcrkstatt bezeichnet, von den Kindern trefflich dargeboten. Violin-Vortrag, sceleuvolt gespielt von H. Müllerschüler Fogarassp, ein Reigen von zwölf Mädchen schlossen den stimmungsvollen Abend ab, bei dem noch ein Tänzchen jung und alt bis Mitternacht zusammenhielt. Auch hierbei schlte es nicht an heiteren Zwischenspielen, wie die „fahrende Musikgruppe" mit dem Niescndirigentcn auf der Leiter, zur Freude aller bewies. Das schöne Fest, vom herrlich sten Wetter begünstigt, mit seinem Fcstgottesdicnst Im beängstigt gefüllten Huthause und seiner schönen Maiandacht an: Nach mittage. ist entschwunden: aber der Geist des Tages bleibt und mit zielsicherem Schritte geht es weiter und unsere Andersgläu bigen sehen mit Bewunderung und Anerkennung, wie uns auch der neuelich vom Vorstand der kath. Müllerschüler veranstaltete Vortrag des Herrn Studienrat Dr. Just aus Dresden bewies, auf unsere wohlorganisierte Schar. 8 Freital-Deuben. Mütlcrverei». In stiller, aber wirksamer Arbeit, von Frau Kontnp sen. geleitet, ist der M ü t t e r v e r c i n Ein Bonisatius-Iubiläum in Thüringen Von Prof. Dr. Hundertmark in Friedrichroda i. Th. Die Katholiken Thüringens rüsten sich zu einem Boni- satiusjubiläum. Gerade 1200 Jahre sind es her, daß St. Boni- satius von Hessen her in die dunkeln Wälder Thüringens furcht los eindrang. Er kam, wie es scheint, über den Hauptrücken, den alten Grenzweg Rennsteig benützend, gründete hoch oben unter dem heutigen Friedrichroda an hoher Bergeshalde ein Kirchlein und stieg dann hinunter in die Ebene. Da. wo sie beginnt, wo das aus zwei Quellbächen vom Gebirge herab eilende Flüßchen Ohra einen ruhiger« Lauf nimmt, machte er l-alt. Der Platz schien ihm für eine christliche Gebetsstätte ge eignet. Wahrscheinlich fand er dort eine kleine Siedelung vor. Bestärkt würde er in seinem Vorhaben durch ein Traumgesicht. Wie schon sein Biograph und Schüler Wilibald, erster Bischof von Eichstätt, berichtet, sah er im Traume den heiligen Erz engel Michael, der Ihn zu einer Gründung ermunterte. ^ Frei lich war hier und da vor dem Gebirge schon das Christentum verkündigt: doch da es an nachhaltiger Unterstützung fehlte, war der kärglich ausgcgangene Same arg mit arignischem oder gar heidnischem Unkraut durchmuchert, so daß van neuem be gonnen werden mußte. So gründete dann der heilige Bonifa- tius hier an den Ufern der Ohra, die heute lustig über dreißig Mühlen treibt, eine Kirche und. um das Ganze zu sichern, ein Kloster zu Ehren des heiligen Michael. Damit mar ein Mittel punkt des christlichen Glaubens für das südliche Thüringen ge schaffen. Die neue Stiftung übergab der unermüdliche Apostel seinem Schüler Wigbert und zog weiter dahin, wo die Gewässer der Gera eine uralte Siedelung umflossen, aus der das kräftig sich entwickelnde Erfurt mit seinem herrlichen Dome entstanden ist. Das Michaelskloster an der Ohra gedieh prächtig. All mählich fanden sich Ansiedler, und so entstand das Ohrdorf, mit Umstellung der Buchstaben längst Ohrdruf genannt. Die deut schen Herrscher schenkten aus dem zumeist brach liegenden Konigsgute manche Hufe, die durch den emsigen Fleiß der Klosterleute der Kultur zugeführt wurde. Als St. Bonifatius in Friesland seinen heiligen Eifer für die Bekehrung der Heiden mit dem Märtyrertode besiegelt hatte, übernahm sein Schüler Lullus die Fürsorge für Thüringen. Inzwischen war das erste Kloster in Ohrdruf dem Ansturm der Feinde — ob es Sachsen oder Hunnen waren, ist nicht mehr zu entscheiden — zum Opfer gefallen. Da griff Lullus fürsorglich ein und gründete auf dem rechten Ufer der Ohra eine, neue, größere Kirche, dem heiligen Petrus zu Ehren. Ihr wurde ein Stift angegliedcrt, das fünfzehn Chorherren zählte. Die alte Bonifatiuskirche war allerdings erhalten geblieben, doch verfiel sie mehr und mehr und wurde dann zur Pfarrkirche ausgebaut. Das neue Kloster übernahm die geistige Erbschaft des zerstörten und verwaltete zugleich den bedeutenden Besitz, den das Kloster Hersseld dort gewonnen hatte. Zahlreiche kostbare Reliquien ivarcn von Hersseld in die neue Kirche übertragen. Sie wurden leider ein Raub der Flammen, als ein großer Brand zwei Jahrhun derte später ausbrach. Nur ein Gesäß mit den heilige» Hostien blieb wunderbarer Weise erhalten. Abermals erhoben sich Kirche und Stift aus de» Trümmern. Da Kain die Zeit, in der Thü ringen von so vielen kleinen und großen Fehden zerfleischt wurde. Die Unsicherheit stieg so. daß das Stift 1344 von der Witwe des Landgrafen Friedrich mit der gebissenen Wange nach Gotha verlegt wurde. In die verlassene» Räume zogen dann viel später Karmeliter ein. Es kamen gute, aber auch viele trübe Tage über Stift und Stadt. Furchtbar litt der Ort unter mehrsachen Feuersbrünsten. Dann kam „der schwarze Tod", jene grauenvolle Pest, die auch hier so viele Opfer for derte. Um den göttlichen Herrn zu beschwichtigen, traten die sog. Flagellanten auf, die durch öffentliche Geißelungen Buhe tun wollten. Sie kamen auch nach Ohrdruf in langem Zuge, die Purpurfahne voran, aus den Köpfen weihe Hüte mit roten Kreuzen. Sie drangen in die Kirchen ein, unterbrachen mit ihren dumpf-schaurigen Gesängen den Gottesdienst und geißelten einander den entblößten Rücken, daß das Blut floß. Darnach zogen sie weiter, um ihr Treiben an andern Orten zu wieder holen. Daun kam die Kirchentrcnnung unter Luther. Mit ihr brach auch bald der soziale Druck los. Der Bauernaufstand vom Jahre 1525 mit seinen kommunistischen Plänen schlug auch in Ohrdruf solche Wellen, wenn es auch hier nicht zu der sonst beliebten Zerstörung von Klöstern und Kirchen kam. Der nach giebige Bürgermeister mit seinem verschüchterten Stadtrate leistete keinen Widerstand. Es klingt wie eine Mär aus unfern Tagen, wenn wir hören, daß ein kommunistischer Rat Bereinsveranstaltunyen ZUla« Kreisparteitag der Zentrumspartei tSüdkausitz). Sonntag, den 1. Juni, nachmittag- 4 Uhr im SchiitzenhauS Zentrumswnhleroersammlung. Dresden. Deutsche Jugendkraft. Sonntag, den 1. Juni, 6 Uhr Werdeabend im GesellenshauS. Bad Elster. 1. Bogtländijcher Bezirkstag der katholischen Jungsranenvereinigungen (Bezirk Plauen t. B >. Donnerstag, den Lg. Mai, >,3 Uhr Mniandacht; >/,4 Uhr Beisammensein „Wilhelmshöhe". (Siehe Inserate!) dem Ortspfarrer, seinem Präses, ein treuer Helfer in allen Lagen. Aus ihm kommen die Vertrauensleute für einzelne Bezirke der weit ausgedehnten Stadt, die mit nie erlahmenden Eifer Zeit schriften, Vereinsblätter, Meldungen des Pfarramtes herum trugen, ihm entstammen die fleißigen Helferinnen des Orts-Pa- ramenten-Vereines, er stellt den größten Teil der Mitglieder un serer neu eingerichteten Dritten-Ordens-Familie. Zahlreich sind seine monatlichen Versammlungstage besucht und treue Freund schaft herrscht in den Reihen seiner Mitglieder, welche regelmäßig am ersten Freitag des Monats zum Tisch des Herrn gehen. Ein mal im Jahre Hut der Verein seinen Ausslugstag. Diesmal .wollen wir nach Wilsdruff am 1. Juni pilgern, wo nach mittags Maiandacht in der Schloßkapelle und abends große Ge meinde-Veranstaltung im Saale des „Goldenen Löwen" sein wird. Hier bei unseren treuen Glaubensgenossen einige frohe Stündchen zu weilen, wird uns neuen Ansporn zu emsigster Ar beit geben. Haben mir doch noch recht viel zu schassen, bis der große Tag der Freitaler Gemeinde erscheint, wo des Oberhirten Hand das heilige Sakramcn der Firmung spenden, unsere neu erbauten und zum September sertiggestelltcn Räume einsegneu und vielleicht uns gleich einen geistlichen Helfer, den notwen digen Herrn Kaplan mitbringen wird. 8 Kipsdorf. Pfarramt Freital, dem unser Kurort zu gehört, sorgt für Einwohner und hier vorübergehend weilende Trierer Eisenbahner regelmäßig für Gottesdienst. Mcmat- iich wird in der Villa des Herrn Rittmeister Schlögel das heilige Opfer unter allsgezeichnetem Besuch von nah und sern darge- bracht. Sobald cs möglich sein wird, soll hier sonntäglich durch zur Kur weilende Geistliche in einem bereits zur Verfügung ste henden sehr passenden Raume die heilige Nieste gelesen werden. Wir hassen bis zum vorgesehenen Bischofsbesuche im September dieses Jahres alles geregelt zu habeil, gewiß zur Freude vieler hier zur Kur weilenden Glaubensgenossen, für die dann in be quemster Weise gesorgt werden kann. 8 Ostritz. (Mai-Wallsahrt nach Filippsdors). Am 17. und 18. Mai fand ans dem Pfarrbezirke Ostritz unter sehr starker Beteiligung die große Wallfahrt nach Filippsdors statt. Nach feierlichem Einzug der Pilger konnte diesmal die neue Wallsahrtsfahne. geziert mit dem Bildnisse „der Hilfe der Christen", in Filippsdors die Weihe erhalten. Die heilige Hand lung vollzog, nach vorausgegangener tief zu Herzen gehender Ansprache, der Hochw. Herr Pfarrer Rücker von Ostritz. Die neue Föhne ist ein Meisterwerk aus der Kunststickerei der geist lichen Jungfrauen des Klosters Marienthal. Die Pilger be suchten außer der Gnadenstätte Filippsdors noch die Pfarrkirche samt Schivesternknpelle zu Georgs mal de, sowie die hei ligen Stätten zu Rumburg. Einen imposanten Eindruck auf alle Wallfahrer hinterließ der von der Ostritzer Prozession ge haltene Lichterzug am Abend in Filippsdors. Nur zu rasch waren die zwei Tage bei der Gnadenmutter vorüber und es mußte an den Abschied gedacht werden. Am Bahnhof Marienthal wieder angekommen, wurden die Pilger von einem geistlichen Herrn von Ostritz empfangen und unter Klängen einer Musikkapelle bewegte sich der zu vielen Hunderten angewachsene Zug zur Klosterkirche, unterwegs von drei geistlichen Herrn erwartet. Der Hochw. Herr Pfarrer von Ostritz hielt eine herzliche An sprache an die Pilger. Mit sakramentalem Segen und Tedcum schloß die großariig verlaufene Wallfahrt. Mögen sich immer neue Verehrer der Gottesmutter finden, welche sich alliährlich um diese zur Ehre von den Pilgern gestiftete Fahne sckarcn, damit die Wallfahrt aus der Südlausitz immer mehr an Aus dehnung gewinne. I. M. Theater und Musik Tonfüiistlcr-Vcrc'uk. Zur Feier des 70 jährigen Destel,eG des Tonkünstlervercins (gegründet 24. Mai 1854) »nd alcich- zeitig zur Vorfeier des 60. Geburtstages des Ehrenmitgliedes des T. V., Dr. Richard Strauß, wird am Sonnabend, den 3t. Mai 1021, 7.30 Uhr im Gewcrbehaus, zum Besten der Geiellsehalt der Freunde des T. V. ei» außerordentlicher Ausführungs-Abend ver anstaltet. Kartenverkauf nur durch die Musikalienhandlung Nau mann Nachf., WaUstr. 12.' Nach dem Konzert geselliges Bei^ lammensein mit ge»iei.nstpme„i Abendessen. Während und nach dem Abendesse» m»sikalische Vorträge. Gutscheine für die Teil nahme am Abendessen (2.50- sind durch die oben genannte Musikalienhandlung zu entnehmen, und zwar bis spätestens Diens- rag, den 27. Mai. Von Mittwoch, den 28. Mai ab wird der Preis für die Teilnehmerkarte auf 5 Mar! erhöht. — Gäste sind sowohl beim Konzert, als auch beim Abendessen herzlichst willkommen. Zur Aufführung gelangen bei oem Festkonzert lediglich Werke von Richard Strauß, u. a. Bläser-Serenade op 7. Violiu-Sonate op. 18 usw., usw. Mitwirkeude u. a.: Fritz Busch, Jan Dahme», Elisa Sinnzner, Walter Vachmann. von 30 Mitgliedern unter einem Ausschüsse von 3 Rädelsführern zur Leitung der städtischen Angelegenheiten eingesetzt wurde. Eine der ersten Moßnahmen war die Absetzung der Geistlichen. Nur ein Pfarrer blieb, und der mußte einen Müüergesellen als Prädikanten der neuen Lehre bei fick aufnchmcn. Das war die Freiheit des neuen Evangeliums! Als bald darauf bei Fran- kenlMisen die ganze kommunistische Bewegung in Blut und Jammer so schrecklich zusnmmenbrach, verduftete der neue Rat schleunigst: nur ein Mitglied hatte den Mut. zurückzubleiben. Bon den andern kehrten nach mehreren Jahren einzelne zu rück, jedenfalls geheilt von den unsinnigen Ideen, die in Thü ringen so viele Trümmer geschaffen halten. Herren von Ohr druf waren inzwischen die Grafen von Tonna-Gleichen geworden. Ursprünglich Bögte des Stiftes Hersseld, die dessen Besitz in Thüringen zu schützen halten,, hatten sic es verstanden, allmäh lich sich zu Herren zu machen. Sie waren es auch, die nach dem Vordilde anderer thüringischer Herren sich an dem kirchlichen Besitze bereicherten. Biel Segen haben sic davon freilich -> ckt gehabt, denn sie starben bald aus. Die Karmeliter wurden aas- getriebe», das Kloster in ein Schloß verwandelt, das heute in folge Erbschaft dem Fürsten Hohenlohe-Langenbnrg gehört. In einem Teile desselben ist Ohrdrufs höhere Schule untcrgelnackt. So fand der katholische Glaube hier ein schnelles und unrühm liches Ende. Die Bürgerschaft scheint keinen Widerstand ge leistet zu haben, er hülle auch wenig genutzt, denn die Herrcn hatten ihren Untertanen das Glaubensbekenntnis vorzuschrei- ben. Allmählich aber fanden sich in neuerer Zeit in Ohrdrns wieder katholische Glaubensgenossen ein, für die hin und wieder von Gotho oder Friedrichroda aus Gottesdienst gehalten wurde. Etwas mehr hob sich das katholische Leben, als vor den Toren Ohrdrufs der große mitteldeutsche Truppenübungsplatz angelegt wurde. So wurde dann öfters hier, namentlich im Sommer, wenn katholische Mannschaften zu Hebungen einrückten. Got tesdienst abgehalten. Heute aber rüsten sich die Katholiken ganz Thüringens, das Bcmifatius-Judiläum unter Führung der Muttergemeinde Gotha am ersten Sonntage des Juni lestlich zu begehen. Möge die Beteiligung eine besonders rege sein, ivie es ein solch seltener Tag verdient. Das reiche Programm, für das sich bewährte Kräfte gern zur Verfügung gestellt haben, verspricht eine erhebende Feier.
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