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Sächsische Volkszeitung : 27.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192405276
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240527
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240527
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-27
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.05.1924
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Ausnahme davon besteht, rrie erwähnt, nur dann, wenn die Par teien einverstanden sind. Jedoch ist jede Sache zuerst vor dem Einzelrichter zu verhandeln. Nur wenn die tatsäch lichen Verhältnisse von Anfang an geklärt erscheinen, kann von der Vorbereitung durch den Einzelrichter abgesehen werden. Dis erste Aufgabe des Einzelrichters ist die. zunächst eine gütliche Bei legung des Nechlsstreitcs zu versuchen. Weiter ausgcbaut ist das Gütevcrsahren im amtsgerichtlichen Verfahren, wo der Er hebung der Klage in allen Fällen, cS sei denn, das; wie im Wechsel- Prozeß eine besondere Beschleunigung erforderlich ist, ei» Güte verfahren vorauszugehen hat. ES hat auch dann staitzufinden, wenn gegen einen Zahlungsbesehl Widerspruch erhoben worden ist. Bei Ansprüchen, die von vornherein als aussichtslos er scheinen, kann das Gericht den Antrag auf Einleitung des Güte- Verfahrens durch eine» nicht anfechtbaren Beschluß zurückweisen. Das Gericht wird daher nicht mehr mit aussichtslosen Prozessen in dem Maße belastet werden wie bisher. In der Zivilprozeßnovelle von 1909 ist unter der unzu treffenden Bezeichnung eines „Sühneversuchs" für das amts- gcrichtliche Verfahren das Güteverfahren bereits eingeführt wor den, jedoch war die Anberaumung eine«? solchen Termins von dem Antrag des Klägers abhängig gemacht worden. Es ist er freulich, daß über diesen schüchternen Anfang hinaus der Ge danke, daß der Richter in erster Linie der Schlichter sein soll, und daß den Parteien oft mehr mit einem raschen Vergleich als mit einem langwierigen kostspieligen Prozeß gedient ist, nunmehr im geltenden Recht greifbare Formen angenommen hat. Ilm aber nicht nur die Verkündung des Urteils zu be schleunigen, sondern die obsiegende Partei auch in die Lage zu versehen, den Anspruch rasch zu realisieren, sind alle Urteile, die die Ueberlassung, Benutzung oder Räumung von Woh.iräumen betreffen, alle Versäumnisurteile sowie alle, deren Gegenstand den Wert von 800 Goldmark nicht übersteigt, auch ohne Antrag für vorläufig voll st reckbar zu erklären. Für die anderen Urteil« bedarf es dazu einer der Höhe nach zu bestimmenden Sicherheit. Die Vollstreckung wird auch nicht aufgehalten, wenn sich die unterlegene Partei des zulässigen Rechtsmittels bedient. Während bisher das persönliche Erscheinen der Parteien zwar angeordnet werden konnte, dem Gericht aber ein Zwangs mittel zur Durchführung der Anordnung nicht zur Verfügung stand, schaffte die Verordnung insoweit Wandel, als auch gegen die ausgebliebene Partei die gleichen Zwangsmittel zulässig sind Wie gegen die Zeugen. Ausgeschlossen ist lediglich die Haftstrafe. Eine den Bedürfnisse,, der Praxis entsprechende Neuerung gestattet es dem Gericht, von einer persönlichen Vernehmung der Zeugen abzusehen und sich mit einer schriftliche», unter eides stattlicher Versicherung abgegebenen Beantwortung der Beweis frage zu begnüge», falls der Zeuge an der .Hand seiner Bücher oder anderer Aufzeichnungen Auskunft zu geben hat. In der Verordnung wird die Höhe der Summe, von der die Zulässigkeit der Berufung oder der Revision abhängig ist, nicht festgesetzt. Dies wird dem Ncichsjustizminister überlassen, der einen Ausschuß deS Reichstags anzuhören hat und an die Zu stimmung des Reichsrats gebundon ist. Diese Bestimmung er innert an die Inflationszeit, wo der Gesetzgeber die Befugnis, Wertgremen der fortschreitende» Geldentwertung an,zupasse», auf Organe übertragen niußte, die in ihren Entschließungen beweg licher Ware» als er. Zweifellos ist sie aus der Besorgnis vor weiterer Geldentwertung entstanden, da die Einsetzung bestimmter Summe» an sich kaum Schwierigkeiten bereitet haben dürfte. Die vorliegende Verordnung zeichnet sich dadurch auS, daß zielbcwnßtcS Wollen aus ihr spricht. Sie ist nicht in dem Kampf- g.'Iümmel des Parlaments entstanden. Infolgedessen hat der Par teien Haß und Gunst keinen Einfluß auf sie ausz.iüben vermocht. Hoffen wir, das; sie sich in der Praxis so bewährt, Wie der Wille ist. der sic erschaffen hat. 'S W Ski MW» Al» Von HanS Domlnik. Copyright by August Scherl G. m. b. H. 1923, Berlin-Leipzig. (Nachdruck verboten.) (70. Fortsetzung.) „Wird nie zur Ruhe kommen!" warf Jsenbrandt ein. „Die Kluft zwischen den Rasten ist zu t'ef. Keine Brücke führt darüber. Es handelt sich um ein kategorisches Entweder — Oder. Einer muß weichen!" „Du hast recht, Georg. Aber das ist Dichter gesagt als getan. Man kann doch nicht die sämtlichen schwarze» Bürger der Union auf Schiffe verfrachte» und nach ihrer Heimat Afrika zurückschiclen." „Natürlich nicht! Aber man muß die Bestrebungen unter- stübeu, die schon lange unter de» Schwarzen der Union im Schwange sind. WaS mau vor 150 Jahren im kleine» in Liberia machte, muß mau in, große» Stil wiederholen. Die schwarze Intelligenz muß dabei de,, Anfang machen. Sie findet ,u der neuen allen Heimat ein unendlich viel reicheres Betätigungs feld. Ich bin auch fest überzeugt, daß bei dem immer stärker werdenden Rasse,ibewußtseiu „,,d Stolz der Schwarze» die Frage in diele», Sinne gelöst werden wird." „Hoffen wir, daß du recht behältst! Ich bin etwas skeptisch und möchte nicht die Notwendigkeit von der Hand weisen, der Sache mit etwas Druck nachzuhelsen. Blieben also schließlich noch die Halscasts?" „Die wird wahrscheinlich keine von beiden Parteien habe,, wollen", sagte Jsenbrnnot lachend. „Also ein Schiedsgericht!" „Jawohl, ei» Schiedsgericht." Beide lachten laut auf. „Das wird wohl tagen, bis der Jüngste Tag anbricht" sagte Wellington Fox. „Tie Frage ist buchstäblich eine weitver zweigte. Ost ist tan», zu entscheide,,, wo das Halscast anshört oder anfängt. Deute zum Beispiel an John Deweh und seine Tochter Florence." „Allerdings. Dein Beispiel ist tnvisch. Hier wird die Schwierigkeit der Frage evident. Das Schicksal der Fwrence Tewei, und de jungen V c-eonnt Lowda'e ist tragisch. Die Nachricht von den, Tode Averil Lowoalcs hat mich tiefberührt. Ich schätzte ihn sehr. Auch der General Bülow betrauert in ihm einen gute» Kameraden und tüchtigen Offizier. Tu warst bei seinem Tode zugegen?" „Ich kam leider zu spät. Ich konnte dem Mörder, dem Schuft, dem Cameron nur noch ein paar Kugeln nachschicke,,, von denen eine auch Gott sei Tank getroffen hat." „Wie? Tu erschössest ihn?" „Nicht direkt. Ich verwundete ihn nur. Ec lief mir fort. Ungefähr eine Woche später gab es eine Razzia im Chinesen- viertel, wo sich viele der Kvmpromitlicrteu versteckt hatte,,. Dort fand man auch Colli» Cameron. Er lag in de» letzte» Zügen. Tie a» sich nickt tödliche, aber schlecht behandelt Wunde führte sein Ende herbei." „Maria wird darüber nicht trauern. Ich glaube, sic hat auch jetzt noch mcmchnial dieses Halunke» wegen Betlemmunne» ge- Die Kreditpolitik der Reichsbank Die Reichsbankpolitik namentlich hinsichtlich der Kredit gewährung ist in letzter Zeit Gegenstand außerordentlich scharfer Angriffe, die vielen geschäftlichen Zusammenbrüche und die neuer dings sich mehrenden sogenannten Geschäftsaufsichten werden auf diese Politik und ihre Folgen zurückgeführt. Bel diesen Ge- schäftsaussichtcn, die eine Einrichtung noch vom Kriege her sind, und zu dem Zwecke geschaffen wurden, den durch die über raschenden Ereignisse !n geldlichen Schwierigkeiten geratenen Unternehmungen gewissermaßen ein Moratorium zu verschaffen, handelt es sich zwar nicht um finanzielle Zusammenbrüche nach Art der Konkurse, aber es ist klar, daß ein Unternehmen bis zum letzten kämpft, ehe es sich in eine solche Situation begibt. Es hat sich auch herausgestellt, daß diese Geschäftsaufsichten hauptsächlich deswegen notwendig sind, weil die Unternehmungen Ihre Außenstände, die oft erstklassiger Natur sind, wegen der Kreditnot nicht einbekommen können. Und es hat sich weiter ergeben, daß bei vielen solcher unter Geschäftsaufsicht gestellten Unternehmungen die Aktiva um mehrere Goldmillionen über die Passiva hinausgchen. Die Aktien solcher Unternehmungen werden zwar unter der ersten Einwirkung derartiger Nachrich ten gedrückt, erholen sich aber rasch wieder. Die Neichsbank wird und kann aber nach Lage der Dinge eine Aenderung ihrer Kreditpolitik nicht eintreten lassen. Es kann sich lediglich darum handeln, denjenigen Unternehmungen und Betriebszweige, deren Preise sich unter Weltmarktpreis und vielfach, wie bet der Landwirtschaft unter Friedenspreis be wegen, mit stärkeren Mitteln auszuhelfen. Alle anderen Unter nehmungen aber müssen im volkswirtschaftlichen Interesse ganz besonders scharf hinsichtlich der Kreditgewährung beurteilt wer den. Im übrigen hat die Reichsbank heute schon 59 Prozent über die im Frieden gewährten Gesamtkredite zur Verfügung gestellt. Wenn der Geldbedarf trotzdem größer ist wie im Frieden, so liegt das daran, daß man immer noch in weiten Kreisen von einer sogenannten Sachwert-Psychose erfaßt ist, um deretwillen man lieber die Lager vollgepfropft dastehen läßt, als daß man sich entschließt, gegebenenfalls auch etwa mit Verlusten Werte srei- zumachen. Das alles wirkt wieder zurück aus den Effektenmarkt, denn es werden lieber Effekten, auch Valutaeffekten abgestoßen, als daß man sich von den aufgestapelten Waren trennt. Das ist ein ganz und gar unwirtschaftliches Verfahren, das eines Tages den betreffenden Unternehmungen sehr teuer zu stehen kommen wird. Die Politik der Reichsbank beginnt sich aber fetzt erst all mählich auszuwirken. Es ist richtig, daß danach getrachtet wer den muß, die jetzige Krisis zu einer G e s u n d u n g s Krisis zu machen. Das ist aber nur dann möglich, wenn es nicht nur ge lingt, die Währung zu halten, sondern auch alles zu tun. um Einflüsse von außen her, die gegen die Stabilität dieser Wäh rung sich richten, zu bekämpfen. Und hierbei kommt es in erster Linie darauf an, die U e b e r p r e i s - P o l i t i k vieler U itec- nehmungen, namentlich der noch bestehenden Syndikate zu be- Kämpfen. Denn es gibt auch eine Inflation von der Preisseite her eben durch ungebührliche Steigerung der Preisgrundlage. Am Devisenmarkt macht sich zunächst eine Erleichterung geltend, die Zuteilungen können verstärkt werden und mit der Fortsetzung dieser Entwicklung wird auch auf die Preispolitik am wirksamsten eingewirkt. Silllid»»- m Steuern Im Hinblick auf die gegenwärtige ungünstige Wirtschafts lage und insbesondere dir herrschende nllgemeine Geldknappdeit Hut das Finanzmimstenum die für die Stundung von Ge werbesteuer und Grundsteuer zuständigen Behörden s.rchmals beso.wers angewiesen, in jeden, einzelnen Falle mit tze/nderer Sorgfalt zu prüfen, ob kn-> sofortige Abs ir^e-ung der Stenern gegenüber der Leistungsfähig!,?,! des Betriebes und an- aeßchts der allgem'inen Wirtschaftslage eine besondere Unbillig keit für den Steuerpflichtigen bedeutet Ist dies „ach dem pslichtmäßigen Ermessen der Steuerbehörde der Fall, so ist, soweit den Sieuerbehörden die Stundungsöesu.wis znsteht, bei Bewilli gung von Stundung auf die zur Zeit bestehenden ungünstigen Wirtschaftsverhältnisse weitgehende Rücksicht zu nehmen. In ganz besonderem Maße ist diese Rücksichtnahme vor Anordnung der zwangsweisen Beitreibung von Steuerrückständen geboten. Glaubt die Steuerbehörde im einzelnen Falle auch bei wohl wollender Berücksichtigung der obwaltenden ungünstigen Wirt schaftsverhältnisse im Hinblick auf den mangelnden Zahlungs willen des Steuerschuldners die zwangsweise Beitreibung nicht umgehen zu können, so ist diese dem Steuerpflichtigen in jedem Falle vorher schriftlich anzudrohen. Soweit die Stundungsgesuche dem Finanzministerium vor zulegen sind, sind vor Einreichung der Gesuche eingehende Erör terungen in der angedeuteten Richtung vorzunehmen. Die gut achtliche Aussprache ist auf das Ergebnis dieser Erörterungen zu erstrecken. Das Finanzministerium wird bei seiner Entschlie ßung über die Stundungsgesuche den gegenwärtigen ungünstigen Wirtschastsvcrhältnissen in jedem mit den Staatsinteressen ver einbaren Maße Rechnung tragen. Die Anlegung eines strengeren Maßstabes erscheint aller dings bei der Abgabe nach Maßgabe der im Gewerbebetriebe gezahlten Gehälter und Löhne geboten. Abgesehen davon, daß es sich hier um eine laufende Abgabe handelt, wirkt sich eine etwaige Arbeitseinschränkung ohne weiteres in den der Kurz arbeit entsprechend geringeren Lohnzahlungen und damit zu- hcibt. In seiner Nochgier war er reiner Asiate. Was wurde aus dm Tewepk?" Wellington Fox zuckte die Achseln. „Sie verzogen alsbald aus Frisko und' befinden sich seitdem ständig auf Reisen. Tie arme Flore,ice ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Nach den, tragische,, Ende Averil Lowdales lag sie wochenlang auf den Tod darnieder. Für den Vater war diese Krankheit in einer Beziehung sogar ein Vorteil. Man ließ deswegen davon ab, ihm wegen gewisser Konspirationen de» Prozeß zu machen. Ich habe mich auf Helens Bitten in oiesem Sinne sehr bemüht . . ." „Und da du, alter Freund" vollendete Georg Jsenbrandt lachend, „neuerdings einiges in den Staaten zu bedeuten hast, ist das natürlich glänzend gelungen." „Spotte nur, alter Junge!" lachte Fox. „An der Wiege von August Wilhelm Fuchs in Berlin an der Pauke wurde aller dings nicht gesungen, was aus Archibnld Wellington mal werden könnte. Mein teurer Schwiegerpapa bedauert täglich, daß ich nicht in den Staaten geboren bin. Sonst wäre mir „ach seiiuer Meinung der Präsidentenstuhl sicher. Ueber ineine Absichten für die Zukunft wußte er bisher noch nichts Gewisses. Erst jetzt, nachdem ich mit mir klar bin, wUl ich ihm damit kommen. Erst mußte ich sicher sein, daß meine Pläne deine- Unterstützung finden." Die beiden Freunde hatten ans ihrer Wanderung den höch- .stcn Punkt der Straße erreicht. Hier blieben sie eine kurze Zeit stehe». Vom Golde der sinkenden Sonne beleuchtet, dehnte sich weit vor ihren Blicken die Havel. Weit drüben amt Hori, zont schimmerten die Türme und Bauten von Sicmensstadt. Gerade jetzt erhob sich dort eine Flottille mächtiger Flug- schiffe. In schneller Folge stiegen sie auf, setzten sich in Kiellinie und „ahmen de» Kurs „ach Osten. Unablässig ge»vannen sie dabei an Höhe, „»irden klein »nd immer kleiner und waren schon fast Punkte, als sie über de» Köpfen der beiden Freunde dalsin- zoge». Wellington Fox verrenkte sich beinahe das Genick, um sie über sich zu beobachten. „Was ist das? Georg?" ES dauerte lange Sekunden, bevor Jsenbrandt, wie ans Träumen erwachend, die Antwort gab: „Was das ist, Fox? Ver sacrnm! Ein „euer heiliger Frühling, den das alte Europa nach Asien schickt. Junge Sirmensstädtcr sind es mit ihren Frauen und Bräuten, die dorthin gehen. Das sind keine Bauern- sicdler, sondern Jndnstriesiedler." Wellington Fox unterbrach den Frc„„b: „Ich hörte davon. Aber ich wußte „och nicht, daß diese Pläne sich bis zur Aus führung verdichtet haben. Bisher wollte sich europäisches „nd amerikanisches Kapital nicht recht an die Ausbeutung der asiati schen Bodenschätze heranwagc,,." „So war es, Fox, solange die politische» Machtverhältnisse da drüben in Asien unsicher wäre». Jetzt hat sich das radikal geändert. Jetzt, wo unsere Herrschaft fcststeht, sind plötzlich Niese,,- lcipitalien vorhanden, um die reiche,, Bodenschätze dort zu hebe». Was Europa in Afrika verloren hat, findet es in Asien dreifach wieder." Die letzten Fliigschifse der Flottille waren jetzt am dunklen Osthimmel versch,mmden. Wellington Fox, der tlnicn bis zuletzt »aclinelväht hatte, sprach wieder: gleich in einer Minderung der Abgabe nach Maßgabe der im Gewerbebetriebe gezahlten Gehälter und Löhne aus. Bei dieser Abgabe wird daher eine Stundung grundsätzlich nur in beson ders geartet»» Ausnahmefällen.bewilligt werden können, wenn nämlich seststeht, daß die sofortige Abforderung der Abgabe die Stillegung oder eine wesentliche Einschränkung des Betriebes nach sich ziehen würde. Die iimIaiiiMlW HHIllilgsniitlkl A) : Im ganzen Reiche «mlaufssähig: Nentenmark: (Papier- und Hartgeld, einschließlich der alten Neichskupfermünzen überl und 2 Pfg.). Neichsbank- noten auf Papiermark lautend (die einseitig bedruckten Billionenscheine über 5, 10 und 100 Billionen Mark werden nur noch bei der Reichshauptbank in Berlin, cingelöst). Reichs silbermünzen auf Goldmark lautend (neu). Reichs- bahnotgeld a) wertbeständig: b) auf Papiermark lautend, ausgerufen für 16. Juni 1924. Die kleinen Abschnitte ein Zehn tel bis 8 Dollar der sogenannten Reichsgoldanleihe sind seit 21. Mai 1924 kein Notgeld mehr. Sie haben setzt nur noch gleich den größeren Abschnitten derselben Anleihe und gleich den Reichsdollarschatzanweisungen, den sogenannten 1932er Reichs goldschatzanweisungen, den Reichs-Gold-K-Schatzanmeisungen, den Reichs-E-Schatzanweisu„gen und den neuen unverzinslichen Reichsgoldschatzanweisungen Wertpapiercharakter. B) : Nur in Sachsen umlaufssähig: 1. Im ganzen Lande. Goldschuldverschreibungen des Freistaates Sachsen, Serien I und II. Rentenmark schatzanweisungen des Freistaates Sachsen, bis 31. Mai 1924 als Notgeld zugelassen, vom 1. Juni 1924 ab weiter als Wertpapier gütig. Wertbeständiges Notgeld der Sächsischen Staatsbank, ausgerufen für 12. Juni 1924. 2. In einzelnen Bezirken. Wertbeständiges Notgeld der Handelskammer Dresden für ihren Bezirk und für den Bezirk „Wem, aber Kapital „iio Bevölkerung in diesem großen Maße nach Osten verpflanzt werden, wird sich dann nicht der Schwerpunkt Europas, sein Schwerpunkt in jeder Beziehung »ach Osten verschiebe,,?" „Nein, Fox. Man wird dort Eisen schmelze,, ,„,d Halb fabrikate machen. Aber die Feinfabrikation bleibt in Europa. Die Schreibtische . . die Organisation . . . das Hirn, das diesen ganze,, Mechanismus steuert, bleibt hier, wo er wurzelt und ausschließ lich gedeihen kann. Du brauchst keine Entvölkerung Europas zu befürchten. Es bleibt das Züchtungsland hochwertigen weißen Blutes." Langsam weiierschreitcnd hatten sic das Heim Jicnbrandts erreicht. Durch das Garlentor schritte,, sie den Abhang zum Hause empor. Unter dem Schatten des schon leicht vergilbende,, Laubes einer alte» Kastanie saß Frau Maria in, Kreise ihrer Gäste. Theodor Witthusen . . . Francis Garvi» . . . Hcle„ Fox, geb. Garvi». Ihr Geplauder schallte den Eintretendci, entgegen. Jetzt hatte Helen die Leideix erspäht. Schnellfüßig eilte sic ihnen entgegen. „Endlich kommt ihr. Wir halte,, uns so ans die ge meinsame Kaffecstunde gefreut, und jetzt wo sie vorüber ist. kommt ihr erst. Daran bist du sicher schuld." Wellington Fox deutete mit der Miene eines unschuldig Verdächtigten auf Eleorg Jsenbrandt. „Ich wasche meine Hänoc in Unschuld. Da steht er, der Missetäter. Zwei Stunde» rammte ich das Pflaster des Bis- „larckdammcS. Nimm dir ein ^Beispiel an dem Gesicht Marias, Helen dear. Nichts von Vorwürfe,, . . . nichts von Ungeduld. Glückselig der Mann, der esi, sanftmütig Weib freite!" „Wellington! . . . Du Ungeheuer ... Du Unhöflichster aller Menschen . . „Diese Versicherung Hörle ich seit de», erste» Tage unserer Bekanntschaft wohl täglich ein dntzendmal." „Pfui, Wellington! Tn bist . ." „. . . der unhöflichste Mensch auf Erde,,." Ein leiser Klaps auf Wellingtons Wange quittierte seinen Einwiirf. Lachend enteilte sic seinem Griff und hing >ich in Marias Arm, die an Jsenbrandts Seite zur Terrasse emporschritt. Brummend ging Wellington Fox ihnen nach. Sein Auge haftete aiuf den beiden ebenmäßigen hohen Gestalte,, der Jsen- brandts. Aenßcrlich wie innerlich schiene» diese beide» Menschen wie füreinander gemacht. Ter Zufall, der sie einst znsammengeführt, hatte sie auf ewig aneiuandergebmide,,. Keine lange Werbung . . . keine Beteuerung der Liebe .. . kein langsames Aufsprießen e'ner Neigung . . . Das erste Zu sammentreffen entschied über ihr Schicksal . . . und das voll endete sich, als die Stunde gereist. Und bann glitt sein Blick zu Helen. Mit Entzücke» vcr» folgte er die Bewegunguiigen ibrer zierlichen Glieder und dachte bei sich: Ich hätte mein Lebe» lang nicht geglaubt, daß es »nter Milltardärstöchtern so ein famoses Mädel gibt. Weiß der Teufel was die Dollarkönige einen anständigen Menschen abschrecke,, kön ne». Na! Schließlich hat sich doch auch mein teurer Schwieger» papa als ganz famoser „olo fellow" entpuppt. Seine Hochachtung vor mir ist geradezu beängstigend. Ich fürchte, mein neueste, Plan wird ihm den „knock out" geben. (Schluß folgt.)
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