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Nr. LS, Seite 2 Mittwoch, den 6t). Januar 192«. «usckstvächen. Sie zwingen die Persönlichkeiten, di« gegen sie aus- aesagt Hallen, die Aussagen zurückzunehme» und drohen im Weigerungsfälle mit Ausweisung aus der Pfalz. Diese erpreßten Zurücknahmen der Aussagen würden sodann an die Rheinland- lommisjio» gesandt. Tie Separatisten seien von den französischen Geheimagenten, die Clive auf seiner Reise begleiteten, genau über den Verlauf der Besprechungen unterrichtet worden. London, LS. Januar. Die Botschaft, die Macdonald an Jndicu richtete, ist nunmehr veröffentlicht worden. Macdonald warnt in der Bots-chist Indien vor jeder revolutionären Politik und vor jeder Kampfabsicht, denn, so heißt es weiter, keine englisclw Partei werde sich von Bewegung militärischer Gewalt einschüchtern lassen. UttlMfiilig des SkliillllMblttMS Nach der Brainlenabbau-Vecordnnng soll am l. Februar d Pro',ent, am l. März lO Prozent und am I. April 15 Prozent deS Personalbestandes der Ministerien und Aemter abgebant sein. Ans de» Erörterungen im Spnransschnst hat sich, wie man uns ans dem Reichstag mitteilt, ergebe», dass beut; schon in den meiste» Aemtcrn IS Prozent de? vorhandenen Kopf- bestandeS abgebaut sind, vast also jetzt schon derjenige Zustand er reicht werden soll. In einzelnen Aemtern sind heute schon bis zn 20 Prozent abgebant. Mit Rücksicht auf den fortdauernden Ernst der Finanzlage des Reiches und ans die sich nenerdiugs wieder mehrenden Schwierigkeiten bei der Herstellung des Gleich gewichts zwischen Einnahmen und Ausgaben des Reiches dringt nun seht das Reichsfinanzmiuisterinm ans eine weitere Ver- schärsnng des A e a m t e n a b l> a u s. Es soll nun ver sucht werden, bis Ende Februar in allen Aemtern mindestens 30 Prozent des vorhandenen Pecsmalbestandes abzubauen. Wie schwer eine solche Massnahme ins Gewicht fällt, ergibt sich daraus, das« ursprünglich der Abbau bis Mitte dieses Jahres mit höchstens 25 Prozent vorgesehen war. ES liegen Anzeichen dafür vor, das, es aber auch nicht bei einer solchen Verringerung des gegenwärtigen Beamtenstandes um ein Drittel bleibt, sondern datz über diesen Pcozeotjatz Hinau-Z noch eine weitere Einschränkung vorgenommen werden must. Bei den Besprechungen zwischen Partei- und Negierungs- Vertretern ist ans die vielfältigen Härten bei einer schemat i- schen Durchführung des Beaintenabbans hingewiesen und deren Vermeidung gefordert worden. Insbesondere hat man auch mit Nachdruck daS Verlangen gestellt, oast der Abbau bei den höheren Stellen mindestens im gleichen B e r- hä ltnis sich zu vollziehen habe, wie bei den mittlere» und unteren Stellen. Tie Reichsregiernug hat die Berücksichtigung dieser Wünsche zngesagt und inzwischen weitere dahingehende Anordnungen erlassen. Berlin. L9. Januar. Ter Kurs der Mark in Ncuhork wurde unverändert mit 23,60 notiert, der Schlustkurs der Mark belief sich auf 23,75, was einer Parität von 4,Sl entspricht. In London lag die Mark mit 19 Billionen für das Pfund etwas schwächer, doch ist zu beobachten, dast das englische Pfund in Neu- york weiter ans 4,20 bis 4,37 anzog. In Paris machte sich eine leichte Besserung des Franken bemerkbar, der Dollar ging von 23,51 auf Ll,72 zurück. Tie Abwärtsbewegung der däni schen Krone setzte sich weiter fort und Auszahlung Nenyork zog von 6,'21 auf 6,28 an. Am Berliner Essetteumarkte bleibt die Tendenz einstweilen noch zurückhaltend, doch etwas freund licher als gestern. D Plülie für -ic Wnhlresim Die Neuregelung der Wahlrcsorm hat die Reichsregierung in jüngster Zeit wiederholt beschäftigt. AuS gut unterrichteter Quelle erfahren wir, daß die Reichsregicrung die Absicht hat, einen ans die Reform des Wahlrechts abzielenden Entwurf auS- zuarbeiteu und den gesetzgebenden Körperschaften vorzulegen. Es handelt sich dabei einmal um die Herabsetzung der Abgeordneten- sahl auf 861 bezw. 399 Abgeordnete und zum andern auf die Wnhlmelhode. Zanächst soll der Wahlkocfsizient von 60 000 auf 80 000 Stimmen erhöht werden und zum ander» soll eine Neu gliederung des Wahlkreissystcms eintreten. Danach werden die großen Wahlkreis« in Wahlkreisverbände gegliedert werde», so daß » >raussichtlich auf 350 000 Einwohner ei» Wahlkreis fällt. Diese kleinen Kreise sollen jedoch verbuiiden sein mit dem Wahlkreis- Verband, der sie umschließt, so daß die Reststimmen der in den kleinen Kreisen abgegebenen Stimmen innvrhalb des großen Wuhlkreisverbandes verrechnet werden. Wenn beispielsweise ein großer Wahlkreisverband in mehrere kleine Kreise zerlegt wird, so soll i» diesen Kreisen von den Parteien ein oder z>vei Kandi daten aufgestellt werden. Die über 80 000 hinauSragcnde» Rest- stiminen sollen je nach ihrer Höhe den in den- einzelnen Kreisen ausgestellten Kandidaten zugute kommen, so daß innerhalb des große» Wahlkreises die kleine» Wahlkreise als verbunden gelten dürfe». Tie Reichsregierung will diese Vorschläge nicht auf dem Wege des Ermächtigungsgesetzes regeln, sondern in einer Vorlage vor dem Reichstag bringen, der die Entscheidung darüber haben soll, ob diese Wendung getroffen werden soll oder nicht. In den Besprechungen, die über diese Materie jüngst zwischen den Par teien und der Reichsregierung stattgesunden haben, scheint die Mehrzahl der Parteien sich gegen ein« solche Reform auSge- sproclsen zu haben ES scheint demnach, als ob die von der Regie rung angestrebte Reform, die wenigstens einen Schritt auf dem Wege der Gesundung des Wahlrechts darstcllen würde, bei den Parteien auf mancherlei Widerstände stößt. Es ist gewiß kein Zweifel darin zu setzen, daß bei den heutigen Parteivcrhältnissen der Reichstag mit einem solch)«» Entschluß der Zustimmung zu den Negicrungsabsichten eine gewisse Sclbstentäußerung an den Tag legen müßte. Es bleibt abzuwarte», ob der Reichstag diesen Milt und diese Entschlußkraft aufbringt oder nicht. Tut er das nicht, dann darf mit Recht befürchtet werden, daß er noch mehr an Volkstümlichkeit verliert, als dies bisher geschehen ist. Eine Volksabstimmung Wie uns aus Berlin mitgeteilt wird, hat in weiteren politi schen Kreise» die Nachricht, daß die Wahlreform aus den Ein- fpruch verschiedener Parteiführer vor den nächsten Reichstags, wahlen nicht stattfinden soll, lebhafte Erregung hervorgerusen. Man verweist in diesen Kreisen auf die »ach Abhilfe direkt drän genden Mängel des gegenwärtigen Wahlverfahrens, das man übrigens auch für so viel Mißhelligkeiten und Krisen verantwort lich macht. Es ist nunmehr eine Bewegung entstanden, die darauf hinzielt, eine Volksabstimmung über die Frage, ob eine Wahlrcsorm darüber herbeizusühren, ob die Wahlreform noch vor den nächsten Reichstagswahlen durchgeführt werden soll Eine neue republikanische Partei? Innerhalb der Demokratischen Partei, ausgehend namentlich von den jüngeren Kreisen, besteht schon seit längerer Zeit eine große Mißstimmung gegenüber der Behandlung bestimmter poli tischer -und parlamentarischer Tagesfragen durch die offiziellen Organe. Nun hat sich ans diesen Reihen heraus ein Aktions- Ausschuß gebildet, der die Schaffung einer neuen republikanischen Partei anstrebt. A» einige hundert führende Persönlichkeiten und zwar nicht nur innerhalb der Demokratischen Partei, sondern auch in anderen Parteilagern, sind nun zu diesem Zwecke Wcrbc- Ansrufe ergangen mit der Anfforderung, dieser neuen Partei sich zur Verfügung zu stellen. Ob die Vermelhrnng unseres gegenwärtig mit Parteien über sättigten politischen Organismus durch eine weitere Partei den politischen Interesse» des Volkes dienlich ist, erscheint doch recht fraglich. Das politische Heil liegt nicht in der Gründung neuer Parteien, sondern darin, in den vorhandenen sich durchzusetzen. Der italienisch-jugoslawische Pakt Nie mchli-sleii vkreinbMiMii Belgrad, 28. Januar 1924. Der Sonderberichterstatter des Blattes .Vrcmr" in Rom teilt seinem Blatte den Wortlaut des italienisch-jugoslawische» FreundschastsverlrageS, der vorgestern unterzeichnet wurde, mit. Dieser Vertrag hat in seinen wichtig sten Stelle» folgenden Wortlaut: Die Negierung seiner Majestät deS Königs der Serben, Kroaten mid Slovenrn und die Negierung seiner Majestät deS Königs von Italien sind frft entschlossen, dc„ Frieden sowtr dir Im Verlaufe deS Weltkrieges erzielten Resultate» die in den Friedensverträge» frstgelrgt sind, zu sichern. Sie haben sich über folgendes Abkommen geeinigt, besten natürliche Folge in der Freundschaft zwischen den beiden Königreichen sowie der gegcnsritigen Anerkennung ihrer Rechte zu Wasser und zu Lande besteht. Artikel 1. Die beiden vertragschließenden Mächte vcrpflich- tcn sich gegenseitig einander lieizustchen und in kardialer Weise zusammen zu arbeiten, um die Kraft der in Trianon, St. Gcrmaln und Neuiltv abgeschlossenen FriedriiSverträge gegründete Ordnung aufrecht zu erhalten, ebrnso di« auS den vorgenannten Verträgen rcsultierenden Verpflichtungen anzuerkrniicn und auszusühren. Artikel 2. Falls eine der vertragsschließenden Mächte von einer oder mehreren Mächten ohne eigenes Verschulden ange- riffen wird, verpflichtrt sich der andere Staat seine Neutra- ität während der gesamten Dauer des Konfliktes zu bewahren. Außerdem, falls die Sicherheit odrr die Interessen deS einen Ver tragsschließenden durch eine» Eingriff von außen her bedroht wird, verpflichtrt sich der andere Teil, srinr politische und diplomatische Hilfe in wohlwollender Weise z» gewähren, um den äußersten Grund dieser Gefahr zu beschwören und zu unterdrücken. Artikel 3. Falls internationale Verwickelungen entstehen und die beiden Signatarmnchte der Auffassung sind, daß ihre gemeinsamen Jntcresscn bedroh« werden, gehen sie die Brrpflich- tnng rin, Maßnahmen zu einer gemeinsamen Verteidi gung z» treffen. Artikel 4. Die Dauer deS Abkommens wird auf 5 Jahre festgesetzt. , doch kann sie ein Jahr vor Ablauf gekündigt »der ver längert werden. Artikel 5. Das vorliegende Abkomme» wird in Rom ratifi ziert »nd dir Dokumente dieser Ratifizierung in derselben Stadt ausgctnuscht. Das Abkommen tritt sofort nach seiner Unterzeich nung in Kraft. Keine rheinisch-westfälische Goldnotenbank Köln. 29. Januar. Nachdem der Reichsbankpräsiüent Dr. Schacht mit günstigen Aussichten für die Gründung drr nriir» deutsche« Goldnotei,bank aus Paris zurückgrkrftrt ist. ha« die Reichsregicriing Louis Hagen «christlich ersucht, er möge seine Be mühungen uy, die Gründung eiwer besonderen rheinisch-westfälische» Goldnoicilbank einstelleie. Seheimrat Hagen hat drr Regierung geantwortet, das sei bereits geschehen. Ichgr ttllütlct Keriiht PartS. 29. Januar. Jaspar Ist gestern nachmittag um 3 Nhr I n Brüssel wieder eingetrossen und hat iw der Kab »ettS- sitzung seine» Minifterkoilegew Bericht erstattet über seine Pariser Gespräche mit Poincare. In Pariser Negier»,igskrcistn beob achtet man über de» Inhalt der Gespräche zwischen Jaspac mrd Poincare nach wie vor Stillschweigen. Nachrichte» aus engli scher Quelle beiagen. dast Palmare und Jalpar ansschliestlich zu drr Frage der beletz'eil Gebiete Stellung genommen haben. Mau versichert, dast Poincare und Jaspar »ach Ablaus der 14 Tage, während deren Mmdonald. wie bereits gemeldet, seine diplo matische Aktion vorbereitet, rin« neue Zusaminenkiiirst haben werden. Ende des enalischen Eisenbahnerstreiks London, 29. Januar. (Drahtbericht.) Der Streik der Eisenbahner Ist beigelegt. Die endaültiqe Stimmenzahl der Saarwahlen Saarbrücken, 29. Januar. Bet de» Landratswnlileie «nlrden an Stimmen abgegeben: Zentrum 101810. MchrheltS- sozlalitten 46 787. Kommunisten 39 868, Saarlündssche VolkSpartri 33 076. Partei für HauSbesip und Landwirtschaft 8606. Deutsch- nationale 3731. Saarländische wirtschaftliche Bereinigung (Sanr- srparatlsten) 6023. — Wahlberechtigt waren 377 300, gewählt haben 265 499. also 68,26 v. H. 30« neue Deutschen-Auswrisunqe« aus Polen Warschau, 29. Januar. Der polnische Innenminister hat die Wojwoden von Posen uns Pomerellen angewiesen, je 160 Denstchc innerhalb drei Tagen Frist ans Polens Grenze» auSzuwellen. Neiik pliMsimichtk aus Wucht» München. 29. Januar. Der Vorsitzende des Bundes „Blü cher" Tr. Schäfer, hielt in einer Versammlung in Schvben- hausen eine Rede, die von Ausfallen gegen Kahr strotzte. Cr teilte mit, daß in nächster Zeit noch vor dem Hitlcrprozeß ein Putsch stattfinden werde, ähnlich wie der am 8. November, aber dann würde man mit rücksichtslosester Gewalt Vorgehen, olle Drähte abschneiden, alle Verkehrsmittel besetzten und die Städte absperren. Ter Negiernngsbaumeister Schäfer ist als einer der Kronzeugen ans dem Fnchs-Machaus-Prozetz bekannt. Zu seinen Drohungen erklärten die zuständigen Stellen, daß die Regierung diese Drohung ernst nehme und alle Vorbereitungen getroffen habe, um die Nufrcchterhaltung von Ruhe und Ordnung zu gewährleisten. Lenins Nackfolger Moskau, 29. Januar. Zum Vorsitz des Rates der Volks kommissare an Stelle Lenins soll angeblich nicht Rykaw, sondern der gegenwärtige Präsident der kommuntstischen Partei Stalin gewählt werden. Tie formelle Entscheidung wiro auf dem Kon greß der Sowjetrepubliken erfolgen. Grotzfener in Leipzig Leipzig, 29. Januar. (Drahtbericht.) Seit heute mittag steht das ehemalige Panorama Leipzigs, daS Restaurant- und Konzertlokal, in Flammen. Vermischtes 1 Das EIS auf der Ostsee. Der anhaltende starke Frost, der in diesem Jahre besonders in Ostpreußen herrscht, hat eine schon seit vielen Jahren nicht beobachtete Naturerscheinung gezeitigt: die ganze Cranzer Bucht, von Niddcn herab bis zum Pillauer Tief, ist zn gefroren. Am vergangenen Dienstag morgen herrschte noch gewaltig hochgehende See; am Abend drehte sich der Wind und infolge der starken Kälte ist nicht nur die See selber, sondern auch sie Brandungswelle ge froren — ein unvergleichlicher, jeden Naturfreund entzückender Anblick. Von Pillan wird gemeldet, daß die ganze Ostsee mit gewaltigem Scholleneis bedeckt ist, der Verkehr durch den See kanal nach Königsberg kann nur unter Einsetzung der beiden großen Eisbrecher aufrecht erhalten werden. — Ans dem Knrischen und Frischen Hass hat das Eis eine Stärke von nahezu einem halben Meter erreicht, der Fischfang mnßte, da infolge des starken Frostes die Netze brachen, tageweise ausgesetzt werden. Rhythmisch - ästhetische Uebuugen Im preußischen Landtag hat der Astg Kim bei ans »»- haltbare Zustände hingewiesen, die in der städtischen Schulverwal tung eingerissen sind. Er erwähnte die Tatsache, daß in einer Berliner Gemeindeschnle Nackttänze von Knaben »nd Mädchen anfgeführt worden seien. Von sozialdemokratischer Seite wurde allerdings demgegenüber behauptet, es handle sich nicht um „Nackttänze", sondern um „rhythmisch-ästhclische Hebungen". Docks' scheint es mit diesen „rhythmisch-ästhetischen Uebungen" eine sehr eigenartige Bewandtnis gehabt zu haben. Tenn die Uebungen wurden von Knaben und Mädchen gemeinsam in völlig unbekleidetem Zustande ansgesührt. Tie össcntliche Vorstellung fand in der 254. Geineindeschule in der Wiclessstraße statt und sie war vorbereitet worden von einem jugendlichen Lehrer, der in der Mitte der zwanziger Jahre steht. Kinder aller Altersstufen beteiligten sich an den Tänzen, und unter den Zu schauern befanden sich die Eltern der Kinder, Lehrer und Leh rerinnen und auch Gemcindevertrcter. Tie Eltcrnschast scheint indessen wenig erbaut von diesen Ausführungen gewesen zn sein, denn cs sind lebhafte Proteste gegen die ungehörigen „Uebungen" erhoben worden. Sächsische Nicht,ahle« Dresden, 29. Januar. Die sächsischen Gesamtricht zahlen berechnen sich für die vergangene Woche auf daS 1091. milliardenfache der Vorkriegszeit, das sind 2.0 v. H. weniger als in der Vorwoche, wo das 113milliardenfache erreicht wurde, ohne Einrechuung der Bekleidungskosten ist die Richtzahl seit der vergangenen Woche auf das 1061milliardenfache oder um 1,8 v. H. gesunken. Börse «nd Aktien-Zusainmenlequng Wie uns von unserem Berliner Vörsen-Bertreter in Be stätigung früherer Mitteilungen berichtet wird, beginnt sich an der Börse doch eine viel bessere Stimmung als sie an fangs vorbanden war, ln der Frage der Aktien-Zusammenlegniig herauszubildcn. Tie ursprüngliche» Besorgnisse vor schweren Ver lusten bei solchen Zusammenlegungen sind im großen und ganzen bei näherer Betrachtung der Tinge dock hinfällig geworden. Soweit es sich um einigermaßen gute Papiere handelt, wird die Kapital-Umstellung nur eine verhältnismäßig gering fügige Zusammenlegung der Aktien bedingen, ja, in manchen Fällen wird auf solche Zusammenlegung überhaupt verzichtet werden können. Schon mehren sich die Erklärungen der Gesellschaften, die in dieser Frage beruhigend auf die Aktien- Besitzer einwirken wollen. Es wäre gewiß verfehlt, nun jetzt übereilte Erwartungen hinsichtlich der allgemeine» Beurteilung der Effekten im Hinblick ans die kommende Aktien-Znsainmcnlegiing hegen' zu wollen. Immerhin darf man doch wohl hente mit Befriedigung feststellen, daß unsere, an dieser Stelle ausgespro chene Ausfasung recht behalten hak, daß man die Dinge mit größter Ruhe betrachten und die weitere Entwicklung ohne lieber« eiliing abwarten soll. Berliner Devisenkurse vom 2S. Januar (Amtlich) mitgetellt von der Commerz, und Privatbank. A.-G., Dresden Notienmaen In Millionen der Einveit der Wävninst. 29 I. «eld f !>>r-e- 28. I. Geld s Brlct XmOerdam . . . 18 I856I00 ,863900 18 1886,90 ,583900 Brüssel .... 173565 ,74435 ,72589 ,73432 Chr-lOinia . . . 558300 561400 887578 873422 ikovenhageii s . 67ISI8 874881 67, 88 874892 Eloikholm , I . I>03135 »08785 I08S27, ,093727 Rom I8429S I8S2I2 I8'84l> ,84480 London .... 18 ,7955000 I8045NO ,8 >7758400 >7844500 Neimork . ^ j . 10 4189800 42,0500 10 4I88SM 4210500 VnriS » . ^ « ,95507 ,964» I922S9 >93232 Kilrich «... 724,95 727818 721,88 7258>2 Madrid .... 828875 83N25 828785 531325 Bien 89,381 89,849 89,351 59,643 Vraa I2094Z I2I8S6 I2I944 I2255S Warlchau . . . Budapest. . . . ,44,38 >44 862 ,44,38 ,44 882 1 Goldmark --- 1 Billion Berliner Börse «Mentnrse in Billionen ««rliaer AnkanaSkurs« ivroz. lieickvonleihe ««antiina-Bahn . , kanad»-Marille. . Lamdurg. Maletlahrl Rordd. Llond .... Merrill. E>dri-8»1a-r> kom.- ». Privaibani Darmstlldier Bank . DenOcke Sani. . . . DiSlonio Kommando Dresdner Manf . . . -eivziaer kkredilanl». Öeslerr. Kredo . . . Boillumer lpiihitahl. Deiilch-Üiirembiiriier «rUenlirchen Bergw. Harpener Beinwerl. Hohenlohe öanrahülte Mimiesmann-RSbr. Obschi, »iseiibahnbdl. , «iiemndinirie 2« I. 78 ,. IS, ,88 ,878 2 ,4 ,4 48 44,9 >0,28 10,6 84 8,3 9,8 «0 2075 2, ,98 >9,8 228 ,2375 ,2,8 48 4 OB 0,875 74 72 60 888 88 78 64 28 82 S3L78 37, 38 22 23 48 44 30 78 3, 33 78 34,878 llihiONr Nomdailler Sh,m l»e ftehden. . DiinamO Nobel . . . 5H. Moldl-stmidi. . . e-llihli-r Aari-werle. OherlNO. gol-werl« . SlNaElellr.-MelelllL. Beramann Eiestr.. . «Sa- El-Nr. Sachiemverl NiörOtzer Waaaoii. . Linie-iiastmann. . . UaSd.-NOrnh. Malch Berli-'.AnhaO.Maich, Berliner Malchiiien. Daimler-Moioren . Kartmann Mnich,. . vrenllei» ». «kovvei . stimmermannwerke . «in»-Werte Kaikelhal Kirsch-ikiip,er. . . . Hugo Schneider. . . NorddeiiOche Wolle. Slöhr Kammgarn. . Jelliloff-Waldhost . . Olavi 29, I. 44 23A7S 10 II »7; 22 78 23 68 22.28 2.7 37ö 7.4 34 31.8 II 28 208 428 728 28 2.128 6 375 3 875 485 10,75 84 WS 32 78 28. I. 428 23.378 10.8 11.28 23 23.8 65 >4 628 228 r.8 7 33 2» 33 IIS 19,25 48 0.878 23 75 2 >28 8.8 4 48.28 >0128 59 80.5 II 28 34.378 SMtgeteilt vom tschechoslowakischen Bankverein, Filiale Dr-Sdeii. * Dresdner RoggenwertiShnc. Tie für die Sprozentige Dresdner Roggenwertanlcihe vom Jahre 1923 am 1. Februar 1924 fälligen Zinsen auf die Zeit vom 1. August 1923 bis mit 31. Januar 1924 betragen bei einem Turchschnittsknrse von 3,71 Rentenmark für 1 Zentner märkischen Roggen nach Abzug der Kapitalertragsstener von 10 Prozent bei den Zinsscheinen über 25 Psd. Roggen (10 Ztr. Kapital) 0,90 Rentenmark, bez. Gegenwert: 12,5 Psd. Roggen (5 Ztr. Kapital) 0,45 Rentemnark, bez. Gegenwert; 2.5 Psd. Roggen (1 Ztr. Kapital) 0,09 Renten mark, bez. Gegenwert. Wetterbericht derDresdner Wetterwarte Lnstdruckverkeiluna: Hoher Druck über 770 mm ENdengland, Frankreich. Spaisien. Hochdruckzone 760 mm Skandinanien De pression unter 755 mm Island und Nordmeer. Tiesdruck-one uni« 760 mm Mittelmeer, Donau ander, Polen, Ostle-vrovinzen, Finnland. Z-ntren van Depressionen 755 mm Italien und Polen. Wannluft- aeb'et England und Nordmeer, Kalilustgebtet Millel- und O ieuropa. Fallaebiet de» Luftdrücke« östliche« England und Frankreich. Wetter» laai: Die Nähe der östlichen Tiefdruckwne bedingt i» Sachse« starke BewS'kuna und vereinzelte Schneekälle. Ein iüdlicher Au», kSiner des über Nordmeer und Allantik stehenden Hochdrücke» drängt »nlcr starker Ablchwäckung ostwärts. Eine wesentliche Witteruna«» änderuna steht bei dieser Sachlage für moreen nicht in Aussicht. Vorhersage: Wolkig, zeitweise etwas ausheiiernd, vereinzelt Schnee» fälle. Temperatur tagsüber nahe bis wenige Gcade unter dem Ge« sr-e^vunkt. NacktS leicht-w, in stöberen Ligen mäßiger bi-i Or-nner Fro't. Verantwortlich kür den redaktionellen Teil: Dr. Joses Albert, Dresden. — Für den Inseratenteil: Josef Foh mann. Dresden.