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Sächsische Volkszeitung : 16.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192401163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-16
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 16.01.1924
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Mmmer 13 — : 23. Iabraanq 's mal wöchentl. verugsprei!» für Januar 8.50 Reut.-Mark pnreigenr Berechnung der Anzeigen nach Rent..Mark reise: Die eingeipaltene Petitzeile 20^. s. Familien-u, ereinsanzeigen, Gesuche 15^. Die Petit.Reklamezeile l mm breit. 1 Offeitengebühr für Selbstabboler 15^. ei Ueberiendung durch die Vast außerdem Porroiuschlag. - reis lllr Me cinrelnummrr 15 kentea-klennig. kiMMcher LeUr Joses Fovmanu, Dresden ücklNbe Mittwoch ) K. JäMK E j Im Falle höberrr Gewalt erlischt jede Verpflichtung auf^ Lieferung sowie Erfüllung von Anzeigen-Auiträgen und, Leistung von Schadenersatz. Für undeutlich und dnrchFern« sprecher übermittelte Anzeigen übernehme» wir keine Ver antwortung. Unverlangt eingeiandte und mit Rückporto nicht versehene Manuskripte werden nicht ausbewahrt, Sprechstunde der Redaktion 5 bis 8 Uhr nachmittags. Hauvtkchrijtleiter: Dr. Joses Albert, Dresden s»cvap>»o>, uriv «Keiivültattelier lDresdev-Bltstadt 1«. K-olr'e'lnftrof'e 4V * Fernruf 827S2 / Postscheckkonto Dresden 14787 WkkMlW W» VW ' M M» her Ml' Ms«Lklien" Druck u»,d Verlag r Saxonia - Buchdrucker«! <8. m. b. H. Dresden-Altstadt 18, Holbeinstrnße 48 Die Wahrheit über Europa! Eine Rede des amerikanischen Generals Dawes im SachverstSndigenausschutz — Die Folqen des Frankenstnrzes — Auflösung der französischen Kammer? — Kngttsch-franzSsische Reibungen in -er Pfalzangelegenheit EröffliiiilgsßtzllW der MmMigcii Äsiillt Erslheinnnzk» «>>d Gtdmlllk« beim Jahresbeginn 1S24 Vom ReichStagSakgeordnetsn I. Er sing. Um die Jahreswende 1828 hatte Deutschland fast keine Ar- deilSlosen. Eine Lohnbewegung jagte die andere. Noch viel schneller aber arbeitete die Nvtcnpresse und nach wenigen Tagen war dein Arbeiter und Beamten genommen, waS ihm seine Or ganisation errungen hatte. Wie ganz ander? ist cs heute. Nahezu drei Millionen Vollerwerbslose und zwei Millionen Kurzarbeiter. Stalt Lohnerhöhungen gibt öS Lohnkürzungen, Die Notenpresse ist durch die Errichtung der Nentcnmarkbonk zum Stillstand ge kommen. Gleichzeitig gingen aber die Lebensmittelpreise zurück und ein Gefühl der Erleichterung geht darob trotz aller Nöte durch unser Volk. Befinden wir »nS bereits in einem beginnen, den Gesnirdnirgsprozeß? Diese Frage läßt sich weder mit einem glasten Ja noch Nein beantworten. Möge das Jahr 1824 dem deutschen Volke bringen, waS eS sich so sehr ersehnt, Ruhe und Frieden, Arbeit, Brot und Freiheit. Mit hochgespannten Hoffnungen trat die sozialistische Ar- hciterbewegung im November 19l8 in die „neue" Zeitepoche ein. DaS solange verheißene goldene sozialistische Zeitalter sollte nun kommen. Anfänglich schien eS auch so. Der Achtstundentag kam ganz unerwartet. Der Einfluß der Arbeiterschaft im öffentlichen Leben stieg gewaltig, und mit dem llnternebmertum konnte ganz anders geredet werden wie in der „alten" Zeit. Die Mitgiiedcr- zahlcn der sozialistischen Gewerkschaften schwellten stark an. Und wo noch „reaktionäre", christlich denkende Arbeiter nicht mittnn wollten, da wurden sie gewaltsam in die sozialistischen Organt- sationen bineingezwnngen. Hunderte von christlich-nationalen Ar beitern und Arbeiterinnen waren vor die Alternative gestellt: Entweder Mitalied einer fozinlistiscben Gewerkschaft zu werden, oder die Arbeitsstelle zu verlieren. Da Hunger weh tut — konnte der sozialistische Terror im Zeitalter der Freiheit wahre Triumphe feiern. Jetzt schreiben wir 1824. Graue WcrktagSsffmmnng. Die großen Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Im Gegenteil. Es ist schlimmer geworden wie denn je. Not, Elend und Hunger tun furchtbar weh. Dazu kommt die große Enltänschnng über das völlige Versagen des Sozialismus, Tiefe Niedergeschlagenheit er. faßt die sozialistischen Massen. Nock» sckstimrncr scheint mir, ist, daß der soziale Gedanke gewaltiae Einbuße erlitten bat. Männer der deutschen Wissenschaft, die einst einen guten sozialen Namen hatten, sind in das antisoziale Lager abmarschiert. Und warum? Sie fühlten sich durch das radikal-st^ialistische Treiben aba"ttoßen. Dle Arbeiterbewegung, die sie einst als großartige Kufturbewegnng bewerteten, zeigte arge Entartungen: Demon- strationen, vassive Resistenz, gewaltsame? Eindringen in die Fa« brikbnraS. Generalstreik, Terror nsw. haben dem Ansehen der Oie. wcrkschaftsbewegimg großen Abbruch getan. Es wird jabrzehnte- lanaer Arbeit beidürfen, um wieder einznbrinae», was die sozia listische Arbeiterbewegung innerhalb fünf Jahren dem sozialen Gedanken geschadet hat. Geistige Kräfte sind stärker als die stärksten Mn-skeln. Im Lager der sozialistischen Arbeiterbeweaung herrscht jetzt ein gro ßes Durcheinander, Sie muß jetzt büßen WaS sie jahrzehntelang gefehlt hat. Eine soziale Bewegung, die die im Ehriitentnm und im nationalen Volksleben liegenden tiefen Menschheitswerte außer !gcht läßt, ia bewulft sich gegen sie bersündiat. muß Schiftbrnch er- keinen. Ob der Frage, ob sich die sozialistische Arbeiterbewegung positiv an der StaatSarbeit beteiligen und eine gesunde nationale Einstellung nehmen tolle, herrscht großer Streit. Die Bealeit- Drscheinnnaen diese? Streite? sind bäßffch. Alt« sozialistisch« Füh rer. di - bch jahrelang für die zwar falschen aber ehrlich gemeinten sozialistischen Ideale eingesetzt haben, werden setzt von den radi- Iglisierten Massen einfach abaefttzt. Männer m>t ergrauten Haa ren, die für ihre sozialistische Gesinnung ins Gefängnis gewandert, von ihrem Heim Vertrieben worden sind, werden als „Verräter" §beschimvft, ia sogar aus ihren Stellungen entlassen und brotlos gemacht, weil sie einer besseren Einficht folgend den Mut hatte», einzugestehen, daß es nach dem verlorenen Kriege nicht so gehen könne, wie eS sin Erfurter Programm niederoelegt ist. Das Wort Rosa LnremburgS: Genossen habt Mißtrauen gegen eure Führer, zeigte üble Früchte. Die Funktionäre der sozia listischen OlewerkschaftSbeweguna, die ihrer Stellung cntboben. und nach berühmten Mustern gemaßreaelt wurden, bilden einen ewigen Schandfleck in der.deutschen Arbeiterbewegung. Die christliche Arbeflerbeweauna tritt geschlossen in dg? neue Jahr ein. Gewiß herrscht auch in ihr über die eine oder andere Frage Meinungsverschiedenheit. ES wäre auch sonderbar, wenn dem nicht so wäre, Hier wird aber ehrlick' nach Wahrheit und .Klarheit gerungen. Die christlichen Gewerkschaften haben ihren Mitgliodern noch nie den Himmel aus Erde» versprochen, und darum gibt eS in ihnen auch keine Enftänschnng, Mit großer Betrübnis muß die christliche Arbeiterbewegung feststellen, daß nach diesem verlorenen Kriege gar viele? von dem, waS vor dem Kriege möglich gewesen wäre, znrückgestellt werden muß. lieber da? waS möglich iit und nicht, können sich die Führer der christ lichen Gewerkschaften vor ihren Mitgliedern offen auSsprecben. Dieserhalb ist noch kein Funktionär seiner Stellung enthoben worden. DaS höhere Hängen dcS Brotkorbes, dieser häßlichen Er. sckeinnng in der sozialen Bewegung, überlassen hie christlichen Arbeiter gern den Sozialisten. Als der Führer der christlichen Gewerkschaften, Adam Sieger Wald, vor etwa 8 Jabren das Wort von der Unzweckmäßigkeit de? schematischen Acht stundentages prägte, nnd der ergraute Führer deS christlichen MetgllarbeitrrberbandeS, Franz Wieber. sich zu der gleichen Auftastung öftentl-ck, bekannte, wurde versucht, .die Mitglieder der Christlichen Gewerkschaften aegen ihre Führer aufzuhetzen. De- tnonstrationen nnd Protestkundgebungen wurden gemacht. Ver- geben? I So wie bisher soll eS auch in der Zukunft sein. Wer 'glaubt, das Vertrauen der christlichen Arbeiterschaft geaeu ihre Führer erschüttern zu können, gibt sich einer falschen Hoffnung hin. Die gegenwärtige Massenarbeitslosigkeit ist eine harte Meißel für die Arbeiterschaft. Trotz der betrübliche» Tatsache, daß durch Hoben Gestehungskosten unsere Jndustrieprodukte vielfach Paris, 15. Januar. Der Vorsitzende der Repko Barthon begrüßte gestern die Mitglieder dcS erste» SachverständigcnauS- schiisses nnd sprach seine besondere Befriedigung darüber aus. daß die Amerikaner an den Beratungen teilnehmen. Er habe volles Vertrauen zu der Sachkenntnis der Sachverständigen. Bar- thou schlug vor, den amerikanische» Delegierte» General DaweS zum Vorsitzenden deS Ausschusses zu ernennen. General DaweS sagte in seiner Erwiderung auf die Begrüßungsansprache BarthouS unter anderem, der Erfolg des Sachverständigenkomitces hänge völlig davon ab, daß in der öffentlichen Meinung und im Gewissen der Alliierten nnd der Weit eine genaue Vorstellung von dem Unglück vorhanden sei. vo» dem jeder einzelne der Alliiert-m nnd ganz Europa bedroht seien, wenn der gesunde Menschenverstand sich nicht durchsetze. Das Ergebnis der Sachverständigenarbei. tcn nnd da? Maß. in dem die ReparatioiiSkamnusiio» eS sich zunutze machen werde, um danach zu handeln, werde vielleicht die endgültige Antwort auf diese Frage liefern. Weiter führte er aus: Fünf Jahre hindurch hat unter den Alliierten nlckit jenes Einvernehmen geherrscht, das für den Friede» nnd den wirklichen Fortschritt wesentlich ist. Mir sind s» weit gekommen, bas« wir heute wissen, diese Unfähigkeiten, sich über eine gemeinsame Handlung zu einigen, hat ganz Europa in eine äußer st kritische Lage geführt. Während der fünf Fahre, die dazu verwand« worben sind, mühevoll jene nnqebencrliche» Bibliotheken von veifchicdenen Argumente», mehr oder weniger veraltete Ttgtiltiken n.'g N'siftchgfti'ch» AnSelnandersevungen ziilgniinen- znhringen. sind nnck» und nach die wirtschaftlichen G r n n d. lagen Deutschlands z n sg m m e n g c b r o ck> e n und mit ihnen die deutsche Bri,dukt>"»Sff>liigkeit. NeberdieS hg« der Kredit sämtlicher euroväischer Alliierten, als dad Wirtschaftsleben Deutschlands allmählich erlosch, einen Stoß erhalten. Denn die Welt begreift es Wohl, das, Denftchlgnb, wenn das deutsche Volk seine Arbeitsfähigkeit verliert, selbst seine Fähigkeit einbüßt, jene Revarntionen zn bezgbs.cn, die ein so wichtiges Element der enroväischen ZnblnngSsnhigkeit darstellen. In dem Maße, wie die wirtschaftliche» Funktionen Deutschlands unter der Wirkung einer sinbileren Währung nnd eines ausge glichenen Budgets sich »nieder besehen, wird die deutsche Zahlungs fähigkeit In die Erscheinung treten. Dann werden sich zum ersten Male grundlegende nnd entscheidende Tatsachen zeigen. Helfen wir z»na ck> st,'De»tschandS Heilung zn erleichtern Dis erste Maßnahme, die wir treffen muffen, ist nach meiner Ansicht ein Svstem zur Stabi- lisierungder deutschen Währung. ES gilt da? Master zu finden, da? die Möble de? deutschen Budgets treiben soll. Bauen wir die Müble erst, wenn wir daS Wasser gefunden haben, daS ihre Näder drehen kann. - Die Mm des FrMeiiüimks Pari?. 15. Januar. Der Frankenstnrz bat sich gestern »och Weiter verschärft. Bei Abschluß der Börse entsvrnch der Dollar einer Frankenvarität von 22.25 daS Pfund Sterling aleick, 64,75. Der Abg. Tafttinoer beabsichtigt, wie da? „Echo de Paris" m!t- teilt, den Ministerpräsidenten in einer der nächste» Sitzungen über die Entwertung der französischen Valuta nnd die allgemeine LebenSmittcltenernng zn interpellieren. Der Abg. Maiiaboiian hat dieselbe Absicht. Die Variier Handelsbörse hat infoiae der äußersten Anspannung der Wechselkurse beschlossen, keine Waren. Notierungen zn veröffentlichen. Paris. 15. Januar. <D r a h t k> e r i ch t4 Wie ernst man ln Paris die durch den F>-g„kenstnrz ae'chafleiee Situation elnlchgtzt. Ist daraus zu ersetzen. daß nach Ansicht politischer Kreise eventuell eine sofortlgeAiiflSsnngder gegenwärtigen Ka m- mer von der Regierung lwscsffnsten werden ka>rn. well man ihr die Verantwortung für die verschiedenen einschneidenden StellnnqS, Maßnahmen kurz vor den neuen' Wahlen nicht zuschieben möchte. In diesem Fasse würden die Neuwahlen nicht im April, soiedern sofort stattflnde». AndererseftS erwägt man die Möglichkeit, daß dle FlnanzgrsetzeSvorlagen über das Kabinett teilweise der jetzigen Kammer und anderenteils Im April der neuen Kammer unterbreitet werden. Dle ..Dalln Malt" verbreitet demgegenüber die wenig glaub- halte Version, derznfolge die neuen Walnen um rin Jahr h,n- anSgcschoben werden, um sofort der Kammer die Gelegenheit zu einer großzügigen Fincmzrcform zu geben über den Weltmarkpreis gestiegen sind, muß füglich bezweifelt werden, ob all die vielen Betriebsstillegungen notwendig waren. Der vernünftige Teil der deutschen Arbeiterschaft zeigt, daß er zn Opfern bereit ist. Die Bergarbeiter herben sich zn einer verlängerten Arbeitszeit bereitgefunde». Die Hüt tenarbeiter sind ihnen gefolgt. Bei gutem Willen nnd bei derseitigem Entgegenkommen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird auch in den übrigen Oiewerben für die Zeitdauer unseres natianolcn Notstandes eine Einigung zn erreichen sein. Die Kohlenpreise sind znrückgeganaen nnd sonnt ist jetzt die Möglich keit gegeben. daS stilliegends Wirtschaftsleben wieder in Oiang zu bringen. Pflicht der deutschen Industriellen ist. ibre Betriebe wieder so rasch wie möglich zu öffnen, um den Millionen von Beschäftigungslosen Arbeit und Perdienstmöglickckcit z» geben. Die .Kommunisten freuen sich wieder. Cie haben Eirund. Die Notlage der deutschen Arbeiterschaft wird von unsozialen Unternehmern benutzt, um den Arbeitern ungünstige Lohn- nnd ArbeitSbedirunmaen aufznerlegen. . - Stundenlöhne,von80, Pfg. Die eilgMe Mnsuthnug in der Wj London, 15. Januar. Ter englische Generalkonsul, der am Sonntag München verlassen hat, um »ich nach Heidelberg zu begeben, hat ausdrücklich die Begleitung französischer Offiziere nnd Beamten abgclchnt, die ihm offiziell von der französischen Gesandtschaft in München angcboien wurde. Heidelberg. 15. Januar. Ter englische Generalkonsul Elire gewährte dem Vertreter des Berliner Tageblattes eine Unter redung, in deren Verlauf er betonte: England stehe ans dem Standpunkt, daß das separatistische Problem in der Pfalz eine innenpolitische A n g e l e g e n b e i t Deutschland? >ei, nnd nur auf legalem Wege anf Grund des Artikels 28 der Weimarer Veriaiinng gelöst werden kann. England ist heeelt, den wahren Willen der pfälzischen Bevölkerung zn respektieren, soweit er sich anf vcrfaisnngSinäßigem Wege anSwirkt. ES liege »nS durchaus fern, Frankreich zn diskreditieren, aber Grost- briiannien kann dem illeaalcn Separatismus nicht das Recht z». erkennen, sich als rechtmäßige Regiernngsgcwalt aufzuspielcn und tatsächliche Veränderungen vorznnchmen. Tirards Geeenzu-i London, 15. Januar. Die englische Enquete in der Pfalz ist gestern von Tirard mit der Ankündigung beantwortet worden, daß er von zwei französischen Offizieren in der britischen Zone eine Unter inchung anstellen lassen werde, ühcr die in Köln tätigen deutschen Gcheimorganisatwncn. die eine Gefährdung der inter alliierten BcsatzungStruppen darstellen. Von englischer Seite wird die Ankündigung mit einer halbamtliche» Feststellung beantwortet, wonach bereit? 80 französische und belgische Beamte in Köln tätig seien, die leicht in der Lage wären, ans Grund der Intervention der französischen Spions in der britischen Zone über die Frage jederzeit zu berichten. Speher. 15. Januar. Dem Vernehmen nach, hat der wegen Spionage nnd Unterschlagung vorbestrafte 28jährige separatistische „Major" Kn h n. eine in Spevcr übel belenmnndete Persönlich keit, die provisorische Führung der Präsidialgeschäfte übernommen. Die KelWdtt kniilerm Belgrad, 15. Januar. Die Konferenz der kleinen Entente, die vor einigen Tagen begann, ist nunmehr zn Ende gegangen. B e n e s ck, reist nach London, wo setzt der VölkerbnndSrat tagt. Er wird dort auch mit führenden englischen Kreisen in Verbin dung treten, um den tschechisch-französischen Ver. trag, der in der englischen Öffentlichkeit große Mißstimmung erregt, zn interpretieren. Der rumänische Außenminister, Dnka, reist nach Bukarest znrück. Neber den G e s a m t ein d r n ck der Konserenz sprachen sichDuka u nd Bene sch gegenüber den anwesen den Journalisten ans DnkaS sachliches Referat fand allgemeinen Beifall, während BeneschS AnSnibrnngen nur die Oberfläche der Dinge berührten. In einem Privatgespräch äußerte Dnka, daß die Konferenz besser ausgefallen sei als angenommen wnrde. weil Benesck, alle strittigen Pläne, vor allem die Erweiterung des französisch-tschechische» Bündnisses und seine Ver knüpfung mit der großen -europäischen Politik beiseite gelosten habe. Als erfreuliches Ereignis bezeichnet Dnka die Besserung der Beziehungen zwischen Südslawien und Italien. Auch die Besserung deS Verhältnisse-? der Tschechoslowakei und Polen durch Erledigung der I a v o r z i n a f r a g e finde Beifall. Entgegen der Gewohnheit wnrde kein Schinszkoinmniiiane auSgegcben. Tatsache ist jedenfalls, daß sich die Konferenz der kleinen Entente hütete, einseitig für Frankreich S t^: l - lung zn nehmen, obwohl Milleraud persönlich einen Briek an die „--rist-wt '- -be:, a-o dg,»st sieb e-;tsthst-, den dem französischen Standpunkte anschließe. Diesen» Wunsche folgte die Konferenz nicht, sondern sprach sich deutlich dabin ans, daß die kleine Entente bereit sei, nicht nur mit Frankreich, son dern auch mit England und, WaS ebenfalls bedentungSooll ist, auch mit Italien gemeinsam zu arbeiten. Zum ersten Male diese Bereitschaft, niit allen Staaten ante und sriedlickn Beziehungen auirechtznerbalten, betont. Die Reden der Minister «n die Journalisten bestätigen, daß der tschechisch-französische Vor-" trag nicht aiif die kleine Entente ausgedehnt wird. Alle dref Staaten behalten sich ihre Handlungsfreiheit vor und diese Handlungsfreiheit hat jeder Staat auch im Hinblick auf S o w j e t r n ß l a n d. Die nächste Taanng der kleinen Entente ist für dm Monate Juni oder Juli in Prag vorgesehen. . nj sind keine Seltenheit. Wie soll ein Arbeiter mit einem solchen, Lob» seine Familie ernähren können? Dc, s ist ei » sach nn inögl ich. Dainit wird eine P c r z w e! f l n n g S st i m m n n g geschaffen, die in ihren Auswirkungen den Kommunisten zum Vorteile wird. Kann dies die deutsche Industrie wünschen? K»r^ vor dem Zusammenbruch im Herbst 1818 wurde die Zeiitralarbeits, gemeinschaft deutscher Arbeiter und Arbeitgeber gegründet. Jbrein Entstehen nnd ihrer Wirksamkeit danken wir. daß in den letzter». 5 Jahren die soziale Revolution hinangehalten werden konnte^ Die sozialistisch« Arbeiterbewegung bat nach dem Tode ihres Führer? Karl Legten alles getan, um diese Arbeitsgemeinschaft z>^ zerstören, lind jetzt, wo sie notwendiger wäre wie denn je. liegt sie aktionSunlähig am Bol^n. Die unsozialen Unternehmer sreneiH sich dest-ii. Der Radikalismus von link? nnd sozial unverständig« Unternehmer haben sich wieder einmal — wie schon so oft —j gegenseitig in die Hände gearbeitet. Ich hoffe, daß eS unter den^ deutschen Industriekapitänen welche gibt, die den Gedanken dev Arbeitsgemeinschaftsidee erneut wiedtzxartfgreifen und.miLhelfenI
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