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Beilage zu Nr. 170 der „Sächsischen Volkszeitung" Programm der öl.Griinalversammlling der llstbslilren veutrcblanas in Wegensvurg vom 21.—25. Nugnfl 1!>04. Programm der besonderen Versammlungen. Sonnabend, 20. August. Vormittags k Uhr: -1->. Generalversnininlunii der kalholisckicu Studentenvereine des Nnitas-VcrbandcS im Gartenbau,;immer des Neuen Hauses. Nachmittags 3 Ubr: Fortsetzung dieser Generalversammlung. Abends 8'Nhr: Zwanglose Zusammenkunft des Lt. 21ugustinus- vcreins zur Pflege der katholischen Presse im Saal der Karmclilenbrauerei. Sonntag, 2s. August. Vormittags 10 Uhr: Versammlung de-:- Komitees für römische Angelegenheiten im Balkonzimmer de? Neuen Hauses. Vormittag? 10 Uhr: Generalversammlung de? Lt. Angnstiuns- vcreitts im Saal der »arlneliienbranerei, Vormittag? 10^ „ Uhr: Geschlossene Versammlung sür Mitglieder des Allgemeinen EäciltenverciuS im Paradiesganen. Nachmittag? t Uhr: Ebenso. Montag, 22. August. Vormittags 10 Uhr: Versammlung der kaiholischen Slndenlen- vereine des Unitasverban-es im Olarkenbauzimmer des Neuen Hauses. Nachmittag? 2 Uhr: Versammlung des encharistischen Vereins im kleinen Saal des Neuen Hunies. Nachmittags 2 Uhr: Versammlung des akademischen Piusvcreins im Saal der Obermünsterbrauerei. Nachmittags 2 Uhr^ Konferenz der Oberen der Missionohauscr im Saal des St. Erhardtbause?. Nachmittags N , Ubr: Komerenz de? Verbandes der katholischen bürgerliche» Vereine Bayerns iui >kaiiersaale des Hotels „Goldene? Kreuz". Nachmittags 2' . Ubr: Versammlung des Deutsche« Hourdcs- vereinS im groben «aale des Ho'.els „Oioldenes Kr-iiz". Abends -b Uhr: qeulou-.mers des fkartcllverb«ndeS der katho lische« Ätttdentenverbindnngcn 'sarbeu.ragendei im Velo drom. Abends ^ Ubr: Feslkommers der katholischen Stnde«tenvcreine deS NnitaSverbandeS im großen Saale de? Neuen Hauses. Abends b Uhr: Festversamiitlmtg de? Verbandes der katholischen bürgerlichen Vereine Bayerns im «aal der «rrrnbrunerei. Dienstag, 2». August. Vormittag? M ^ Uhr: Versammlung des Verbandes II t iir>i«lr> im Balkonzimmer de? Neuen Hansel. Vormittags S'„ Uhr: Versammlung des Volksvereins für das kath»lische Tentschl«nd in der Fejlhalle. Vormittags ltt „Ubr: Versamininiig der katbvlischen Ltudeuten- vereine des Unitas-Verbandes iiu Garreubauzunuier des Neuen Hauses. Vormittags w, Uhr: Versammlung des katholischen Hehrcr- vereinS in Bayern im Saale des «antl EcharLibames. Nachmittag« >/,3 Ubr: Bersammlnug katholischer Elsässer im kleinen Saal «es Neuen Hause?. Nachmittags G3 Ui„ : Bersammlnitg der katholischen Srndenten- verei«e des llnitaS - Verbandes im ^»anenbauzimmer des Neuea Hauses- Nachmittags Ubr: Versauilulnttg des kath»lischen Presj- vereins für Bayern nn Saale der Sternbrnuerei. Nachnitttags l,3 Uhr: Versammlung des Lt. Albertus Magnus- Bereins iiu .Kaisermni des Hotels ...Kotdenes .Kreuz". Nachmittags > ^3 Uhr: Versammlnug des Verbandes k«tl,vlischer kansmännischcr Vereinigungen TcntschlandS im Saale der Karinelitenbrauerei. Abends 3 Uhr: Festkommers des kkartellvcrbandes der katho lischen Ltndentcnvcrcine (nicht sarbeurrageude> im Velo drom. Abends x Uhr: Fcstkornniers der süddeutschen katholischen Ltndentenvcreine im großen Saale des Neuen Hause?. Abend? ^ llhr: Fcstyersanimlnng des katholischen Hehrervereins in Bayern im Saal der Karmclitenvrauerei. Abend? 8 Uhr: Feftversammlnng deS Verbandes der Windt- horstbundc Deutschlands im großen Saal de? Si. Erbardi- hatN'e-Z. Abend? ^ Uhr: Feftkncive der katholischen Lindentonverbiuduiig „Ivhätia" im .naiiersaale des Hotels ..Goldene? >ireuz". Abends ^ Uhr: Frstversammlung des Verbandes katholischer kansmännischer Vereinigungen Deutschlands mi Saal der Slerubrauerei. Mittwoch, 24. August. Vormittags uvr: Ver> mmilung de? Priesterversichcl nngs- vereius »'»x im Saal der Obermünsterbrauerei. iltachmittag? ' ^3 Uhr: Versammlung de? Katholische» Kreuz- bilndnissrs und de? Priester Abstinenten Vnndes grossen Saal des Hotels .Goldenes Kreuz". Feslveriammlimg des Marianischen Lodalentages im großen Saal des Neuen Hause?. Katholischer Missionskongrcst im großen Saal de? Sr. Er- hardihauic?. Die Z,eir der beiden letzten wird später bekannt gegeben. Vermischtes. V A n d e r Universität i II F r e i b II r g in "Baden ivnrde ini abgelaufenen Sonnnerseinester zmn ersten B.'ale der 2<><>(>. Htiidiosns iniinatriknlicrt. Der (Glückliche tvar Mediziner Kurt Polenz an? kllisscn in Dachten. Der junge Mann batte es gut. Während des ganzen Semesters nicht nur angestannt und vielbcwnndert, batte er außerdem die sem Zufälle gar mancherlei Auszeichnungen und Begneinlicb- keiten zu verdanken. Er ivvbnte - gratis natürlich - in Dattlers Weinkneipe ans dem Schloßberg, die ichdnste Wvb nnng, die sich ein Student je denken kann! Ibm zu Ebren batte der tüchtige Wirt vom Wiener Laich Herr Borchers, seineiLt Herzen einen Nnck gegeben und den gemütlichen Hachsen gebeten, er möchte von ihm eine Ehrung annebmen, die ibm vom Herzen komme. Polenz nahm die Ehrung an und trank täglich nach Tisch im Wiener Lach- seinen Motto, dazu ein Lilas Ebartrense und rauchte die feinste Havana bis zmn Schluß des Sonnnersemesters. Am d. M. ver anstaltete nun gar die Stadt anläßlich dieses Htnde»- len ein llniveriitätsfest im Stadlgarten, das einen glän zenden Verlauf nahm. Aber wie ein Geii'lcr'pnk in die Herrlichteit vorüber', schon sind ja die Ferien angebrochen! Na, Kurt Polenz wird ja Erholung nötig baben! r E i n A bentener in ei n e m ll n 1 e r s e e b 0 0 t. Ein französisches Unterseeboot des Mors-Typs, das vor kurzem Manöver in der Nabe von He Havre anssührte, batte ein Abenteuer zu bestehen, das erst jetzt bekannt wird. Das kleine Schiff war in die Mündung der Seine eingelan- sen, und fuhr den Fluß hinauf. Als inan nun den Versuch wachte, es zur Oberfläche zu bringen, gelang dies nicht. Man batte die Tatsache, daß die spezifische Schwere des frischen Wallers geringer als die des Meereswassers ist, überseben und einen Augenblick herrschte Bestürzung an Bord, da die Luit schon drückend geworden war. Zwanzig Minuten lang beinünte inan sieb nutzlos, das Boot an die Ober'Iäche zu bringen: die Hage verschlimmerte sich noch, als niedrere Heule der ManniebaN infolge der schlechten Hilft ohnmächtig wurden, schließlich schien das Untersee boot, statt an die Oberfläche zu steigen,, sogar ans das Fluß bett niederzngeben und sich dort sestzmetzen. Endlich merkte der kommandierende Offizier die Ursache der Störung und nenerte schleunigst am die offene Dee zu. Während der ganzen Zeit benabmen sich die Heute, die schwer litten, be wundernswert. Bald daraus batten ne auch die Befriedi gung. zu inerten, daß ibre Hage sich besserte und daß das Boot allmäblich stieg, als man in dichteres Wai'er tain: schließlich erreichte inan wieder die Oberfläche. Tie Mann - schalt war fast erschöpft, aber als die Heule an die 'rückie Hnst tainen. erholten sie sich schnell. Nur drei waren so trank, daß sie ins.Aranlenbaiis gebracht werden büßten. v F apanische N n b in redi g l e i t. Der japani sche Minister wanden! Omm (iatinra 1'. y einen M-'.mnä.' kommen, um ibm i.iit'.nui en. daß Fapm diesen .Krieg nur im Fntereve der Lterechtigteit und der Zivilisation unter nommen habe. Man kann die Wabrbeit dieser Bebanvtnng soior! neblig eim'chätzen. wenn man sieb erinnert, daß die Japaner und darin sind alle Kenner des Hemdes einig die geriebensten und betrügerischesten Kanilente des Ostens sind. Und wlebe (^eichäitslente sotten ibre Eriitenz und ibre ganzen Millionen wegen der Gerechtigkeit miss Spiel ietzen! Ebenso großartig wie die Behauptungen des japanischen Ministeryrä'idenlen klingt die an? Tokio tominende Mel dung, daß üch nenenens eine halbe Million ausgedienter Doldalen und noch nicht wehrpflichtiger Fünglinge in die Armee bade einreiben lassen und bereits in den .Kasernen einererzieri werde. Man hone im Herbst über eine Armee von einer Million Soldaten zu verfügen, von denen der größte Teil in der Mandschurei sieben werde. Wie diese Million Holdaten besonders in der Mandschurei verpflegt werden soll, darüber schweigt die Tokioer Meldung. Nicht nur alle japanischen Tampier, auch die gesamte Kriegsflotte unter Togo hätte in diesem Falt nichts anderes zu ln», als Proviant nach der Mandschurei zu führen. Allerdings nicht gar zu lange Zeit, denn die in der Mandichnrei schon jetzt epidemisch anttrelende Ebotera würde diese Niesen- armee in kürzester Zeit dezimieren. Taran scheinen die Herren Javaner nickit zu denken: sie sind bereits so ver wöhnt. überall zu siegen, daß sie es gar nicht glauben wollen, es lönne einmal auch anders konnnen, und schon über das bloße Ausbleiben rascher Erfolge, wie ;. B. über Kamimnra. wild werden. KcrnÄelstei!. Treödser? Auvse 21». Juli NM?. V»«k- Br«k»«l. Peuz. ivoiubardca 0 Prvz.j Äinslerdaul Pcoz. voiiüo» 3 Pro.;. Pari? 3. Pro;. Rtcichsvauk 4 Prvz. Briinc! : Pcicr-stuirg Proz. Wik» 3 -, Pro.;. — t2 „Aber ich bitte Sie, was soll das zwischen uns, „sobald Sie können, werden Sie wir den Bettel obnehin znrückgeben und wenn Sie's nicht lon neu, was nützt wir da Ihr Akzept? Vor allen Dingen, lieber Freund, aber jetzt nichts mehr vom Nebolver, das bitte ich wir aus! ES gibt noch andere Auswege. Vor allen Dingen machen Sie eine reiche Partie!" Jetzt verzog sich Brünnows Gesicht zu einem wirklichen Hächeln. So sehr er auch in Verzweiflung war - der Komik dieses Mannes vermochte er sich doch nicht zu entziehen. „Ach nee," sagte er, „wirtlich?" „Aber natürlich," erwiderte der andere, „tann Ihnen doch nicht schwer fallen — Kerl wie Sie —" „Ja, aber —" unterbrach der andere. „Ach was," fiel ibm nun Manderstein wieder ins Wort, „kein Aber. Mädchen gibt cs genug, und gute Partien auch. Ich wüßte znin Beispiel gleich etwas für Sic —" „Täuschen Sie sich nicht," warnte Brünnow, „wenn sür mich was sein soll, so muß es schon was außeror-> ntlich r sein — so in die Millionen - " „Natürlich," pflichtete Manderstein bei, „denke auch an gar nichts ge ringeres kenne Sie doch — und gerade da habe ich —" „Was," fnbr Brünnow ganz erstaunt heraus, „was? Sie wissen sür mich eine Millionenpartbie und nehmen Sie nicht selber? Ein Mann wie Sie. der. wenn er vor wir auch sonst gar keine Vorzüge hätte, doch das Ge waltige vor mir voraus lml, daß er ein Krösus in —" „Eben deshalb, Bester." rief Manderstein, „seit Papas allzu frühem Tode bin ich, sein Einziger, selbst mehrfacher Millionär: ich brauche meine Freiheit also noch nicht zu verkaufen — und werde es auch nie — wenn ich nicht eines schönen Tages jemanden noch was mehr lieben werde, als diese meine goldene Freiheit!" „Das ist was anderes," sagte Brünnow halb belustigt, „aber nun mal raus mit der Sprache: Wie wollen Sie mich unter die Haube bringen? Unter welchem Pantoffel soll ich fürder vegetieren?" „Unter Alice Kühners entzückendes Pantöffelchen. Pantöffelck>en, sage ich ausdrücklich, denn, dem Füßchen nach zu urteilen, das hinein gehört, muß cs wunder niedlich und leicht sein und Sie brauchen nicht zu fürchten, daß es Sie besonders drücken wird. Sie ist das entzückendste —" „Weiß, weiß," wehrte Brünnow den Redeschwall lachend ab. „Nun. da die es ist, so kann ich ja auch Farbe bekennen. Sie ist ja das Ziel aller meiner Wünsche." Und nun legte er dem staunend zuhörcnden Freunde alle seine Pläne dar und erzählte, wie er nur deshalb heute gespielt habe, und wie er dadurch, daß er alles Gewonnene wieder verloren habe, alle seine Pläne und Hof'- nungen gestört und vernichtet seien und wie er in der Tat im Begriff gestan den, von dem Klnblokal direkt hinauf nach dem Fluß oder hinunter nach dem Hafen habe lausen und sich dort erschießen wollen. „Hm, hm —" sagte der andere nachdenklich, „das ist ja sehr betrübend - und noch dazu ist Gefahr im Verzüge. Denn Kühners reisen in spätestens vierzehn Tage nach St. Maurice ab, wo sie gewöhnlich den Sommer verbrin gen. Sie müßten also sofort, wenn möglich heute oder morgen, dort einmal wieder Besuch machen und ihre gesellschaftlichen Beziehungen zu den Leuten „Ja so - beute Morgen denn," fuhr der Andere mit einem nüßlnn genen Versuche ebenfalls zu scherzen fort, der Mobrenseld bat einen geradezu nnbeinilickien Dusel und rnpit uns alle. Wollen Hie's nicht einmal ver suchen?" „Na, warum denn nicht?" sagte Manderstein, „babe beule ans dein Tun genug gewonnen - das kann wieder dranfgeben! Aber erst innß ich wieder mal etwas zu wir nehmen komme sogleich." Damit verschwand er und erschien schon nach einer Viertelstunde wieder. Aber diese Viertelstunde war sür Brünnow verhängnisvoll geworden. Er batte den Nest seines Geldes verloren und spielte nun gegen Bons nur die kleine Summe, die er besaß, als er das Klnblokal betrat, halte er zurück behalten — für alle Fälle. Nun trat Manderstein in das Spiel ein und sowie er sich niederietzle. schien die Hage der Dinge eine andere geworden. Er gewann und gewann, aber es schien ibn völlig kalt zu lassen. Mit der gleichgültigsten Miene von der Welt, sah er sich Gold und Banknoten an seinem Platze hänfen und schien an alles andere zu denken, nur nicht an das «viel. Das ((stück ist eben wie andere Weiber: Seid gleichgültig, beleidigend kalt gegen sie, und sie liegen euch ,m Füßen. Manderslein schreckte fast wie ans einem Tranni am. als Mobremeld nach einiger Zeit ankündigte, daß er die Bant abzngeben gedenke. Da aber das erste Morgengrauen sich dnrcki die Spalten der Fenslervorbänge stabl, so hatte niemand Hnst, setzt nocki die Bank zu übernelmien. Man stand datier ans und verließ gruppenweise das „Allerheiligste!" Manderstei» ließ das gewonnene Geld gedankenlos durch die Finger gleiten und doch war er erstaunt, wie viel es war, wobt gegen dreinndzivan zigtaniei'd Mart er zäbltc nicht eimnal genau und steckte alles gleickigülti t in die Taschen seines Beinkleides und seiner Attila. Dann sab er sich »acb Brünnow um, dem er ja versprochen batte, noch ein wenig zu bleiben und plaudern. Aber Brünnow war nicht da. N„n verließ der Heibbm'ar eben falls das „Allerbciligste", schaute fickt im Billardzimmer um. wo er sich ver geblich nach dein Freunde ninsab und trat dann in den Ncstanrationsramn - aber auch liier war Brünnow nicht. Dagegen war Gras Gvldensljerna wirklich noch da - - er entwickelte an diesem Abend oder Morgen erfreuliches Sitzfleisch. „Na, der scheint ordentlich gerupft worden zu sein," sagte er. als sich Manderstein bei ibm nach Brünnow erkundigte, „Heidensgefäbrte von wir. Ging ihm scheinbar an die Nieren. Treibts aber ancki iimner 'n bisckien doll. Schlich soeben ganz geknickt von dannen fast obne (((ruß na, muß selten, wie er sich tröstet, schmerzt ja aber gebt doch schließlich auch mal vorüber — wie 'ne unglückliche Hiebe Aber schon war Mandcrstcin hinaus. Was bedeutete das. Er batte sich wirklich ans das Plauderstündchen mit dein ehemaligen Kameraden, dessen glänzender Unterbaltnngsgabc er so inanchen heiteren Abend verdankte, ans richtig gefreut. Draußen fuhr er den Diener beinahe an: „Ist Herr Brünnow schon fort." „Zu Befehl, Herr Heutntt't ' saate der Angercdctc mit devotem Bück ling, „ich babe in diesem Augenblick die Tür hinter Herrn Leutnant Brünnow geschlossen."