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Mittwoch, den 23. April l919 — Sächsische Bolk-zeitung — Nr. 92. Seite 4 VN —* Gutscheine der Gtadt Dresden. Es wird erneut voraus hlngewicsen, daß dle von der Stadt Dresden an, 1. Nov. 1818 «uSgegebenen Gutscheine über 5, 10 und 20 Mk., laut Verordnung des MrtschastsminIsteriumS vom 2S. März ISIS, mtt den» 30. April 1819 außer Verkehr gesetzt werden. Die Gutschein« werden von sämtlichen städtischen Kassenstellen noch bi- zum 31. Mai d. I. In Zahlung genommen und eingelöst. Die von der Stadt ausgegebenen Gutscheine über 80 Pfg. behalte» dagegen ihre Gültigkeit bis zum 31. Dezember ISIS. —'Einen zwangsweisen Schulunterricht für jugend lich« Erwerbslose beabsichtigt der Rat für männliche und weibliche Erwerbslose im Alter von 14—17 Jahren eiuzurichten. Der Unterricht beginnt bereits Anfang Mai und soll sich täglich auf mehrere Stunden erstrecken. Wer ihn nicht regelmäßig besucht oder sich nicht anständig benimmt, dem soll die Erwerbslosenunterstützung entzogen werden. —' Adolf Damaschke, der Vorsitzende des Bundes deutscher Bodenrelormer, spricht am Montag, den 28. ds., abends 7 Nhr in öffentlicher Versammlung in der Aula der Technischen Hochschule über da- Thema »Bodenreform, der Weg zum sozialen Frieden'. Damaschke, der neue Ehrendoktor der Universität Münster, ist ein glänzen der Redner. Wir können den Besuch des Voitrags wärmst«nS empfehlen. —* Die Wirtschaftliche Vereinigung Kriegsbe schädigter, Ortsgruppe Dresden, Geschäftsstelle: W. Springsguth, Bünanstratze 41, nahm folgende Entschließung an: »Bie am 18. April im Kaulbachhos tagende Versammlung der Wirtschaftlichen Vereinigungen Kriegsbeschädigter, Ortsgruppe Dresden, verurteilt mit Entrüstung das am Krkegsminister Neuring verübte bestialische «erbrechen. Sie bedauert, daß Kriegsbeschädigte gewissen losen parteipolitischen Hetzern zur Erlangung ihrer Machtgelüste als Werkzeug dienten. Die berechtigten Forderungen der Kriegsbeschädigten können nur durch tatkräftige Arbeit beruseuer parteipolitisch neutraler Organisationen, wie sie durch die Wirtschaftlichen Vereinigungen Kriegs beschädigter verkörpert wird, mit Erfolg vertreten werden. —* Ocffentliche, unentgeltliche Schntzpocken- Impfungen finden für Dresdner Einwohner beiderlei Geschlechts noch wie folgt statt: Freiberger Platz 25 27 Montag und Donners tag. 2—'/z8 Uhr, Markgraf-Heinrich-Straße 24 Freitag, vorm. 8-'/,v «hr. Sedanstraße Nr. IS/2I Mittwoch. 2->^3 Uhr. Mark- grasenstraße 36 Mittwoch, V,S—5, Windmühlenstraße 12 Mittwoch, vorm. 8—Uhr, Osterbergstraße 22 Dienstag, Veil—3 Uhr. —* Beschlagnahmung eines Lagers bolschewisti scher Druckschriften. Am 2. Osterfeiertag vormittag fand aus Befehl des Generalkommandos durch die hier stationierten Truppen im Verein mit der Kriminalpolizei im Grundstück Fischhofplatz 23, Ecke Freiberger Platz, eine Haussuchung statt. ES wurde ein ziem lich umfängliches Lager verschiedener kommunistischer und bolsche wistischer Druckschriften gefunden. Unter den Schriften, die in der Hauptsache in Berlin gedruckt sind, befanden sich auch solche von Lenin und Trotzky. Gemeinde- und Vereinsnachricklen K OelSnitz l. V. Am Ostersonntag wurde hier ein« Marian. Kongregation mtt 12 Knaben und 10 Mädchen gegründet. Dis Ausnahme erfolgt« unter Verleihung der geweihten Mutter-Gottes- Medaille am blauen Bande in feierlichster Weise unmittelbar nach dem Gottesdienste am festlich geschmückten Altar«. Vereinszeitung ist die .Wacht' bezw. der .Kranz'. Monatlicher Beitrag 28 Pf. Die Mit glieder haben es sich zur besonderen Pflicht gemacht, gemeinsam jeden zweiten Sonntag im Monat znm Tische des Herrn zu gehe» und neue Mitglieder zu werben. Kunst, Wissenschaft und Vorträge --- Dresden, IS. April. Schauspielhaus. (Neu ein- studiert und inszeniert „Faust II'. Wenn es eines Beweises be durft hätte, datz der zweite Teil dieser genialen Dichtung noch immer als Lesedrama angesprochen werden mub. die Aufführung am Gründonnerstag hätte ihn erbracht! Trotz all' des ungeheuren Aufwandes an Sorgfalt und heißem Bemühen, trotz aller textlichen Präzisionsarbeit des Herrn Lr. Wollf ist es nicht gelungen, mehr als lose Szenen zu geben. Und gerade das ist für die Dichtung verhängnisvoll. Für uns scheiden natürliche Versuche wie der Leipziger, beide Teile an einem Abend zu geben oder gar der des Herrn Otto Gehler, dem Publikum nur einen Auszug aus der Dichtung änfzutischen, vollständig aus, weil sie dem Werke Gewalt antun und in ihm nur ein Theaterstück sehen. U. E. muß aber die textliche Bearbeitung den ganzen primitiven Grundgedanken fest- halten, alles das zu bringen, was süc einen Menschen mit guter Durchschnittsbildung notwendigerweise zum BerstSndniS dcrDichtnv, gehört, wenn er im übrigen unbefangen sein, also z B. Faust II noch gar nicht kennen würde. Herr Dr. Wollf hat die Materie vom wissenschaftlichen Standpunkt nngepackt, Hat seziert und okuliert, aber der Bühnenwirkung dabei nicht gedacht. Vieles erschien th« unentbehrlich, was den dramatischen Laus hemmen muß, manches fiel, ohne das man sich den Faust II nicht denken kann. Die klassische Walpurgisnacht war z. B nicht wieder zu erkennen, die Lrojune» rinnenszene viel zu lang. Das sind freilich Ansichtssachen, aber sie bestärken in uns noch mehr die Meinung, daß Faust It lieber wcht aufgesührt werden möge. Goethe selbst hat ihn ja auch nicht dazu geschrieben. Ihm war 'es mehr um eine Art Bekenntnis zp tu», das noch dazu nicht immer die Einheitlichkeit der Anschauung wahrt. Bedeutend ungünstigeren Einfluß als die mindestens recht gründ liche Arbeit Wolfis hatte die dekorative Ausmachung und Negie» führung ans das Gelingen. Homunkulus war eine klägliche Pan die, die Zusammenlegung mehrerer Szenen im Gelände der Walpurgls- nacht ein Notbehelf, der Schloßhof architektonisch mtistmigev u.,d die lichtlose Himmelsszene, in der man Gleichen kaum erkennen kann, verwischte den günstigeren Eindruck, dM die Üemnrensze« -interlassen hatte. Wenn man unsere glänzende Ausmachung des Faust l dagegen hält, ist eine« solcher Mißgriff nicht verständlich! Auch darstellerisch gab es viel Unzulängliches. Mieckz als F<mst rezitiert nur. der Darstellung bleibt er das Allermeiste schuldig. Rob. Müllers Mephisto ist gut durchdacht, leider aber wehr Werwolf als Teufel. Die Leithner als Helena verireffiich, Hedda Lembach als Panthalis dagegen verblassend. Wie ritz als Kaiser sehr wirksam, Fa recht dagegen zu sehr Komödiuni als Marschalk. Frl. Buek (Lenker), Olga Fuchs (Hoiitimlülris' nad die Bleibtreu (Phorkyade und BauciSk), MartenS (Chaos). Schröder (Philemon) und viele andere recht gut Auch eine große Anzahl Schauspielerinnen waren aufgeboten unter innen Gertrud Brendler besonders angenehm ausfiet. — Dir ft,'wattige Arbeit und der große Apparat haben sich qbxr.ckftUtst.;gelohnt. Schade .... ^ 2wtc. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: Hauplschristlciter Mul Heß lein; für den Inseratenteil: Erwin Schöri.'--l''MuS md Verlag der „Saronia-Buchdruckerei G. n>. b. H " zu DseSt",« SMIm!j>«r!sl-liirli1ii1 ikuptgm-IM: 8l»llMi.8l>. XLisorgtrsko 5 — ferne.: 367 LesltimackuoIIe keickkallige kiuswakil. rmlsr-IIieriiiiiiirtkr riimmk-lAiMiietei' Wulm MsI-IiisW litzsil i, !ii älimsrltt 2 — ^srneuf 4M X»eti6sill vir unssro lisbsn 8okn unä Lruäsr 2UI- SVVIASN Huks Ssbottsk kabsn, 8KASN rvir rrllsn, äis ikni äs.3 Isi^sis (lo)sit Anbsr» unä unu äurok l^orts, Lokrikt unä KIuinsn- ndamuLlc in uvssrui 8vkwsr, nu tröstsn rvuktsn, ««8vrn Iivrnlivknt«« Ilsr-äioks.i „Oodt vsr/rsits" ÜOLkrvüräsn Hsrrn I<oo3i8toriaIrg.tz unä I'kurrsr Hivktsr kür äis vislsn Lraoksndssuotis unä Iloolnv. Lsrrn kkarrsr Lokinälsr kür 8sino so trost- rsielisn 'iVorts au, 8»rc;s un3vrs8 lisbsn Lntscklaksnsn. In tisksr 3?rauvr kamlUtz 81. UlKver. Orssäso, ^n.Hwik23tr. 23,1. Ns,ob Oottss unsrkor.^sblisbsn ÜLtsoblub versobisä ^ostsrn absnä ^8 III,r naab lan^sn, mit ^robvrÄoäulä vrtru^snsn I,viäen, rvobivsrssbsn mit äsn dl. Ltarbssadramsntvn, un8vro bsrrisns^nts ^osbter, 8sb«-s3tsr, Kobivü^siin unä I'nnto, äunZkrau klissbetli Xmre ina T^Itsr von nnüsiiu 36 -lalirsn. Lotiir^i.srvallls nnä Xod!, Fon 22. ^rril 1919. Irn tiskfitsn Lvlinisrrs Osselivlster u. VervLnäte. Ois HssrZiZuv^ nosorsr teuren Lnt- »edlLksnsn ünüst t'rsitsx, -Zen 25. ^pril, vorinittL^s 9 IIür stritt. LvsvlHAtts-MnLvigvi' Tsivfvk'ljnsi'-fsdi'ik 6>w unü Suekbknüere! l)rvkck«a-L. 1. 1. llvenüet, kornspr. L381S smpLvlilt kick env ^.rckvrtiAnntz ni!or Luakbincksr- kuekänuekkk'vi Saxonis-lluclnii-uekerel 6. in. b. N. 0e»«I«n.<i. LS. ftoideinrlrsll» 48 fornzpesvkse 21388 FwksrtiAvng nllsr vrnoksooksn kür cksn IZvcksrk von Pskörckan, llssokkiktoi, unä sdaiuilisn.—provapts Iloäisnunx.—Zivils ?rsisv. — 8pv«is.IitLt: krospokts in Nao- ssnauklax.LN, l8i»ta!oß:g, tzrralitLtsctruoks öiumsn- unä ?s>LnrenksnlI>ung sstzsi'g. Lekustei-, Xrsvicolstr.24, lpsrnrnk22486. ^nkvrtißnnß »Ilsr Linckoroisn unck Oskorationoo. 6a»'l!ingn^A8kksi'vi Ütni-lüicksrü 8kein, Orssckor, blou«t»ckt, LiookokgrvoF 108. Dolspkon 21901. 8v!ä- unä Zildsk'wsi'sn L«oll« 4.NKVSKI — Ropnradnr unä Nvuruboitori Hi»oüov Sekolre, 8okloüstrnllv 8» felrwai-vn, »Me, n. poüdevg, Lüisckoorn sir. u. Hür^onmaädvr I-uikonsrr. 70, k'vrnruk 14230. W, W»W»! HFGUIV 2viiiLrsr uriZ ?ostpI»t» MMMIlMIItlllilllllllilllMIiiMMMIUiMll lokubsr: O klotmsirn -I KUi-8vknsi-si Paul Klont«, Drosävo-^., DortrinAktr. 82. 8vu-^okvrti»un8, liopnratur uock l7u>- Lsu-Koituvl.' «i Kovllkton» unä proisvsrt. vsrcksn prompt nnä billig "" " »uspiokükrt. K. peroiet», Llalsrmvikitvr, Lvrpivaannktr. 11. Wvrnspr. 30320. Fvknkiäkpmsisrsf ttevinonr, ÜSdet Houvnsrlrt 3 li, ». ä. krausntrirok«. WsZOilANLiMl Mpl.lno KIclisi-el 8t«tn. k-ioksrunu auot aaak Oorvioktskorsokounz-. Irrosänv-K'oukiait, Lisokoksvsp: 102. 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