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Sächsische Volkszeitung : 06.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192012067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19201206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19201206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1920
-
Monat
1920-12
- Tag 1920-12-06
-
Monat
1920-12
-
Jahr
1920
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Montag den ü. Dezember 1920 «, «0. «eit, , V»ii«ß«»s»u, Zum Tode des hochw. Herrn Bischofs wird uns von hervorragender geistlicher S«iie geschrieben: Bon Bau tzen trägt der elektrische Funft die Traucrlunde in alle latholischcn Gemeinden des Sachsenlandes daß der verehite und geliebte Ober. Hirt beider sächsischen Diözeftn, der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Franziskus L v b in a n n am Abend des 4 Dezember, um halb 10 Uhr, einen Tag nach dem Feste seines hl. Namenspatrons, des hl. F.-anziskus -Taverius im He rn entschlafen ist. So hat denn das schwere Herzleiden welches seit Sonnabend dem 21, Oltober de» verewigten Kirchenfürsien aus dem Dekanate zu Bautzen an das Krankenlager iesselie und ihm schwere Schmerzen und lange Bedräng uisse bprei eie, nach Gottes Weiler Anordnung, dev wir uns demütig untenversen nicht mit der sehnlichst von uns erwünschten und er flehten Genesung, sondern mit dem Hkimgang« in das wahre Baser- land und der Einreihung unter die Schar der vollendeten Nach folger der Apostel sein End« gesunden Der verschieden« Bischof ist am 11. Januar 1856 in der freu- laiholilchen Gemeinde SchirgiSwalde geboren, verdankt der dortig?» Stadtschule und der Gnmnaiialpräparaate des Bautzner ia'holstchen Lehrerseminars lein? erste Schulbildung, war sodann von 1870—1880 Zögling des Wendi'chen Seminars zu Prag smit einer durch die Ab leistung seiner Militärpflicht beim 10.1. Regiment zu Bautzen vom 1, Oktober 1876 bis 1 Oktober 1877 H?rl>eig7sührten Unterbrechung!, absolvierte als solcher das deutsche Kleinseitener Gymnasium, sowie an der Karl-Ferdinands-Universität '"ie philosophischen und theolo gischen Studien und bestand hieraus an den Universität Leipzig im Mai 1881 das Ezamen für das höhere Schulamt in der pädagogi scheu Sektion Nach dem Svnodaleramen und t?r Erlangung des königlichen Tischtitels empfing er von den Händen des sei. Biichoss Franziskus Bewert in der hoben Domkirche zu Bautzen am IS. Ob tober 1881 die HI, Priesterweihe und wurde, nachdem er m der heb maflichen Pfarrkirche rn Schirgiswald? >» sehr feierlicher Weise seine Primiz begangen, -»nächst dem sch-w-rlestenden N'a rer Kmpkv in NxuleuterSdorf als Kooperator zngswicsen, nach dessenTode aber seiner Heimatsqeineinde SchirgiSwalde als Kaplan gegeben. Neujahr 1887 zum Tomschuldi-e? n- oewäblt. wirkte ?? zunächst in diesem Amte und dann seit Osie n 1891 fast ?i,i Vierteljahrhundert als Seminar, direktor mit aeet- ,, kö? 'm? kr 'bokstch- Sck-e'weftn in der Dikzeignlianvflladt Bautzen, Zum Kanonikus des Domkapitel« St. Petri gewählt, von der Regi?r»ng mit den Titeln eines Schulrates und Obxrschulrates aus gezeichnet, durch den König mit dem Verdienstorden geehrt, war er unter den Rejidentialdomherren zum ScholastikuS und dann zum Kansor ausgestieqen als der Tod dcS Bischofs Dr, Alois Schäfer ihm am 5 November 1914 die Wahl zum infulierten Domdechanten und aus des Königs Vorschlag von Sr Heiligkeit Papst Benedikt XV, die Ernennung zum Apostolischen Vikar und znm Bischof von Priene brachte. Am Feste Mariä Verkündigung 1915 empfing er im hohen Dom zu Br?slau die bischöfliche Weihe durch den hochwürdigsten Fürstbischof zu Breslau (nunmehrigen Kardinal) Bertram, Nicht lange — 5 Jahre und 8 Monate — ab« ganz mit der vollen Hingebung zu der ihn trotz vorgerückten Alters hohe körperliche und geistige Rüstigkeit, ferner ein reiches Wissen, ausgebreitete Er fahrung, ein makelloser Charakter, ein fester, entschiedener Wille und völliges Freisein von jedem Haschen nach Menschengunst und Men schenbeifall befähigten, ist Bstchof Franziskus in der schweren, wi-ren Zeit des Weltkrieges und seiner Nachwchen der treubesorgte Ober- Hirt der Katholiken Sachsens gewesen und seinem nimmermüden Stre ben nach Befestigung und Anfachung des katholischen Geistes haben durch die Gnade Gottes wahrhaftig auch die Erfolge nicht gefehlt. Seine mühenvllen Reisen, die er zur oberhirtlichen Paslorierung der' Diasporaowieinden immer, so auch im letztverwichenen Spät, sommer und Herbste mit nimmerrastender Geduld und Berusstreue aus sich genommen, haben wohl auch das in ihm schlummernde Lei den znm Ausbruche gebracht, das seine Neste sür den Lohn der treuen Arbeiter im Weinberge des Herrn vollendet, uns aber durch sein Ab scheiden in liest Trauer versetzt hat. Unsere Dankbarkeit erweist sich be! der Unergründlichkit gött licher Ratschlüsse und der lastenden Schwere der Pflichten des Ober- hirtenamtcS in inständiger Fürbitte, dost des treuen Bischofes uns geliebten geistlichen Vaters Seele alsbald ruhe in GoijeS heiligem Frieden, Mhersehlefiev, protestiert! (Von unserem oberschlejiicheit Mitarbeiter) Benthe«, 5. Dezemb-r m Kampfe mit dem Preußentum habe ich noch nie de» kür zeren gezogen/ erklärte der polnische Diktator OberschlxsstnS, Kor so n t y, vor einigen Wochen einem sttmlen Berichterstatter, Nun hat er ab?r doch eine Schlappe erlitten Sein heißer Wunsch, daß dir im Reiche wohnenden Oberschlesier rstcht das Stimmrecht erhalten solle», ist nicht in Erfüllung gegangen und nach all den ungezählten Leitartikeln in polniichen Zeitungen nb-r diese Frag«, nach Dutzen den von polnischen Prctestversammliinaen kann er anSrnfen: „Ein großer Aufwand schmählich ward vertan ' Die Staatsmänner der Entente haben es doch nicht fertig gebracht, dem klare» Wortlaut des Fricdensver rage? ins Gesicht zu schlage» Sie wollten und konnten die eindeutigen Worte über das Stimmrecht aller Oberschlesier nicht in ihr Gegenteil Verkehren, Korsanty scheint, wie schon so oft. auch in diesem Fall«, schon , vor der Bekanntgabe der Entscheidung durch die Note Lloyd Georges, dem i -z, Polen übrigen« fortgesetzt in ihren Arukeln den größ-en Feind Polens nennen, unterrichtet ge wesen zu sein, Daraus deutele bereits seine berüchtigt« Rosenberger R->de bin, die der Anlaß zu dem AusweisungSantrage d?S deutschen Plebis-itkommissariats war Immerhin bemüht sich der Beschluß der Entent. staatsmünner doch, de» Wünschen KorfanthS wenigstens emi- nenn,,ge» en gegen zu komme». Tenn der Vorschlag, die Abstim mung in Köln stattsinde» z» lassen, ist bier nicht anders ausgefaßt worden, als ein Entgegenkommen gegenüber Korfanth. Bei den Pole» ielbit hat di? Entente mit ihrer Rote allerdings keine Freude nnsgelöst, Venn bereits wurde von polnstchen Zeitungen berichtet, daß d'c Wanchaner Negierung, die selbstverständlich gleichfalls seit Tagen „iucnicksi.t wo.- ster heuft hier ei »getrostem- „Manchester Guardian" verösfeiillisüte bm weienilichen Teil der Note Lloyd Georges bereits am ?9, November», eine Abstimmung in Köln ablehnen würde weil sie dor' keinerlei Konsrollmöglichkeit habe. Ti« Oberlck'lesier im Land« selbst müssen den Vor,'-hl-,, der Entente, in Köln abzustimmen, erst r?cht und mit aller Entschieden, heit ableknen. Für uns kann keinerlei Verminderung des Rechte« der Oberlchiesstr in Frage komme», »ine jede ««ntarung de« Frft- bensv.-rirages muß und wird in den Reihen derjenigen Landsleute, bie im Reiche wohnen, Protest und stammend« «mpörung auslöftn Die deonchgeiinoten Kr,st. Oberschlesiens erblicken in dem von dem britischen Ministerpräsidenten übermittelten Vorschläge nicht! weiter als rin« durch nichts berechtigt« Bevorzugung des Polentum«. Durch sin« Abstimmung im ferne« Köln würde sodann rin wichtiger Faktor ausgrschalte«: Die H e i m a tsl i e b r! Nur an sie kann man ge dacht haben, als m-,n da- Lsimmrecht aller Oberschlesier im Reiche vorsahl Dir Heimatsliebe aber aller Oberschlesier würde sich äußern in der Reife in da« bedroht« Geburtsland und durch bl« Abstimmung an de« Ort«, wo einst di« Wieg« unserer Landsleute in. der Fern« stand. Durch die «eite «nd in harter Winterzeit gewiß nicht und«, schwerliche Reise nach Oberschleflrn würden unsere Landsleute der Heimat den Tribut der Liebe, Anhängiichleit und Treue entrichte». Daß man UN« um den Beweis diese, landsmä,mischen Liebe briuge« will, löst i« Oberschlesien Helle Empörung au«, bi« sich nur deshalb nicht durch riesige Massenversammlungen äußert, weil man den putschsüchtigrn Polen keinerlei äußerlichen Anlaß zu neuen Gewalt taten geben will. Wir Oberschlesier im Land« selbst legen den größ ten Wert darauf, daß unsere Landsleute aus Mittel-, Nord-, Best und Süddeutschland hier in Oberschlesirn selbst Verwandten und Be kannten von der deutschen Kultur erzählen. Nicht weniger großen Wert legen wir aber auch darauf, daß die — in Polen und in Ga lizien seßhaften Oberschlesier zu »ns kommen. Wir fürchten sie nicht, wie umgelehrt Korfanth die Oberschlesier aus dem Reiche fürchtet, weil wir wissen, daß di« in Polen wohnenden.Oberschlesier hier n»r Aufklärung verbreiten könnten, welche? LoS einem polnisch gewor denen Oberschlesier blühen würde, Li« Not« Lloyd Georges bildet auch ein Zeichen der Schwäche gegenüber den polnischen BrutalitStsdrohunge». Die Staatsmänner der Lntente erklären sich damit ohnmächtig gegenüber de« polnischen Horden, deren rechtzeitige Entwaffnung die Franzosen unterließen. Sie brauchten auch heute noch nicht Korfanth den Triumph zu lasten, daß sie vor seine» und seiner Trabanten Drohungen zurückgewichen seienl SO 000 Ententetruppen, LOS Tan». Hundert« von Maschinen- gewehren und 5000 Polizeibeamte wären sehr wohl in der Lage, sür Ruh« und Ordnung zu sorgen, wenn der fest« Will« dazu in den oberen Instanzen vorhanden wäre. Noch heute ließe sich eine Ab sperrung de, polnischen Grenze durchführen, Tie Beibehaltung einer solchen Absperrung bi« zur Abstimmung und darüber hinaus würbe den Polen ^igen, daß es den Franzos«» di« hierfür in erster Linie in Frage kommen, ernst ist mit der Aufrechterhaltung der Ruh«. Dir Polen würden es dann zweifellos nicht wagen, die Plan? durchzu. führen, die in letzter Zeit von ihnen, versteckt und offen, so oft ge predigt worden sind. Aber anstatt dem Lande die Ruhe und Ord nung zu geben durch ein energische» zielbewußteS Auftreten gegen über den polnischen Banden, sucht man innerhalb der Entente nach einem Auswege, der den Polen „«ne Vergünstigungen schafft und der deshalb von deutscher Seite niemals betreten werden kann. Zu solchen Vergünstigungen gehört auch der weitere Plan der Entente, die Abstimmung in Oberschlesien getrennt stattfinben zu lasten, wenn Deutschland sie in Köln ablehnen sollte. Die Oberschlesier im Reiche und die im Lande müssen an demselben Tag« abstimmenl E< darf zwischen ihnen keinerlei Unterschiede geben, wie ja auch der Frieden-Vertrag keinerlei Unterschiede lennt. Polnischen Gewalt- planen tritt man nuz- mit einem energischen Auftreten erfolgreich ent gegen, niemals mit derartigen Mätzchen! Wenn die Polen irgend welche dunkle Pläne haben, so können sie diese durchführen, wenn alle Oberschlesier gemeinsam abstimmen und sie können sie ebenso durchführe», wenn die im Reiche wovnenden Oberschlesier hier an einem anderen Tag« abstimmen. Die Stellung der französischen Machthaber kann auch nicht bester beleuchtet werden, als durch dis ständige fortgesetzte Untätig keit gegenüber dem immer mehr um sich greifenden Bandenwesen. Es sei hier erinnert an das kürzliche Gesicht in Stollarzowitz, an de,» Kampf zwischen Zollbeamten und »sgulären polnischen Soldaten im Kreise Rosenberg beim Mehlschmuggel, an den Ueberfall einer Heimattreuen Versammlung in Kallina, an den Wurf von vier Hand, granafen in Wohnungen von zwei Heimattreuen Beamten in Anto- nienhüite, an ein Handgrana,enattentat -n Lipin«, an Handgranaten- anschläg« gegen die „Taster Zeitung" und gegen das „Rybniler Stadtblatt", an den folgenschweren Ueberfall einer Heimattreuen Ver sammlung in Domb, bei der Schulrat MasciaIla durch einen Kopfschuß verletzt >"»' , und in der vier Dame» erhebliche Ver letzungen durch genersins Haudg.aiiaicn erlitten. In allen diesen Fällen blixbrn die Ententetruppen untätig. Und obwohl in der Presse öffentlich das Verband'iisein einsr rege'rechte» Handgranatsnsabrik m Bogutschüh erörtert worden ist, ist die französische Herrschaft auch hiergegen untätig geblieben. Wer wollte nach solchen Vorgängen hente noch auch nur von dem sineslen Neuiralitätswillen der Fran zosen sprechen? Diese S ll-ttionabme de- inan-osen veransaßt Korsanty zu immer neuen Machenschaften. Nachdem er erst kürzlich die Jndu- striebeamtcn um «ine Eiltänmg gebeten hat, ob jie ihren Posten auch unter der polnischen Herrschaft in Oberschlesien beibehalten wollen und damit ein glänzendes Fiasko erlebte, plant er jetzt einen ähn. lichen Schritt für andere Bcamtenkategrrie». Er weiß, daß die ehe malige Provinz Posen in In-zester Zen ruiniert wurde durch die massenweiie Entfernung von deutsch-'» Beamten, Herr Korsanty, der sich gebärdet, als ob er schon der Wojewod-e Oberlchl-siens unter Warschauer Oberherrschaft um re, will nun wissen, ob die staatlichen Beamten in Oberschlesien bleibe» woll-.-n. Um das schmackhafter zu machen, will er gleichzeitig wissen, ob die Beamten bereits einnial einen, höheren Beamten vertrrien haben. Diese Beamten sollen da. durch in d«n Glauben verseht werden, als ob sie durch den allmäch tigen Korsanty «me hööhere Stellung erhalten könnten, während hier jedermann weiß daß für die höheren Posten schon genügend wasch, echte Polen in Warschau, Polen »nd Galizien vorgesehen sind. Zu gleich droht Korsanty: „Für Beamte, die sich nicht bi« zum 1. Januar gemeldet haben, wird Ersatz vorgesehen," Nun, Herr Korsanty wird wed«r mit dem Winken mit dem Zuckerbrot noch mit dem Drohen und Schwenken der Peitsch« de- Schlachlzizzen etwas erreichen! Der Wille, bis zu einem deutsche» Abstimmung»»«-« zn kämpfen, wind durch alle diese und ähnliche M-ck?nlchaften der Pol-n nur verstärkst Der harte Oberschlesier bietes Trotz! Nun erst recht! Zwist im Völkerbund «enf, 4. Dez. Der Führer der araenttntschen Deke- aatton Pueyrredon richtete einen «rief an Herrn Hyman« Präsidenten der BölkcrbundSversammlunp, in dem es heißt: Ohne Umschweife war unser Land bereit, an den Arbeiten de« Völkerbünde« mitzuarbeiten mit der Begeisterung und dem Jnterrfse, da« man empfindet, wenn man für das gemeinsame Wohl zu ar. beiten glaubt Deshalb bereitet- e» eine Reihe von Vorschlägen vor. die in den vor der Versammlung verlesenen Erklärungen vom 17. November dargelegt wurden und die gleichzeitig Abänderungen des Paktes waren. st Folgende» sind die Vorschläge: Zulassung aller souveränen Staaten, Zu'affung der kleinen Staaten ohne Stimmrecht, Bildung e nes Rates durch demokratische Wahl, obligatorisch« Schiedsgerichte und obligatorischer Gerichtshof. Die Völker werden den Vü'kerbund nach seinen Werken be- urteilen und nur so an ihn glauben, und nur in einer Atmosphäre de» vertrauen» der öffeniltcheu Meinung kann der Völkerbund leben. Die Mitglieder diescr Versammlung werden in einigen Tagen au^einandergehen, ohne an die großen BerfassungSfragen heranpctreten zu sein, dt« gerade der öffentlichen Me'nung die besten Garantien für die Weitsicht «nd dt« Organisation«kraft de» Bunde« gegeben hätten. Wir hätten uns der Beratung jeder Frag« von sekundärer Bedeutung anorschlosten, aber wir können e« nicht, wenn e« sich um wesentliche Vorschläge handelt, welche di« vom Pakt ausgehenden Richtlinien hätten vervollständigen und stärken können. Der Hauptzweck unserer Regierung, als sie in diese Versamm lung eine Abordnung sandte, «ar der, durch Abänderungsanträa» an einer Verfassung mitzuarbeiten, in der die Regierung bi« Ideal« und Grundsätze zu finden hoffte, die Argenttnien stet« auf inter nationalem Gebiete verfochten hat und von denen e« nicht ab, weichen kann. Nachdem diese Aufgabe durch die Vertagung de» Abänderungsantröge hinfällig geworden ist, «uß bie argentinisch« Abordnung ihr» Mitarbeit «tustellen. Infalaebessrn Hab« ich in Uebereinstimmung mit den Weisungen meine« Regierung dt» Shre, dem Präsidenten und durch ihn der ehrenwerten Versammlung mitzuteilcn, daß die argentigtschen Delegierten ihre Mts, ston als beendet betrachten. Grus, 4. Dezember. Tie 4. Kommission lehnte Anträge de« jüdischen «nd «euseelöudijchen Delegierten, die auf Herabsetzung de« großen Ausgaben de« Senerallekretariat« hinauszielten, mit großer Mehrheit ab und nahm da» Budget für 1921 an. Dt« ö. Kommission beichloß. die Aufuahmr Finnlands in den Völker, bund zu empfehlen. Eine Unleikommission wird die Aufnahmeirag« betrefsind Litauen. Georgien «nd Argentinien prüfe«. Die Aufnahme Alba»teu» soll verschoben werden. Eine weiter« Unterkommissiou wird der ukrainischen Vertretung Antwort er teilen, in der dargelegt wirb, daß die Nichtausnahme diese» Lande» die später« Aufnahme nicht aukschließt. Der Völkerbund «nd Armenien Kopenhagen, 5. Dezember, In Beantwortung eine« Tel»» gramniS vom 25. vorigen Monas« vom P äsideitte» des Völlei» bundsrates an alle Regierungen, deren Länder Mit glieder des Völkerbundes sind, betrefirnd Armenien, sankt» die dänische Regierung «in Telegramm an trn Präsiden,«», tn dem es u. a. heißt: Die dänische Regierung unterzog oen in Ihrem Telegramm ausgesprochene» Gedanken einer genauen Prüfung. Die armenische Tragödie erfüllt alle dänisch:» Herze» mit Teil- nähme. Die dänische Regierung würde deshalb auch glücklich sein, an der vorgeschlagenen Humanitären Mission mitzuwtrk-n, falls die verwickelte Lage und dir unberechenbar'n Schwierigkeiten bei der Durchführung einer Mission tn einem so fernen Lande wie Armenien nicht die Kräfte eine« Lander übersteigen, dessen Hilfsmittel an Menschen und AktionSmatcrial notwendigerweise beschränkt sind. Die norwegische Regierung teilte mit, daß sie wegen der entfernten Lege des Landes und der verwickelten Verhältnisse nicht tmiia-de wäre, an der Aktion teilzunehmen. Die belgisckie Regl-runa erklärt tn ihrem Telegramm an den Präsidenten der BölkerbundSoeisamm- lung ihre Bereitwilligkeit, jeden diplomatischen Akt zu unterstützen, der Armenien den Frieden sichern würde. Die belgisch« Regierung wird um die vom Präsidenten Wilson übernommenen Aufgaben zu erleichtern, ihren Vertreter tn Konstantinopel beauftragen, sich zu erkundigen, auf welchem Wege das VermittlungSangebot am sichersten zum Ziel gelangen könne London, 5, Dezember Liner drahtlosen Meldung au« Moskau zuso)ge hat sich Armenien z«r Räterepublik rrllärtz. Der russisch-polnische Konflikt vor dem Völkerbund Gens, 4. Dezember, In d«r heutigen Vollversammlung de« Kongresses wurde die von dem englischen Delegierten Barnes de« Kongreß vorgettgje Anfrage, warum der Völlerbund m d.-,n Kon flikt zwischen Polen und Sowjetruhland im t r»> vangen Frühjahr nicht interveniert habe, besprochen. Im Namen des Rates des Völkerbundes beantwortete Bour- >«ois di« Anfrage. Er betont«, baß weder Polen noch die S 'w. etregierung die Intervention des Rates nachgesucht hätten. Ein» solche Intervention war« vielleicht sogrr gefährlich gewesen, denn es bestand lein« Aussicht, daß sie von beiden Parteien anerkannt worden wäre. Dennoch habe sich der Rat nicht gescheut, mit der Sowjetregierung in Verbindung zu treten. Aber die Antwort der Moskauer Regierung habe derartige Bedingungen ausgestellt, daß sie eine-, vollkommenen Ablehnung gleichgekommen sei. Für eine mili tärisch« Maßnahme ab?r besah der Völkerbund keine Trupp - n. Sodann nahm Paderewsli da? Wort, Ei verteidias» die Haltung der polnischen Regierung seit Beendigung des Krieges. Das polnische Volk, das bescheiden »nd arbeitsam sei, habe leime an dere Sehnsucht, als in Ruhe und Frieden zu leben, Tie polnische Regierung habe dis Verhandlungen in Riga mit voller Loyalität gs- ührt »nd habe den aufrichtigen Wunsch, daß sic zum Ziel« sichren mögen. Sobald de« Fried« unterzeichne, ist, werde Polen ieiuer Unterschrift Ehre machen nnd alle seine Be>pslichinngen erfüllen. Di« Rede Paderewslis fand starken Bestall, Polnisches Hilfegesuch Part», ö. Dez Wie der Sonderberichtersiatt r der „E,i, uco Tribüne" in Genf meldet, erklä'te die polnische Dtleoatwn. de. 'limmte Nachrichten zu besitzen, wonach bolschewistische Stic lkrä'te n Stärke von «ooovo Mann sich zu e uer neuen Offensive gegen ll ölen bereitmachen. An der palizstchen Front zwischen Wladimir— Bodalsk und der rumänischen Grenze würden 59 boischewi-ii che Divisionen konzentriert, während in dem Absch iit ftegenübcr d m Voiksabitimmlingkbezirk von Wilna 1800(0 bi? UiOOOO Mann tünden, München, 4. Dezember. Von gut »»lerrichleter Seite wird mit» geteilt, daß Pole» aus dem Umwege üb?r «ine »suiralc Macht bei der deutschen Reichsregierung angesragt bat was Teusschlaud zu tun gedeule, wenn bei einer neue» Ojsensivr der Sowjet- arm er die Polen uberrannt werden sollten. Di« Anjrag« ist so vorsichtig gehalten, daß man die Bitte um Un'rrstützimg nur zwischen den Zeilen herauslrsen könne, Ende der Londoner Konferenz London, 4. Dezember Amtlich w rd verlau'ban, diß di« Konsersnz der alliierten Premierminister beendet ist Die «rö ter- len Fragen umfaßten die Handelsbeziehungen mit Ruß land, die bevorstehende Reparalionskonsevenz in Brüs« el und die finanziellen Maßnahme«, die im Fall« der Nücklrh» sonst antlns auf de» Thron z« treffen sind Leng:»«« und Ssorza reift» morgen wieder ab. Wie „Petst Journal" mitteilt, oll demnächst eine neu« Zusammenkunft zwischen Llovb Grgorge, Gras Sforza und Ministerpräsident Leygue« in Pari« stattfinden. Gegenstand der Beratung«., wir» di« Regelung des Fri«b,»» lm vri««t fein.
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