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hergeben, Verpflichtungen mit ihrer Unterschrift zu decken, von deren Unerfüllbarkeit sie nach pslichtmüßiger Prüfung überzeugt ist. Damit spreche ich ja nur ejne Selbstverständlichkeit aus. Das Ausland wird die Gewißheit haben, daß, wenn jetzt Verein barungen unter deutschnationaler Mitarbeit Zustandekommen, das Versprechen auch gehalten werden wird, damit sichere Grund lagen sür das Nebeneinandcrleben der Staaten gegeben sind und nicht immer wieder neue Konfliktstoffe entstehen können. Im Ganzen ist diese Erklärung von den üblichen „ehren vollen" Redewendungen durchsetzt. Das eigentlich Positive steckt nur in der Bemerkung, das', man die Gutachten nicht ohne wei teres ablchne. Tie Erkenntnis der vernünftigeren Elemente scheint also zuzunchmen. Sturz des Ministerium» Drandenstein in Mecklenburg Schwerin, 7. Mai. In der gestrigen Sitzung gab Minister präsident von B r a n d e n st e i n eine Erklärung ab über seine Stcllnngnahme bei der Ministerbesprechung über das Sachverstän digengutachten, die darin gipfelten, daß er als einziger in dieser Besprechung die Einleitung von Verhandlungen von der Erfüllung von weitgehendsten Bedingungen abhängig gemacht habe, die eine Versklavung des Deutschen Reiches verhindern. Trotzdem brachten die Deulschvötkischcn ein Mißtrauensvotum gegen den Ministerpräsidenten persönlich, nicht gegen das Gesamtministe rium, ein. Kultusminister Stamm er erklärte, daß die Stel lungnahme des Ministerpräsidenten in der Ministerpräsidenten- besprcchnng von seinen beiden Ministerkollcgen verabredet sei und das; das Ministerium sich mit dein von Drandenstein eingenom menen Urteil solidarisch erkläre. In der sich anschließenden Be sprechung kam es zu einein heftigen Zusammen stoß zwischen Kommunisten und Sozialisten, in der sich beide Teile mit: Lügner, Lumpen, Halunken nsw., bezeichncten. Die .Kommunisten stellten daraufhin eine» Mißtrnucnsantrag gegen das Oß.-snmlmi»isteri»m, der in namentlicher Abstimmung gegen die Stimme» der Kommunisten abgelehnt wurde. Ter deutsch-völkische Antrag, über den ebenfalls namentlich abgcstimint wurde, dem Ministerpräsidenten das Vertrauen zu ent ziehen, wurde mit de» Stimmen der Teutschvblkischc» und der Sozialisten und Kommunisten angenommen. Das Ministerium erklärte darauf in seiner Gesamtheit den Rücktritt. Nik Anleihe für Nkiilschlaiü ^ Die Europa? onferenz Nenyork, 7 .Mai. Grosse Nenhorker Bankfirme,, fordern ihre Kundschaft in einem Schreiben anf, sich zur Teilnahme an der Zeichnung für die deutsche Rcparationsanleihe vorzuberciten. Sic äußern dabei, daß wahrscheinlich der größte Teil dieser Anleihe, die im ganze» 899 Millionen Goldmark betragen soll, von Amerika kommen wird. In dem Schreiben wird auch die Meinung aus- gedrückt, daß die Lösung der Ncparativnsfrage wahrscheinlich in kurzer Frist möglich sein wird. London 7. Mai. Währeno man damit rechnet, daß die inter nationale Konferenz über die Anwendung des Tawes-Planes 'An fang Juni zusamnientritt, beschäftigt man sich auch schon da mit, die dgnn noch ausstehenden wichtigen Fragen unter oen Alliierte», insbesondere die Behandlung der Vorzugsrechte der Amerikaner, die Besatznngskostcn und die Verteilung der bis herigen sranzösisch-belgischen Einnahmen aus der Rnhrbesetznng, gelöst werden sollen. Zn diesem Zwecke dürfte bald nach der Einsendung des Tawes-Planes eine Konferenz der Minister präsidenten stattfiiiden. Weite politische Kreise Englands, namentlich der Arbeiterpartei, glauben auch, daß Macdonald der Ansicht sei, daß auch die neutralen Länder bei der Erörterung des Tawes-Planes ersorderlicl. seien. T>e Vertreter der Neutralen sotten daher zur Teilnahme an der Europa-Konferenz zur Lösung der Reparationsfragc und der Frage des Wiederaufbaues Europas eingelndcn werden. Stk dkM-rillM Zmilchciiitill Berlin, 7. Mai. Die Abreise des russischen Botschafters Krestinsky nach Moskau ist weiter verschoben worden. Anf Verfügung der Sowjet regierung sind nicht nur die Zentrale der Handelsvertretung in Berlin, sondern auch die Zweigniederlassung in Hamburg und Leipzig geschlossen worden. Eine sür Königsberg vorgesehene Zweigniederlassung, soll vorläufig nicht ins Leben gerufen werden. Alle Verhandlungen init deutschen Firmen sind abgebrochen worden. Die Teilnahme an der N a nch- warenauktion in Leipzig am 19. Mai wurde abgesagt. Auch anf die Teilnahme an der Kölnischen Messe ist ver zichtet worden. Bei der Durchsuchung der Handelsvertretung sind Flng- btältcr gefunden worden, die auf eine Aktion unter den Ange hörigen der Reichswehr und den Beamten der Schutzpolizei schließen lassen. Diese Flugblätter forderten die Schutzpolizei und die Beamten auf, sich der k o in m u n i st i s ch e n Bewe gung anzuschließen. Der Vorsitzende des Rates der Volkskommissars, Nykow, erklärte einem Vertreter der Moskauer Abendzeitung: Das Miß verständnis, das sich in der russischen Handelsvertretung in Berlin ereignet habe, lasse sich entweder erklären als ein von der deutschen Regierung nicht vorheraesehener Zwischenfall, der in einem Nrbcr- grifs der preußischen Polizei bestehe, oder es sei ein dermaßen unvernünftiger Nebcrgriff, daß es schwer sei, seinesgleichen zu finden. Deutschland müsse die Bedeutung der gutnachbarlichen Beziehungen zu Rußland klar ermessen. Wenn es sich also um ein mißglücktes Wabimanöver der deutschen Regierung bandelt, so wäre das Geschebene tief zu bedauern, denn ein derartiger NechlSbrnch, müsse sür Deutschland schwere Folgen nach sich ziehen. London, 7. Mai. Die hier vorliegenden Meldungen über den deutsch russischen Konflikt erwecken den Eindruck, als ob die Sow- jetreaiernng alles daran sehe, um daraus für die hier stattfinden- dcn Verhandlungen Kapital zu schlagen. Kurie NiilhrWkii Tnrkiscke Schatz,'M'rsatzanspnickie a» Deutschland. Die tür kische Eiscnbahngesetlichaft Damaskus Hamich hat die oentsehe Regierung ans Zahlung einer Summe von 1.17 700 000 sranz. Franken als Schadenersatz verklagt, sür die Schäden, oie sie im Laufe des Krieges erlitten hat. Tie Gesellschaft behauptest diese Schäden seien dadurch entstanden, daß ihr gesamtes Eisen bahnnetz während oes Krieges von den deutschen Truppen nns-- gebentct worden sei, und daß diese im Jahre I9t7 bei dem sieg reichen Vordringen der englischen Truppen in Palästina die Gleise und Bahnhof'-' der Gesellschaft zerstört hätten. Bombardement wehrloser Dörfer. Nach einem Funksvrnch ans Jcrnsa'cm haben sranzüsische Flieger >n Nordsyricn 75 Döner bombardiert. Die Kölner Mrsse. Wie uns das Messeamt Köln milteilt,' werden anher Reichspräsident Ebert und Reichskanzler Marr auch dis Rcichsminister Tr. Hamm und Dr. Höfle, sowie die preußischen Minister Tr. Am Zehnhofs, Siering und Hirtsicier an der Eröffnung der Kölner Messe (vom 1t. bis 17. Mais teünchmc». Das rumänisch« KönigSpaar ln Genf. Das Programm sür den Besuch des rnmänischen Königspaarcs beim Völkerbund ist nunmehr ausgestellt. Tanach trifft das Königspaar an, Fre'tag- vormittag hier ein und wird am Bahnhof vom Generalsekretär des Völkerbnnocs, dem Direktor des Internationalen Arbeits amtes, dem rumänischen Gesandten „nd Vertretern der Behörde» empfangen werden. Nachmittags findet eine Begrüßung im Rat hause statt, w» der Generalsekretär des Völkerbundes und der König Ansprachen halten werde». Nachmittags erfolgt saun die Weiterreise des Königspaarcs nach Brüssel. Das vorläufige Endergebnis Ü11S Zentrum in alter Mrkk Berlin, 7. Mai. DaS vorläufige amtliche Ergebnis der Relchstagswahlen stellt sich nach den nunmehrigen Meldungen, an denen sich kaum noch wesentliches ändern dürste, solgender- maßen: Partei: Stimmen Mandate Zentrum 3 899 022 65 Deutsche Volkspartei 2 642 843 44 Deutschnationale 5 755 609 96 Demokraten 1 657 45k 28 Bayrische Volkspartci 941 982 1« Kommunisten 3 712 901 62 Bayrischer Bauernbund «83 093 1» Deutsch-Hannoveraner 318 451 5 Unabh. Soz. 240 172 — Bereinigte Sozialdemokratische P 5 973 770 10» Bund der Geusen 58 880 — Christlich-Soziale 12« 89» — Tisch. Arbeitnehmer 3613» — Tlsch.-Soziale 358 356 4 Freie Wirtschaft 3« 122 — Häußerbund 23 828 — Landliste 5K8 288 9 Nationale Freiheitspartei 59 788 — Nationale Minderheit 133 628 — Mieterpartei 46 975 — Republikaner 45 775 — Sozialer Bund 25 «N7 — Deutsch-Völkische 1 917 578 32 Bayrische Mittelstandsparlei 5 681 — Völkischer Block 9 439 — Parteilose LLirtschaslsgruppe 1847 — Insgesamt 29 257 115 St. 471 M. Berlin, 7. Mai. Das Zentrum hat bei den Reichs- tagswahlen seinen Besitzstand behauptet. Im alten Reichstag gehörten dem Zentrum ursprünglich 68 Mitglieder an. Von diesen kommen drei >m Fortfall durch die Abtrennung eines Teiles Oberschlesiens nach Polen. Das Zentrum hat je ein Mandat verloren in Westsalen-Noro, i» Osthannover, in der Pfalz, in Württemberg und in Baden. Dafür hat es 5 Mandate ge wonnen, und zwar je ein Mandat in Frankfurt a. O. und in Lieguitz, außerdem anf der Reichswahlliste 1 Mandate, auf wel cher gegen 1920 statt 6 9 Mandate errungen wurden. Von dein N e i ch s w a h l v v r s ch l a g des Zentrums könne» als ge wählt gelte» die Abgg. Tr. Krone, Frau Dransfeld, Adam Röder Frau Weber. Wegmann-Oldenbnrg, Hofmann-Ludwigshafen, Lam- mers-Berlin, Koch-Esse» und Herrmann-Berlin. Sollte oer Abg. Hosmann in Berlin das Managt annehmen, was aber nicht wahrscheinlich ist, dann würde an dessen Stelle Dr. Krone als Vertreter der Windthorstbnnde als gewählt gelten. Vom Zen trum gehörten die meisten Mitglieder bereits dem vorigen Reichs tag an. Neu gewählt in den Reichstag sind der Oberregierungsrat Bucholz für Frankfurt a. O., LandwirtschastSschulairektvr Tr. Perlitins-Breslau, Pfarrer WilkenS sür Liegnitz, Tr. Crone- Mnnzebrnck sür Hessen-Nassau, Dr. Bockins für Hessen-Tnrmstadt, Hofman» und Tr. Scheiter für Köln-Aachen, Generalsekretär Kerb für Koblenz-Trier. Möglicherweise wird für Osthannover noch Oekonoinicrat Steiger gewählt werden. Bei der Bayrischen Volkspartei, die drei Mandate verloren hat, kehren von namhaften Führern Dr. Heim und Prof. Bcyerle nicht wieder. Dafür wiro der frühere bayrische Ministerpräsident Lerchcuseld an zweiter Stelle ans der Reichswahlsiste der Bay rischen Volkspartei m de» Reichstag einzieyen. Nit AsiqMiiktkii -ts Zentrums Nach dem »uniiichrlgcn iwrlnnfigen aintlickien Wahlergeb nis hat sich die Stimme»,zahl dcd Zcnt,rnmS anf 1899 022 erhöht, die Zahl der Mandate anf 6!5 Von diesen entfallen wahrscheinlich 56 ans die Krciswahlvorschlnge nnd 9 anf die Neichsliste. Nach den bisherigen Feststellungen wird sich die Zentrums fraktion im neuen Reichstag ans folgenden Abgeordeten znsainmensetzcn: Dr. Fleischer, Volkswirtschaftler, Berlin, Ministerialdirektor Dr. Bens ch, Berlin, Bernhard Bvchholz, Oberrcgierungsrat. Schncidcmnhl, Oberstaatsanwalt Schulte, Breslau, Dr. Pcrlitius. Landwirtschaftsschnldiroftor, Glah, Pfar rer Heinrich Willens, Dittersbach, Kr. Sagau, Kauouikus Nlitzka, Natibor, Generalsekretär Ehrhardt, Gleiwitz, Landwirt Alois Zipper, .Heidersdorf, Kr. Neiße, Postminister Dr. Höfle, Berlin, Neichsarbeitsminister Dr. Brauns, Berlin, Landwirt Pennemann, Bruel, Kr. Aschersborf, Landesökonomierat Herold, Münster, Ministerpräsident a. D. Stegerwald, Berlin. Univ.-Professor Dr. Georg Schreiber. Münster, Kaufmann Lange-Hegermann, Bottrop. Generaldirektor Dr. ten. Hompcl, Münster, Verbandsvorsitzenöcr Jmbnsch, Essen, Gutsbesitzer Schulz-Gahmen, Lünen, Joh. Becker, Beirat im NeichsarbeitSministerium Berlin, Kreisschulrat Rheinlä». der, Hagen i» Westfalen, Mittelschullehrer Schwarz, Frankfurt a. M., Verbandsdirektor Crone-Mnnzebrock, Berlin, Arbeiter und VolksvereinSsekrctär Roth, Hadamar, Rechtsanwalt Dr. Bockins, Mainz, Schriftleiter Ivos, Mnnch.-Gladbach, Karl Hofmann, Vcrsnchsgntleiter der Landwirtschaftskammer, Bon», Genossen schaftsleiter Thomas Esser, Euskirchen, Kaufmann Jos. Sinn, Aachen, kaufmännischer Angestellter Otto Gchrig, Köln, Land gerichtsdirektor Dr. Schletter, Köln, Domkapitular Dr. K a a s, Trier, Oberregievungsrat v. Guerard, Koblenz, Landwirt Mat thias Ncyscs, 'Meckel, Kr. Witbnr, Perbandsvorsitzender Peter Tremmel, Berlin, Generalsekretär Peter Kerp, Köln, Reichskanzler Marx, Berlin, NeichSpostminister a. D. Giesberts, Berlin Verbandsdirektor Peter Schlack, Düssel dorf, Neichsminister a. D. Bell, Esse», Verbandsvorsitzcnder Franz Wieder, Duisburg, Landwirt Johannes Blum, Krefeld, Florian Klöckner, Industrieller, Löttringhausen, Oberpost» inspektor Allekotte, Mühlheim (Ruhr), Württemb. Minister Bolz, Stuttgart, Arbeitersekretär Andre, Stuttgart, Landwirt Feilmayer, Rnital (Ellwangen) VcrbandSgcschästsfnhrcr Groß, Stuttgart, Reichskanzler a. D. Fehrenbach, Freibnrg, Reichs kanzler a. D. Dr. Wirth, Freiburg, Landwirt Karl Diez, Radolf. zell, Gewerkschaftssekretär Jos. Er sing, Karlsruhe, Landwirt Anton Damm, Wagenschwendt, Staatsminister a. D. Dr. Spahn, Chefredakteur Adam Röder. Karlsruhe, Ministerial rat Ang. Wegmann, Oldenburg, Oberlehrer Hofmann, Lud wigshafen, Rechtsanwalt Lammers, Berlin, Postsekretär Koch, Essen, Generalsekretär Hermann, Berlin, Studienassessor Dr. Heinr. Krone, Berlin. — lind wiederum vier Frauen: Frau Agnes Neuhaus, Dortmund, Christine Ten sch, Lehrerin, Köln- EhrenfelS, Hedwig Dransfeld, Schriftstellerin, Köln, Frau Ministerialrat Heiene Weber, Berlin. Diese Liste ist noch nicht endgültig und es sind Aenderungen noch möglich. Die Renierunq bleibt im Amte Berlin, 7. Mai. In der gestrigen KabinettSsißung teilte der Neichsminister des Innern mit, daß die amtlichen Wahler gebnisse nicht vor dem 16. dieses Monats zu erwarten seien. Tie Regierung bleibt auf jeden Fall bis zum Zusammentritt des neuen Reichstages im Amte. Ter neugewählte Reichstag wird voraussichtlich zum 22. dieses Monats einberufen werden. Die Blätter halten es sür sicher, daß die Neichstagsabgeordneten der Landliste sich der denischnationalen Fraktion anschließen werden. Dadurch würde diese zur stärksten Fraktion des Reichstages werden. Keine Besorgnis im Auslands Brüssel, 7. Mai. Der Erfolg der am weitesten recht?- Nnd linksstehenden Parteien bei de» deutschen Reichstagswahlen hat in belgischen amtlichen Kreisen keinerlei Besorgnis verursacht. ES herrscht die Ansicht, daß der Reichstag dem Sachverständigenplane zustimmen werde. London, 7. Mai. Das Arbeiterblait „Daily Herald" schreibt: Das Ergebnis der Neichstagswahlen zeige, daß die Mehrheit des deutschen Volkes geneigt sei, die Bedingungen des Sachverstän digenberichts anzunehmen. Jetzt habe Frankreich das Wort. Von den Ergebnissen der französischen Wahlen am nächsten Sonntag hänge die Zukunft Europas ab. London, 7. Mai. Die „Times" schreibt: Alle Besorgnisse ksinsiclstlich der Wirkungen, die die denftchen Wahlen in Frankreich hätten habe» können, seien durch die ersten Kommentare über das Wahlergebnis sehr verringert, wenn nicht ganz verscheucht worden. Die Aenßerungen in amtlicben Kreisen, wie auch in der Pariser Presse seien äußerst nüchtern nnd zurückhaltend. Das Blatt erklärt, etwaige Versuche Deutschlands, über den Sachver» ständlgenbericht zu verhandeln, würden weder in London nach in Paris zugelassen werden nnd sicher auch nicht in den Vereinigten Staaten. Der Bericht sei ein festes Angebot an Deutschland. Es sei Sache der Dentschnationalen als der Partei, die im neuen Reichstage die Entscheidung in Händen Habs, klar und unzwei deutig zu erklären, ob sie den Bericht annehmen oder ablchnen. London, 7. Mai. In Verantwortlichen Kreisen in London wird erwartet, daß die deutsche Negierung die für die Annahme der Sachverständigcnbcrichte durch den Reichstag notwendige Unterstützung der Dentschnationalen erhalten werde. Die Gewin nung der beiden äußersten Parteien komme nicht unerwartet. Ter Volksentscheid über die Nendernng der bayrischen Ver fassung hat in der Pfalz folgendes Ergebnis gehabt: inst Ja stimmicu 21181 und inst Nein 221152 Wähler. Erschießung chinesischer Seeplrate». Die chinesischen Piraten, die kürzlich das Schiff Cwongiak in den Gewässern von Hongkong ausgeplüiidert hatten, sind auf Befehl der chinesischen Regierung erschossen worden. Auf der Suche nach Gründen Die Evangelische Partei Sachsens veröffentlicht jetzt in we sentlich mäßigeren Tönen als vor der Wahl folgende Zeilen: „Aus eingegangenen Meldungen unserer Mitglieder ist sestznslellen, daß von säst allen auswärtigen Zcirnngen im Wahlkreise Ostsachsen, die bereits am 1. Mai abends abgeser- tigte Mitteilung, daß die Evangelische Partei ihren Wahlvor schlag nicht zugunsten der Dentschnationalen Partei zurück gezogen habe, nicht ausgenommen worden ist. Dagegen sind, teilweise noch am Sonnabendabend, Inserate und Mitteilun gen gegenteiligen Inhalts erschienen. Ebenso haben in Dres den viele Wähler angenommen, daß die Mcloung von der Zurückziehung unserer Kandidatenliste richtig sei. Dadurch ist das nngiinstige Wahlresultat entstanden." U. E. hätte man nach dein „Erfolge" des -t. Mai allen Grund gehabt, recht schön still zu bleiben »nd möglichst wenig Aussehen zu machen. Statt dessen will man nun die Presse sür das klägliche Fiasko verantwortlich machen. Dieses Ver fahren kennzeichnet am besten die Kreise, dis hinter der „Evan gelischen Partei" standen, der leider eine beachtenswerte An zahl von Stimmen unnütz hingeworfen worden sind. Die Schuld fällt einzig nnd allein auf diese Splittcrartikel zurück und es ist kindlich-töricht, nach anderen Sündenböcken z» suchen. Wenn die „Führer" dieser Parieichen daraus noch nicht genug lernen sollten, donn werden hoffentlich diejenigen Wähler, die sich dies mal um ihre Stimme bringen ließen, die volle Lehre ziehen. Wir brauchen nicht mehr Parteien und mehr Zersplitterung, sondern Zusammenfassung der Kräfte, Einigkeit und Geschlos senheit. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte L u f t d r n ck v e r te i l u n g: Teildeprcssionen unter 725,5 Millimeter England, Frankreich, westliches Mittclmcer ostwärts fortschreitend. Hoher Druck über 765 Millimeter Osteuropa, über 760 Millimeter Spanien und bei Island. Wetterlage: Tic Reihe der von Westen kommenden Strömungen ist noch nicht abgeschlossen, die Wechselhaftiglest unserer Witterung wird vem- zusolgc andauern. Eine aus stark erwärmten Gebieten kommenoe Südost- bis Südweststrümmig ruft Temperaturanstieg hervor. — Vorhersage: Unbeständig, wolkig bis zeitweise aufheiterno. strichweise Nicderschlagsschaucr, warm, vereinzelt Gewittererschei- iiungen nicht ausgeschlossen, im allgemeinen schwache, bis mäßige Winde aus südöstlstber bis südwestlicher Richtung. Berliner Devisenfturse vo n 7. Mar (amtlich) initgcieilt von der Commerz- nnd Privatbank, A.°G., Dresden Die Notierungen erfolgen vom 4. Mörz ab nir fe Iva Etnbelten der ans- löndische» Wöhrnng. ausgenommen England „nd Amerita. die mN I Pfimd bezw. I Dollar noNert werden, sowie Oesterreich nnd Ungarn i»it NX>0MKr. nnd Polen mit >a Millionen. (Notierungen in Billionen --- Kotdmark.i Tctegrnpbiiche Slns- zahtnng auf '6 1 c«en> 5. Brie, 8. «et» Briet Amsterdam . . . I 188.,o >88 80 I >87.80 15» 40 Brülle! .... 22.74 22.78 21.88 21.95 Ebristiania . . . 125 5860 88.90 Iv 56.44 88.78 Kopenbnaen. . . 2 11.12 72.88 2 7,.82 7t 88 Stockholm . . . 4 IIt.41 >12 83 4 III.22 Itt ?S .Hellingtors . . . 10 >887 tos: io >087 >0.83 Rom 4 19.88 19 IS ,8 88 I8.U8 London .... 1 IS 488 >8848 , IS 488 18.748 Nenhork .... 1 419 4.7, 1 4,9 42, Paris 27 88 27.82 2 27 23 27.37 ßürich ..... 2 74.81 78.19 74 81 78., 9 Madrid .... 15 88.48 8878 12,b 8848 8878 Wien 5.88 6.0- 8.88 6.V2 Prag io >2.48 >2,84 15 >2.46 >2.84 Budapest.... 4.7» 4.82 Sofia 3.V9 3,1, 314 3.18 Buenos NIreS . . 80 1,388 ILk8 Sv 1.388 I Z88 Rio de Janeiro . 0,478 0.488 ll.478 0.488 Kattowitz.... 7.88 8 >8 Wartchau. . . . 788 8 1« Japan 1,878 I.SS8 1.878 1.888 Agram .... 8.28 8.32 5,28 8.32 Lissabon .... 12.98 ,3,c4 >3 08 >3.14 Riga Reval Kowno .... Bukarest .... 2,188 2.2,8 Berliner Börse Aktienkurse in Billionen Berliner Anfangskurse sproz. Reichsanleihc Sckianinna-Bab» . . <5anada« Pacific. . Hamburg. Paletsahr, Nordd. lilovd . . . . Verein.Elbelchlitabrl Tom.-u. Privatbank Dnrwitödter Bant . Denttche Banl. . . . DISkoutoKommandtt Dresdner Bant . . . Letvztger Kreditanst. Ocsterr. Kredit . . . Bochnmcr Wußstaht. Deusch-Lurcmburger Gelse,ikirchcnBergw. Harvcner Bcrgwer!. Hohenlohe Laurahütte Man»eemann-Röhr. Obicht-tkisenbahiibds. . Eycnmdttitrlc 7 8. 78 S>8 ISS28 4L r.i 8.78 S.4 s 8.? 8 1.8 0.38 R 0.8 38 «irs ro 8 23,8 >r.i I3H 8. 8. so 0.828 71 8-8 8.2 2.8 4.8 77 S,I28 S 8,828 2 0.318 43.78 38.8 43,318 SS 34.8 10.8 2g.t2k >8 228 18.78 Phönir Nombacher Tbem nbe tzsvden. . Dhnamit Nobel . > - Th. Gotdichmtdt. . - Hbchtter Farbwerte - Obertchi. Kokswerie Allg.Elettr.-Geielllch. Bergmann Eleitr.. . Böge Nettr. Gackienwert Mörliher Waggon. . Linke-Hoffman». . . Slgrb.-Nlirnb. Match B-ckt».A„b<,lt.Masch. Berliner Maschinen. Daimler-Motoren . Lartmann Match.. . Orenstetn n. Koppel . limmermannwerke . Bing-Werke Hackethat Hirsch- Kupfer . . . . Hugo Schneider. . . Norddeutsche Wolle. StSbr.tkammgarn. . l-llitoss-Waldhoss . . Otavi 1.8. IS.S15 >>.> 3.30 4.828 10.10 9.8 38,8 7.18 8.28 I.M 1.315 3.28 lr >8 8.128 9.1° 2.18 3.80 III I 2.8 1,18 24 4.128 ZI «8.8 8.10 20.28 8. 8. 24.828 >4.8 4.2 8.18 12 >2 48 8.818 >2.28 2.378 1.8 3.9 tS.28 22.8 1.378 12.318 3.8 4.82» 13.8 I.» 3.8 2.4. 2828 8.8 4.1 8 21.7,