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Korse Nachrichten Große Erdbebenschäden aus den Philippinen. Einer Havas- meldung zufolge hat auf den Philippinen ein Erdbeben auf der Länge von 100 Kilometern groben Schaden angerichtet. Ein britischer Konsul für das Saargebiet. Im Unterhaus teilte Ponsomby mit, daß die Ernennung eines britischen Kon suls iin Saar gebiet augenblicklich zur Verwirklichung stehe. Ter amerilianische Weltumslieger nicht mehr am Leben. Nach einer Meldung aus Washington, hat man jetzt alle Hoff nung ausgegeben, das; der amerikanische Flieger Marlin, der auf dein Fluge um die Welt an der Küste von Alaska verunglückte, noch am Leben sei. Die anderen Heeresslieger setzte» ihren Nundflug um die Welt fort. Eine Veröffentlich»««, der vier Berstarbeiter-- verbände Esfcn, 8. Mai. (Drahtbericht.) Die vier Vergarbeiterver- bäude veröffentliche» folgende Mitteilung: In der gestrigen Abend- und heutigen Mvrgenpresse veröffentlicht der Zechenverband ein Telegramm des Arbeitsministers, in de», behauptet wird, die Bergarbeiterverbände hätten dem Ergebnis der Verhandlungen in Hamm am 3. Mai zugestlmmt. Demgegenüber stellen wir fest: Die Bcrgarbeiterverbände haben ihre Zustimmung zu dem Ergebnis nicht gegeben unbekannten deshalb auch keinen Wert auf vertrauliche Behandlung Vieser angeblichen Zustimmung legen. Tie in Hamm anwesenden Vertreter der Verbände haben im Gegenteil das Verlangen des Reichsarbeitsministers, sich in ihren Organisationen für die Annahme des Ergebnisses ein zusetzen, entschieden abgelehnt. Das Telegramm des Neichs-c arbeitsminrsters steht in diesem Punkte mit der Wahrheit in schroffstem Widerspruch, Tie Veröffentlichung des Telegramms ist eine unerhörte Irreführung der öffentlichen Meinung. (Die Richtigstellung von seiten des Reichsarbeitsministeriums bleibt abzuwarten. Die Red.) Grotzhandelsziffer Berlin, 8. Mai. Die auf den Stichtag des 6. Mai berechnete Großbandelsindexzifser des Statistischen Reichsamts ist gegen über dem Stande vom 26. April (124,6) um 0,5 v. H. auf 125,2 gestiegen. Von den Hauptgruppen sanken in der gleichen Zeit die Lebensmittel von 110,6 auf 110,3 oder um 0,3 v. H., da von die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 93,3 auf 92,4 oder um 1 v. H.. während die Jndnstriestosfe von 150,9 auf 153 oder um 1,4 v. H., davon die Gruppe Kohle und Eisen von 141,7 auf 145,5 oder um 2,7 v. H. anzogen. Die Inlandswaren stiegen von 113,3 auf 114,1 oder um 0,7 v. H., die Einfuhrwaren gaben von 181,2 auf 180,6 oder um 0,3 v. H. nach. Die Indexziffern der Industriestoffe und der Einfuhrwaren sowie die Gesamt- indexzisfer vom 29. April sind infolge nachträglicher Aenderung einer Preisnachweisung berichtigt. Für den Durchschnitt des Monats April ergibt sich eine Steigerung der Grotzhandelsindex- zisfer von 120,7 auf 124,1 oder um 2,8 v. H. Von den Haupt- gruppen stiegen in der gleichen Zeit die Lebensmittel von 106,4 auf 109,7 oder um 3,1 v. H., die Industriestosfe von 147,4 auf 150,9 oder um 2,4 v. H., die Inlandswaren von 108,2 auf 111,7 oder um 3,2 v. H. und die Einfuhrwaren von 182,8 auf 185,6 oder um 1,5 v. H. Berliner Devisenkurse non, 8. Mai (amtlich) mitgeteilt von der Commerz- und Privatbank, A.-G., Dresden Die Notierungen erfolgen vom >1. Märi ob »Ir ie IM Elnftelte» der o»4- ländilsien Wahrung, ausgenommen England »nd Nnierila. die mit 1 Pinnd bezw. 1 Dollar notiert werden, sowie Oesterreich und Ungarn mit 1ll00tM.gr. und Polen mit io Millionen. kSlotiernngen in Millionen sioldmarl.l Telegraphische A»S> zahlnng ans Amsterdam . . . Brüllei .... Ebriltiania . . . «tovenkagen. . . Elotlholm . . . HelsingsorS . . . Rom London .... tllenvorl .... Paris Wich Madrid .... Kien Prag Budapest.... Sofia Buenos SUreS . . Rio de Janeiro . kkaitowitz.... Warschau. . . . ktapan. .... Agram .... Lissabon .... Riga Reval Kowno .... Bularest .... Berliner Börse Mitentnrse in Billionen Berliner Ansangskurse s. 8. roz. ReichSanleihc 78 Häutung-Bahn . . mada-Pacific . . . imbnrn.Paketsahrt wdd. Llovd .... rein.Elheschissahrt m.-u. Privatbanl irmstädter Banl . lutsche Banl. . . . Skonto Komma,ldit eSdner Dank . . . ivziger Krediianst. Herr. Kredit . . . chnmer Guhstahl, nsch-Luxemburger Isenlirchen Bergw. rpener Bergwerk. hcnlohc „rahmte »mcSman»-Nöhr. scht, Eiienbahnbds. Eijenindnstric ,, 8. Geld 5. Brie, I I8S.IV 158,82 1 71.81 77.08 >?.> SS.8S 58.15 178 l 71.87 77,18 2 4 III 47 II7V3 4 n> >0.87 >0 83 iv 4 ISV8 >9.18 4 1 IS 488 18.848 I 4,18 4.2« i >8 7718 77,77 >3 2 7481 78.78 7 80 8848 88 78 18 8LU 8.V7 >7.47 >7.84 W 4.84 4.88 814 3.16 I.SS8 1.388 öv 0,475 0,488 »1.72 83,78 I.K78 1,888 8.808 8.34- >7.88 17.84 80.83 87.87 I.II I.I4 41.88 47.87 7,18 7.18 188,10 77.74 HStlv 71.7? 111.47 1087 >8.08 >8.488 OS 2788 74,81 8848 8,28 12,48 3.08 1.388 0,478 1,878 8,78 17,88 Briet 188 W r??s 88,80 72,08 117 03 ,081 IS 18 «8148 421 27,82 78 IS 88 78 8.02 12,8« 3.11 1.3-8 0,488 Nomfiacher Chem sche yevden, . Dhnamit Nobel . . - VH. NiolhlchMidt, . - chSchller ülarbwerte - Oberlcht. KatSwerke Alla.EIcktr.-Metellsch. Bergmann Etektr.. - Büge Eteltr Sachlenwert tstürlther Waggon, - Llnse-Sosfmann. . . NgSd.-Nfirnh. Match Berlin-Anliaii.Masch. Berliner Maschinen, Daimler. Moioren . Hartmann Match.. . Orenstein n. Koppel. gimmermannwerle . Bing-Werke Sackethal Hirsch-Kupier. . . . Hugo Schneider. . . Norddeutsche Wolle, Siöhr Kammgarn. gellstoff-WMdhos, . Otavi IMtgetetlt vom tschechoslowakischen Bankverein, Filiale Dresden. * Wirtschaftsbank Bayern, A.-G., München. Zwecks bal- digster Errichtung einer Zweigestelle in Dresden hat die vor- benannte Bank das der bisherigen Banksirma Heinrich Eckert, München, gehörige Bankgebäude in Dresden, Struvestrahe 6, einschließlich Bankeinrichtung, Mobilien etc. käuflich erworben. Der Vankbetrieb wird ohne Unterbrechung von der Direktion der Wirtschaftsbank Bayern A.-G., Zweigestelle Dresden, aus genommen. Als Direktor wurde der langjährige Bankprokurist der Firma Heinrich Eckert und der seitherige Borstand der Fi liale Dresden des Bankhauses Eckert, Herr Otto Hemmer, Dres den. bestellt. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Luftdruckverteilung: Depressionszentren 750 Mil. limeter Westküste Englands, und Skagerak, llnstetigkeitsfronten Skagerak, Pommern, Polen, Ungarn, Adria. Hoher Luftdruck über 765 Millimeter bei Island sowie östliches Europa und Spanien. Wetterlage: Der über Nacht erfolgte Uebergang der gestern westlich von uns gelegenen Störungen, brachte Be wölkungszunahme und Niederschlage, Auf der Rückseite der Störungen dringt kalte Luft ein. ES steht demzufolge zu kühles, vorwiegend wolkiges Wetter mit noch vereinzelten Niederschlägen in Aussicht, Vorhersage: Wechselnd bewölkt, strichweise iwch Niederschläge, mäßige zeitweise böige Winde aus westlichen Richtungen. Eine TaMS i>e« RtlchsMtkiMstmiSks Lrr ZriltrWWrtki findet, wie wir bereit? dieser Tage in Aussicht gestellt haben, und wie nunmehr endgültig bestimmt ist, am Sonnabend den 17, und Sonntag, den 18. Mai i n Ber l i n , und zwar im Fraktionsziiiiiner der Zeittrumc-partei nn ReichstagSgibände statt. An der Sitzung werden teilnchmen die Mitglieder des Neichsparteivvrstandes. die Landes- und Provinzialvorsitzcndcn und die Generalsekretäre der Partei, Tie Verhandlungen werden, der Besprechung der politischen Situation gewidmet sei», wie sie sich aus den NcichstagSwahlen vom 4. Mai ergeben hat, und der Rcichsparteivorstand wird sich über die seitens der Parteileitung nunmehr zu ergreifenden Schritte schlüssig werden. Der Tagung kommt eine ganz außerordentliche Bedeutung zu in Betrachtung des Umstandes, das; die Zentrumspartei vollständig unerschüttert aus dem Wahlkampf trotz Schwächung der übrigen bisherigen Regierungsparteien hervorgegaiigen ist, so daß ihr bei der künf tigen Regierungsbildung und damit auch bei der Mitbestimmung der künftigen Politik eine in Wahrheit entscheidende Bedeutung zukomiiit, Per Temps über Kttyts ssrklliriiMii Paris, 8. Mai, Zu den Erklärungen, die der Führer der Deutschnationalen Hergt im Berliner Lokal-Anzeiger abdrucken ließ, schreibt der TempS: Wir nehmen gern zur Kenntnis, daß die Deutschnationalen, wenn sie auf Eintritt in die Regierung hoffe», mit de,, Sackwerständigenplänen schonungs doller umgehen, als während des Wahlkampfes, Wir hüten uns gleichzeitig, einen Mann wie Hergt mit einem Dkann wie Graf Westarp zu verwechseln, doch möchten wir auch die unwider- ruslichen V o r b e h a l t c der Deutschnationalen ke n n e n l e r n e n. Es genügt nicht,, diese Vorbehalte anzukündigen, sondern es kommt auch darauf an, sie zu definieren, besonders wenn man sie als unveränderlich hinstellt. Vielleicht ist Herr Hergt in der Lage, diesen Punkt seiner Erklärungen zu ergänzen. Der Temps gibt weiter der Vermutung Ausdruck, daß dis-Vorbehalte der Deutschnationale» zu den Sachverständigenvlänen schwer wiegender sein werden, als diejenigen des Kabinetts Marx- Strcseman». da die deutlchnationalen Redn'r erst wch vorige Woche die Negierung zu einer ablehnenden Haltung gegenüber den SachOcrständigengulacht-i, aufgesordert hatten. Der Temps leknt cs indessen ab, aus einem Artikel der Deutschen Tages zeitung irgendwelche Rückschlüsse aus die Einstellung der Deutsch- nationalen zum Sachverständigengutachten »nd ans die persön liche Stellungnahme Hcrgts zu ziehen, doch verlangt da« Blatt auf dnS bestimmteste eine autentische und feste Definition der Vorbehalte, auf die Herr Hergt nicht verzichten zu können glaubt: Wir glauben sogar, daß diese Definition unbedingt vor dem Zu standekommen der Neichsregierung, in die Hergt einzutrcte» wünscht, gegeben werden muß. Alle Gläubigerstaaten Deutschlands müssen schleimigst erfahren, ob eine Möglichkeit zur Verwirklichung deS Sachverständigenplanes besteht und besonders, ob die aus ländische Anleihe von 800 Millionen Goidmark Zeichner finden kann. Auch das deutsche Volk muß baldigst klar sehen, wenn auch nur um den zukünftigen Wert der Reiiteninark zu ermessen. wann Ir^lt der Reichst»-' 7»?ammen'? Berlin, 8. Mai. Der Präsident Lüde nimmt an, daß die Einberufung des neuen Reichstages etwa zwischen dem 23. und 26. Mai erfolgen kann. Die Reeirrun sansstchten 7N Württembera Stuttgart. 8. Mai. Zn dem Ergebnis der LandiagSwahken. das wir bereits veröffentlichten, wird noch geschrieben: Der Pol, um de» bei jeoer Regierungsbildung sich alles dreht, ist das Zentrum geblieben. Eine Koalition mit links ist ihm jetzt allerdings wesentlich mehr erschwert, offener ist dagegen ocr Weg nach rechts geworden. Jedenfalls kann ohne Zentrum nicht regiert werden. Es verlautet, daß nach den Vereinbarungen, die bereits vor den Wahlen zwischen Zentrum und de» Parteien der Rechten getroffen morsen sind, nunmehr in Würt temberg eine Negierung aus diesen Parteien, also unter Ausschluß der Teniokrate» und Sozialdemokraten, gebildet wird. Als Mi nisterpräsident kommt in erster Linie der bekannte dcntschnatio- nale Führer Bazille in Frage, während das Ministerium des Innern dem bisherigen Minister Bolz, als Vertreter oes Zen trums, zufallen dürfte. Nie WtMeriikiMltkii Im neuen Reichstag werden nicht alltägliche Köpfe fehlen. Das ist in unserer Zeit, die nicht gerade Ueberfluß an politischen Männern hat und die auch absolut nicht dazu reizt, in die öffent liche Arena zu treten, außerordentlich bedauerlich Zu den nicht Wiederkehrenden gehören in erster Linie der auf so furchtbare Art aus dem Leben geschiedene deutschnationale Führer HeIfferich und der kurz vor ihm verstorbene deutsch volksparteiliche Abgeordnete Hugo Stinnes. Der ebenfalls der deutschen Volksvartel angehörende Generaldirektor Voge ler hat nach der Spaltung in der Deutschen Volkspartei ver zichtet. Die mit eigener Gruppenbikdung aufgetretenen Herren v. Lersncr und Maretzki sind unterlegen. Ebenfalls nicht miedergemähit sind die deutschvolksparteilichen Führer v. Kar- dorsf und v. Raumer, beides sehr wertvolle Kräfte. Der Verzicht aul Wicderaufsteliung, den Frau Katharina v. Oheiinb ausgesprochen hat. ist bei der Bedeutung dieser Per- sönlichkei« ebenfalls sehr schwerwiegend. Von Demokraten fehlen die nicht Wicdcrausgcstelften Gothein und Pachnicke, eben so die Bauernbundsührer Wachhorst, de Wente und Dr. Böhme. Auch der demokratische Beamtenführer Postrat D e- lius ist unterlegen. Nn» aber Reform des Wahlrechts Die Erfahrungen des gegenwärtigen Wahlkampfes zwingen eine mit tunlichster Beschleunigung vorzunehmende Reform des Wahlrechts geradezu gebieterisch auf. Bekanntlich ist der von der jetzt noch amtierenden Regierung vorgeschlagene Entwurf eines neuen Wahlgesetzes im aufgelösten Reichstag steckengeblisben, weil die Icchnistbc» Möglichkeiten zur Verabschiedung nicht mehr gegeben waren. TaS Auftreten der zahlreichen kleinen Parteien, die aber vollständig mandatlos ansgegangen sind, hat hundcrttausende von Wählern im Effekt um ihr Wahlrecht gebracht. Man bereitet in politischen und parlamentarischen Kreisen daher jetzt schon bestimmte Anregungen vor. die dahin gehen sollen, mit dem Unsinn solcher kleinen Parteien ein Ende zu machen. Man denkt dabei an die gesetzliche Festlegung einer Mindcsitziffcr (sogenaiiiilcs Oiicruin) an Stimmen, die die Parteien erhalten müssen, um fähig zu sein, eine eigene Wahlliste aufznstcllcn. Der „Ers-l " der Parteizerrpiittevunaen Berlin, 8. Mai. Die Parteisplitternng bei den letzten Reichstagswahlen hat nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis zur Zersplitterung von 988 884 Stimmen geführt. Das ist gleich bedeutend mit einem Verlust von 16 Mandaten. Alle die Wähler der kleinen Parteien haben also ihre Stimme völlig werllos abgegeben, wie wir das vorausgesagt haben. Das Ausscheiden des Obersten v. Seiffer München, 8. Mai. (Drahtbcricht.) Halbamtlich wird mit geteilt: Tie in die Presse gedrungene Nachricht, das; die Regie rung an den Chef des Landespolizeiamtes, P o l i z c i o b e r st von Sei her, mit der Aussoroerung herangetreien -st, von seinem Amte zurückzutreten, entspricht den Tatsachen Während des Urlaubs, den Polizeioberst von Scißer in diesen Tagen antreten wird, ist die Führung der Geschäfte oes Landcs- polizeicimtcs vertretungsweise dem Chef des Laudespolizeikom- mandos Nürnberg-Fürth, Polizcioberst von Reiß, übertragen' Worden. Die Abreise de» mstWe« Ksljchsftkrs Berlin» 8. Mai. Der Botschafter der Union der sozialistischen Sowjetrepubliken Krestinski hat gestern um 6 Uhr abends Berlin verlassen. Er trifft morgen abend im Flugzeug in Moskau ein. Der gestern abend aus London nach Berlin zurückgekehrte Leiter der Berliner Handelsvertretung der Union der sozialisti schen Sowjetrepubliken reist heute nach Moskau ab. Tan'ig, 8. Mai. In Berlin sind ans Moskau zwei höhere Sowjctbeantte cingetrofsen zur Untersuchung der Vorgänge in der russischen Handelsdelegation. Berlin, 8. Mai. Tie »Voss. Zig." und der „Berl. Lokal- Anzeiger" wollen, das; der Zwischenfall in der Berliner russischen Handelsvertretung durch ein schiedsgerichtliches Ver fahren beigclegt werden soll. Im Gegensatz hierzu bemerken die „Deutsche Al!. Ztg." und das »Verl. Tagebl.", die Angelegen heit befinde sich nicht in einem solchen Stadium. - Wie im Zusammenhänge mit der von der koinmnnistisch.'n Fraktion des preußischen Landtages eingcbrachten großen An frage, wegen des deutsch-russischen Zwischenfalles «iftgeteilt wird, dürfte der preußische Minister des Innern über das ihm von der Abteilung 1a der Berliner Polizei übermittelte in der Han delsvertretung beschlagnahmte Material berichten. Die in der Handelsvertretung Vorgefundenen Propagandabroscküren für die «Schutzpolizei und die Reichswehr seien im vorigen Monat gedruckt worden und damals der Beschlagnahme verfallen. Der komum- nistischen Partei sei cs jedoch gelungen, größere Bestände dieser und anderer Flugblätter in die Räume der russischen Handels vertretung zu bringen, wo sie jetzt von der Polizei entdeckt worden seien. Der Minister dürfte ferner die Beobachtungen der Polizei erwähnen, wonach die russisch? Handelsvertretung allen möglichen kommunistischen Flüchtlingen Unterschlupf gewährt habe, wenn sic von den Polizeibehörden verfolgt wurden. Das Ministerium Brande,ists>'n wiederneiväklt Schwerin, 8. Mai. In der gestrigen Sitzung wurde daS Ministerium B r a n d e n st e i n in seiner bisherigen Zusammen setzung wicdcrgewählt, nachdem es zuvor durch das Mißtrauens votum der Dentschvölkischen mit der Hilfe der Sozialisten und Kommunisten gestürzt worden war. Brandenstein wurde in der Stichwahl mit 24 gegen 22 Stimmen, dies auf den früheren sozial- demolratischcn Ministerpräsidenten Stelling entsalle», wieder gewählt. Da von Brandcnstcin nicht im Hanse zugegen war, konnte nicht fcstgestellt werden, ob er die Wahl annimmt. Die beiden anderen Minister von Oertzen und Dr. Stamm er wurden mit 36 Stimmen wiedergewähit. Auch diese beiden Minister behielten sich ihre Erklärung über die Annahme der Wahl bis heute vor. Türkisch-französische Svannunq London. 8. Mai. Der ..Ditt.li Expreß" bringt die sn- satlone.le Nachricht, daß zwischen Angora und Frankreich eine starke Spannung cingetretcn sei. und daß am 5. Juni ein KriegS- rat abgeha.teil werde, an dem der ehemalige koinmniidierende Genera, der bahrisch.cn Reichswehr von Lossow (?) tellnehiiien wird. Die französisch«rumänischen Verhandlungen London. 8. Mai. Nach einer hier vorliegenden Jnsor- mation sind die Verhand.iiiigen über ein französisiPrumSnischeS Bündnis erfo.glos verlausen. Um die amerikanische Präsidentschaft Newyork, 8. Mai. Bei der Vorwahl für die Präsidentschaft in Sa» Franziska hat Coolidge 200000 Stimmen erhalten, während Johnson, der aus Kalifornien stammt, nur 195000 Stimmen erhielt. Aufruf -er GOIchatzliiMiliiMii Berlin, 8. Mai. In letzter Zeit sind Fälschungen der als Zahlungsmittel verwendeten Stücke der Schatzanwei sungen des Deutschen Reiches von 1923 (Goldan- leih e), fällig am 2. September 1925 über 9,42 Mark Gold — ein Zehntel Dollar, 1,05 Mark Gold — einviertel Dollar, 2,10 Mark Gold — einen halben Dollar, 4,20 Mark Gold — 1 Dollar, 8,40 Mk. Gold --- 2 Dollar, 21 Mark Gold — 5 Dollar beobachtet worden. Es erscheint angezeigt, die Verwendung dieser Stücke als Zahlungsmittel aufzugeben. Die Kasten des Reiches werden die vorbezeichneten Abschnitte der Goldanleih« nur noch bis zum 2Ü. Mai 1924 in Zahlung nehmen. Um die Stücke aus dem Verkehr zu ziehen, wird den In habern angeboten: a) Die Einlösung zum Nennwert in Renten mark oder gesetzlichen Zahlungsmitteln, b) der Umtausch in neue unverzinsliche auf 500, 1000 und 2000 Goldmark lautende Schatzanweisungen, die am 1. September 1924 oder am 1. Juni 1925 fällig werden. Die Antragsteller können zwischen diesen beiden Arten von Schatzanweisnngen wählen. Für die am 1. September 1024 fälligen Schatzanweisnngen wird ein Diskont von 8. v. H., für die am 1. Juni 1925 fälligen ein Diskont von 10 v. H. gerechnet für die Zeit von der Hingabe des Goldanleihe- stiickes bis zum Fälligkeitstage der unverzinslichen Schatzanwei sungen bei Aushändigung der neuen Stücke in bar vergütet. Sämtliche Reichsbankanstalten nehmen die Goldanlcihe- stilckc für Bareinlösung oder znm Umtausch in unverzinsliche Schatzanivcisungen entgegen. Die Annahme zur Bareinlö sung wird mit dem 20. M a i 1924 geschlossen. Umtausch- anträge können bis auf weiteres auch nach dieser Frist noch ge stellt werden. Bei dem Umtauschanlrag sind die Spitzenbeträge, die cm dem Nennbetrag der Schatzanweisung Uber 500, I960 und 2000 Goldmark fehlen, in bar zuzuzahlen. Die Einlösung in bar und die Aushändigung der unverzinslichen Schatzanweisungen erfvlgt möglichst bald, nachdem die Echtheit der eingclieferten Stücke durch die Ncichsschuldenverwaliung geprüft worden ist. Vom 21. Mai des Jahres ab sind die kleinen Stücke der Gold- anleihc lediglich Wertpapiere, die börsenmäßig gehandelt werden. Abänderung einiger Post ebühren Benin. 8. Mai. Im Verlause der Sitzung des Verwal- tnngsrates der Deutschen Neichspost wurde dem ans alter Grundlage aufgestellten Voranschlag der Deutschen Reichspost for mell zupestimmt. Zur Verordnung über Abänderung von Postgebüh - re» stimmte der Verwaltnngsrat dem Antrag zu,, daß auch für sperrige dringende Pakete der Sperrzuschlag zu ent richten ist, daß die Bestimmungen für Drucksachen wesentlich vereinfacht und oic Gebühren entsprechend geregelt werden. DaS Paketporto wird, namentlich für Pakete über 7 Kilogramm er höht, die Versichernngsgebühr für Wertsendungen von 500 Mark und mehr erheblich ermäßigt und die Einschrcibegebühr auf 30 Psg. festgesetzt. Entgegen der Vorlage wurden die Zeitungs- wcilergchcnden Regierungsvorlage wurden die Zeitungs gebühren vom 1. Juli ab wie folgt festgesetzt: Zeitungs- gebiihr für das wöchentlich einmalig!: oder seltenere Erscheinen, sowie für jede weitere Ausgabe in der Woche bis 30 Gramm 3 Psg. monatlich, über 30—50 Gramm 5 Pfg. monatlich, über 50 -100 Gramm 8 Pfg. monatlich, über 100—250 Gramm 12 Pfg., über 250— 500 Gramm 16 Pfg., über 600—1000 Gramm 20 Pfg., Mindcstbeirag an Zcitnngsgebnhr für jede oer Post zum Vertrieb' übergebene Zeitung 30 Mark vierteljährlich: Ge bühr für Sammclüberwcisnngen von Zeitschriften (durchschnitt liches Nnnimerngewicht bis 25 Gramm) 6 Pfg. monatlich, bis 30 Gramm 9 Psg. monatlich. Eine Zusammenstellung der neuen Gebühren wird umgehend besonders bekauntgegeben. Geplant ist ferner nach Zustimmung des Arbeitsausschusses oie Fernspreclieinrichtungs- und andere Neben- gebühren vom 1. Juli ab den veränderten Verhältnissen anzupassen, wobei es sich im wesentlichen um Ermäßigungen handelt.