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..Viel besser stünde es unS an. wenn wir uns auf- ruachten. uiu genveinsame Berührnngspunkte mit der ande ren Kirche' ausfindig zu n,ack>en. Unsere Geschichte geht auf denselben, Ursprung zurück. Wir hben eine Bibel, ein apostolisckic-s Glanbensbekennlnis, eine Taufe, ein Abend- mahl, (hmeinsam begehe,, wir unsere christlich,, Zieste, unseren Sonntag, Weihimchtem, Ostern und Pfingsten. Der christlich' Kalender verbindet „ns, ebenso eine Mutter sprache. in der wir reden, besten, dichten und sinken. Eine Unzahl einhitlich-r Sitten und (hbränch umschließt uns im -Hause, in der Schule und im öffentlich» Leben. und es ist eine Versündigung am deutsch',, Volkstum, wenn die (hschlwister eines Hcniies sich nicht vertrauen. Wir wünsch«, Urahrbaftig keinen falsch,,. faulen Frieden. Wie in der Emilie zunx'ilen eine klare, schrie Anseinanhrsetznng unvernwidlich ist. trenn die vorige Stiinninng zuriickkehren soll, so brauchen geioif; auch die Konfessionen znioeilen das reinigende Gewitter offener, rücklwltsloser Anssprach. Aber danach mus; eine reine, klare Lust eranicklich nx'hen. Wie lange soll den» die heutige schwüle Atmosphäre noch anlxckten? Ter Wetter sind genug niedergegangen! Zer störungen und Verwüstungen finden sich an tausend Orten. Tas deutsch Volk sehnt sich nach einem sonnig blauen Himmel. Wie lange noch soll sein Sehnen ungestillt bleiben? Unsen' Volk ixit keinen Eiefolle» am religiösen Gezänk. Es widerstrebt dieses seinen, innersten Wesen. Gebt ihn, etn«os wider den Strich, so bäumt es sich a»s. Aber es ist nicht unversöhnlich. Dazu hat es zu viel Eiemüt und zu viel Verstand. Noch liegt ibm in hu Gliedern, was seine Väter unter dem religiösen Zwiespalt gelitten baden. Es ist zu besonnen und zu klug dazu, als das; es ein Wiederauflcchen de, al:e,i Kampfe wünschte. Ter Kamps für Wahrheit und Reckst, sür die Wohlfahrt der G'samtheit ist so vielseitig, 'o schwer, das; beide Konfessionen genug damit zu tun baden. R'ock« nt der Geist eines Tauler und Thomas n Kempis, eines Fenelon und Pascal in der katholischig, Kirche lebendig. Rock» fehlt es »übt an einer geistigen Union, an Geistesverwandtschaft in beiden Kager». Tarn», fort mit der Sireilm t! Wollen wir U'arten. dis sclrmere Schicksals schläge, dis groh Pot uns wieder zusaminentreibt? Kalt- dofs lagt einmal in seinen Z>ara1hnstrapredigten: „Je mehr die Menschen lernen, das totzuschlagen, Uas wirklich des Todes »Bit ist, desto Uxmiger werden sie dazu kommen, sich selber gegenseitig totznschlagen." Aber freilich, wann hätte» die Md»,scheu aus den Kehren der G» ickückste jh,-e VKüsbeit geholt!" Ter Herausgehr der „Allgemeinen Riindschin", Tr. Armin Kannni. beschränkt sich Hein, Abdruck der vorstehenden Kundgebung an, folgende Anmerkung, der wir uns on- schlies-.rin „Ter Nürnberger evangelische Stadtpsarrer I,at j>ch init winem narmlierzigen Friedenoinort an die „Allge meine Rundich,,," gewandt, weil die'e seit ilirem Bestehn auch Nalüineinenden Andersdenknnden ilue spalten össnete. Unter diesen llmständen sei auf einen Komwenlar >>er- zichtet. Einzelne Einimnidungen ergeben sick> sür W n unter richteten katholisch» Leser von selbst. kü l Wockieiistl«»» de, Höschen,-». o > > ,, u » u s M-'nuig: »«, k> »»iwei, r v> n «. nkk,«>».'» I x» ckü !. Dcis-»' D»e - IIII-. «7> Mittw'-6. : > „ „,.r, < ii «I > >! >,, Den-e,s n,: Plauts lolo. Der Bajazzo (>/,3). Fr trag: Mars >d ( ^> abend Tatome(',8). Sonntag Der Fre«s,lck'tz ('/,3«. g L hee.^r-n — Schauspielhaus. Monta. D»r "aub e, Labin-rinnen (V,8) DirnSiag: Eollege Lranp o> Mi lw -cb : Zrinh st/,3). Donnerstag: Die Nibelungen (7i Freiio : I Zivil. B ll «st (st,3). Sonnabend: Ein Bla« Äass.r ('/, ). S niaag, zum 1 Seat: Der Lebemann (V^)- Montag: College Cramp "» i'/.st« l Residenz-Theater. — Heute. Dienstag, wt d dir Operette D«e wsttg- Atatve zum 113. Male aufgeMit Mittwoch wud im Oerre t<-n-«b-'nnement IV. Serie: Der Zigeunerbaron gegeben. DonnerSt g (N formcit,onSfest) fiaden zwei Vorstellungen statt und war nachm b i gewöhnlichen Abeudpreijen Die lustige üsttwe und abend» >as Lustspiel Fräulei» Joseite — «necke Fa» s Konzerte und Vor»räge im Oktober IK07. — Acranaeme, >« und EintriitSka ten st RteS, Kgl. Hof-M iikalirn- Handlung, Konze»1-Agcnt,«r und Piano-Lager l,Inhaber F Ptoine« ), Seestrahe 21 (,K.>ufhnus). ttlara Brauer (Klarier), Julie Stummer iV-oliue), L u-'kuie Staitz lVioloncello). Kammermuslk-Abe« d. M>tNv>st>. de» kiO Ok-aber, abends 7 Uhr, Palmengarten. Sitzplätze 4, 2'/; Stebp>ätze ä l>/z Bestellungen auf Plätze nimmt auch die Könlgl. Sachs Hab Musikalienhandlung von Ad. Brauer (,P Plädier!, Neustadt, entlegen — Kn,renveikauf van 9-1 und 3—6 Uhr. Mittels ff. ,,Unsicher können keine Kartenbestellungen nngenamm-u w"»dk>n. Inriftischer Statgeber. über jiirisliiche »„frage» werde» ,»isere» SIbon»e»te» »» diese, L'-l,, e7i-iN ",»r bitte» wir. der N»fr»ge i>» Pi. ln Bricfm,ttke» »»r Lecknng de« 0»c!i;»»kl,ige» beiznlegr». ^ür dteilnsküiisle übernehme» wi, keine cierantioottnng. D-eSde«. »Ist jemand gerichtlich -» b lang-n. Iv a» ei eine Rechnung d. h (Bestellte Büche») v»w >5, No» l!>k>0 zu bezahlen sich weigert? Maßte nicht jede? Ihr nrn: A-?ch unz gestell» weiden?' — Die ssorderung verjährt 1» -noet ga >en i!j 196 B <Ä-V.s. ES km»! also gegen de Horde,.»Ni die Ennede. d-, Beijäbrnng varpeschhtz« wrrden. Ihre Äosich:, d,h j des Jahr e »e »e,,;; Rechnung nötig sei, ist eine irrtümliche -üniiip. ^ahlnngöeinftcUunften nsni. ^»« Söachien. H. E. rechippek» ktschler und Glaser in Dresden, ttm ^gericht DnS/ii', E'öss ii>,,g V3. Okl„ i-mi'e.idef.ist 13. N> v , Re'iamiitt'.mg VN Nrv. KorcknrSvertvolter: Kunfninm. Aiftrd Can,ler in Dresden. O R E vaiifmonn in Halkenstein, Amikgerichl Hat'v ''et,,. E rsinitt», ^2. Olt.. Anmeldefrist 12. Noo, Blä ibi,ir><Bc>- ittnintnng 21 Nov Kon^nrsvcrwrliei: Kar-siniun Littchn.o Nch?rt 1» Hatkenstein E. R Röchttr, K «n'miann in A nttioericht 'Ä>im>!,r. <?»i'sf,i»ng 22 Ost , Anmeldeflist SP Roo.. B'äubiger Beri'm,nl»ng ,6 Rav. OonkurS»erwal»er: RechiSantvalt Dr Schivih inGttmina E. i>t. Schroter, kttfstbl-p^utSbesitzer in Brun »1, »ich! lkeasirtri, E,rtsiiiung 22. Ost., ^nmetdehij, 17. No'a, wia-aitt^,» o« 'lominiuug ttt Non. Kanluc^vrlivai.drr: Recht'anwgit zst«arg K eb ch»er in (sinstenstein. p B. Thav'. SpiyCwarenfotnrilant (n Bvknichen. -I,,' «gerichi .'ing»stlnchuig Erzg., Ervssiiung 21. O?t., Vlnmelc- iriN 7. Na>>., Gl,ttwigcr-Brrsr!»»''nl»ng Ist. Nav Ko»»L»rSvcrwattrr: Ortsuchttr Beirr in ci'aldstrchen. Pa.«t Baigt, Wein- »nd Spiritrrosenbänd'rr (Nachiair! in > re-'den, R„». ,^rjchr Vre-dea, Eröff»«rng L-t. O!»., «nmelhpcikt t l. s)tav„ Giäui.iger VBersamminng 26. Nov. Konku-rSoerivaitcr: Aukt u ,u, Hiw e m Dresden. Du » ch Z w a n g S." e rg lei ch aufgehoben: Dnr5(>nkur«- vr,sah'k» gcher c-iS Vermögen teS Zim ne'rnelsters v »l ftiiedrich »f'>t,ga.'g. JohaborS eines Zimmrrrtgkichäst« in Leipz»c>-viu0',,au — > äs u 'ttkarSveiiahren iibec das B«invgen des Mewüwaicu- si.brikanian Rarl öievrg Süß, in Firma Ernst Schäme >n >>e-dcn P. riNmamnS. Ingen., ,n Finna Deutsche Roilad-iaJalausien- m d Qielllckechöauiv:» nstaU in Franksuvt a M., vnn^gertiiu J-arck- inrc a M.. E'öfsnuug 22 Ott. Anmc1>es»ist 26. K'ov, Btäitt 'ger Versainuiiung ^ Äon. Grubt wer DurlchnSkastenvrrein, e »A. m unb. H. in vmuid.. i,' Brnbvw. A«st«l,e»»cht Schildberg. ,„ng Ire. Ott.. An > rld <° inst lä. N. v Gl ichttier B r,om»ntn»g 1!3. ornv. Aus dem Reiche Joseph Sludert. ÄteinguISbejitzer in Wchien. Amtsgericht Bernk. EueS, E öffnung 2t. Olt.. Anmeldefrist I I Nov., Gläubige,» Berkammlung Ist. Nov. M. Gerwig, Bankier (Nachlaß! t» Frankfurt a.O., AmtSgert«! t »ülrankfurt a O. Eröffnung 22 Ott., Anmeld,f,ist b Ncv.. »läuvigec« Veisammtung st Nov. Frau M. Biber ged. Hii schberg (in Fa Kaufhaus J.ihanniS'dal) in Jogannisthal b. Berlm, Sintsgerich« »öpenick, E, öffnung 22 Öko, An,.» tdeirist tttt Nov . Btäaöiger Bersr miistung 16 N w Getreide- und Produkteuprrise in Bnuyeu am 26. Oktober IW7. ans dein Markte an der Börse G e g c n st a n d von !> bis von ss bi« Weizen, weih ) do. gelb neuer / IVO Ir-e 100 - . äst - . b() - c "0 Roggen do. neuer . . Weizenmehl . . . Noggenmehl . . Weizciikleie . . . Roggenklcie . . . Wr,zei,-F»ttergries Roggengries . . Berne, nc» . . . do. al, ... . Haler, neu . . . Erbsen .... Wicken .... Hirse Grühc Kariosfcln . . . Bulle, 1 K-» do. in ei»'.'», Falle . I - He» Ivo - ^trob l Flegei-Tttl'ch wo kf- , M„sch.- x-,usch - Ferkel I tvtt Stück ä Stück . Eine Biandel E,er .... l'ltt Hz- 22 2) 13 12 IN 1'! 2i' 17 30 3N I 0 22 > -in - !! 2't 00 5,0!! l'i 6 7 7 80 i!0 10 »!- bi — ! 17 26 20 32 3!» ä j bl> 70 5,0 50 <5 5>0 !,<> 2ö 80 20 " l b !! in 1 60 N > bi 20 22 20 18 >6 25 23 20 20 60 Kt 75 !> 17 50 20 Di- chronisch« «Knl»tt>erst»ps.,«», der TattaUnge, eillS »mg oec »npm'.ich ,ai Magen. w>,o > »rch !e zac M !»., und die d «durch Folge tta-or".g,.r «z>. , -g di- Ein»,,,»er m>« b,io,,>,e da s! /-satt d-> ' '.Oe,?,, orbab^a K frr^miLLlrk: ««« Dl ösr ° Meißen VSter mllroeein ,»>>! »Uliinlielttl inchnintt !>I„ I^ranhoii- nn.I 1ia^8,ttl-zV.aiia. liadn, ,iio vere-iöi^wi» Koll- rvaiu-Oiakarni», 0» e. k, is. Mittlri. slapr s l»«»i zit,-ni«un<l«-m I. A. 11<>kl><«lor!»>l>'» dir. Iiaili>;i<a>t l'apst, l'i»« X. ttrnbolcistvn von lü piaschen in 7 Lorivn ru kä!«. 13.50 inkl. ttackiing. Mnisvii'Is von ^n«r>I<oi>i,>«ilp:u6v1iroidar>. -I pii — !s? — Aber wie steht es mit hf Ti.ei'e sionzi' Wockw!' Wi" inertwürbig! . näckiiten Wvch? Tie hoben Sie doch noch " ,.Jck> bin onct« bereits bie oonze nächste Woelv veisogt, Fron Beitinetti," lochst Artnro bi Rnheni Inheiiswüröi,,. „Ich bin sür hie nächste Zeit über- honpt stets veriogt." Mit einer leichte» shrbeiwinw vor öen veiben Tome», die ihn verblüfft onstorren. steigt er zn seiner Mutter in die Korosse. , Klis; uns soitsohren, liebe Mnller!" R,>cki ein .Häiibehrnck zinisckren her Eontesso n»h Fron M-rtinetti, ein Knii ven spibiono, rine leichte Verhngnng, hes jungen Eonte n„h hie Koeoi'se rollt H0N0». ..Worum bist h» so »»srennhlich zn her ormen Fron Vertinetti gelvesen. Arta^o^" trogt hie Eoniesso vorwurschwll. ie isk eine solch liebe, unter' vollende Tome. Und hie kleine, schüchterne Bibiono „Kos-, mich, Mutter! Kos; wich!" innrinelt Artnro finster. „Sprich mir nicht von diesen Kenten, ich bitte dich!" T-en,»indert schüttelt die Eontesso den Kops. Doiin beginnt sie, dw Toiletten der vorübergehenden Tomen zn mustern und Vergleiche mit ihrer eigenen onzinwllen. während ihr Sohn tronrig in einer Ecke des Wogen? letnt . . . O Walt! . . O Welt des Scheins! . . . O Welt voll Küge und .Heuch let. Voll Kiimnwr nrid Poll Träne»! Und doch voll so unendlich viel des Schon»:!, Grohn, Edlen, Erhobenen! . . . 12. Trohn inmitten der Woldeseiiiionckeit des Alhncrgebirges, zwischn nrolltn SteineickBii und sührgronen Olivenbonnien, erhebt sich, toie ongeklebl on eine koble Felswond, ein ickmuickloses Hönschen. Es wockite früher nls Villeggiotnr gedient hoben; seit Jobren sckion ist es I'.nbewolnit, und in dein tleinen Gorten wnchrt Ilnkront und nistei, „uintere Sch-twlbenvörchei,. Ties'-n stillen, »'eltixroessenei' ?IrI bot Elelio Borgoni sich geiwihlt z»c ,'elostge chosfenen M-rboniinng. »in z» hri'cliiwinde» ons den, Voterlxins, zu verschwinden ons der römisch» Ge-ellickost. zu hrscliwinden ons den, Ge- dnchti'so oll derer, die elieden, ihre gewohnte Umgebung bildeten. Inständigst hotte der Voter, hotte die Stiesmntter. hotten o»ch Teresito nnd Engenio sie nochniols gehten, bei ihnen z» bleiben. Keil, Wort solle sie hohem, on ibr Unglück erinnern, kein hrletzender Blick von ouhr hr sie strecken. Vergebens. Mit nnbeinilicher -Hortnäckigkeit Nxir sie bei ihren, Entschlich geblieben. Fort! Rnr fort ons hin Trubel der grechen WeltI Sie, die Schmerz- gi-hngte. T>efunglücklici>e, die — Romenlose . . . Mit blutendem .Herzen ergab sich hr alte Oberst endlich darein. In Ge- si-lUchst seiner Fron mochte er sich ans, »>n für sein hhonernsiivrteS Kind ein Fleckch» Erde zn snch-n, an welch», sie ibren Schmerz onsiveinen konnte. .Ties hinein ins Gebirge! Weit, weit lix-g von NomI" — so hotte Clelia dringend gehten. Und die beiden alten Leute fanden das kleine, ".'roeSabliang liegende -Hänschen unweit Roeco di Popo. vx-Ichs besonders der Fron -Ohrst für Elrlio überaus hssend erschien. Sie wor es auch, Nx-lclw die unglücklich junge Fron hinonfgeleitete in d i e G e b i rg se insomkeit. Ueberhoupt beshht, seit dos Unglück über Clelia hereingebrochen, eine rmonsgesprochne Shnipgthie zwischen ibr »nd der Stiesmntter. Es ist, als ob dos änhrlich so harte, schosse Wesen der seltsamen Fron dos unglückliche inn w Geschöpf wir mit geheimen Fäden zu sich keronzieh. Roch einmal ging Elelio in die Peterskirche — am Abend vor ihrer Abreise. Tort, wo sie vor nicht viel mehr denn einen, halben Jahre an, Altar «hm Geliebten ewige Liebe und Treue geschvoren, wo der Priester ihre Hönde znin Bund fürs Leben ineinandergelegt — dort wollte sie Kraft sammeln sni die Zukunft. Wie onhrS erschinen ihr diesmal die hebren RäumeI Ihr ist, als blickten die Mormorstotnen der.Heiligen von ihren Sockeln vorwurfsvoll auf sie lierob, als schwebte ans den Lippen der Engel und Genien die verwunderte Frage: „Wer bist d», armseliges Menschnkind? Tn bist nicht mehr Clelia Borgens, du bist auch nicht die Marchese Orlando! Wer bist du, unglück seliges Geschöpf?" Tiefgebeugt, ihr Anlih verhüllend, sinkt sic nieder vor den Stufen des Altars — — Als sie sich erhebt, ist eine hehre Ruh über sie gebreitet. Koiigsaw. aber mit festen Schritten hrlässt die sclmwrzgeklcidete hohe Gestalt den PeterSdom. Mehr denn ein Monat ist verflossen. In den, kleinen (Hirten des unscheinbaren Häuschens am Bergcsabhang vo» Roeca di Pah blüht und reist und duftet es in südlicher Herbstpracht um die Wette. Die alte Kammerfrau Nina und ein Diener, welche beide auf ihren dringenden Wunsch zum Schuhe der verehrten Herrin mitziehn durften in ihre selbstgenwhlte Verbannung — sie hben die niedrigen, weißgetünchter, Zimmer so traulich eingerichtet wie nur möglich. Weiche Polstermöbel, dick? Tevvicl»-. goldumrabnite Spiegel, duftige Spitzenvorhänge — nichts fehlt, um dos Hänschn zu einem Asyl des Friedens und des Glückes zu machen. Nichts? Wer die Herrin dieses kleinen Tuskulums ibr schwarzes Schleppgeivcind von Zinnncr zn Zimmer schleifen sicht, totenbleich, unermüdlich, ruhlos — der weif;: dieses Hans kann nie ein Asyl des Friedens werden; denn es fehlen Seelenruhe, HerzcnSglück. Sic spricht fast gar nicht. Schweigend kommt sie morgens zum Früh stück. das Graziellas geschäftige Händchen so zierlich herrichteten. Schweigend steht sie wieder auf und setzt sich mit einem Buch auf die kleine, kletterrosen- nmrankte Terrasse. Oder sie beginnt jene ruhelosen Wanderungen durch die Zimmer, welche Graziella ganz besonders fürchtet. Oder sie nimmt ihre Violine zur Hand und spielt seltsame bizarre Weisen, die stets mit einer grellen Dissonanz enden.