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Zur „gelben" Gründung. Die nxmnhaste Entschiedenheit, mit der die Zentrums- p«Ae «uf der ganzen Linie sich gegen die durch die Grün dung des Bundes vaterländischer Arbeitervereine beab sichtigte unnötige weitere Zersplitterung -er deutschen Ar beiterbewegung ausgesprochen hat, will der sozialdemokra tischen Presse ganz und gar nicht gefallen. Mit der ihm eigenen Frixigkeit hat der „Vorwärts" (Nr. 123) den wahnen Grund dafür sofort herausgefunden. Es ist nach ihm blasser „Konkurrenzneid", wenn die Zentrumspresse gegen die gelben Gewerkschaften und den Bund „losgelegt' hat. Die Christlichnationalen betrachteten die nichtsozial- demokratische und Nichtorganisierte Arbeiterschaft als ihr Feld, das sie, zunial die Arbeit recht mühsam und die Ernte nicht sonderlich lohnend sei, nicht mit einem anderen teilen möchten. Dazu koinme, daß die „vaterländische" Bewegung von „nationaler" Seite begönnert werde und damit eine Spitze gegen das Zentrum erhalte, so daß sich die Abneigung der „Klerikalen" gegen das neue Unternehmen zur Rettung der vom Umsturz bedrohten Gesellschaft zur Genüge erkläre. Weshalb die Zentrumspresse sich gegen die neue „gelbe" Gründung und ähnlich geartete Bestrebungen so entschieden ausgesprochen hat, das ist deutlich in ihren Spalten zu lesen gewesen, und der „Vorivärts" l)ätte, uni 'eine Leser darüber aufzuklären, an: besten getan, die be züglichen Ausführungen diesen nicht vorznenthalten. Statt dessen, weil er sich eine ehrliche Handlungslveise seiner poli- nschen Gegner überhaupt nicht erklären kann oder will, ver legt er sich ohne weiteres auf die niedrigste Verdächtigung und unterschiebt diesen Motive, die in der rein willkür- lichsten Weise erfunden sind. Recht bezeichnend für den Tief, stand dieser Sorte Presse, die sich dann nachher noch phari säisch über die Vergiftung des öffentlichen Lebens beklagt, an welcher sie ausgerechnet best größten Anteil trägt! Daß bei einer solchen Geistesverfassung dem „Vorwärts" mich jegliches Gerechtigkeitsgefühl abgeht, wenn er behauptet, die „gelben" Arbeiterzersplitterer wandelten heute nur die Wege der „schwarzen", ist weiter nicht verwunderlich! Getreu der engen Waffenbrüderschaft zwischen Partei und „freien" Gewerkschaften sekundiert dem „Vorwärts" eifrig der „Grundstein" (Nr. 22) vom sozialdemokratischen Maurerverband. „Die Zenkrumspresse", so meint dieses Blaff, „die Organe der „christlichnationalen" Dereins- bildungen überhaupt, haben eigentlich kein moralisches Recht, sich über die auch gegen diese Vereine gerichtete Grün dung „gelber" Gewerkschaften zu beklagen. Sie und diese Vereine selbst — wie gutenteils auch die HirschDunckerschen — haben zuerst das böse Beispiel der Zersplitterung der Güverkschaftsorganisation und -Beiveguug gegeben und den Wahnsinn „orduungspolitischer" Geister gegenüber den nach ihrer Behauptung „sozialdemokratisch verseuchten" freien Gewerkschaften kultiviert." Statt den christlichen Gewerk schaften speziell dankbar dafür zu sein, daß sie sich mit allen Kräften gegen eine weitere unnütze Zersplitterung der deutschen Arbeiterbewegung wenden, bringt auch hier der eingefleischte Haß gegen dieselben es fertig, die Dinge auf den Kopf zu stellen. Denn, daß die enge Verbindung zwischen „freien" Gewerkschaften und Sozialdemokratie die Gründung selbständiger neutraler Organisationen für solche Arbeiter, die keine Lust verspürten, mit ihren Gewerkschafts groschen die Sozialdemokratie zu, fördern, notwendig »rächte, ist doch nachgerade so sehr zu einer historischen Tat sache geworden, daß auch die reichlichste Wiederholung gegen teiliger Beharvptungen sie nicht aus der Welt schassen kann. So bringen es auch in Zeiten, wo es des Zusammen- Haltens aller gewerkschaftlich organisierter Arbeiter bedarf, um Attentate auf die Arbeiterbewegung fernzuhalten, blin der Haß und sozialdemokratischer Parteifanatismus fertig, gegen die christlichen Gewerkschaftsorganisationen zu Hetzen. Nach Förderung der gemeinsamen Arbeiterinteressen sieht ein solches Beginnen wahrhaftig nicht ans und verrät mir zu sehr den Nerger, den die „Genossen" über jede mannhafte ykbwsifung jeder unnötigen Arbeiter Zersplitterung empfin den, die nicht von ihrer Seite kommt und ihnen den Nim bus der „einzigen" patentierten Arbeitervertreter rauben könnte. Wachstum der Katholiken in Sachsen. Mai: meint oft, daß die Zahl der Katholiken in Sachsen so rasch wachse (vergleiche mit er Meißen). Gewiß ist der Zuzug groß; aber viel größer als uus Katholiken lieb sein kann. Mit Kirchen- und Schulbauten können wir diesem schnellen Wachstum schon längst nicht mehr entsprechen. Und deswegen gehen uns Hunderte und tausende aus der Heranwachsenden Generation verloren. Im Vorjahre schon konnte unsere Zeitung über einen bestimmten Bezirk eine diesbezügliche statistische Nachrechnung auftun. Und eben geht uns eine Zuschrift zu, welche auf Grund amtlichen Materiales für einen fest umgrenzten Bezirk Sachsens fol gende Zahlen bietet. Es wurden in diesem Bezirk im Vorjahr aus 10 3 gemischten Ehen zwischen katholischer: Vätern und Protestantischen Müttern Kinder in die bezüglichen Ortsschulen angemeldet. Ein: katholische Schule existiert dort nicht. 76 dieser katholischen Väker ließen ihre Kinder protestantisch iverden; nur 27 sind gewillt, dm Kindern früher oder später katholischen Reli gionsunterricht erteilen zu lassen. Und in den: „später" liegt für jeden Kenner der einschlägigen gesetzlichen Ver hältnisse Gruud genug zur Befürchtung, daß in Wirklichkeit schließlich doch bei weitem nicht alle 27 Kinder katholischen Religionsunterricht empfangen lverden. Katholischer Gottes dienst wird nur wenige Male im Jahre air verschiedenen Orter: dieses Bezirkes gel-alten. So entbehren denn auch die Kinder, welche tatsächlich den katholischen Religions unterricht besuchen, jeglicher genügender katholischer Praxis, Hingegen werden in demselben Distrikt aus 39 ge mischten Ehen zwischen protestantischem Manne und katho lischer Mutter 33 Kinder als protestantisch und nur 6 als katholisch zu erziehend angesehen. Aber auch diese 6 be- ! suchen noch nicht alle der: katholischen Religionsunterricht. Und ob sie einmal dazu kommen rverdeu, ist auch noch sehr fraglich. Mit diesen Angaben wollten wir niemanden anderen anklagen als diejenigen, welche über das Wachstum der Katholiken in Sachsen zetern und sogar von römischer Pro- i paganda zu sprechen wissen. Barer Unsinn und sogar eitel Heuchelei, lverrir mar: den Unsinn kennt und dennoch flun kert und gruseln machen Null! Wir Katholiken Haber: im Gegenteil zu beklagen, daß so viele unserer Glaubensgenossen in Sachsen schon irr der zweiter: Generation unserer heil. Kftche ganz verloren sind. Nicht leicht wird irgendwo die kath. Kircl-c solche Verluste erleiden wie irr Sachsen. Wir wiederholen: Wir klagen da mit niemand an; aber wir wollen auch alle unsere Kräfte anspannen, nrn dem Elend auf katholischen: kirchlichen Ge biete ein Ende zu bereiten. Und wir denken: Ein über- zengnngstreuer Protestant, überhaupt ein wie auch immer gesinnter, aber überzengungstreuer Manu kann es uns nie mals verübeln, wenn wir dafür arbeiten, baß unsere Glau bensgenossen ihrem Glauben erhalten bleiben. ft, A»tS Stadt «ud Land. (Fortsetzung ans dem Hauptblatt.) —" Die I n t er i m sb rücke, wo es sich vorwiegend um das Anbringen der Eisenkoiistruktion handelt, wird eine Länge von 260 Meter erhalten. Die größte Ueberbrücknng beträgt 57,6 Meter. Sie bildet die Oeffnung für die Schiffahrt und darf in deren Interesse nicht verbaut wer den. Tie Gesamtkosten der Jnterrmsbrncke werben auf 420 000 Mark berechnet. Nach vier Jahren, bis wohin b:e Fertigstellung der neuen Angnstnsbrücke in Aussicht gestellt ist, soll dann die Jntcrimsbrücke voraussichtlich für dm Bau einer neuen Brücke Verwendung finden, die die neuen Schlachthofanlagen mit der Neustadt verbinden soll. Chemnitz. In einer sozialdemokratischen Versammlung der Bauhilfsarbeiter erklärte unter anderem ein Redner, um damit die katholischen Ausländer zu frappieren, daß Herr Pfarrer Müller einen ans den: Zuchthaus Entlassenen während des Streiks jetzt zu einem Bannreister geführt und ihm dort Arbeit verschafft habe. Seht ihr, betonte der nichtswürdige Köllege, ivas die Pfaffen machen, das sind die ersten Streikbrecher; kehrt ihnen den Mücken und der gleichen mehr. Einem katholischen Mitgliede wurde diese Verdächtigung verraten. Er erkundigte sich im Pfarr amt I. Dort wurde festgestellt, daß Herr Pfarrer Müller bereits schon seit dem 22. Mai nicht mehr hier weilt und auch die Herren Kapläne gar nichts von der Sache wissen; es würde ihnen auch gar nicht einfallen, den Arbeitsver mittler zu machen. Daß aber diese Angelegenheit nicht so ohne weiteres vergessen sein dürfte, braucl-en die .Herren Genossen ja nicht zu glauben. Wir werden und müssen sie zur Rechenschaft ziehen. Unsere katholische Geistlichkeit lassen wir nicht brandmarken. Ihr aber, katholische Ar beiter, gebt ihnen die beste Antivort, nämlich die: Oefsnet die Augen, seht euch die Heuchelei, den Betrug der Genossen an und kehrt ihnen energisch den Rücken! Allesanft in den Verband hinein, wohin ihr gehört! ft. Plauen i. V. Bei der katholischen Genreirrde zu Plauen i. V. ergaben die Schnlkassenabschlüsse für l 905 nird 1906 folgende Resultate: 1 9 0 5 Einnahmen: Kassenbestand von Ende Dezember 1904 11757,06 Mark, Zinsen von Fonds, Straßenbaukautioiren und von Kap:- talien 1248,55 Mark, Beiträge vom Staat — Grundsteuer- anteil — 824,97 Mark, Beiträge von: Staat zu den Leh- rergehältcrn t350 Mark, einmalige außerordentliche Staatsbeihilse 399,55 Mark, eingehobme Schulgelder 2893,40 Mark, eingehobme Schulanlagen 19 044.14 Mark, Schenkung vom Bonifatiusverein 1100 Mark, Strafgelder 14 Mark, diverse Einnahnren 453,96 Mark, zusammen 39 085,63 Mark. — 1 9 0 5 Ausgaben: Schnldentil- gnng und Verzinsung 3950 Mark, Lehrergehalte (bis Ende April 4 ständige und 1 Hilfslehrer, vom 1. Mai bis 31. De- zmvber 5 ständige und 2 Hilfslehrer, sowie peifönlick-e Zu lage an den Schulleiter) 10 850 Mark, Ueberstundm 625 Mark, Altersznlagen 1000 Mark, Hansmannsgehaft 660 Mark, Ban- und Reparaturkosten 241,82 Mark. Inventar- crhaltnng und Vermehrung 270.42 Mark, Lehrmittel 195,93 Mart. LurnhaUmmiele 200 Mark, VeNvaltungs- auftvand 183,06 Mark. Staats- und Kommunal ab gaben 26,94 Mark, Handarbeitsunterricht 400 Mark. .Heizung. Beleuchtung, Reinigung 1778,46 Mark, Ausgaben, insge mein 105,74 Mark, anßerordentlicl-e Ausgaben 80,45 Mark, für Schulgeldeiiihebung 144,67 Mark, Kassen bestand am 31. Dezember 1905 18 373,14 Mark, znsammmen 39 085,63 Mark. — 1 9 06 Einnahmen: Kassenbestand von Ende Dezember 1905 18 373,14 Mark, Zinsen von Fonds, Sfta- ßenbaiikailtionen und von Kapitalien 592,51 Mark, Bei träge von: Staat — Grnndstenermfteil — 895,77 Mark, Beiträge vom Staat zu den Lehrergehältern 1500 Mrrk, eingehobene Schulgelder 3857,25 Mark, eingehobene Schul- anlagm 18 579,94 Mark, Scheirkimg vom Bonifatiusver- ein 1100 Mark, Strafgelder 47 Mark, Uebertrag des Ban fonds 3760,95 Mark, diverse Einnahmen 562,47 Mark, zu sammen 49 269,03 Mark. — 1906 Ausgaben: Schuldentilgung und Verzinsung 3950 Mark, Lehrergehalte (1 Direktor — 4. Vierteljahr 1906 —, 5 ständige und 2 Hilfslehrer im 1. Vierteljahr, 6 ständige und 2 Hilfslehrer im 2. und 3. Vierteljahr, 5 ständige Lehrer, 1 Vikar und 2 Hilfslehrer im 4. Vierteljahr, sowie persönliche Zulage an den früheren Schulleiter bis Ende September) 13 975 Mark, Ueberstuiiden 1356,25 Mark. Altersznlagen 1183,33 Mark, Hausmannsgehalt 660 Mark, Bau- und Reparatur- kosten 671,17 Mark, Jnvmtarerhaltnng und Vermehrung 563,22 Mark. Lehrmittel 203,01 Mark. Turnhallenmiete 200 Mark, Vernxiltnngsanstvand 297,89 Mark, Staats- und Kommunalabgabm 36,51 Mark, Handarbeitsunterricht 470,83 Mark, Heizung, Beleuchtung und Reinigung 1577,23 Mark, Ausgaben, insgemein 27,99 Mark, außerordentliche Ausgaben 43,65 Mark, für Schulgelde:::Hebung 192,86 Mart, Kassenbestand an: 31. Dezember 1906 23 860,09 Mk,. zusammen 49 269,03 Mark. — Außerdem vorhan dene Fonds: Eine frühere Stiftung, bestehend in zwei Stück lft/chrozentigen verlosbaren Kreditbriefen des land- wirtsck-aftlichen Kreditvereins im Königreich Sachsen, zu- i sanimen 600 Mark, sowie als Straßenkaufton beim Stadt rate zu Plauen hinterlegte dreiprozenftge sächsische verlos- . bare Staatsschnldscheine 1500 Mark, und ein Sparkassen- ^ einlagebnch 330 Mk., — 1830 Mk„ zusammen::: 2430 Mk. Goldberg i. Tchl., 2. Juni. Tie Leiche des vor mehreren Monaten beerdigten Bankiers Gröhe soll jetzt ans Anord nung der Staatsanwaltschaft wieder ausgegraben ivcvden, Nxül die Lebensversicherung, bei der Gröl)e mit 40 000 Mk. versichert war, sich )veigert, diese Summe, die der Konkurs masse einverleibt werden soll, ansznzahlen. Grobe soll durch Selbstmord mittels Gift aus dem Leben geschieden sein. Vereinsnachrichten. 8 Drrsdrn, den 3. Juni. Nächsten Sonntag, am 9. Juni, abends 8 Uhr veranstaltet der kalb. JllngliugS- verein zu Dresden-A. in: katholischen Gesellenbanse einen Konzerlabend, bei dem das neiigegiLndete Jünglings- orchester unter Leitung des Mitgliedes G. (ftpelak zum ersten Male an die Oesterftiichkeit tritt. Durch die gütige Mitwirkung nambasrer Kräfte ist es ws gelungen, ein Programm arftzustellen, das die Namen der bedeutendsten Das Geheimnis des Flagproblems. Von Reinhold Kemnitz, Dresden. Obwohl man neuerdings alle Anstrengungen mackst, die Motorliistschiffahrt für zukünftige Kriege anszrrnntzen und ihr als „Anfklärnngswaffe" eine bedeutende Rolle arrzn- woisen. bleibt es dennoch unbestrittene Ansicht aller Fach leute dieser Wissenschaft, daß selbst d r beste lenkbare Motor- ballion des Herrn Grafen Zeppelin, den Deutschland auf- weisen kann, nicht der: Anforderungen genügt, die man im Kriegsfälle an jenes Luftschiff stellen müßte. Dieser Motorballon wird wohl, so lange er über dem Bodensee seine Manöver ansftihrt, selbst bei stärkeren Wiird- strömungerr vor Z rstörung und Unfall beim Landen sicher sein, doch gilt es als feststehend, -aß dieser leicht zerbrechliche 126 Meter lange Gasballon in seiner starren Form, sobald er auf festein Boden bei Unwetter oder starker Wirrd- srrörmmg eures Tages zrmr Landen geztvnrrgen ist, wo ihn keine schützende Ballonhalle erwartet. Gefahr läuft, teil- tveise zertrümnrert zu werden. Dieses 126 Meter lange, leicht zerbrechliche Fahrzeug in feiner starren Form aber im Kriegsfälle per Wagen zu transportieren, dürfte ziemlich ausgeschlossen sein. In Frankreich, woselbst man doch seit her die meiste,: Millionen für Versuche auf diesem Gebiete geopfert hat. hat man daher von jeder starren Form des GaSVallonS abgesehen, usnr das Luftschiff gegebenenfalls schnell zusainmenznpacken, und mit eigens dazu konstruier, ton Wagen verladen zu lassen. Weil man nun hier bei dem lenkbaren Gasballon vor unüberwindlichen Hindernissen steht, die noch dadurch erhöht werden, daß man alle lenkbaren Motorlnftschiffe, die durch Gassnllungen emporgetrieben lverden, durch unsere inoder- neu Ballongeschiitze leicht hernnkerschießen kann, weil sich diese Typs mir in Höhen von höchstens 1500 Meter noch sicher gegen den Wind beivegen können, wird man wohl end lich gezwungen sein, dem dynamischen Flug — also ohne Gas — mehr Interesse znzuwenden als seither. Alle Gegner des dynarni scheu Fluges müssen sich heute vor der Tatsack-e beugen, daß es den Amerikaner» bereits gelungen, 45 000 Meter (6 deutsche Meilen) ohne Gas durch die Luft mit ihren Appaiaten znrnckznlegen. Es dürste nim wohl nicht nur manchen Fachmann, sondern auch jeden Laien interessieren, tvarmn ans dem Gebiete des dynami schen Fluges speziell in Deutschland seither gar keine Er- folge zu verzeichnen sind. Man ist zunächst heute noch viel fach der Meimmg, daß es nur zu gelingen braucht, das Ge heimnis des Vogelflnges zu ergründen, mir ebenfalls flie gen zu können. Unzählige Male Nmrde von allen Nativ- nen der Vogelftug photographisch in allen Phasen ausge nommen, den Flügelschlag zu erforschen. Immer von neuem mußte man die Erfahrmrg machen, daß unS das Material fehlte, den Flügel des Vogels in der Gröhe herzustellen, um einen Menfchenslivg daraus zu I machen, der sich mit Erfolg durch die Luft hätte belvegen ^ tonnen. Lilieiftlxrl ist es >vohl seinerzeit gelungen, von ! erhöhten Punkten aus mit seinem Apparat abznspringen. ^ sogenannte Gel-eitsliige von einigen hundert Metern aus- ' Zufuhren, doch - - und dies dürfte auch heute noch wenig ve- kannt sein — hat Lilieiftlxrl mehrfach seinen Freunden er klärt, daß die ganze Kunst des dynamisck-en Fluges darin bestände. Windstößen zu parieren. Lilienftxil hat lxinsig belxuiptet, daß es ihm möglich sei. ohne Motor sich mit seinem einfack-en Apparat bei star kem Winde bis zu den Wolken einportragen zu lassen, daß er dann aber- unrettbar verloren sei, weil er airf die Tauer gegen den Wind nicht lxitte operieren können und din-ch einen starken Windstoß abgestürzt wäre. Wie reckst Lilieiftlxrl txftte, geht daraus liervor, daß er später wenige Dieter über dem Boden durch einen nicht ixirrerten Windstoß mft Apparat abstürzte und seinen Tod dabei fand. Es ist Faktum und wird es bleiben, so lange die Erd« steht, daß unser bestes Modell immer die Natur sein nstrd, die alle Diaschrnenkoirstriiktenre der Welt nxnt hinter sich lassen »vird. Schon der berühmte Elektriker Edison in Amerika hafte die uns im Soimner sehr wohlbekannte Hummel als gutes Modell einer Flngmaschine vorgeschlo- gen. Wer beschafft uns aber den Motor, mit dem nur zirka 190 Flügelschläge in der- Sekunde wie die Biene ausführen können? Fachnränner, »vie Schreiber dieser Zeilen, sind