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Politische Rundschan. Deutschland. — In kirchlichen Blättern macht eine Notiz die Milde, wonach Pfarrer Kirchner von Hansen bei Schwein- fnit mit .Kirchengeldern und einem Beichtkind dnrchgebrannt sei. Er sei ein „nltamontaner Heißsporn" gewesen. Wie jetzt die liberale „Angsb. Abendzeitung" nnd die eben falls unverdächtige Memmingersche „Nene Bayer. Landes- zeilnng" mitleilen, ist die beschichte in den Hanptpnnkten erlogen. Wahr nt nnr, das; der Pfarrer, der an geistiger Störung litt, seitdem ein Bauer ihn ans Rache mit einem Zannpfahl niedergeschlagen hatte, verschwunden ist. Tie Person, die er entführt haben sollte, befand nnd befindet sich in München in Tieinr. Tie Angaben über diese Be gebungen sind Klatich. Ter Pfarrer hat fast seine ganze Habe zurückgolaübn, auch seine Bibliothek im Wert von >2'"> M'k, Seine Kassen waren vollständig in Ordnung. Bezeichnend ist folgende Bemerknng der „Angsb. Abend zeitung": „Unwahr ist, das; Kirchner ein ultramontaner Heißsporn war, im «Gegenteil war er den Bauern, wie sie siä> ansdrückten, schon längst zu .protestantisch'. Er tünnnerte sirl, wenig oder gar nicht nn: Politik." Erbprinz Bernhard von Sachsen M ein! n g e n. lieber den Grund der B e r a b s ch iedn n g des Erbprinzen von Sachsen Meiningen, bisher komman dierenden Gonorals des schlesischen Korps, verlautet neuer dings auch in ernsten und unterrichteten Blättern, das; er in einem Erlasse des Erbprinzen über die Soldaten- m i s; h a n d l n n g e n zu suchen sei. Wir können, obwohl die Mitteilung, wie gesagt, in gut unterrichteten Blättern anftancht, doch nicht daran glauben; mindestens verstehen wir nicht, inwiefern dieser durchaus zweckmäßige nnd ganz in der Richtlinie der .Kaiser!. Bestrebungen liegende Erlas; die Verabschiedung bewirken konnte. Mit Beneznela ist ein Abkommen getroffen, das; eine gemischte Kommission die weiteren deutschen Reklamationen sesnlellen und das; das Haager Schieds gericht über die Art und Weise der .'Zahlung nsw. Be ninnnnngen treffen soll. Tie bisher von Beneznela geleisteten ,'Zahlungen, für sog. erstklassige Forderungen, ! betragen weit mehr als die Blokadekosten. Tie liberalen in München haben nach langem Suchen und Berhandeln endlich zwei nationalliberale Kan didalen. Schön nnd Schenk, ausgestellt, und zwar gegen eine starke Minderheit von freisinnigen Temokraten nnd Naiional-Sozialen. Tiese Mnideicheit will nun selbständig Vorgehen, weil man ihr keines der beiden Mandate über lasten wollte. Tie „Kreuz.Zeitung" nennt in einer Mün chener Korrespondenz diese Aufstellung eine „vollendete Farce"! Oie macht dann folgende bemerkenswerte Ans- fübrnngen: „Bei den Parteiverhältnissen in München I ist auch diesmal eine Stichwahl mit Sicherheit voransznsagen, ebenso, das; der Sozialdemotrat mit in die engere Wahl gelangen wird. Um nun den Sozialdemokraten die Wieder- erobernng von München I unmöglich zu machen, hätten die inbetracht kommenden bürgerlichen Parteien. .'Zentrum und liberale, bei der Ansslellnng nnd Auswahl ihrer Kandidaten den Umstand der politischen Intaktheit berücksichtigen müssen. Man nms; ohne weiteres zu- geben, das; das.Zentrum das getan hat; sein.Kandidat, Regiernngsrat Frank, is, ein Mann von maßvoller politischer Haltung, dem auch liberale ihre Stimme geben könnten, sofern nicht ihnen das knlinrkäinpferische Moment das ausschlaggebende wäre. Umgekehrt haben die liberalen mit ilirem Kandidaten Schön diese Vorans- sickit und Klnglieit nicht beobachtet. Im Gegenteil. Schön in der professionelle Bekämpfer des „Ultramon- lanismns", zu dem er sich besonders deshalb anserwählt siebt, weil er selbst Katholik ist. Es dürste für das .'Zentrum ein Mas; starker Selbstüberwindung kosten, in einer möglichen Stichwahl gerade für Schön einzntreten, nm so mein', als Schön auch der Urheber des liberal- sozialdemokratischen Kompromisses bei den lebten Gemeinde wählen ist; damals verlor das .'Zentrum infolge dieses .Kompromisses einige Sitze in den bürgerlichen Kollegien .. . Es in nicht schwer, darin System zu erblicken. Offenbar planen die liberalen ein Kompromiß mit der Sozialdemokratie, das in der Art des Preises aller dings ziemlich neu in. Es gibt ja einige Wahlkreise, wie z. B. Wnrzbnrg Stadl, in denen die Sozialdemokratie sich erkenntlich erweisen könnte. Tie liberalen haben wohl kaum Aussicht, München I zu behaupten, sie wollen sich aber ans der Affäre ziehen nnd dem .'Zentrum die Sckmld anfbürden. Tesyalb haben sie einen Hanpt- lnltnrkampshabn ansgestellt; unterliegt er, dann können die liberalen sagen, München I sei infolge der Haltung des .'Zentrums in der Stichwahl an die Sozialdemokratie verloren gegangen. jn München II yaben die liberalen auch einen .Kandidaten ausgestellt. Ta München II ein vorwiegend ländlicher Wahlkreis ist. ist der Kandidat hier agrarisch angehaucht, während der liberale Kandidat für München I Freihändler ist. Mehr läßt sich zur Eliaraklerisiernng des bayerischen Liberalismus kaum amübren." So das protestantisch konservative Blatt; nur haben dem nichts hinznznfngen. E i n B a n e r n f a n g. Ter sozialdemokratische Reichstagsabgeoronete Ewald soll in einer Versammlung zu Werder einen famosen Bauernfang versucht haben. Er soll den anwesenden Genessen erzählt haben, das; im sozial demokratischen .'Znknnstsstaate bei Erbteilungen das Eint nicht wie jetzt mit Hypotheken zur Abfindung der übrigen Erben belastet werden würde; der Staat würde vielmehr diese Erben mit T a n s e n d in a r k s ch e i n e n absinden, die nnr mit >/„ Prozent verzinst zu werden brauchten, jedenfalls hat Genosse Ewald das .'Zeug znm Finanzminisler im Znknnftsstaate; das ,'Zeng ,zn einem Landagitator hat er nicht. Ans solchen Leim kriechen die Bauern nicht. — „ N a m hafte S n m m e n " für den Ei e n e r a I streik in Holland soll nach der Meldung sozialdemo kratischer Blätter die deutsche Sozialdemokratie gespendet hab^n. Welche Bewandtnis es mit diesen namhaften Summen hat, ergibt sich ans der jetzt bekannt gewordenen Tatsache, das; trotz aller Anstrengungen der sozialdemokra tischen Führer in Deutschland für die holländischen Arbeiter insgesamt mir 1012!» Mk. znsammenkamen. Tie sozial demokratischen Arbeiter als solche gaben so gut wie nichts, die genannten 10000 Mk. spendeten die gewerkschaft lichen Zentralverbände: so gab der Verband der deutschen Buchdrucker 1000 Mk., der Verband der Hafenarbeiter 2000 Mk.. der Verband der Zimmerer 1000 Mk., der Verband der Handelshilfsarbeiter 2000 Mk. Wenn also die sozialdemokratischen Blätter als Spender dieser Summen die „deutsche Sozialdemokratie" nennen, so bekunden sie damit mir, das; diese Gewerkschaften sozialdemokra tische Verbände sind, und widerlegen damit das törichte Gerede von der Neutralität der „freien" Gewerkschaften. Oesterreich - Ungarn. — Am Montag, den zweiten Tag des III. nieder österreichischen Katholikentages, wurde in der Feslversamm- lang für den greisen Kardinalfürsterzbisckios I)r. Gruscha eine Hnldignngsadresse beschlossen. Sodann sprach Prof. llr. Waitz-Briren über das Pontifikat Leo Xsll. in seiner kirchengeschichtlichem Bedeutung. Tie Krone der Versamm lnng bildete eine Rede des jesnitenpaters Boißl über die Aufgaben der Katholiken Oesterreichs in der Gegenwart; sie war nicht mir ein oratorisches Meisterstück, sondern ein ganzes Aktionsprogramm. Von Bedeutung war eine Resolution, in der das Unterrichtsministerium ansgesorderl wird, die Universitälsbehörden zu verhalten, die im Abge ordnetenhanse von ihm offiziell dargelegten Grundsätze be züglich der Behandlung der katholische» Stndenlenschast praktisch dnrchznführen. Nachdem noch Weihbischof 1)r. Marschall gesprochen, schloß Präsident Graf Knefstein die Versammlung. Abends ivnrde ein Papstkommers abgehalten. — Ter alldeutsche „Generalanz." in Aussig bekommt Angst vor den Ehristlichsozialen, sie gewännen mehr nnd mehr Boden in Nordböhmen nnd schließt natürlich mit einem Appell, der „klerikalen Agitation" entgegenzntreten. — lieber die Lage in Kroatien wird berichtet: In Agram sollen Gerüchte verbreitet sein, das; das Gebäude der Betriebsleitung der ungarischen Staatsbahnen in die Luit gesprengt werden soll. Ter Betriebsleitung der ungarischen Staatsbahnen in Fnnskirchen sind Gerüchte ! über ein beabsichtigtes Attentat ans den Bahnkörper mit geteilt worden, In Snsak bei Fiume fanden lärmende Temonstralionrn für die finanzielle Selbständigkeit Kroa tiens statt, zahlreiche Verhaftungen wurden vor genommen. Tas Schloß Ogarevo, in welchem die Bauern den Banns verborgen wähnten, wurde von diesen überrumpelt. Ter Besitzer des Schlosses, v. Fodorzy, mußte in der Kirche schwören, daß er nicht mehr für die Regierung stimmen werde, den Banns nicht versteckt Halle und keinen Schadenersatz für die Beschädi gungen im Schlosse verlangen werde. Gegen den Banns richtet sich also der Hanptzorn. — Der Untere ichls- minister beantwortete im Abgeordnetenhaus,? die Jnterpella- tioneu betreffend die Hochschulvorgänge. Er bedanre dieselben und habe den festen Willen, deren Fortsetzung zu verhindern. Im äußersten Falle werde er mit der Schließung beider Wiener Hochschulen vergehe», freilich würde daun auch eine große Mehrzahl von Unschul digen darunter leiden. Tie Relegation des Seniors der Norika kam noch nicht zur Sprache. Frarrkreich. Ter Pariser Mitarbeiter der italienischen „Tribnna" behauptet, es sei ein Bund zwischen Rußland. Frankreich, England nnd Italien in Aussicht, nm Deutschland zu isolieren und die Aufteilung Oesterreichs ins Auge zu fassen. Natürlich ist das eitel französische Phantasie. — Ein Hirten schreiben des Kardinals Richard bebt die gegen wärtige traurige Lage der französischen Kirche hervor nnd verordnet für Sonntag, den 21. Mai in allen Kirchen nnd Kapellen der Pariser Erzdiözese öffentliche Gebete als „nationale Fürbitte für Frankreich." Als der Jesuiten- pater Eonbe die Kanzel der Kirche in AnbervillierS bestieg, erhoben 2<> einer Freidenkergrnppe ungehörige Personen gegen die ersten Worte des Priesters lebhaften Einspruch. Schließlich wurde sogar in der Kirche mit Stühlen und anderen Gegenständen geworfen. Tie Polizei entfernte die Ruhestörer. Ter Redakteur des Lyoner Blattes rüpnblicain, Varigny. erklärt, der Anwalt der Karthänser. Lenthelme, habe ihm erzählt, das; eine politische Persönlichkeit ihm I >«>,«>«"> Franks ungebeten habe, wenn er ihr den Ankauf der Fabrikmarke der Karthänser ermöglichen würde. Lent- helme nnd der Direktor der Lignenrfabrik der Karthänser Abb,'- Rey, hätten auch angegeben, das; eine politische Persönlichkeit, die sich als Beauftragter einer Gruppe von !>«> Deputierten bezeichnete, ihnen gegen- Zahlung von 2.0<>«> Franks die Stimmen von '.»> Tipntierten an geboren habe. Regierungsseitig hat man jede Beteiligung an dem Erpressnngsversnch inAbrede gestellt. diePersonen, welche den Erpressnngsversnch ansübten, haben ihr aber jedenfalls »ahegestanden. — Tie Blätter wißen vom Uebertritl des Dorfes Malataverne «Dep. Haute Loire» znm Protestantismus zu berichte», weil die Einwohner jahrelang keinen katholischen Priester vom Bischof erhalten hätten. Tann heißt cs: „Endlich wurden es die Leute von Malataverne müde, und sie wandten sich an das protestantische Konsistorium von Saint Etienne mit dem Gesuche nm einen Geistlichen. Ihr einmütiger Wunsch ist nun erfüllt worden. Am 7>. April weihten drei protestantische Pfarrer die Kirche ein. Nnr vier Personen sind katholisch geblieben; die ganze übrige Bevölkerung von Malataverne ist unter ihrem neuen evan gelischen Pfarrer znm Protestantismus übergetreten." Wenn die Liebe zur katholischen Religion bei den Leuten von Malataverne nicht tiefer gesessen hat. dann ist ihr lieber- tritt gewiß kein Verlust für den Katholizismus nnd ein höchst fragwürdiger Gewinn für den französischen Protestantismus. Türkei. — Ans Wien wird den „Dr. N. N." gemeldet: Fürst Ferdinand von Bulgarien werde wahrscheinlich dem nächst znm Besuche des Sultans nach Konstantinopel reisen. Das Wiener nnd das Petersburger Kabinett sollen dem Fürsten die Notwendigkeit dieser Reise nayegelegt haben, da man hierdurch die Beseitigung der herrschenden Miß stimmung und die Erzielung einer friedlichen Gestaltung der Lage erhofft. Sehr glaubhaft klingt die Nachricht allerdings nicht. — Durch ein Jrade des Sultans wird die Ausweisung aller sich in Konstantinopel vorübergehend aufhaltenden, aus dem Fürstentum stammenden Bulgaren auf polizeilichem Wege genehmigt. — Eine Konsular- depesche aus Monastir gibt an, dort seien bei den letzten Ereignissen 8 Griechen und ß Bulgaren getötet, sowie 4 Griechen und 8 Bulgaren verwundet worden. Marokko. — Aus Eenta wird gemeldet, daß 10 000 Rebellen Tetuan bestürmen, nachdem sie die ganze Umgebung verwüstet hatten. Ein heftiges Geschütz- nnd Gewehrfeuer sei im Gange. Tie Aufständischen haben die Angestellten der englischen nnd französischen Post festgenommcn und den französischen nnd englischen Konsul anffordern lassen, sich des weiteren.Briefverkehrs mit Tanger zu enthalten. Amerika. — Präsident Roosevelt besprach in einer Rede in Watsonville «Kalifornien» die vorherrschende Stellung, welche die Vereinigten Staaten im Stillen Ozean besäßen, jn Zukunft würden 71e eine unendlich viel bedeutendere Stellung einnehmen. Fm Laufe des jetzigen Jahrhunderts mime der Stille Ozean unter amerikanischen Einfluß kommen. Dadurch werde zweifellos der Nation ein großes Maß ven Verantwortlichkeit anfgebürdet. Tie Nation könne aber nicht groß sein, ohne den Preis für die Größe zu zahlen. Tas sind wieder einmal sehr große Worte, die aber den Amerikanern sicher gefallen. Nächstens wird mau wohl proklamieren, daß die ganze Welt Amerika gehöre, die europäischen Staaten sich aber still nnd bescheiden innerhalb ihrer Landesgrenzen zu halten haben. Aus Ltadt und Land. Dresden, tß. Mai 1903. * Se. Königl. Hoheit der Kronprinz beabsichtigt, am l l. Mai der Festung K önig st ein einen Besuch abzuslalren, ivo strategische Uebnngen mittels Scheinwerfers staminden sollen. " Landgerichtsdirektor bei dem Landgerichte Dresden, Heinrich August Walter Staffel, wird vom l. jnni al> znm Rat bei dem LberlandeSgerichte ernannt. Rn,i>- gerichtsdirettor bei dem Landgerichte Zwickau, 1)> . HenM Elemens v. Feilitzsch, wird an das Landgericht Tresro. aersetzt. * Ten „Tr. N. N." wird ans Salzburg iiiiigeleili. das; der Olinntzer Erzbischof 1>i'. Kohn zur Resignation ans seinen Posten veranlaßt werden soll und Prin; Ä'ar oon Sachsen ans diesen Posten in Aussicht geiwmmcki morden sei. Ter Korrespondent des Blattes kennt offenbar die in dieser Diözese geltenden Wahlvorschriften nicht, sonn mürbe er eine solche Ente nicht in die Welt setzen. Der Erzbischof wird von dem Domkapitel ans den Mitgliedern desselben vollkommen frei gewählt. Der Kaiser und der Papst haben lediglich das Bestätignngsrecht. Tos Dom kapitel ist in Olmütz fast ausnahmsweise tschechisck,national. Es ist kaum denkbar, daß ein deutscher Priester, und selbn wenn er Prinz wäre, gewählt würde. Gegenüber den ver schiedenen Zeitungsnachrichten über das Vermögen des Erp bischofs von Olmütz diene zur Mitteilung, daß es eine jährliche Einnahme von 428 <>«><) Kronen abwirfl. * Ter konservative Verein zu Dresden beging Montag in dem neuen Konzertsaale des städtischen rius- stellnngspalastes die Feier seines ffmfmidzwanzigjähugen Bestehens. Ter Vorsitzende des Vereins, Generallemnam ;. T. v. Schmalz, hielt die Begrüßungsansprache. Dg. De. O eitel die Festrede. * Ein Lehrknrsns zur AnSbildnng von Turnlehrern an der Königl. Turnlehrer Bildung^ Anstalt zu Dresden beginnt am 8. Juni. Tie Teilnelir.;.; an diesem Kursus müssen mindestens den vollen nachmittag jeden Wochentages zur Verfügung haben. Gesuche um lassnng sind unter Beifügung l. des Gebnrts- oder e scheins, 2. eines ärz lichen Gesundheitszeugnisses, amtlichen Zeugnisses über die sittliche Führung, !. einos selbstgefertigten Lebenslaufes, 7>, der Zeugnisse über die genossene wissenschaftliche und turnerische Vorbildung bei >u T»ii eines bis znm 22. Mai 1 !>«»:'. einznreichen. Schillamtskandibal.m haben nnr die vorstehend unter Nr. 2, 4 und 7, gedachten Unterlagen beiznbringen. * Eine General Versammlung des Arbeitgeber Verbandes für das Baugewerbe zu Dresden hat Montag eia stimmig beschlossen: „Mittwoch, den IN. Mai IW?>, abends, werden sämtliche Maurer, Zimmerer und Bauhandarbeiter, soweit solche de» bezüglichen Organisationen angehoren, entlasse»!' Bereits am 7. di M. batte der genannte Verband beschlossen, daä im Stadtgebiet Dresden bis auf weiteres der Lohn für Maurer und Zimmerer 44 bis 4ck Pfg. pro Stunde, für Bauhandarbeüer 20 bis 27, Pfg. pro Stunde betragen soll. Würden die vo» Van arbenern gegen Arbeitgeber wegen dieses Beschlusses verbängicn Sperren bis zum 12. d. M. nicht aufgehoben, so würden alle den Fachverbänden angehörigen Maiirer, Zimmerer und Banhand cirbeüer auSgespcrrt. — Ter Arbeitgeberverband veröffentlicht eine längere Motivierung seines Vorgehens damit, das; seil Beginn der Bauzeit iu diesem Frühjahr die partiellen Streiks wegen volm forderungen nicht anfgehört hätten. Auch seien die Arbeitgeber im Baufach weder fähig noch willens, die Forderungen der Arbeiter bewilligen zu können. So hätten die Maurer verlangt: für dieses Jahr 47» Pfg., für nächstes Jahr 7,0 Pfg. als Einheits und Mi»iinalstuiide>ilohii, die Zimmerer bis I. Juii 4«, Psg.. vom l. Juli ab 42 Pfg. und vom I. April nächsten Jahres ab -'>«>Vü;. als Ei »hei tS lohn, für Rüstarbeite» durchgehend noch 2 MP mehr. In ähnlich weitgehender Weise verlangten die Bauhand arbeiter Erhöhung der bisherigen Lohnsätze. Tie Akkordarbeit sei durchweg abgelchut worden. Der Arbeitgeberverband für das Baugewerbe will aber auf Akkordarbeit bestehen und lehnt den Eiuheitslvhn rund ab. ebenso wie gesagt die Lohnerhöhung. * Schenkung. Eine hiesige ungenannte Dame hat anlässlich ihres NO. Geburtstages dem Städt kranken Hause Johann sladt 17,00 Mk. zur Unterstützung bedürftiger Kranker geschentr. * Ten städtischen Beamten ist genehmigt worden, dan sie innerhalb der Dienststunden Urlaub zum Besuche der Städte auSstelluug erhalten können, wenn sie de» Besitz einer Dauerkarte der Ausstellung Nachweise». Diese Dauerkarten für städtische Beamte werden mit einer GnltigkeitSd«mcr vo» vier Wochen ;nm Preise von 2 Mk. 7,0 Pf. cmsgegeben. * Der Verein zur Förderung DrcSde n s nnd des Fremdenverkehrs in Dresden beklagt in seinem 27. Reche» schaftsbericht, daß die Zahl der Mitglieder des Vereins »m znriickgegauge». auf Wl (21. März >002: 000,. Der Vorstand legt den Mitgliedern des Vereins dringend ans Herz, zu dessen Hebung durch Werbung neuer Mitglieder beizntragen.