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sie es bei der Beratung der Militärpensionsgesetze offen hat anssprechen lassen. Die Abgeordneten Speck und Erz berger haben ini Plenum und in der Kommission wiederholt betont, das; angesichts der schlechten Finanzlage es ausge schlossen sei, das; noch irgend eine größere Ausgabe bewilligt werde, ehe die Deckungsmittel hierzu vorhanden sind. Diese Politik ist auch die einzig richtige und konseguente, sie setzt namentlich den Ansprüchen der Weltmachtspolitik einen heil sam wirtenden Niegel in den Weg und zwingt das Reich, nach seinen Verhältnissen zu leben und nicht über diese. Der katholische Gesellenverein im Jahre 1904. Dem 32. Heft der Mitteilungen siir Gesellenpräsides entnehmen wir über die Wirksamkeit und den Stand der (Gesellender, eine von Deutschland, Lesterreich und der Schweiz: Tie Zahl der im Jahre 1901 dem Verbände allgeschlossenen katbo- lischen Gesellenvereine betrug 1123. gegen 1090 im Jahre 1902. 10 neue Gesellenvereine wurden während des ge nannten zweijährigen Zeitraumes neu gegründet beziv. in den Verband ausgenommen, während 13 Vereine sich aus losten resp. in andere Vereine umwandelten. Von diesen Vereinen entfallen 810 auf Deutschland (darunter 179 auf Preußen, 211 auf Bauern, 33 auf Baden, 19 aus Württem berg. 11 ans Sachsen und 9 ans Hessen.) Lesterreich zählte mit Ungarn zusammen 130 Gesellenvereine, die Schweiz 31. die Niederlande 7. Tie übrigen verteilen sich aus Lnrembnrg, Belgien. Frankreich, England, Italien, Schwe den und Nord Amerika. An dem Zmvachs an Vereinen sind beteiligt Prells;en mit 21, Bagern mit 13 und Württemberg mit 3 Vereinen: Verluste sind zu verzeichnen in Lesterreich (11) und Ungarn (2). Tie Zahl der Mitglieder stieg von 17k 180 ans IK2 793, Hiervon sind 72 713 aktive Mitglieder (Gesellen). 110 030 ausserordentliche Mitglieder, zum weit aus überwiegenden Teile »olche Handwerksmeister, die ehe mals dem Gesellenvereine als ordentliche Mitglieder angc- lörte». Ter Gesellenverein hat es sich bekanntlich zur Aus gäbe gemacht, seine» Mitgliedern ans der Wanderschaft »ach fräste» Unterstützung zu gewähren. Nicht weniger als 317 Vereine haben vorzüglich eingerichtete Vereinshäuser, welche 1901 von 100 330 Passanten benutzt wurden, was einen Kostenaufwand von Ol >>00 Mark betrug. Recht erfreuliche Nachrichten ersah man auch über Vereinsversammlnngeii, religiöses Leben und Unterricht mit Fortbildung der Ge sellen. In die 330 bestehenden Sparkassen wurden 1901 1 700 000 Mark eingezahlt. Tas Gesanitvermögen der Mit glieder in den lassen beträgt 1 I I!', 000 Mark. Am 1. Juli des Berichtsjahres erhielt die neugegründete Zentralsterbe kasse die Genehmignng des kaiserlichen Allssichtsamtes zu Berlin und konnte ihre Tätigkeit beginnen. Sie gründete im eben abgelanfenen ersten Geschäftsjahre 73 Zahlstellen mit insgesamt rund 2000 Mitgliedern. Tie Auflage des wöchentlich erscheinenden Vereinsorgans Kolpingsblatt stieg von 1902 bis 1901 ans 3k 000 Eremplare. Tie vierteljährlich in Hestform erscheinenden Mitteilungen für die Vereinsvorsteher wurde» in 1200 Eremplare» gedruckt und a» sämtliche Präsides, an den ge'amten Episkopat und sonslige Interessenten versandt. Ans alledem kann man ein Wachien und Erstarken des Vereins konstatiereil und nur wünschen, das: es in den kommenden Jahren aus dieser Bahn weitergehen möchte. — Tie Reichstagscrsntzwahl in Eisenach. Für die Reichstagsersatzwahl im Eisenacher Wahlkreise haben die Nationcilliberalen als ihren .Kandidaten den Professor Tr. Fler-Eisenach ansgestellt. Bei der Wahl von 1903 folgten sich der Ttimmenzisser nach die bürgerlichen Parteieil in fol gender Weise: Nationalliberale mit 33K3, Antisemiten mit 21 13, freisinnige Voltspartei mit 2019 und Zentrum mit 1313 stimmen, während die Sozialdemokratie bereits OOlk Stimmen zählte. In der Tticlmxilil siegte der National liberale mit K300 gegen 7K33 Stimmen. Tiefer 'Ausfall der Wahl ist daran» ziirückznsühren, das; das Zentrum hier erstmals einen eigenen Kandidaten nnfstellte: hierdurch kam der freisinnige .Kandidat nicht mehr in die Stichwahl. Tas Zentrum hat es in der Hand, wen es mit der Sozialdemo krarie in die Stichwahl bringen will. Wir wollen der zu ständigen Kreisorganisation nicht vorgreisen, aber doch die Frage answerse», ob eS gut tut, wieder mit einem eigenen Kandidaten vorzngehen oder sich mit den Freisinnigen zu vereinigen. Ter Name des nationalliberalen Kandidaten ist nämlich derartig, das: derselbe unter keinen Umständen in die Stichwahl kommen sollte. Professor Fler hat ans dem Eisenacher Stndententage sich gegen die katholischen Stn dentenverbindnngen in einer Weise ausgesprochen, das: es Zentrnmswählern unmöglich ist, siir diesen zu stimmen, auch nicht in einer Stichwahl mit den Tozialdemokraten. Um nun nickt in die hieraus entstellende unangenehme Situa tion zu kommen, sollte man sich in Zentrnmskreiien sehr überlegen, ob nicht im ersten Wahlgange verhindert werden kann, das; der nationalliberale Kandidat überhaupt in die Stichwahl kommt. Ein Zusammengehen mit den Freisinni gen oder Antisemiten führt dieses herbei, an diesen Parteien liegt es nur, durch Repräsentation eines geeigneten Kandi daten ein solches Zusammengehen z» erleichtern, aber das eine steht fest, das; die Zentrnmswäliler dem nationnllibe- ralen Kandidaten nun die L.nittnng für seine Rede ans dem Stndententage zu erteilen haben. — Eine „Unterlassungssünde" der liberalen Presse. Gras Hoensbroech, der ehemalige Jesuit, macht der Presse den Vorwurf, das; sie den Ultramontanismns nicht gründlich und nicht grundsätzlich genug bekämpst. TaS geschieht in einer demnächst erscheinenden 'Broschüre „Presse und Ultra montanismns", die zuerst im Lktoberheft der vom Grasen Hoensbroech herausgegebenen Monatsschrift „Deutschland" veröffentlicht werde» und später besonders im Buchhandel erscheine» soll. .Köstlich ist, wie nun das „Berl. Tagebl." sich bemüht, mit allem Eifer nachznweiien, das; es im Kampfe gegen Rom nichts unterlasse» habe. „Wir haben den Bestrebungen des Ultramontanismns ein sehr ein gehendes Studium gewidmet und glauben sagen zu können, das; uns wob! keine Seite seines Wesens entgangen ist. Im Grunde ist es ja auch gar nicht so schwer, da das Pfaffentum in allen seinen Variationen untereinander sabelhaft ähnliche Züge aufweist. Nur ist es nicht immer eine Frage des Prin- zips, sondern oft genug eine Frage des Taktes, ob mau sich gedrungen fühlt dem Ultramontanismuö eutgegen.zutreten. Auch hier gilt der Grundsatz des griechischen Weisen: „Nicht zu viel auf einmal". Für das „sehr eingehende Studium" hat das „Berl. Tagebl." noch den Beweis zu erbringen, aber daß es sonst viel gegen uns kämpft, geben wir ihm gern zu, tvcnn auch fast immer recht ungeschickt. Bezeichnend aber ist, wie Graf Hoensbroch wieder für sich die Reklame trommel schlägt und sich seit 1890 als den Todesbringer für den Ultramontanismus empfiehlt; aber diese Melodie wird selbst seinen Freunden zu langtveilig, zumal das Zen- trum seither immer besser sich befestigt. — Die sozialdemokratischen Streitereien spinnen sich ins Endlose und werden immer erbitterter. Kautsky und der „Vorwärts" bewerfen sich mit Schmutz; so schreibt letzte rer: „Basilio ist der Typus eines schmutzigen und niedrigen Verleumders. So beliebt Kautsky uns zu benennen, weil wir ihn der Mitarbeit oder Kompagniearbeit am Labriola- schen Programm „beschuldigt" haben. Was darin Ver- . lenmderisches läge, selbst wenn wir uns geirrt liatten, ver mögen wir nicht zir ergründen. Aber Kautsky selbst gibt ja diese Mitarbeit zu, er hat „nur ein paar anarchistisch klin gende Sätze zu entfernen geraten". In diesem Tone geht es durch zwei Seiten hindurch weiter. So viel steht fest, das; es in Jena zu sehr heftigen Zusammenstößen führen muß; die Sozialdemokratie steht in einer Krisis, wer die Ober hand gewinnt, kann noch gar nicht gesagt werden. Testerreich-Nnqarrr. -- Ter österreichische Reichsrat ist zum 20. September einberufen. — Ter Lberstndthauptmann von Budapest erklärte, er habe keine Kenntnis davon, daß dem Journalisten Lakatos, der als Belastungszeuge gegen Banffy austrat, von irgend welcher Seite eine Belohnung in Aussicht gestellt worden sei, falls er von dem verhafteten Verfasser der Zeysigbroschüre eine für Banffy ungünstige Anssage erwirken könne. Zur Lage in Ungarn. Im ungarischen Abgeord- netenhanse verlas am 13. d. M. Baron Fejervary beim Beginn der Sitzung folgende Erklärung: „Da cs der Ne gierung unter dem zwingenden Truck der Verhältnisse nicht gelungen ist, die ihr von Sr Majestät gestellte Aufgabe zu lösen, hat sie ihre Temission überreicht, die der König ange nommen hat. Tie Minister wurden mit der provisorischen Fortführung der Gesckiäste betraut. Se. Majestät hat mich zu der Erklärung ermächtigt, daß er den Wunsch hegt, ans den Reihen der Mehrheit ans der Grundlage eines annehm baren Programms eine Regierung zu bilden, damit die koa lierten Parteien ihre eventuellen Vorschläge Sr. Majestät unterbreiten können. Tas 'Abgeordnetenhalls wird mittels königlichen Handschreibens bis znm 11. Lktober vertagt." Franz Kossnth wiederholt hierauf den Protest gegen die Ver tagung in ähnlicher Weise, wie dies Minister Banffy bei der letzten Tagung getan hatte. Graf Tisza erklärt, er würde gewiß auch die ans seine Temission bezüglicheil Um stände besprechen, wenn er nicht der Ansicht wäre, daß nach Verlesung des allerhöchsten Handschreibens betreffend die Vertagung keine Verhandlung mehr zulässig sei. Minister präsident Fejervary verwahrt sich gegen den Protest, den Kossnth gegen die Vertagung erhoben hat und sagt, dies sei mit der Ehrfurcht, , die man dem König schulde, unverein bar. Apponyi beruft sich daraus, daß bei früheren Gelegen heiten nach der Verlesung des königlichen .Handschreibens eine Tisknssion über dessen Inhalt stattgefnnden habe und führt ans, er bitte, daß in dieser schwere» Zeit der Krise die Loyalität gegen die Krone nnerschüttert gewahrt werde. Er protestiert jedoch dagegen, daß sich eine Art der Loyalität entwickle, die verbiete, daß gegen den Mißbrauch königlicher Rechte, für den der Minister verantwortlich sei, ein Protest erhoben werde. Uebrigens beweise die Anwesenheit des Mi nisterpräsidenten, daß er eine Tisknssion für zulässig halte. Fejervary sagt, er müsse dem entschieden widersprechen, daß seine Anwesenheit dahin gedeutet werde, er sei im Sitznngs- saale geblieben, um den Protest Kossntbs znrückznweisen. Tie Minister verlassen hierauf den Saal. Nach längerer Debatte, an der Rediier verschiedener Parteien teilnehmen, wird ein Beschlußantrag Kossnth, in dem dieser gegen die Vertagung Einspruch erhebt, angenommen und hierauf die Sitzung unter großer Bewegung geschlossen. In den Kreisen der Lpposition verlautet, die Krone sei bereit, behufs Her beiführung eines Kompromisses die ungarische Kommando sprache zu bewilligen. Wie weiter verlautet, soll Graf Zichy ziini künftigen Kabinettssekretär ausgewählt sein. Ein Flcischhnukrstrcik ist in Lemberg ansgebrochen. Vor einigen Tagen hatte eine Abordnung Fleischer bei der Stadtrepräsentanz vorgesprochen und die Forderung gestellt, das; binnen drei Tagen die von der Stadt erösfneten Fleisch- verkanfsslände entfernt werde», da die Fleischhauer sollst ihre eigenen Gescliäfte sperren würden. Der Forderung wurde seitens der Stadtvertretnng keine Folge gegeben. Eine Versammlung der Fleiichergenossenschaft hat nun nach lan ger Debatte den Beschluß gefaßt, nur die vorhandenen Fleischvorräte zu verkaufen, das ans dem Viehmarkte anf- getriebene Schlachtvieh jedoch nicht zu kaufeil. Ein größerer Trupp streikender Fleischhauer versncl)te vor den städtischen Fleischständen zu demonstrieren, wurde jedoch von der Po lizei anseina»dergetrieben. Mehrere Temonstranten wur den verhaftet. Italien. Tnrch das Erdbeben wurden im ganzen 30 Ort schaften verwüstet, 00 000 Menschen hiervon betroffen, 10 000 müssen neue Häuser erhalten. Tie Ursacl>e der Kata strophe ist nicht so sehr in der Intensität des Stoßes als viel mehr in der langen Tauer desselben zu suchen. Lkandinavien. Tas Schwedische Telegraphenbureau meldet: Von durchaus zuverlässiger Seite wird mitgeteilt, daß Norwegen eine allmählich sieigende Mobilisierung vorn'öme, die dam.l begonnen habe, daß das Jägerkorps Anfang dieses Monats ins volle Kr' g-stärkc geo ach» werden ni. Hin den letzte.» Tagen seien die letzten noch fehlende» Mannsck>aftcn und AnsrüstnngSteilk der Flotte und Festungsartilleric sowie Feldartillerie in Südnorwegen und für den Landsturm eines Teiles der Grenzbezirke eingetroffen. Bei verschiedenen Jnsanteric Reg.»»entern scheu», die Mobilmach: ng entweder noch im Gange oder bereits beendigt zu sein. Diesen er- grifseneu Maßregel» könne jedoch der Charakter einer all gemeinen Mobilisierung noch nicht zugesprochen werden. — Gegenüber einer Ablcuguung dieser Mitteilung durch das Norwegische Telegraphen-Burcau besteht das Schwedische Telegravbcn-Bureau daraus las; et in allem an seiner M » teilung festhält, da sie mit den wirklichen Verhältnissen über- ein sti Mine. — Die schwedische Regierung soll in London eine An leihe zu stände gebracht haben, um die notwendigen Rüstungen durchzuführen. Schweden habe auch bedeutende Waffenlieferungen aus England erhalten. Englische Offi- ziere a. D. seien nach Schweden gereist, um an eventuellen kriegerischen Komplikationen teilzunehmen. — Es verlautet, alle Schwierigkeiten würden wahrscheinlich dadurch beseitigt werden, daß dem Prinzen Karl von Dänemark schließlich endgültig der norwegische Thron angeboten werde. -- Aus Kopenlwgen wird telegraphiert: Deutsch land, Rußland und Frankreich erhoben in Stockholm mah nende Vorstellungen, die Schweden unangenehm berühren, aber sicher . ken dür ur Dem „Aflc, Posten" w»rd aus Karlstad gemeldet, zwei schwedische Regimenter, im ganzen über 1000: Mann, seien am 13. d. M. von Asvala abmarschiert und befinden sich gegenwärtig bei Asmaal, in der Nähe des Venern-Sees. Eine schwedische Telegraphen- Ableilung se» ton Stockhel i» noch Eharlottenwnd abgesandt worden. Rußland. In Baku fanden kleine Zusammenstöße statt, wo bei es Tote gab. Tie Situation ist drohend, da die Er regung unter den Tartaren groß ist. — Aus Tiflis wird ge meldet, daß der Aufstand am II. d. M. beendet worden ist. Das öffentliche Leben nehme wieder seinen gewöhnlichen Gang an. In Kntais dagegen sei ein allgemeiner Ansstand ansgebrochen. Japan. Tie Protestkundgebungen der Japaner gegen den Portsmonther Frieden lassen die Frage auftanchen, ob die Japaner die Annahme des Friedensvertrages ablehnen kön nen. 'Nach dem 13 der japanischen Konstitution steht dem Mikado das Recht zu, Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, folglich muß der russisch-japanische Friedensver trag von dem Mikado ratifiziert werden. Nun kann die höchste Gennlt, vom Standpunkte des Völkerrechtes ans be trachtet, die Annahme der von den Bevollmächtigten akzep tierten Bedingungen verweigern, ohne die Würde des be treffenden Staates herabznsetzen. Würde also das jahxniische Parlament die Friedensbedingungen von Portsmouth als nicht annehmbar bezeichnen, so brauchte der Mikado den Ver trag nicht zu ratifizieren. Dieser Fall wird wohl nicht ein- treten, wenigstens spricht die bisherige Haltung des Mikado und des größten Teiles der japanischen Negierung nicht zu gunsten einer solclxm Annahme, aber die Möglichkeit ist na türlich nicht ausgeschlossen. Auf dem Kriegsschauplätze wurde zwischen den russischen und den japanischen Bevollmächtigten General Lranowsky und General Fukuschima, das Proto koll über den Waffenstillstand, der am 10. d. M. mittags be ginnt, unterzeichnet. In dem Protokoll wird eine etwa acht Kilometer breite neutrale Zone zwischen den Fronten der beiden Armeen festgesetzt. Für den Waffenstillstand auf Korea und Sachalin werden andere Bevollmächtigte ernannt werden. Ter Marincminister gibt positive Erklärungen über den Grund der Katastrophe ans dem Kriegsschiff „Mikasa". Er versichert, das; cs nichts mit der Unzufriedenheit der Matrosen über den Friedensschlnß zu tun habe. Tie gleiche Erklärung gab er der Deputation des Unterhauses ab und setzte hinzu: Das Gerücht, das Unglück habe sich auf einem anderen Schiffe und mehreren Torpedobooten ereignet, sei falsch. --- Tie Nachricht, die Familie des Barons Komura sei ermordet worden, wird offiziell dementiert. Tie Krank heit des Baron Komura in Newyork scheint Typhus zu sein. Sein Befinden hat sich gebessert. (Hortscpmiz in der 2. Beilage > Wahlresultate der Landtagswabl. Tic Wahlmiinncrlvahlcn der dritten Abteilung. 1. städtischer Wahlkreis (Hohenstein, Königstein, Neu stadt, Pirna, Schandau, Sebnitz, Wehlen). Das Resultat der Wahl lautet: 7 konservative. 19 sozialdemokratische Wahlmänner, eine Neuwahl notwendig. 13. ländlicher Wahlkreis (Oelsnitz, Marknenkirchen. Adorf). Es wurden gewählt 0 konservative, 7 freisinnige, 3 sozialdemokratische Wahlmänner. Außerdem haben vier Nachwahlen stattzufinden. 9. städtischer Wahlkreis (Töbeln, Leisnig, Waldheim. Mügeln). Die Wahl ist ungewiß, da man nicht weiß, ob die gewählten nationalliberalen Wahlmänner für den National liberalen Rühlmann oder den 'Nationalliberalen Vogt stim men werden. 17. städtischer Wahlkreis (Ehrenfricdersdorf, Elterlein, Geyer, Grünhain, Lößnitz, Stollberg, Zwönitz). 3 kom'er- vative, sonst sozialdemokratische Wahlmänner. 22. städtischer Wahlkreis (Elsterberg, Lengcnfeld, My lau, Netzschkau, Treuen). Abgegebene Stimmen: 704 natio nalliberale, 177 konservative, 784 freisinnige, 1030 sozial demokratische. 3. ländlicher Wahlkreis (Reichenau, Herrnhnt, Ostritz). 3 sozialdemokratische, 3 freisinnige, 1 agrarisckxr, 3 Zen trums Wahlmänner definitiv gewählt, 12 Nachwahlen sind notwendig. 8. ländlicher Wahlkreis (Kamenz, Königsbrück, Königs warta). Von den 22 Wahlmännern 14 konservative. 8 Be zirke fehlen noch). 23. ländlicher Wahlkreis (Leipzig-Land I). Abgegebene Stimmen: Gautzsch 17 konservative, 20 liberale, 308 sozial- demokratische; Probstheida 33 liberale, 93 sozialdemokra- tische: Stötteritz (war 30 Prozent Wahlbeteiligung) 33 kon- servative, 040 sozialdemokratische; Leutzsch 20 konservative, 30 liberale, 133 sozialdemokratische; Großzschocher 437 so- zialdemokratische, 01 konservative; Gräbern 10 konservative, 21 sozialdemokratische; Licbertwolkwitz 39 konservative, 180 sozialdemokratische; Stünz 31 konservative, 111 sozialdemo kratische; Holzhausen 39 konservative. 07 sozialdemokratische; Lindenthal 9 konservative, 15 sozialdemokratische;Oetzsch I 10 konservative. 23 nationalliberale, 74 sozialdemokratische; Oetzsch II 11 konservative, 14 nationalliberale, 84 sozial demokratische, Möckern I 10 konservative, 38 sozialdemo-