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Sächsische Volkszeitung : 09.07.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190507099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050709
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-07
- Tag 1905-07-09
-
Monat
1905-07
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.07.1905
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findenden großen Gartenfeste im König!. Palaisgarten zum Besten der Prinz-Johann-Georg Stiftung wird der Dresdner Männergefang-Verein in der Hauptsache das seinerzeit mit fo großem Beifall aufgenommene Pregramm zu Gehör bringen, das im AudstellungSpark gesungen worden ist. Die Säuger treten zweimal auf. und zwar gegen */z8 Uhr und gegen ^lO Uhr. Im Naturtheater spielt die Theater- und Redekunstschule von Senff-Georgi das Lustspiel ..Nur drei Worte" von steepoid Adler; außer- dem trägt noch dersächsische DialektdichterGeorgZimmermann eigene humoristische Dichtungen vor. An zehn LoSverkaufs- stellen können die Besucher ihr Glück versuchen. Der Hauptgewinn der großen Gabenlotterie besteht aus einem Bilde des Königs Georg in Goldrahmen mit der Krone, gestiftet vom König Friedrich August. Den Verkauf der Lose. Blumen, Postkarten usw. haben 70 junge Damen ans hiesigen Bürgerkreisen übernommen. —* Die deutsche Persone ntarifreform ist vom sächsischen Eisenbahnrat beraten worden. Die Ver sammlung begrüßte im allgemeinen die Vorlage, namentlich wegen ihres einheitlichen Charakters und sprach sich grund sätzlich für sie aus. Gleicktzeitig wurde aber eine größere Zahl von Einzelwünschen laut, u. a. wegen Beibehaltung von Freigepäck, Lösung mehrerer Fahrkarten auf einmal. Verbilligung des Schnellzugszuschlags im Nachtverkehr oder gänzlichen Wegfalles dieses Zuschlags, Schaffung von Maß- regeln zur Verhütung einer Ueberfüllung der Abteile mit Handgepäck, Einführung des englischen Gepäckbeförderungs verfahrens, Führung der vierten Klasse an Sonntagen usw. Schließlich wurde die ganze Vorlage gegen eine Stimme als geeignete Grundlage für eine Personentarifreform er klärt, aber einstimmig der Erwartung Ausdruck verliehen. Laß es gelinge, die Frage der Entnahme mehrerer Fahr karten auf einmal in befriedigender Weise zu lösen. —* An st eckende Tierkrankheiten haben sich im Königreich Sachsen wieder in größerem Umfange ereig net. Es wurden 18 Milzbrandfälle, 3 Ausbrüche von Raufch- brand und ein Auftreten der Maul- und Klauenseuche bei der Kommission fiir das Veterinärwesen angezeigt. Der letzt erwähnte Seuchenfall wurde im Leipziger Schlachtviehhofe festgestellt. Als eine Folge der abnormen Hitze im Juni dürfen auch die Tollwutfälle bezeichnet werden, deren im Be- richtsmonat acht gemeldet wurden. Die Tollwut tritt selt- famerweise in der Lausitz besonders stark auf; cs »varen dort im Juni wieder drei Neuausbrüche festzustellen. —* In Stetzsch wurde der Ortsschutzmann Rössel wegen Verdachts der Unterschlagung von zirka 1000 Mark Gemeindegeldern verhaftet. —* Die Kreuzotter macht sich infolge der heißen Tage wieder in großer Zahl bemerkbar. Besonders im Vogtlands ist sie jetzt sehr häufig; dies mahnt zu großer Vorsicht beim Pflücken von Prechel- und Heidelbeeren. ! Leipzig. Die Weihe des neuen Rathauses in Leipzig ist für die erste Hälfte des Oktobers in Aussicht genommen. Die geplanten Festlichkeiten sollen an drei nicht aufeinanderfolgenden Tagen statlfinden. wobei au jedem Tage die Anwesenheit der Mitglieder beider städtischer Kollegien in Aussicht genommen ist. Am elften Tage, all dem auf das Erscheinen des Kölligs gerechnet wird, soll im Festsaale des nenen Rathauses ein feierliches Mahl stattfinden, zu dem die Ehrenbürger der Stadt Leipzig, die anwesenden Staatsminister, Vertreter der Beamtenschaft und der auswärtigen Städte, Spitzen der Behörden usw., jedoch höchstens 370 Personen, eingeladen werden sollen. Für den zweiten Lag ist eine einfacher gehaltene Festtafel (im Festsaal und der oberen Halle des neuen Rathauses) mit einer Tei'nehmerzahl von etwa 800 Personen geplant. Hierzu sollen die beim Rathausball tätig gewesencu Bau leute, Lieferanten und Handwerker, die Mitglieder der gemischten Ausschüsse und die sonst in dienstlicher Beziehung zum Rate stehenden P rsonen, Vertreter der Beamtenschaft usw., in größerem Umfange eingeladen werden. D er dritte Tag. der in seiner ganzen Gestaltung noch am unbestimm testen dasteht, soll nach dem bisherigen Programmenlwurf den Damen der Mitglieder beider städtischen Kollegien gewidmet sein und Nachmittags durch musikalische oder szenische Aufführungen, Führungen durch das Rathaus und auf -den Turm, forme aherdS durch kaltes Buffet gefeiert werden. Leipzig. Die HanLÄÄhochfchule wurde im Studienjahre 1904—1905 von 642 Studierenden besucht, davon waren 330 Ausländer und nur 312 Reichsdeutsche. Es studierten also nwhr Ausländer als Reichsdeutsche au der Schule. Im Studienjahre 1898—1899 hatteil sich unter 174 Studieren den erst 48 Ausländer befunden. Sollen sich die Reichsdeut schen auf der Leipziger Handelshochschule wohlfiihlen, wenn sie den Ausländern — russischen und österreichischen Juden. Bulgaren und Serben — gegenüber in der Minderheit sind? ES kommt noch hinzu, daß, wie im Leipziger Stadtverord netenkollegium bereits festgestellt wurde, jeder Ausländer der Schule 17 Mark mehr kostet, als er einbringt. Wir bil den also unsere auslvärtigcu Konkurrenten mit unserem Gelde aus. Das ist noch »lehr als Großmut I Riesa. Nachtrag zum Bericht über die Einweihung des neuen Betsaales der katholischen Gemeinde und der Fahnen weihe des katholischen Männervereius. Der neue Betsaal befindet sich in dem von der Baufirma Gebr. Linke herge stellten Neubau in der Friedrich August-Straße zu Riesa. Es ist ein schöner Bau, dessen geschmackvolle Fassade einen gewinnenden Eindruck macht. Große oben rund gewökbte Feilster verleihen dem Bau ein vornehmes Aussehen. Der Partcrreraum enthält den Betsaal. Daneben ist ein große- Religionszimmer, ein Garderobenzimmer und eine Sakristei. Der Bctsaal faßt zirka 300 Personen, kann aber durch Mit- bcnutzung des nach der Straße zu gelegenen Arbeitszimmers bedeutend vergrößert werden» und faßt letzterer Raum für sich allein über 100 Personen. Beide Räume sind durch einen neuen, eigenartigen GlaSabschluß getrennt, der sich aber leicht durch Gegengewichte heben und senken läßt und dadurch direkten Zutritt zum Betsaal gestattet. Auch eine Empore ist vorhanden, die ebenfalls noch für 80 bis 100 Personen Watz bietet. Der hochw. Herr Bischof in Beglei tung des Herrn Kanonikus Fischer traf Sonntag früh in Riesa ein und wurde am Bahnhof von zwei Vertretern der Ge»nemde empfangen und nach dem Beisaal geleitet. Hier begrüßte den Hochw. Herrn ein kleines Mädchen durch ein Gedicht und überreichte dabei den Schlüssel zum Gebäude mit der Bitte, dasselbe öffnen und segnen zu wollen. Der Hochw. Herr öffnete die Pforte und nahm die Benedizierung vor. Der Betsaal ist einfach gehalten und geschmackvoll ge rnalt. Der Altar ist schön und würdig und das herrliche Altargemälde, eine Stiftung des Künstlers Prof. Simonson- Castelli, sowie ein großes Madonnenbild, em Geschenk eines Gemeindemitgliedes, gereichen dein Raum zur Zierde. Auch ein Kreuzweg ist geschenkt worden und sei allen edlen Spen dern auch an dieser Stelle herzlichster Dank gezollt. Mittags 1 Uhr fand ein Diner von zirka 60 Gedecken im Hotel Höpf- ner statt, an dein der Hochw. Herr Bischof, die städtische Ver tretung, die in Riesa amvesenden Herren Geistlichen, sowie Gemeindemitglieder teilnahnren. Um 3 Uhr begab sich der Hochw. Herr Bischof nochmals zum Betsaal, um der ver- sammelten Gemeinde und den Kindern den bischöflick^en Segen zu erteile»», hieraus besichtigte er das zu Gärten ein- gerichtete Kirchenbauareal und fuhr »»fit dem Zuge 3 Uhr 42 Mnuten nach Bautzen. — Der katholisck>e Mänuerverein sammelte sich um 31/2 Uhr im Hotel Kronprinz zum Fahnen zug. Von auswärts waren vertreten aus Dresden der ka tholische Bürgervereiu, der katholische Verein Jednota, der katholische Mäunergesangverein, der katholische kaufmänni sche Verein Columbus, aus Großenhain der katholische Ver ein, aus Leipzig der katholische Gesellenverein, aus Meißen das katholische Kasino und der katholische Gesellenverein. aus Meuselwitz der katholische Arbeiterverein, aus Oschatz der katholische Männerverein. Die Gesellenvereine von Leip zig und Meißen hatten die Fahnen mitgebracht. Auch war Herr Pfarradministrator Mayr aus Hubertusburg und Herr Pfarrer Lange aus Wurzen anwesend. Der Fahnenzug setzte sich um 4 Uhr in Bewegung durch Hauptstraße, Pausitzer-, Bismarckstraße, Schillerstrabe. Die Fahnenlveihe nahm in der Kapelle der Herr Kanonikus Fischer von Dresden vor und ermunterte dabei in einer längeren Ansprache die Ver eine, stets treu zur Fahne zu halten. Hierauf folgte eine kurze Segensandacht. Der Festzug bewegte sich sodann nach Hotel Hopfner, wo die Gesangsabendunterhaltuug durch den Leipziger Kirchenchor stattfand. Fahnennägel haben gestiftet: ans Dresden der katholische Bürgerverein, der katholische Mannergesangverein und der katholische Verein Jednota, ans Cotta der Bennoverein, aus Großenhain der katholische Verein, Grimma, ans Hainitz der katholische Männer- verein, ans Kamenz der katholische Chorgesangverein Caci lia, ans Meißen das katholische Kasino, ans Meuselwitz der katholische Arbeiterverein, aus Oelsnitz der St. Joseph- Männervercin, ans Oschatz der katholische Männerverein, ans Nadeberg das katholische Kasino, aus Wurzen der katho lisch Mänuerverein. Der katholische Jungfrauenverein von Hainitz spendete eine große Fahnenschleife. 12 Telegramme sind eingetroffen *znr Beglückwünschung des Kirchenban komitees, außerdem 25 Telegramme an den katholischen Männerverein zur Fahnenweihe. Die Fahne des katholi sche»» Männervereius zeigt auf der einen Seite den heiligen Joseph, dabei den Spruch: „Zu Thron »md Altar steht treu unsre Schar." Auf der anderen Seite sind ii» der Mitte zwei Hände, dabei der Spruch: „Ora ot Inkorn" (Bete und arbeite). Außerdem „Katholischer Männerverein Riesa" nebst dem Gründungsjahr 1896 und der jetzige»» Jahreszahl. Die ganze Feier verlief zu aller Znsriedcnhit und sei hier noch dem Kirchenchor Leipzig für seine außerordentlichen Leistungen und auch allen Festteilnehmern und den Ver einen. die Fahnennägel stifteten, der herzlichste Dank abge stattet. Am 16. Juli findet das Einschlagen der gestiftete»» Fahnennägel statt und sind alle Brudervcreine dazu herz- lichst eingeladen. Beginn der Feier nachmittags 4 Uhr, an welch sich gemütliche Unterhaltung und Tänzchn anschlie ßen wird. Planen i. B. Ein Teil der hiesige»» Handarbeiter ist in den Anssland eiugetreten. »veil ihre Lohnforderungen nicht berücksichtigt worden sind. Der Streik der Maurer dauert noch fort. Bautzen. Gcsteri» früh ist hier nach längerer Krankheit im Alter von 53 Jahren Herr Georg Monse, Buchdrnckerei- besitze»: nnd Chefredakteur der „Bautzner Nachrichten", ge storben. Er leitete das Blatt 14 Jahre lang. An seine Stelle als Redakteur tritt der bisherige Mitarbeiter Herr Arno Zschoppe. (Fortsetzung in der Beilage.) Verein-nachrichten. 8 Chemnitz. An» 9. Juli, abends 7 Uhr, soll eine Agitationeversammlnug des Katholischen Arbeiter Vereins stattfinden. Lokal: „Stadt Berlin". Theater stcaße 21. Tagesordnung'. Vortrag des Vi,»Präses Lebe?: „Die katholische Kirche und die Arbeiterfrage." Aufnahme neuer Mitglieder und Verschiedenes. Entrichtung aller Beiträge .'c. Fernstehende kath. Kollegen als Mitglieder einführen! —n. 8 Zwickau. Am vorige» Zonntag hielten die Vertrauens männer des Volksvereins für das kathol. Deutschland nach langer Pause wieder eine Konfercnz ab. Der stellvertretende Leiter gedachte des von uns geschiedenen Kaplan Schulz und dankte ihm für seine rastlose Mühe. Mit besonderer Freude erfüllte »»iS alle daS Erscheinen des Herrn Kaplan Wcnke, der »mnmehr die Leitung übernahm und uns sofort mit einen» trefflichen Vortrag beglückte. Er ermunterte die Mitarbeiter zu weiterem freudigen Schaffer» für die heilige Sache. Auch wurden Beratungen für einen späteren öffent lichen Abend gehalten. Im August auf Wiedersehen! 8 Setznitz. Kathol. Kasino. Am Donnerstag, den 6. Juli hielt das Kasino auf der schön erneuerten Grenadier- bnrg einen Wanderabend ab. Trotz des Regens hatte sich eine ziemliche Anzahl treuer Mitglieder anf Bergeshöhe eingefimden Nack der Eröffnung der Versammlung durch den Vorsitzenden Herr» Franz Röster trug Herr Lehrer Hahn einige herrliche Balladen von alten und neuen Meistern stiminungspoll vor. Die Anivesenden spendeten dein Vor tragende»» fiir jede einzelne Nnmmer lanten Be fall. Herr Dr. med. Trilling dankte Herrn Lehrer Hahn im Namen de« Vereins mit kurzen Worten. Erst in vorgerückter Stunde trennten sich die Teilnehmer, »in in Nacht und Nebel bergab den Heimweg imzutreten. Gerichtssaal. 8. Schwurgericht, «ege» Meine-tzS wurde gegen den Kaufmann Johanne» Wilhelm Schl tack hier verhandelt. Gegen ihn schwebt eine Untersuchung wegen Botiua» in elf Fällen, wes wegen er sich seit sew» Monaten in Unierstuchlmgshaft befindet. Schliack ,st unzählige Maie verklagt und erfolglos ouSgepsändet Word«». Am 2. Oktober 1902 tristste er den Offenbar urtgteid. Verschiedene Firmen verklagten ihn wegen fälliger Forderungen. Er ist nun beschuldigt, in vier Fällen in bezug auf diese Klagen einen ihm zugeschobenen E»? wissentlich falsch grleist« zu haben. Der Angeklagte gibt an, an Gedächtnisschwäche zu leiden und auch TobsuchtSanfäKe gehabt zu haben, weswegen Herr Obermedizinal rat Dr. Donau als medizinischer Sachv«s>änd»f»r gewtin worden ist. Ein Sohn und zwei Töchter sind geisteskrank. Bei Schluß der Redaktion dauert die Berbandlinrg noch fort. Der Krieg in Ostafte». Gegenüber der von japanischer Seite ausgesprochenen Behauptung, die Russen, insbesondere die Abteilung des Generals Mitschenko, hätten Anfang Mai mongolisches Gebiet betreten und so die neutrale Grenze verletzt, wird der Petersburger Telegraphen - Agentur aus Godsiadan unter dein heutigen Datum gemeldet, daß diese Behauptung aus Grund beim Stabe des russischen Oberstkommandieren- den befindlicher und jeden Zweifel allsschließender Dokumente kategorisch zurückgewiesen werden könne. Neues t»»u, Tage. Tbori», 7. Juli. Aus dem Gute Treuhauseu «Kreis Briefen) riß gestein. wie die Thorner Presse nieldet, ein Wirbelwind den Stall nieder, wobei drei Arbeiter getötet und zwei andere lebensgefährlich verletzt wurden. Brüssel, 7. Juli. Auf der Kohlengrube Gendebieu hei Anderlues ist heute durch schlagende Wetter ein Gesteinsturz erfolgt, durch den 40 Bergleute verschüttet »vurden. Elf sind getötet und 12 verletzt worden, einer wird vermiet. In» Simvlontunnel wurde am Donnerstag, abenhs 1/210 Uhr. auch der Parallelstollen durchschlagen, der in einer Entfernung von 17 Metern vom Houpttunnel als Basisgalerie für den später aukzubaueudeu gleich großen Paraüöttunuel angelegt wurde. Der H-asscrzufliiß auf der Südsefte beträgt noch über 1100 Li her in der Sekunde, die Temperatur vor Ort 46.6 Grad Celsius. Telegramme. Paris, 7. Juli. Ein Telegramm des Marinekom- mandanten voi» Biserta au den Mariueminister »neidet: Es gelang heute mit Hilfe des Dampfers „Kabir" und eines Pontons, das Unterseeboot „Farfadet" so weit zu heben, daß dessen Deck ans den» Wasser ragte und die Luft der einge- schlossenen Mannschaft erneuert »verden konnte. Man arbei tete dann langsam dahin, das Boot auf seichten Strand zu setzen, als der Krahn umkippte und „Farfadet" aufs neue völlig unter Wasser kam. Er wurde aber schwimmend er halten. Jetzt wird aufs neue an seiner Hebung gearbeitet. Halifax, 7. Juli. (Reuter-Meldung.) Fünf Mann der Besatzung des kanadischen Negierungskreuzers „Kanada" mußten wegen Insubordination in Haft genominen »verden. Das Schiff hatte Befehl erhalten nach dem St. Lorenz-Golf zu gehen, den Postdampfer „Virginia»»" unterwegs abzu- fangen, ihn» die Post abzunehmen und sie nach Sidney (Neu- schottland) zu bringen, von »vo die interkoloniale Eisenbahn eine schnelle Probefahrt mit der Post nach Montreal machen wollte. Die Besatzung wekherte sich, in See zu gehe»», oder noch Dienst zu tun, angeblich wegen schlechter Behandlung. Theater »md Musik. ! König!. Hofoper. Vor Schlug der diesjährige» Lpcr»- saison wurden seitens der Königl. Gcneroldireltion mch errnge be deutungsvolle Engagements vollzogen. Für jugendlich-dramatische Rollen hat sie außer de» Frl. Serbe und Kersten noch Frau Krull zurückeirgagiert. die sich in den ihr gestellten künstlerischen Aufgaben als verdienstvolles Mitglied der Oper bisher erwiesen hat, deren Weggang einen rmpfiirdlrchcn Verlust gebildet hätte und deren Wiedercngagement vo» allen Theaterfreunden mit Freuden begrüßt werden wird. Sie gastierte erst neulich in Berlin in „Feuersnot" »nd „Das war ich". Fräulein Kegler sang zuletzt die Elsa im Lohengri» und zeigte sich, mie für die Eli sabeth auch für diese Rolle prädestiniert: blühend schöne, aus giebig tragende Stimme, musikalische Jnlill'genz und be seelte^ Darstellung zeichneten ihre Elsa aus. Hoffentlich streben die für dasselbe Fach engagierten drei jungen Künstlerinnen dar nach, die ihnen zugeteilten Partien unter vollster Wahrung der Eintracht unter einander nach möglichst künstlerischer Vollend,irg zu führem Frau Gödcl-Klcinert, deren Gatte ausgezeichneter Konlrcbassist in der Königl Kapelle ist, trat zunächst in kleineren Partien als „Walküre" und in „Der König bai'S gesagt" auf. Ihre nicht große, aber tragfähige Stimme und deren ausgezeich nete Schulung bekundete sie i» der „Zauberstöte" als Königin der Nacht, die sie für Frau Abendrot sang »nd in der sie die beiden schwierigen Arien, die sonst meist transponiert merdcn, in der Originaltonart exekutierte. Fra» Kleincris klangvoller, aus giebiger und für eine Koloraturstünme erfreulich weich und warm klingender Sopran bewältigte die technischen Schwierigkeiten der beiden Arien spielend und stieg mübclus klar »nd bis zum bähen b' hinauf. Die Künstlerin, deren Verpflichtung für unsere Oper zweifellos eine» Gewinn bedeutet, lieg auf diese Rolle in „Mignon" die Philine folge», die sie mit gutem Erfolge bewältigte. Für den uns ungetreuen Herr» Burrian. der nur noch vier Monate zu uns gastieren kommt, engagierte man de» jugendlich dramatlschrn Tenor, Herr» Oeser. der im Faust und Slmclia viclve'sprechende Proben seines musikalischen Könnens ablrgte. j Fm Königl. Schanspielhanse mild die Neuerung gelroffen dag im 2. und 3. Rang die Abonnenten je One Bank »orrücken Ebenso wird das I. Parkett verkürzt und dafür ein Mittelvarkett geschaffen, das auch nerabonnicrt werden soll. > Re > idenztheater. Die Einführung ei-rS Operetten- und ».bariipiel-Abonnement- im Residenzthealer hat einen derartigen An- klong beim Publikum gesunden, daß ickon beute ei» fast doppelt ko starkes Abonnement gezeichnet ist, wie im Varjobre. Es wird daher, im eigenen Interesse der Theatei besticke,. darauf hinge« wirsen, daß ein weiteres Estrzeickirrir irr die Listen möglichst z» beschleunigen ist. da sonst alle besseren Plötze vielleicht schon ver- arrssen sein dürsten. Die Eiirzrichinma zu beide» Abonnements kann täglich van l»—2 und von ä —8 Uhr an der Theaterkaffe erfolgen. ! Wochenspielvlan des RcsldenztheaterS. Sonntag, den 9. F„li: .Die Fliege" t?l»fana 3'/„ Uhr). „Soldaten" sAn- fang 7>/, Uhr.). Montag, den »0. F„li „Gin Seitensprung", Dienstag, den tl. Fnli „Der Fall Malhicu". Mittwoch, den »2. Fnli „Soldaten". Donnerstag, den 13. Frist: „Der Fall Maststen". Freitaa. den X Fnli „Lustige Ehemänner". Sonn abend. de» I V Fnli: .Der Fall Matbi-»". Die Abendvorstellungen beginnen um 7'/, Uhr. l Zentral-Tbeater. Der Verfasser ,.M d. R ". (Mit glied des Reichstages), Herr Heinz Gordon, ist in Dresden ein- getroffen, um an den Proben tkilzunebmen. Da die Uraufführung dieses hochinteressanten Schauspiel? Mitte nächster Woche statt- finden dürfte, kann das Lubstnersche Lustspiel „Ein kritischer Tag" nur noch einige Male gegeben werden. Heule Sonntag, den
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