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des katholiscl-en Ortsgeistlichen, wie er allerdings anch schon andertvärls von christlichen Amtsbrüdern angewendet wurde. Der dortige Pfaffe sei dahinter gekommen und habe dm Frauen der organisierten Lederarbeiter befohlen, ihren Männern die eheliche Pflicht so lange zu verweigern, bis sie der Organisation den Rucken gekehrt hätten." (Vergl. Lederarb.-Ztg. 15. März.) Die „Franks. Volksst." bemerkt dazu, das; „ähnliches auch schon aus dm; hessischen Lande und zwar ans Dieburg berichtet worden sei." Wie die Zen- tralauSkunstsstelle der katholischen Presse ans grund mehr facher Informationen seststellt, ist an dem ganzen (berede kein wahres Wort. Tie katholischen (Geistlichen in Eppen brunn und Dieburg protestieren gegen die ebenso nichtswür- dige wie blödsinnige Unterstellung der Lederarb.-Ztg., die zuerst diese (beschichte in die Welt setzte. Ter Erpositus in Eppendorf hat nie in irgend einer Weise gegen den Per- band der Lederarbeiter oder eine sonstige freie Gewerkschaft agitiert und erst durch den Artikel der „Lederarb. Ztg." er fuhr er. das; Arbeiter seiner Gemeinde der freien (sozml- demokatischcn) Gewerticl>aft angehörten. Eine Bekämpfung der freien Gen>erkscl>aften, wie sie dem Geistlichen angedichter wird, war demnach einfach unmöglich . (E. A.) Aus Ttadl nud Am Freitag abends 8 Uhr findet in Meinholds Sälen. Moritzstraße, eine allgemeine I n n n n g s - v ersa in in l » n g statt. In derselben wird zunächst der Vorstand des InniingsansschnsseS durch seinen Vorsitzenden, .Herrn Schornsteinsegermeister Müller. Bericht erstatte» über die letzte» zwei Jahre seiner Tätigkeit. Tanach wird der Schriftführer, Herr Bnchbinderoberineister Unrasch, die in diesen! Jahre zur Entscheidung kommende Frage der Aendernng des StadtvcrordnetenwahlrechtS behandeln und drittens wird Bericht erstattet werden über die Tätigkeit der Gewerbekainnier Dresden. Zn allen drei BeratungS- gegenständen wird eine Aussprache erfolgen. ES siebt eine zahlreiche Teilnahme zu erwarten. ' Tie Erwartungen, welche sich an den diesjährigen D r e s dner Fa st e n - oder O st e r m arkt als den günstigsten iinter den Jahrmärkten des Jahres geknüpft hatten, sind nicht in Erfüllung gegangen. Ter Geschäfts gang war im großen Ganzen recht ungünstig, und die Ur sache hierfür ist in erster Linie wohl in dem schlechten Wetter ;ii suchen. Verhältnismäßig am besten haben die vogtläiidiseben Weißwarenhändler abgeschnitten, am wenig sten gekauft wurden Wollwaren. Rndcbcrg. Unter den Tischler» der Vereinigten Esche- bachschen Werke ist ein Streik anSgebrochen. Die Direktion hat eine Ertlärnng erlassen, in welchen sie die Streikenden anffordert, die angefangenen Akkordarbeiten sofort fertig z» stellen. Wer dies nicht tue, gehe nach der Arbeitsordnung aller Lohnansprüche verlustig. Gegen die Vertragsbrüchigen Arbeiter behält sich die Direktion alle Rechte vor. Die Ar beitswilligen würden vor Belästigungen der Streikenden beschützt. Eine Forderung der Streikenden, die Arbeits willigen zu entlassen, wird von der Direktion in keinem Falle angenommen. Die Direktion bezeichnet den Streik als einen ganz frivolen, da sämtliche Tischler im Jahre 190-1 durchschnittlich 21,20 Mark in 00 Stunden (viele be dmtmd mehr) verdimt hättm. Durch dm Streik der Tischler werden die Klempner stark in Mitleidenschaft ge zogen. Leipzig. Das Reichsgerichthat entschieden, daß die Ehe frau nicht das Recht hat, Wechsel mit dem Namen ihres Mannes zu unterschreiben, und verwarf die Revision der Frau Katharina Krause, welche vom Landgericht in Düssel dorf wegen Wechselfälschung zu einem Monat Gefängnis verurteilt worden war. Die Angeklagte hatte 20 bis 30 Wechsel mit dem Namen ihres Mannes unterschrieben ohne dessen Erlaubnis. Leipzig. Etwa 20 Arbeitgeber, welche dem Verbände der Steindrncker und Lithographen nicht angehören, haben die Forderungen der Gehilfen bewilligt. Zwischen dem Verband der Arbeitgeber und dem der Arbeitnehmer sind neue Verhandlungen über die Gestaltung des Tarifes an- gebabnt, die am Dienstag beginnen sollen. Die Gehilfen beschlossen, die Kündigung vorläufig anszusetzen, aber so fort in den Generalstreik einzntreten, lvenn die Verhand lungen scheitern sollten. — Im Kürschnerstreik hat sich die Lage erheblich verschlechtert, da der Arbeitgeberverband er klärt hat, auch auf die reduzierten Lohnforderungen nicht cingchcn zu können, was als gleichbedeutend mit der Ab lehnung eines Minimallohnes überhaupt angesehen wird. Es wird daher bei allen Arbeitgebern die Arbeit sofort niedcrgelegt, die sich an die Beschlüsse des Arbeitgeberver bandes gebunden erachten. Falkcnstein. Der wegen des Verdachtes der Brand stiftung verhaftete Stickcreibesitzer Bernhard Klinger aus Trieb ist auf Verfügung der Königlichen Staatsanwaltscliaft Plauen freigelassen worden. Annnbcrg. Unter Vorsitz des Herrn Amtshaupt- manns Grafen Vitzthum v. Eckstädt fand hier ein Ge meindevertretertag statt, in dem nach einem Vortrag des Gartenbaninspektors Vrannbart über die Obstbanpslege in den höheren Lagen beschlossen wurde, Straßen und Plätze des Erzgebirges mit Obstbäumen zu bepflanzen. Btichholz. Infolge des neuen Handelsvertages baden die beiden großen Papp-Prägereien Brauer und Gutberlet die Fabrikation ihrer Artikel für das österreichische Staats gebiet nach Aussig in Böhmen verlegt. Planen i. P. Der Vorstand des Vogtländisch-Erz- gebirgisclien Indnstrievereins erläßt zwei Preisausschreiben für Musterzeichner, und zwar für die besten Originalent würfe von Mustern für n) gewebte (englische), t>) gestickte Gardinen und Stores in der gegenwärtigen modernen Ge schmacksrichtung. Es werden 0 Preise von 200 bis 250 Mk. ausgesetzt. Sayda i. E. Am Montag herrschte hier so heftiger Schneefall, daß der Schneepflug stellenweise in Tätigkeit treten mußte. Die Temperatur sank bis (> Grad Celsius unter Null. Zittau. König Friedrich August wird vor seinem an gekündigten offiziellen Besuche noch einmal nach Zittau kommen, um im Otchiner Revier der Auerhahnjagd obzn liegen. Für diesen Iagdausslug ist vorläufig der Oster montag. 2-1. April, festgesetzt. Zittan. Als Kandidat der freisinnigen Volks-Partei für de» 3. ländlichen Wahlbezirk (Reichenau, Herrnbut, Oberoderwitz usw.) ist Herr Kohlenbergwerksbesitzer Julius Buchheim in Zittau aufgestellt worden. Für den Bund der Landwirte ist Herr Gutsbesitzer Domsch-Großhennerß- dorf aufgestellt. Hsrschberg i. Schl. Einem furchtbaren Brande sind im Dorfe Schildau am Bober am 2. April sieben Wirt schaften mit zehn Gebäuden zum Opfer gefallen. Die zer störten Gebäude waren alle nicht massiv. Bei dem schneller; Umsichgreifen des Feuers konnten die Besitzer fast nichts retten. Ihnen ist alles, Mobiliar, landwirtschaftliche Ma schinen, Wagen, selbstgekaufte Futtermittel in großer Menge usw. verbrannt. Ta sie auch alle sehr niedrig, zum Teil gar nicht versichert sind, so sind sie an den Bettelstab gebracht. Ans der ganzen Umgegend waren die Feuer wehren zur Hilfe herbeigeeilt, bei der furchtbaren Glut und dem Oualm, sowie dem rapiden Umsichgreifen des Fe;wrs konnten sie jedoch nicht viel ausrichten. Die Entstehungs ursache des Brandes ist noch nicht ermittelt, doch wird bös willige Brandstiftung vermutet. V Von 100 Slraslali'n entfall WV am Sen Ziismud dcr Trunkeukeit: I aus dni »inchUrucn Zustand: ä<s^-'b>.n grgcu dro un Tinliclckcit p.dec::and gegc-u die T>»ateg?Ivalt e .VW. perveclepuu.-, Leülne Köcperve. Setzung Hanssi ied'i sk>- ucki Mud v Eiiren wichtigen Fortschritt in der drahtlosen Telegraphie scheinen die Erperimente von Alessandro Arton; zu versprechen, deren Ergebnisse der „Arcadcniia dei Lincei" in Nom vorgelegt worden sind. Tie Neuheit besteht in der Benutzung kreisförmig oder elliptisch polarisierter elektrischer Wellen. Die Versuche wurden in vier Gruppen vorgenonnnen, und es wurde in jedem Fall nachgewiesen, daß es durch das neue Verfahren möglich ist, mittels dieser Wellen Depeschen in einer be stimmten Richtung zu senden. In der letzten Reihe der Erperimente wurden beispielsweise Signale von; Monte Mario in Nom nach der Maddelena-Jnsel übermittelt, ohne das; der Empfangsapparat für drahtlose Telegraphie auf der Insel Ponza, die nur verhältnismäßig wenig von der Verbindungslinie jener beiden; Stationen entfernt liegt, im geringsten ii; Mitleidenschaft gezogen wurde. Ferner scannt sich aus den neuen Versuchen der weitere Voickeil zu er geben; daß beim Gebrauch der Zirtulnrwellen die Höhe der Masten für Aussendniig der Wettcntelegraphie verringert werden kann. Außerdem wird berichtet, daß die kanadische Negierung ans Sable-Jsland bei Neu-Schottland eine Station für drahtlose Telegraphie nach dem System Mar- coni zu errichten beschlossen hat. — 8 — wie gewöhnlich, die Partei des Sohnes ergriffen hatte. Nach den; Abendessen war der Sreit in der vorgeschilderten Weise fortgesetzt worden. LiSbetb, ein sanftes, liebes Mädchen, sann eben auf einen passenden Vorwand, in» ohne Aufsehen das Zimmer verlassen zu können, als in diesem Augenblick wirklich der Hofhund anschlng, und auch Mylord im Zimmer die Obren spitzte. „Peter kommt!" rief Lisbeth erleichtert ans. „Zeit ist's', ich möchte wissen, wo sich der Bursche so lange Herumge trieben hat", brilinmte der Oberförster, seinen Streit momentan vergessend. Schon öffnete sich die Tür und ein Iägerbnrsche trat ein. eine Ent schuldigung wegen seines späten Kommens hervorstotternd. Das Wort wurde ihm von den Lippen sortgeschnitten. Die Frau Oberförster hatte das Strick zeug fallen lassen und rief mit entsetztem Tone: „Aber, Peter, bat er denn den Verstand verloren? Konnte er sich nicht wenigstens den nassen Mantel abmachen und die schmutzigen Stiefel anSziehen? Komm er nur nicht weiter! Er richtet ja eine wahre Sintflut an." Erschrocken prallte der Iägerbnrsche zurück und starrte verblüfft die Schmntzspiirrn an. die seine Stiefel auf dem rein gescheuerten Fußboden zurück gelassen hatten, während an den Falten seines Mantels das Wasser wie von einer Dachrinne herniederrieselte und kleine Pfützen bildete. Bei dem unsanften Ausrufe seiner Frau verrauchte der Unwille des Oberförsters-, er fühlte Mitleid mit dem gänzlich durchnäßten Burschen. „Gib die Mappe, Peter, und geb! Lasse dir in der Kücln' einen steifen Grog machen!" Der Bursche wartete keine zweite Aufforderung ab, eilig war er ans dem Zimmer verschwunden. Die Frau Oberförster batte schon die Mappe ergriffen und geöffnet. Sie begann den Inhalt zu untersuchen: Zeitungen, verschiedene Journale, zu letzt ein Briet, der eine» seinen Woblgernch ausströmte. An dich, liebe Lisbeth", sagte sie. während ein freudiges Lackeln ihre eben noch so strengen Züge überflog. „Gewiß von der Baronesse Eggen berg I Ein liebes Wesen, die Baronesse!" Während Lisbeth den Brief öffnete »nd zu lesen begann, hatte sich der „Ter Majoratsherr, Gras Valbot." „Nun, dann kommt ja wieder Geld zu Geld: da mag anch viel von Liebe die Rede sein." „Doch, doch, Mama. Hilde schreibt, daß nur die zärtlichste Neiguug die beiden zusammengeführt hat." „Tie liebe Unschuld, die gute Hilde! Baronesse Juliana wird sich wohl hüten, die Schwester in ihr Inneres blicken zu lassen. Doch was schreibt unsere liebe, süße Hildegard von sich." „Ich muß erst weiter lesen." Lisbetbs Angen glitten schnell über den Brief, dessen Seiten dicht mir zierlicher Schrift bedeckt waren: ihre Züge nahmen einen immer gespannteren Ausdruck an. „Mama, was wirst du sagen. Hilde —" „Nun. was ist's mit Baronesse Hildegard?" „Sie geht ins Kloster." Das Journal glitt ans der Hand der Frau Oberförsterin und fiel zu Boden: ein lebhaftes Erschrecken malte sich in ihrem Antlitz. Doch bald er mannte sie sich. Mit gezwungenem Lächeln und erkünstelter Heiterkeit, durch welche aber unverkennbar große Angst hindnrchklang, sagte sie: „Was ist da so Besonderes, wenn Hildegard auch einmal ihre alten Lehrerinnen anssncht!" „So ist das nicht gemeint, Mama. Hilde geht nicht zum Besuch ins Kloster: nein. »ein. Sie selbst nimmt den Schleier, wird Klosterfrau." Jetzt sah auch der Oberförster von seiner Zeitung auf. .Was sagt du, Lisbeth? Baronesse Hildegard geht ins Kloster? Ach. bersörswr der Zeitungen bemächtigt und in deren Lektüre vertieft. Zorn und Kummer waren für kurze Zeit vergessen. Die Fron Oberförster batte ein Mode»-Iouriial geNmhlt und las be gierig die Fortsetzung eines Romans. Der Friede war, für den Augenblick wenigstens, wieder bergestellt.' Der Brief mußte sehr interessante Nachrichten enthalten: es zeigte sich deutlich in den lebhaft erregten Zügen des jungen Mädchens. „Mama", rief sie endlich ans. „Hildes Schwester hat sich verlobt: rate. mit wem?' Die Frau Oberförster sab von ihrem Romane auf. „Ich werde es nicht erraten. Baronesse Juliana mag ja genug Freier gehabt haben, wenn sie anch mir nicht gerade sehr stmipatbisch ist." „Wann» nicht, Mama? Sie iß doch so geistreich, so liebenswürdig und —" „Hochmütig", ergänzte die Mutter. „Ganz anders, wie Baronesse Hildegard. Doch sage mir lieber, wer ist der glückliclie Bräutigam?" KindereienI Man. kennt das!" — „Nein, gewiß nicht, Papa! Es ist Ernst. Höre, n>as sie schreibt. Du weißt, liebe Lisbeth. wie schon von je meine Neigung dahin zielte, einst in das Kloster eintreten zu dürfen." „Und davon hast du »ns nie eturas gesagt." „Ich habe öfter darauf angespielt. Ihr hieltet es aber für Kinder Phantasien und —" „Weiter, mir weiter!" „Ich hielt meinen Herzenswunsch vor meinen Eltern nicht geheim. Ich bat sie. mich nicht erst ans dem Kloster herausznnelmien, sondern die Pensio närin zur Kandidatin aussteigen zu lassen. Doch so sehr sie für das Kloster leben eingenommen sind, willfahrten sie meiner Bitte nicht. Sie sagten, ich wäre noch zu jung, ich müßte erst einige Zeit in der Welt leben und — sollte dann mein Entschluß nicht wankend werde», würden sie mir ihren Segen nicht w'rweigern. Auch die ehrwürdige Frau Oberin billigte die Entscheidung meiner Eltern und seufzend verließ ich das liebe Kloster." „Ich hatte den Eltern das Versprechen gegeben." las Lisbetb weiter, „zwei Jahre meines Wunsches nicht zu erwähnen und ich habe cs treu ge halten. Nun war die Zeit der Prüfung abgolanfen! Am Derlobuirgstage meiner Schwester trat ich vor meine Eltern hin und bat sie, auch mir ihren Segen zu geben, als einer Braut des Himmels. Sie waren zuerst über rascht. ans meinem Munde die Wiederholung meiner früheren Bitte zu vcr nehmen: aber bald zog mich mein Vater an sein Herz und sagte gerührt: Meine liebe Hildegard! Ich unterlverfc mich dem Willen Gottes. Folge s »rsthed Witz, Hand man treibt rechts getri, ihren werte oder „bew Schri berg' erken neh katl lose Sit „da Ma zeic 2 vo; Gift «ittl Morc Oetti Sozi, teilte 1850 urtei tun g, sogar rusch; den schwi Veru so kc m o; auf einer suche rekrr mit ' reu Stac Ruß! mrr Krin K ö; Pfal ange einfc Zuw bran tholi mus die! geh weis. falsct Stc Deli rotft Werl den; gehe sen die, gere, bend usw. anch isto in e im s «Ko Bad Nack lasse Katl welc troff mit in I