Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 07.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190504075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050407
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-07
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.04.1905
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
i allein auf ist dringen- Kommission geordneten, abgelehnt, zu schwach, vntive ,in- ki. Nun ist zu stände 'ssen. dann e Arbeiter- los in dus »beulesitzer lem Berg- dann aber cordneten- Oer „Vor- g und de- isiwn des »emokrotie ndei» aiu in Berlin die groß' ste große überfüllt, in einem 7000 Br ingen an ). Ueber aus mS- ! erfreu- i Arbeit nne An- laninter - Ka cho- li n man ere das m beob- marcheu t. dann Man en und die im nch die Horst«?, gleich- s^ranz nd der rsübrer i usiv.. be ein h der snalen . J'n >. daß lichten »erden n ihm ir er- > und mgen >igen. aiser laubt terio- der kaust stücke men. fizicr hei- ner- Er- ben. inec ? r - vel- lche llte. be- na, ern iir- »n« n." er- m, eS eS m » ick ck m in er n e >. a r Brlnat. wurde gleichfalls verhaftet. Im Vorort Puteaux wurden in dem alleinstehenden Hause des angeblichen Lumpenhändlers Meyer 8000 Gewehrpatronen beschlag nahmt. Meyer ist verhaftet. Tamwurini und Meyer werden vom Untersuchungsrichter konfrontiert. G«gl««d. — Das Unterhaus gegen Chamberlain. Gestern wurde im Unterhause der Anttag des Liberalen Winston Churchill aus Herabsetzung des MilitLretatS um eine Million Pfund mit 284 gegen 191 Stimmen abgelehnt und die Weiter- beratung des Militäretats hierauf vertagt. Sodann nahm das Haus einstimmig eine Resolution des Liberalen Leese an. welche sich gegen die Finanzpolitik ChamberlaiuS aus spricht. Die Minister beteiligten sich an der Beratung nicht. R«tzl«nd. — Der Oberprokurator Pobjedonoffzew hat sein Ent- lassungsgesuch eingereicht. Informierte Kreise bringen die sen Entschluß des Oberprokurators in Verbindung mit der neuen Strömung unter den Vertretern der Kirche, die in letzter Zeit laut gegen die gegen Kirchenrecht und Tradition verstoßende Knechtung der Kirche durch die weltliche Gewalt protestierten. — Dasselbe Blatt verzeichnet das Gerücht, der Ackerbauminister Aerniolow werde eine anderweitige Ver- Wendung finden und durch den früheren Präsidenten des Moskauer landwirtschaftlichen Vereins Fürsten Scherbatow ersetzt werden. — Die Obstruktion am Petersburger Kon servatorium dauert fort. Der Direktor Bernhard reichte sei- neu Abschied ein, während Professor Rimski-Karsakow. der bedeutendste der lebenden russischen Komponisten, seine Ent lassung erhielt, eine Tatsache, die in der Petersburger Mlsik- welt das größte Aufsehen erregt. — In Moskau soll wie der ein Generalgouvernement eingerichtet werden. Als Kandidat für diesen Posten nennt man den Fürsten Wassil- tschikow. — In Baku nimmt die Unsicherheit weiter zu. Vor gestern wurden ans dein Pristaw (Polizeireviervorsteher) Mamadbeketow acht Revolverschüsse abgefencrt, die jedoch alle ihr Ziel verfehlten. Der Pristaw führte gerade zwei verdächtige Individuen, die vor dein Hause des Gouver- neurs bemerkt wurden, ab, als deren Komplizen ans ihn feuerten. Zwei von ihnen wurden festgenommen, wobei einer getötet, der andere schwer verwundet wurde. Sämt liche Angreifer sind Armenier. In der Stadt herrscht an dauernd große Unruhe. — In Warschau wurden 77 Personen in den Vorstädten verhaktet und bei ihnen viele Ausrufe und Revolver gefunden. — AnS zahlreichen Orten des Bezirks Gor» werden schwere Ausschreitungen der Bauern gemeldet. d>e sich be- sonders gegen die Geistlichkeit und die adligen Gutsbesitzer richten. Die Ruhestörer vlünderten. verübten Brandstiftungen, schlugen Waldungen nieder und raubten Gelder. Kosaken und Polizeimannschaften gingen gegen die Tumultuanten vor. Eine Anzahl Personen wurde getötet und verwundet. Deutsch -Sirdweft«frrka — Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Am 20. März im Gefecht bei Groß-HeusiS gefallen: Leutnant der Reserve Elsner (Husaren-Regt. Nr. 161. Reiter Schimmel (Füsilier- Regt. Nr. 89). Am 20. März bei Kranzplatz, nördlich Gibeon, gefallen: Gefreiter Herrmaun (Feldartillerie Regt. Nr. 601, Reiter Anderseck (Feldartillerie-Regt. Nr. 21). Aus Stadt und Land. IM-iteilimacii aus unierom LeierircUe mit NameiiStcrttguna für dies» Rubrik find dc< Redaktion allezeit willkommen. Der Name de? Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion, slnondme Zuschriften müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 0. April 1905. Tageskalender für den 7. April. 1833. i Fürst Anton Radzitvill in Berlin. — 1875. -s GoorgHerwcgh zu Liestal in der Schweiz, der hervorragendste unter den politischen Lyrikern der 40er Jahre. — 1874. ß Wilhelm v. Kaulbach zu München, be rühmter Maler. an —* Der außerordentliche Professor der Elektrochemie der hiesigen Technischen Hochschule, Herr Dr. Erich Müller, nahm eine Berufung au die Herzog!. Technische Hochschule Braunschweig als etntsmäßiger Pro- feffor für Elektrochemie, physikalische Chemie und technische anorganische Chemie au. —* Der Stadtrat benennt die Johannes-, Friedrichs-, Maximilians- und Moritzallce gemeinschaftlich vom 1. Januar 1906 ab „Ringstraße". Die in Vorstadt Plauen bestehende Ringstraße soll mit einem anderen Namen belegt werden. —* Ein allkatholisches Flugblatt wird uns aus Wien zugeschickt. Daß in demselben der Altkatholizisnuis als die beste Religion gepriesen wird, ist selbstredend. Aber das ist es nicht, was uns veranlaßt, darauf zurück- zukommen. Es steht dort ein Passus, der für die Pro testanten in Deutschland sehr interessant ist. Altkatholizis mus und Protestantismus gehen gewöhnlich brüderlich miteinander auf die Jagd in das römisch-katholische Revier. Run hören wir. was das Flugblatt über seinen protestan tischen Kollegen sagt: cs heißt dort: „Also wohin? Zum Protestantismus, zu jener Kirche, welche im Macht- besitze ähnlichen Bestrebungen zugänglich ist. wie uns dies eiu Blick auf das muckerische Norddeutschland mit seinen Junkern und Konservativen, die mit dem ultromontanen Zentrmn-in allen Volks- und freiheitsfeindlchen Fragen durch dick und dünn gehen, so deutlich und abschreckend lehrt? Nein, auch das wäre kein Gewinn und Fortschritt, ganz abgesehen von dem völligen Glanbenswechsel. für welchen insbesondere die Frauen nicht zu haben sind." Also die norddeutschen Protestanten sind die Mucker! DaS wird natürlich die Nichtmucker nicht hindern, vor wie nach ans katholische»! Jagdgründen mit den Muckern nach Wild gemeinsam auf den Anstand zu ziehen. —* Die internationale Bekämpfung des Mädchenhandels, jetziger Stand und Aufgabe, lau tete das Thema, über welches Herr Pastor Burck- Hardt aus Berlin am Dienstag abend in MeinholdS Sälen vor einem zahlreichen Publikum sprach. Als stell- vertretender Vorsitzender des „Deutschen Nationalkomitces zur Bekämpfung des Mädchenhandels" war er hervorragend befugt, ein klares Bild über diesen Schandfleck der Zivilist,- tion zu entwerfen. Wenn sich in den 40 er Jahren die ganze Welt gegen den schwarzen Sklavenhandel erhob, se- hat sie alle Ursache, jetzt über den weißen Sklavenhandel em pört zu sein. Redner weist nach, daß eine bis in die klein- sten Details alksgearbeitete Organisation besteht, die ihre Fäden über die ganze Welt ausbreitet und ein grauenhaftes Bild menschlicher Verkommenheit enthüllt. Die Polizei hat bei Verfolgung der Sache große Schwierigkeiten. Wohl ge lingt es, jährlich 12 bis 20 Mädchenhändler abzufassen, aber der größte Teil entzieht sich schlau der Bestrafung: man kann den Vermittlern nicht Nachweisen, daß sie bei Versen- düng der Mädchen nach dem Auslande von dem verbreche rischen Endzweck gewußt haben. 41 des Mädchenhandels verdächtige Vermietungsbureaus und 166 Mädchenhändler sind allein in Deutschland. England und Frankreich polizei lich festgestellt. Außer diesen gibt es aber noch eine große Zahl gelegentlicher Vermittler. Die Wege, auf welchen das Verlocken der Mädchen erfolgt, sind sehr verschieden. In Zeittingsannoncen werden Dienstboten, Kindermädchen, Gouvernanten usw. unter glänzenden Bedingungen für das Ausland gesucht. Die jungen Mädchen ziehen keine Erkun digungen an Ort und Stelle ein und sind dann das Opfer der Täuschung. Solche Erkundigungen »missen aber an Konsulate und die Geistlichen oder sonst als zuverlässig ver bürgte Personen des Bezirkes, nach »velchem die Auswande rung erfolgen soll, gerichtet werden, nicht an die von dem Reflektanten selbst aufgegebenen im Bunde stehenden Refe renzen. Es ist auch in unzähligen Fällen vorgekoinmen, daß sich die Mädchenhändler in aller Form verlobten, um mit der Braut nach Amerika zu gehen, wo sic dann an schlechte Häuser ausgeliefert wird. Welche Ausdehnung die „Aus fuhr" solcher, dem grauenhaftesten Schicksale verfallenen Mädchen aufweist, möge daraus entnommen »verdeu, daß allein »n der Schweiz sich die Zahl der jährlich „Verschwun denen" auf etwa 1066 beläuft! Der Mädchenhandel wird vorzugsweise nach dem Orient, Rußland, Nord- und Süd amerika betrieben. Ter ausgedehnteste und grauenhafteste Handel findet indessen nach Südainerika statt. Brasilien, Uruguay, Chile und in erster Linie Argentinien verschlingen jährlich tausende von Opfern. Bei dem unglaublichen Um fange, den zudem die scheußlichsten Geschlechtskrankheiten in jenen Ländern angenommen haben, ist das Schicksal der dorthin verschleppten Opfer ein um so furchtbareres. Leider stchk auch die Polizei vielfach mit den Händlern im Bunde. In scharfen Züge»» schilderte Redner den Einfluß der In- scrate auf den Mädchenhandel und fordert das Publikum ans, solchen Zeitungen gegenüber das Abonnement zu kündi gen, die hier Helfersdienste leisten. Wenn die Presse über dieses Gebiet aufgeklärt würde, meinte Redner, so sei er überzeugt, daß sie solche Inserate zurückweisen würde. Redner ging ein auf die bisherigen Arbeiten des deutschen National- komitees zur Bekämpfung des Mädchenhandels. Sein Hauptzweck war das Anstreben eines Zusammenschlusses zu einer großen internationalen Organisation. Die unter- noniinenei» Schritte bei den Staaten waren von Erfolg be gleitet. Tie Negierungen haben sich verpflichtet, in jeden» Lande eine Zentralstelle zur Bekämpfung des Mädchenhan dels einznrichten. Es wurde weiter beschlossen, den Schul dige»» dort zur Bestrafung zu bringen, wo er abgefaßt wird, auch »nenn er kein Staatsangehöriger ist. Deutschland scheint n»it der Gründling der Neichszentralstelle allen voran ge gangen zu sein. Der internationale Zusammenschluß allein ermöglicht es, eine unausgesetzte Beobachtung und Verfol gung von Mädchenhändler»» mit Erfolg dnrchznführen, die bislang dadurch verhindert wurde, daß beim Uebertritt in ein anderes Nationalgebict alle bis dahin unternomincnen Schritte illusorisch wurden. Die .Komitees baden sich zudem mit den Schiffskapitänen. Konsnlatei» usw. in Verbindung gesetzt, durch deren energisches Einschreiten und rechtzeitige Warnung und Intervention schon manches Opfer noch im letzten Augenblicke gerettet werden konnte. Ter Kampf gegei» die Mädchenhändler erfordert natürlich ganz erheb liche Geldmittel: es möge darum jeder, der ein Herz für seine Nebenmenschcn hat. nicht zögern, nach .Kräften zu die sem guten Werke beizutragen: die Mitgliedschaft des Ver eins erfordert nur einen Jahresbeitrag von drei Mark. Der lebhafte Beifall zeugte von den» lebhaften Interesse, das das Publikum der Sache entgcgenbringt. —* Polizeibericht vom 5 Avril. Gestern früh gegen 4 Uhr ist der in Vorstadt Cotta, Kronprinzciislraße 10. I, woh nende 47 Jahre alte Hntmacher und Vexsichcrungsagenl Friedrich Marschall mit einer schweren Kopfwunde in» Hofe des von ihm bewohnten Hauses bemnhtlos cmfgeninden und alsbald nach dem Fricdrichstädter Krankenhause gebracht »vorden. AnS seinen wenigen Worten, die er noch hat svrechen können, ist zu schlichen, daß ihn» diese Verletzung von dritter Hand zngefügt worden sein »mH. Ter Verletzte ist »och nicht vcnich:imngk-?cihig: es wird daher gebeten, sachdienliche Mitteilungen darüber, wie der Verletzte zu der Wnrde gekommen nt, vielleicht infolge von Streitigkeiten in Schanklokalen oder auk der Straße, an die Krinrinalabteilimg. Schießgasse 7.1.. Zimmer 37, gelangen zu lassen Bautzen. Von der Redaktion des ...Kathol. Posol" geht uns die Erklärung zu. daß „die über alle Maßen sonderbare „Uebersetzuug"? den Zinn, des die Wieder wahl des Abgeordneten Kockel betreffenden Artikels, durch- aus nicht wiedorgibt." (Vergl. „Sachs. Volksztg " Nr. 76 vom 2. Avril cr. Seite 2 und 8>. Zu dieser Erklärung beirierken wir. daß uns die „Uebersctznng" von einem bis jetzt zuverlässigen Mitarbeiter, der des Wendischen kundig ist, zugeqangen »var. Deshalb halten wir auch gar keine Veranlassung den Bericht aus leine Richtigkeit zu mitten. BereirtSnachrichten. 8 DrcS-en. Eine Ehrenpflicht aller katholischen Männer ist der Besuch der großen Volksvereins- Versammlung am kommenden Sonntage, den 9. d. Mts. Da darf kein einziger fehlen. Gilt es doch. Zeugnis abzulegen von der Einigkeit der Katholiken. Einig müssen wir sein und einig müssen wir bleiben, um den Kampf zwischen Glaube und Unglaube, der auf der ganzen Linie entbrannt ist. erfolgreich führen z» können. Der Einzelne ist zn schwach und »vird zurückgedrängt, nur die Masse kann dem Anstürme der Feinde standhatten. Dieses Gros muß aber auch ein starkes Rückgrat haben, und dieses ist der Volksverein für das katho lische Deutschland. Durch ihn sind wir vereint mit Unseren katholischen Brüdern in» weiten deutschen Vaterlande, die ebenfalls eintreten für die gute Sache. Und wie wir uns freuen an ihren Siege,» und uns er bauen an ihrem Eifer für die katholische Sache, so sollen auch sie sehen, daß wir in treuer Pflichterfüllung auf dein Posten sind. Darum ergebt an alle katholischen Männer der Weckruf: Kommenden Sonntag ans, ins Keglrrhrim! 8 Leipzig. Sonntag, den 9. April, findet abends r/28 Uhr im Theatersaale des Schlosses Lindenfels der zweite Gemeindeabend für die Katholiken Leipzig-West statt. Hoffentlich wird derselbe recht gut besucht sein. Weder Eintritts- noch Garderobegeld wird erhoben werden. Für Vortrag und gesangliche Aufführungen ist bestens gesorgt. 8 Riesa. Der kath. Männerverein hat für Sonnabend den 8. April, abends 8 Uhr. dringender Angelegenheit halber eine Generalversammlung anberaumt. 8 Plauen. Nächsten Sountag, den 9. April, findet eine BolksvereinSversammlung im kath. Vereinshause. Schloßstraße 6, abends Uhr statt. Es wird gesprochen: 1. Ueber die Politik der Zentrumspartei i»n Reiche. (Redner Kaplan Fuchs.) 2. Ueber Verlauf und Ver hütung der Lungenschwindsucht. (Redner Dr. med. Hermann.) Der politische Teil der Versammlung ist be endigt mit dem ersten Vortrag, um auch Frauen und den jüngeren Leuten Gelegenheit zn bieten, den wichtigen zweiten Vortrag, der etwa um 9 Uhr beginnt, hören zu können. Herr Dr. Hermann wird seine Worte anschaulicher machen durch Präparate, die er vom Krankenhaus mit- bringt. Eine recht rege Beteiligung au der Versammlung ist darum wünschenswert. Der Krieg in Oftafien. Ein Teil der japanischen Besatzung von Lschcmtschun hat die Russen, die Tsuluschu. 2 Meilen nördlich Tschan- tschnn und Sumientscheng, 9 Meilen westlich Tsuluschu besetzt hielten, vertrieben und beide Orte am Montag be setzt. Nachdem die Japaner dann den Feind aus der Nachbarschaft von Sumiaotsu, 6 Meilen südöstlich Tsuluschu, vertrieben hatten, kamen sie Dienstag mittag in die Nähe von Sautaokn; sie eröffueteir ein heftiges Feuer gegen ungefähr 260 russische Kavalleristen, die sich nach Norden der Eisenbahn entlang zurückzogen und schließlich zersprengt wurden. General Lenewitsch telegraphiert den» KriegSmmister: „Aus Mulden ist der Vertreter des russischen Roten Kreuzes Gouchkoff mit neun barmherzigen Schwestern, 26 hohen ärztlichen Beamten und 65 Krankenpflegern im Haupt- quartier eingetroffen. Sie sind von den Japanern unser» Kosaken eutgegengosandt worden. Gouchtosf erstattete mir Meldung, daß er in Mukdcn General Gamieufeld, 36 Offiziere, eine»» Arzt und 1649 Soldaten verwundet zurückgclassen habe. Gouchkoff berichtet, daß die Japaner unsere Verwundeten, die Aerzte und Krankenschwester», gut behandeln und sie weder beleidigt noch belästigt haben." Neues vom Tage. London, 5. April. Laut Zeitungsmelduugeil aus Lahore ist das Erdbebeuuuglück das schrecklichste Judieus seit Menscheugedeukcu. Die Städte Amritsar. Julluudur, Ferozepore, Multai und Ncwalpindi sind schwer betroffen. Große Verluste an Menschenleben und andere Schäden werden aus Kaschmil, Dalhousie, Pakala und Maler-Kotla gemeldet; auch aus anderen Orten treffen ttuglücksbot- schaften ein. Ter ganze Umfang des Unglücks ist wegen Slöruugen der TelegraphenUuien noch nicht übersehbar. London, 5. April. Die Abendblätter melden aus Lahore vom heutigen Tage: In Dhaimsaleh ist das Ein- geborelieN'Viertcl durch Erdbeben wie vom Erdboden der- schwuudeu, die gesamte Bevölkerung ist unter den Trümmern begraben.! Telegramme. Oldenburg, 5. Avril. Jur Ruhstratprozeß wurde Angeklagter Bicrnumn zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. 5 Monate wurden auf die Untersuchungshaft ungerechnet. Paris, 6. April. Zu der Verschwörung in Paris »vird weiter berichtet: Die Polizei hat fostgestellt. daß die Verschwörer etwa 500 alte Grasgewchre bei Seite ge schafft haben. Die Polizei besitzt auch eine Liste derjenigen Leute, für die diese Gewehre bestimmt waren. Es sind dies zumeist ausgediente Unteroffiziere und .Kolouialsol- datcn, die von einer unter der Leitung eines gcwiffen Bunau stehenden Kolonialgesellschast nugeworbcu worden waren unter dein Vorwand, daß man ihnen in Südafrika, »vo die Gesellschaft große Ländereien besitzt. Stellung ver schaffen wollte. Die Polizei glaubt, daß die Verschwörer den phantastischen Plan gehabt haben, sich im Elvst'-e des Präsidenten Loiibet zu bemächtigen. Ter verhaftete Major ist Mechaniker. Neapel. 5. April. Se. Majestät der deutsche Kaiser nahm heute nachmittag den Tee auf der Terrasse der auf dein Vomero gelegenen Villa des deutschen GeucratkounilS v. Rekowski, wohin cr sich von der „Hoheuzollern" aus zu Wagen begeben hatte. Das unerwartete Erscheinen des Kaisers an Land wurde von der Bevölkerung mit großem Jubel ausgenommen. Zur Slbeudtasel auf der „Hohen- zollern" war auch der Erzabt vo» Monte Cassiuo geladen. Die italienischen und deutschen Kriegsschiffe hatten illuminiert. Bordeaux, 5. April. Wie die Blätter melden, hat der hiesige deutsche Konsul Haus Welperl Selbstmord ver übt. Konsul Welpcrt. der nervenkrank war. hat sich mit einem Revolver eine Kugel ins linke Ohr geschossen. Der Tod trat augenblicklich ein. Auf seinem Schreibtisch wurde, ein Zettel gesunde»', auf dem er seinen Cutsck'luß, sich das L«'ben nehmen, nntteitt. Theater und Musik. I Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hoftheater. Im Kvnigl. Schausviclbause »vird Sonnabend den 8. April das vieraktige Schauspiel rnittvr" von Viktor Stephan») zum ersten Male aufgeführt. — »Für daS Gastspiel der Madame Akt«', von der Großen Oper in Paris gelten folgende Preise: Logen des 1. Ranges 10 .46. Fremden- und Miticllogcn des 2. Ranges 8 .46, Scitenlogen des 2. Ranges 0 .46. Proszenium- nnd Mittel« logen des 3. Ranges 4.50 .46, Seiten logen des 3. Ranges und Balkon des 4. Ranges 4 ^46, Miitclgalerie nnd Proszenium-Logen des 4 Ranges 3,50.46, Seitengalerie. Seitenlogen und Stehplätze des 4. Ranges nnd Mittrlgalrrie des 5. Ranges 2 ^46. Sitz- und Stebgalerie, Proszenium-Logen des 5. Ranges 1.46. Parkett-Logen ,i"d Parkett 1. bis 14, Reihe 8.46. Parkett 15. bis 19, Reihe 0^6. Stehparkett und Mittelstebvlätze des 4. Ranges 8 ^6. > JmResidenztheater »vird heute Freitag abend al» NbonnementSvorstellnng der I. Overetten-Serie die Operette „Mo- rilla" von P, Hopv gegeben, Sonnabend nnd Sonntag abend gastiert Herr Dr. Rudolf Tyrolt in Kadclburg? Schwank „Familie Schtemek". Mittwoch, den 12. d. M, beendet Herr Tr. Tyrolt sein erfolgreiches Gastspiel.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)