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Sächsische Volkszeitung : 07.04.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190504075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19050407
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19050407
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-07
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.04.1905
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sich das einnral erworbene Kreta nicht nehmen ließe. Un sere Hoffnung ist daher nicht groß, daß die Mächte den Wunsch der Kretenser erfüllen und sie mit Griechenland ver- einigen. Deutscher Reichstag. o. Vrrli». 17V Sitzung am 5. April 190ü. Da» Hau» beratet heute den Euttvmf der Dt aß- und GewichlSordnung «bg Müller-Sagan (lsfreis. Volksp.) hat Bedenken gegen manche Neuerungen, den Gemeinden wird Las Eichungswelen abgenorr.meu, das geht zu weit. Der Staat sollte nicht die Sache in die Hand nehmen. Ich beantrage Ucberwelsung an eine jwm« Mission von 14 Mitgliedern. — Äl'g. Enge len (Henlr.) hält eine Kommission von ''1 Mitgliedern für geboten Weit der Nach eichung sind wir einverstanden, weil das mancke Vorteile im Äeiolge hat. Aber hierdurch entstehen höhere.«osten, diese müssen ecnräsiigr werden, die Vorlage selbst soll die (Gebühren scstsetzen. Bedenken habe ich gegen die Verstaatlichung der Eichämter, die Gemeinden werden hierdurch geschädigt, da sie Ueberschüsse erzielt haben Die Eichungsärnicr in den Gemeindrn sollt,n berbehalien werden. Eine Enlschädi>,iing sollte hierfür gegeben werden. Die Kommission soll näher prüfen. — Abg. Dr. Bär Winkel (»at- lich ): Die Vorlage bringt viele Verbesserungen, die wir sehr gern anuehmcn. — ttbg. Stolle lSoz.) ist mit der KomnnssicnS- beratung euiverstanden. aber die Gelrüdren sind zu hoch — Mg. Schicker» (konk.) und Naab (Nntis.) begrüben die Tendenz des Entwurfes, besonders das', er aus die Üonsumvereine sich erstreikt. Bedenken haben wir dagegen, das; die Nacheichung zu oft statt- findet Die Gebühren der Gemeinden waren viel zu hoch. Wir sind süc die Verstaatlichung, die Nach-üchung sollte kostenfrei werden. Wir bedauern sehr, das; der Begriff „Pfund" aiiS'allen soll. Ein Viertelpfund«cwicht sollte geschaffen werden. Staatssekretär 6Z»nf Posadoivsky: Die Gemeinben haben nur im Aufträge daß Staates da-s Eichruigswcsrn übernommen: der Staat kann eS deshalb ohne Entschädigung zurücknebnirn. Das Gesetz soll keine» Uebcrschuß bringen, nur die Kasten sollen gedeckt Iverden. Tie Aufnahme einer Eirzschädigrmg an die Gemeinden »>t ein Hindernis für das Zustandekommen dcS Gesetzes. Ob die Gasmesser uachgreicht ivrrdei sollen, Hai der Bnndesrat zu be- stimnien. Erst mit dieser Vorlage erhallen wir ein einheitliches deutsches Recht auf diesem Gebiete. — Mg. Dove (Freist Volksp.) wünscht keine Entschädigung für die Gemeinden. — Mg. Osel (Zentr.) freut sich, das; die bayerischen Eichvorschriftrn Vc. Wendung gefunden, möchte sie aber in dem ReichSgeseb nicht verschlechtert haben. Die GaS-, Wrsser- und Elektrizitätsmesser sollen im Gesetz von der Nachexbung auSgeschlosscn sein. Die einjährige Nach- eichnng ist z» kostspielig »nd schädigt die Besitze.,-. Wenn mgn über Nacheiche. Ivie Graf Posadowsky sagt, noch keine Eiiabrung hat, soll man in Bayern fragen- Redner wünscht probeweise Nach weise über die Kosten für die Kommission. Der Entwurf wird einer Kommission von 2l Mitgliedern überwiesen. Es folgt die Beratung von Petitionen: zunächst die Eingabe betr. Einführung einer besonderen Eidesformel für Dissi denten. Abg. H o ff m«n n - Berlin (Sozd ): Der Eid ist eine Schmach für, daS Menschengeschlecht: er ist nur in der bürgerlichen Gesellschaft notwendig, da die Erziehung der Menschheit zur Wahr haftigkeit noch nicht genügend ist. Die Petition wird als Material überwiesen Die anderen Petitionen werden ohne Debatte erledigt. Nächste Sitzung morgen l Uhr. Kleine Vorlagen. Schlus; 4 Uhr. Politische Nundschatt. Dresden, den l;. April 1W5. Keine Vertagung des Reichstages nach Ostern wünscht das „Beil Tageblatt", es müßten unbedingt das Borstmg.'setz und die Militärpensionsgesetz- erledigt werden. Recht schön! Aber das Blatt sagt nicht, woher die Gelder für letzteres zu holen sind. Die Finanzfroge ist nachgerade zur wichtigsten iniierpolitischen Frage geworden und alle unsere großen politischen fragen spitzen sich ans die eine zu: wer bezahlt die Kosten? Sobald man direkte Reichs stenern entführt, ist das patriotische Geschrei verstummt. Die Kosten der Militärpensionsgesetzentwürfc werden nun infolge der Anfrage der ijentrumsabgeordneten in der Kommission immer mehr bekannt. Die allgemeinen Kosten belaufen sich bekanntlich für das erste Jcttir ans 0.5> Mill. tm Hochpnukt der Belastung ans 10'/2 Mill. Gibt inan dem Gesetz aber rückwirkende Kraft, so kostet das im ersten Jahre allein >7.4 Mill. Mark. im Hochpimkt der Belastung 10^2 Mill. Mark; rechnet man die rückwirkende Kraft unter Zugriindelegmig der früherrn Gehalte, so verringert sich die Summe um 3 Mill. Gibt »tan nun der Berstümme- lungsznlage rück virkende Kraft, so sind die Metz,kosten über den Entwurf rund Mill. Mark. Diese Wahlen sage» mehr als genug, daß es absolut notwendig ist. erst die Decknngssrag!' zu lösen, ehe die Militärvensiottsgcsetze selbst endimg nahrhaft und körperlich erschienen." Bedeutetet» verstärkt wird diese Ueberzengiliig. welche in der Lehre der katholischen Kirche zm» Ausdruck kommt, durch die Motte, welche Elisabeth, die Mutter Johannes des Täufers, „er füllt vom heiligen Geiste", wie ausdrücklich bei Luc. 1. bemerkt wird, Maria znrief, worin deutlich die Würde der selben als Mutter des Herrn, das beißt als Gottesmutter ausgesprochen ist, welche darum auch katbolischerseits in Verbindung mit den Begrüßnngsworten des Engels Ga briel bei jedem Ape Maria wiederholt iverden. Daß aber auch der freie Wille Marias dabei initwirkt, geht klar ans den Worten hervor: „Selig bist du, daß du geglaubt hast, denn was dir von dein Herrn gesagt worden ist, wird in Erfüllung geleit." Die eigene Ncberzengung von all diesem spricht dann Maria selbst in ihrer Antwort an Elisabeth ans, welche in jenem begeisterten Lobgesang, dein herrliclstii Magnificat lag und worin sie allerdings jene Stellung klar bezeichnet«?, welche ihr nicht etwa durch die kirchlichen Dogmen, sondern durch Gottes Allmacht angewiesen worden ist. Insoweit ist doch in der Bibel für jeden gutwilligen und gläubigen Christen, welcher überhaupt an dein Grund Pfeiler des Christentums, der Ueberzengnng, daß Gottes einiges Wort Mensch geworden, also an der Gottheit Jesu Christi fcstbält, die einzige Würde und Hoheit Marias vor Gott deutlich gezeichnet. Mit der Geburt des Heiland.es, welche in ihrem 17. oder 18. Lebensjahre erfolgte, beginnt, gleichwie bei diesem selbst, auch die irdisckst Erniedrigung Marias, das geistige und seelische Leiden derselben in einer ebenso nnvergleich- liclstn Art, wie vorher ihre Würde angedentet wurde, so daß selbst ibre Freuden nur bestimmte Arten ibres Leidens ivaren. Mußte nicht zum Beispiel ibre Freude über die Ge burt des Weltbeilandes fast erstickt werden durch die gerade zu entsetzlichen Nebenumständc? Gottes Sobn in einer kal ten Nacht ohne Obdach, olme Heimat und fast ohne alle Hilfsmittel! Wie vereinigte sich das mit der ibr zu teil gc- verabschiedet iverden können, und daß die Haltung de- Zentrums die einzig richtige ist. — Die Budgetkommisfion des Reichstages befaßte sich am Mittwoch mit dem Nachtragsetat für Kamerun und Südivestafrika. Berichterstatter Erzberger hält die Ent sendung von zwei Kompagnien Schutztruppen nach Kamerun für geboten, da der Gouverneur sie wünsche und der Reichs- tag wohl kaum die Verantwortung für einen Aufstand tra gen könne. Er fragt, ob neue Nachrichten eingegangen seien und wann die Vorlage betreffend Erbauung der Kamerun- eisenbalm dem Reichstage zngehen werde. Kolonialdircktor Tr. Stübel: Letztere Vorlage geht dem Reichstage viel leicht noch vor, jedenfalls unmittelbar nach den Osterferien zu. Der Gouverneur »veist in den schriftlichen Berichten darauf hin, daß in verschiedenen Teilen Kameruns Anzei chen von Unruhen auftreten. Mit den sieben dortigen Kom pagnien könne der Gouverneur nicht für die Aufrechterhal- tnng der Ordnung garantieren. Dr. Müller-Sagan (freist Volksp.): Kommen noch höhere Forderungen für Ka merun? Wo sind deutsche Interessen zu schützen? Kolonial- direktor Dr. Stübel: Es handelt sich um den Schutz von deutschen Handelsfaktoreien, die immer mehr in das Hin terland eindringen. Zwei Kompagnien sind im Norden, vier im Zentralgürtel und eine an der Küste. Gröber (Zentr.): Die Uebcrnahme des Schutzgebietes hat die Konse quenz. daß man den Handel schützt, hält der Gouverneur nun eine Verstärkung für geboten, so müssen wir diese ge nehmigen; diese Kosten sind kleiner als die eines Aufstandes. Tie meisten Mannschaften für die geforderten zwei Kom pagnien nimmt man aus dem dcntsck>en Kontingent; dort werden sie ersetzt, und so tritt indirekt einer Vermehrung der Heerespräsenzstärke ein; dann kommen wir zu jener Kolonialarmee ans Kosten des Reiches. Ledebonr (Soz.) spricht sich gegen die Vermehrung der Schntztruppen aus. Koloniadircktor Tr. Stübel: Mit 9 Kompagnien hofft der Gonvernenr auszukommen. Sollen wir der Anregung Gröbers folgen, so müßten die Offiziere abkommandiert werden, das aber ist Sache der Militärverwaltung. An dem Etat werden 100 000 Mark abgestrichen. Es folgt der Nachtragsctat für Südivestafrika. Berichterstatter Erzberger (Zentr.) führt ans, daß für das Jahr 1904 bereits 108 Millionen genehmigt seien, für 1903 schon 87 Millionen. Nun gehe ja der Ansstand seinein Ende ent gegen; die neuesten Nachrichten seien für uns sehr erfreulich, da zwei Führer unschädlich gemacht seien. Die Kolonialver- waltiing bestätigte dies. Der Etat wird ohne Tebattc ge nehmigt. — Eine Aufsehen erregende Mitteilung machte am l Mittwoch der sozialdemokratisclst Führer von Vollmar in ! der Kommission für den Toleranzantrng. Wie wir gestern - witgeteilt haben, erklärte der Sprecher der Konservativ n i sich wieder prinzipiell gegen den Antrag, da er die Inter essen der protestantischen Kirche schädige. Daraufhin fragte der Abgeordnete Gröber, worin denn diese Schädigung zu erblicken sei; es könne doch keine Schädigung des Protestan tisinns darstellen, wenn für katholische Erntearbeiter eine heilige Messe gelesen werde, wenn ein katholischer Geistlicher von Preußen das Kind eines katholischen Bahnwärters in Brannschweig taufe, wenn in Sachsen ein katholischer Geist licher einen sterbenden Katholiken die letzten Tröstungen der Kirche spende nsw.; er bitte deshalb um Angabe, worin die Schädigung bestehe? Von konservativer Seite erfolgte keine Antwort: dagegen erklärte von Vollmar, das Zentrum möge doch nicht so gutgläubig sein; der Evang e- lische Bund stecke hinter der gesamten Ge schichte. Man befürchtet eben, daß die protestantische Kirche den Wettbewerb nicht anshalten kann, wenn die ka tholische Kirche ein klein wenig wehr Freiheit erhalte. Auf fallend sei ja schon, daß eine Anzahl von Parteien sich gar nicht mebr an den Debatten beteiligen: er könne mitteilen, daß Versuche nnternomnien werden, auch die sozial- d e w 0 k r <1 tischen K 0 in in i s s i 0 n s in i t g l i e d c r vom Erscheinen a b z n h a l t e n. Diese Enthüllung iiiilß im ganzen Reiche höchstes Erstaunen erzeugen. Wir fragen: Wer hat solche Versnclst unternommen? Wer hat der Sozialdemokratie nahe gelegt, in eine Art Obstruktion einziitreten, um die Verhandlungen über den Toleranzan- wordenen Verkündigung dos Engels, wo war Gottes All macht? Und dann kamen die Hirten und erzählten die Eiigelscrscheinnngen, wie waren diese Widersprüche zu ver einigen? Das seelische Leiden drückt der Evangelist ans mit den Worten: „Maria behielt alle diese Worte (der Hirten) lind überlegte sie in ihrem Herzen." Dann erfolgte das prophetische Mort Simeons: „Dieser ist gesetzt zum Falle und zur Auferstehung vieler und als ein Zeichen, dem man widersprechen wird; und deine eigene Seele wird einSchwert dnrchdringen , damit dieGe - danken vieler Herzen offenbar werden." Was damit gemeint war, zeigten noch die weiteren Ereig nisse, es war der Sclstin und das Gefühl der G 0 ttver las s e n Ii e i t, welches Maria, gleichwie der Heiland, be halten nnd ertragen sollte bis zuin Lebensende. Da war es zunächst die plötzliche unvorbereitete Flucht nach Aegyp ten. vxstches die bei der Geburt des Heilandes entstandenen Gefühle verstärken wußte, der bittere Aufenthalt in ganz fremdem Lande, die beschwerliche Rückwanderung, dabei die fortwährende drückende Arinnt, welche das Evangclinm an- di'ntet. Es gehört weiter dazu, daß sie wohl viele und barte Anfeindungen, daneben aber äußerst geringe Erfolge in der Lebrtätigkeit des Gottessohnes bemerkte, dann ferner auch das. worauf die meisten Protestanten vor allem die irrige Meinung von der Bedeutungslosigkeit Mariä gründen, nämlich das öffentliche Verhalten Jesu seiner Mutter gegen über; cs gehörte dies offenbar ganz in den Nahmen jener Bestimmung, welche Gott in seiner nncrsorschlichen Weisheit der irdischen Laufbahn Mariä Angewiesen. War der himm lische Vater milder gegen seinen göttlichen Sohn? Rief die ser nicht im höchsten Scclenschmerzc am Kreuze: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Und haben nickt Tausende und Abertausende frommer und nach Gottesliebe strebender Christen früher (man denke nur an die heiligen Märtyrer, Franziskus von Assissi nnd viele än deret. aber auch noch jetzt, scheinbar Zurückweisung und das Gefühl der Gottverlassenheit erfahren? Haben doch die trag unmöglich zu machen? Der Verdacht fällt allein auf den Evangelischen Bund! Weitere Aufklärung ist dringend erwünfcht! — Die ArbeiterauSschüfse abgelehut! Die Kommission für Beratung der Berggesetze im preußischen Abgeordneten hause hat die obligatorischen ArbriterauSschüsse abgelehnl. Wir bedauern dies sehr; aber das Zentrum war zu schwach, um es zu erreichen. Konservative, Frttkonservattve und ein Teil der Nationalliberalen stimmten dagegen. Nun ist es höchst fragkch. ob das Gesetz überhaupt zu stände kommt. Die preußische Regierung ist fest entschlossen, dann an den Reichstag zu gehen wo nicht nur die Arbeiter- ansschüsse, sondern noch ma»cws andere zweifellos in da« Gesetz hineinkoinult. Em sehr bedeutender Giubenbesitzer meinte dieser Tage: „Gott behüte uns vor einem Berg gesetze. das der Reichstag beschließt!" Gm! Dann aber mag dafür gesorgt iverden. daß im Preußischen Abgeordneten- Hause ein klein wenig Gutes geschaffen wird. Der „Vor- wärts" triumphiert bereits über diese Ablelnung und be nützt sie zur skrupellosen Agitation. Die Kommisuon des Abgeordnetenhauses hat in der Tat der Sozialdemokratie einen Gefallen erwiesen. — Vier große Katholikenversammlnngen fanden am Dienstag abend in den verschiedenen Stadtteilen von Bettln, statt. Es war ein höchst gewagtes Unternehmen, die größ ten Säle hierfür auszusuchen. 1903 war die erste große Versammlung im Zirkus Busch und dieser ivar überfüllt. 1904 konnten bereits zwei große Versammlungen an einem Tage gewagt werden und beide wiesen insgesamt 7000 Be sucher auf. Heuer ivaren es gar vier Versammlungen «u> einem Abend nnd der Erfolg war überaus glänzend. Heber- all volle Säle, der Besuch der Versammlungen darf auf mS- gesamt 40 000 Personen angegeben werden. Diese erfreu lichen Resultate sind die Früchte der unermüdliclstn Arbeit des Zenlralkonimitees. Für gestern abend ivaren eine Un zahl Abgeordnete als Redner gewonnen worden, darunter Dr. Bachem, Bnrlage und Cahensly. Die Berliner Katho liken rühren sich immer mehr. Oeiterreich-Nnsirrrn. — Der Kaiser hat Ofen-Pest verlassen. Wenn man den bisherigen Verlauf der Krise nnd insbesondere das Scheitern der Kompromiß Ver bau dlnng aiisw« rlscni beob- achtet, wenn man steht, wie gegen den Willen des Monarchen der Reichstag, gleichsam „jvsttmeist". weiter beratet, kann muß man sagen: C-s weht Achtundvierziger Luit. Man leistet bereits Widerstand um des Widerstandes willen und ohne jeden sachlichen Grund. Das ist eine Taktik, die im Prinzip bereits der Rebellion gleichkowwt. wenn auch die geballte Faust noch im Sack steckt und noch nicht darrin. schlägt. Es ist zu einer solchen Zeit auch schon ganz gleich gültig. ivie der nominelle Führer der Opposition, Franz Kosinth, in Wahrheit der Geführte, über den Stand der Dinge denkt. Maßgebender ist. wie seine Unterführer darüber denken, nnd diese, Appony, Barabas, Ugron lütt,., diktieren heute. — Der Abgeordnete Kossuth erklärt, er habe ein Kompromiß, demzufolge ein zweijähriger Ausschnb der Militärkredite, andererseits ein Aufschub der nationalen Armeefordernngen enttreten solle, prinzipiell gebilligt. Im Laufe der Verhandlungen sei ek jedoch klar geworden, d.rß in Wirklichkeit bloß 19 Millionen de? beansvrnchten 450 Millionenkredits zwei Jahre lang anfgeschobcn wurden sollten. Ein Kompromiß unter diesen Bedingungen sei ihm trotz seiner prinzipiellen Geneigtheit als unannehmbar er schienen. Frankreich — Dem „Tenips" zufolge wurde durch kürzlich und noch in der Nacht zu Mittwoch'vorgenommkne Haussuchungen eiue militärische Verschwörung aufgedeckt, ähnlich derjenigen, die General Malet im Jabre 1812 zum Sturze des Kaiser reichs angezeltelt hat. In der Wohnung des bemlaubt gewesenen Hauptmanns Tainwnrini wurden 500 Infanterie- Uniformen beschlagnahmt und Tawwurini verhaftet der aussagte, die Uniformen seien bei einem Trödler gekauft worden, um einem Verwaltung?osfizier, dem Uniformstücke aus seinem Magazin verschwunden sind, zu Hille zu komme». Tamwurinis Schwiegervater, der ehemalige Unteroffizier zwei vornehmsten Apostel Petrus und Paulus, wie die hei- ligc Schrift berichtet, ganz das gleiche kennen gelernt: einer seits hohe Begnadigung von Gott, andererseits tiefste Er niedrigung und secliscl)e Bedrängnis iw irdischen Leben. Die scheinbare Zurückiveisnng des Gottessohnes seiner Mutter gegenüber erniedr igt also nicht, sondern er höbt die Bedeutung Mariä im Heilsplane Gottes, in wel- che»! sie eben einen vollen Gegensatz zu Eva, durch welche die Gottcntfrcmdung in die Welt gekommen, bilden sollte. Daß die allerscligstc Jungfrau dies auch richtig erfaßte, he- weißt gerade ibr Verhalten auf der Hochzeit zu Kana, wo sie trotz der scheinbar herben Worte Jesu zu den Dienern spricht: „Was er euch sagt, das tut"; wonach auf ibre Für- bitte Christus sein erstes bedentnngsvollesWimdermirkte. „den« darauf." sagt der Evangelist, „glaubten seine Jünger an ihn." Wer in seinen Bedrängnissen das Gefühl der Gottver- lassenheit kennen gelernt, der wird ferner ermessen könne»!, was Maria bei dem Leiden und dem Krenzestode ihres göttlichen Sohnes mit erduldet; wo selbst die Apostel des Herlrn fast verzweifelten, trug sie mit übermenschlichem Starkmut und Vertrauen alles, ivas doch für menschliche Er- kenutuis doch noch immer in Dunkel gehüllt war. Ruck nach der Auferstehung des .Herrn lesen wir nichts, daß Maria der Trost zu teil geworden wäre, öffentlich mit ihrem verklärten Jesus in Berührung zu kommen. Als Königin der Märtyrer mußte sie im Leiden ausharren bis zu ihrer Aufnahme in den Himmel, um dort, entsprechend der chr vom Engel Gottes gegebenen Verheißung, den höchsten Ehrenplatz vor allen anderen Geschöpfen einzunchmen. Daß also die Lehre der katholischen Kirche nnd unsere Ueberzeugung von der Bedeutung Mariens durchaus evan- geliich und vernunftgemäß ist, wird jeder, der noch wahren ChristuSglauben im Herzen trägt, zugeben müssen, daß wir aber damit Maria nicht vergöttern und sic in der ibr ge- widmeten Verehrung nnd Anrufung um ibre Fürbitte nicht an die Stelle Christi setzen, werden wir ein andermal zu zei gen suchen. ä. VO ,M>> de, RK Sch 40e r«b Fric von Pla Rar Wie als Abei zuko testa mus mite Run tische Pro besitz ein l Junk Zent durch lehrt' ganz für n Also wird auf k gemel Mäd tete k har! Sälen vertre zur B befugt tion z ganze hat sie vört z: sten 2
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