Volltext Seite (XML)
Denn man den Kühen war vor hundert Iah- Külve gang und gäbe) dir meist ihrer Farbe schecke, zählt Lehmann Schnecke usw.), so gibt eranlassung zu solchen herausgeputzt tverden. n soll. Die Redensart xstochse" bezieht sich lsten den bis dahin ein. e genannt (so bei Leip- al), damit zu eröffnen, s ihn führte. In Roch- Erzgebirge) macht jeder g er einen Ochsen, der imückt durch die Stadt t, daher sagt man dort stig Seite 37). Der :effen, der hier freilich um; trotzdem verrichtet sogar das „Brett vor nrd auf Kopfarbeit be- durch welches der Ochs ler höheren SchreibMt. erhält es sich mit dem ie grobe, ausgelassene s (nach den Sprüngen reiben), sowie das Er- >) bezeichnet wird (auf ein Kalb ab). Das im kotzen liegt aber nicht , dasselbe wie sich katz- >eln. Wenig erfreulich chülern verhaßt ist: es eben, sondern auch sich nnt von der Betze oder Beziehung zu englisch boja steht; noch dunk- awe (Dresden), mich ches Erzgebirge) oder ^zeichnet wird. Beiden Hund nur der Nie- inerung von dem schon uß hieran sei noch der (Waldheim—Leisnig) nzerich gesagt wird n wie die Katze, wenn rfabel bekannte Name ckruf miz, hiz, hiz an. Ausschuß für sächsische estraße 7, 1. Etage.) irrte, kstbolisck» Monals- ietnis Claver.Totalität. VN Pr. Probenummern i (Leptrmber-) Nummer: imn erkor. — Tie Be- > St. Pbilippe. MistionS- ckvle. (Bon Sckw.Ama- eolvkn. BesuNodrisstn: Inlrnstroße 15,11. nun geben Sie den ören. Dem ärgsten en —" sie geduldiger an- !e an. „Sie haben sich, mit der Hand würden eine solche >a hoheitsvoll, „sie in jeder Lage des »en sollen." inen Kopf zurück. klat? Ich rufe um lzuhaltenl" bst schaden — Sie ch nicht klar ward, , ihn entschuldigt. :e sie anderes. Wer steichsam im Fluge hrer Brust. Zorn dagegen. Jeden- bei. Das kam ihr och mehr erschreckt ünschen, mit tollen eleganter Masken. es Brausen um sie ! Art Erlösung be- r er wie an einer : Wohltat sein, wie Pause, „war ein zlichte, seinen Kin neines Abituriums ng kaufmännischer Vater. Ich bezog md meine Stiefel- Nr »17. S»«nabe«v, de« 28 September LVOS. 4. Iay»g«»d »»scheint »>ch». mit «u»nabme der Sonn- u. Felttaoe. »^ ^ ^ — — tsgeblsll f. Wadkdeit, Kreist u. kmdett. j werden o»e »>ae1palt Itetu-etle oder deren Raum mit bei '" " '' Sozialdemstratischer Parteitag in Jena. IV. In der weiteren Verhandlung am Mittwoch folgte die Beratung über die Maifeier. Das Referat hielt Genosse Fischer. Er führte aus: In Köln ist ein gewisser Gegensatz zwischen Partei und Gewerkschaften zutage getreten. „Es wäre ein Fehler, wenn wir uns verhehlen wollten, daß das Verhältnis zwischen Partei und Gewerkschaften nicht überall so ist, wie es im Interesse beider Bewegungen sein sollte, und es ist eine Hauptaufgabe dieses Parteitages, sich zu fragen, was müssen wir tun, um in Partei und Gelverkschaften sowohl in der speziellen Frage der Maifeier, wie in der allgemeinen Auf fassung der Grundfragen eine völlige Einheitlichkeit herbei zuführen. Es wäre ein großer Fehler, wenn wir uns darüber täuschen wollten, daß in Küln seitens einiger Gewerkschafts führer Ausführungen gemacht sind, die mit einer gewissen erschreckenden Klarheit uns vor Augen führen, daß in den Gewerkschaften da und dort — ich möchte sagen — der sozia listische Geist etwas verloren gegangen ist. Man kann nicht sagen, daß die Gewerkschaften im Gegensatz zur Partei stehen. Nur einzelne Führer der Gewerkschaften sind abweichender Ansicht und haben Meinungen vorgebracht, die mit den An sichten der Partei über die Maifeier nicht übereinstimmen. Die Opfer, die die Gewerksäxiften durch die Maifeier bringen, sind nicht so groß, als daß sie einen Gegensatz zu der Partei notwendig machten. 1901 waren 26 Aus sperrungen wegen der Maifeier zu verzeichnen. 1903 waren es nur 25 mit 3710 Personen, die 16 000 Lohntage verloren haben. Der Widerstand der Gegner ist von Jahr zu Jahr geringer geworden. Es ist ein Gebot der Klugheit, jetzt nicht nachzulassen. Wir müssen Zusammenhalten, um die be stehende Gesellschaftsordnung zu zertrümmern. Die Ge werkschaften müssen sich daher in dieser Frage vollständig der Partei anschließen. Schließlich ist doch die Maifeier nicht eine Demonstration der Arbeiter sondern ein sozialdemo- ! kratisches Glaubensbekenntnis, das die Gewerkschaften ab- legen. Das Gefühl der Klassensolidarität darf nicht be sondere Klasseninteressen zeitigen." Auch Krüge r-Dresden tritt für die Beibehaltung der Maifeier ein. — Inzwischen ist eine vom Parteivorstand Unterzeichnete Resolution einge gangen, worin man die Revolution in Rußland als das größte und erfreulichste welthistorische Ereignis der Gegen wart bezeichnet und feststellt, daß sie unter sozialdemokra tischer Führung gemacht werde. Weiter spricht der Partei tag den Revolutions,.Helden" seine vollste Sympathie und Bewunderung aus, besonders denen, die auf dem Boden sozialdemokratischer Auffassung stehen. Der russische Des potismus habe sich durch sein Wüten vor der ganzen Kultur welt gerichtet und rechtfertige damit jedes gegen ihn ange wandte Mittel, das zu seiner Vernichtung führt. ' Am Donnerstag vormittag vertrat Genosse Schmidt den Standpunkt des Kölner Kongresses bezüglich der Mai feier. Er betrachtete es als gutes Zeichen, daß der Partei tag einen Antrag angenommen habe, der die Fraktion be auftrage, für Arbeiterkammern einzutreten. Das erwecke die Hoffnung, daß man den Wünschen der Gewerkschaften ent- gegenkommen und vorhandene Gegensätze begingen wolle; die Gewerkschaften ihrerseits dächten nicht daran, eine Aende- rung der' Maifeier herbeizufiihren; er tadelt nur die Art der Feier. Besonders die Abendfestlichkeiten entsprächen oft nicht der Würde des Tages. Bebel bringt dann eine Resolution über den politischen Massenstreik ein. in der es heißt, es sei „gebieterische Pflicht der gesamten Arbeiterklasse, mit allen ihr zu Gebote stellen den Mitteln jedem Anschlag auf ihre Menschen- und Staats bürgerrechte entgegenzutreten und immer wieder die volle Gleichber-echtigung zu fordern." Demgemäß erklärte der Parteitag, „daß es namentlich im Falle eines Anschlags auf das allgemeine, gleiche, direkte und geheime Wahlrecht oder auf das Koalitionsrecht die Pflicht der gesamten Arbeiter- ^ klaffen ist, jedes geeignet erscheinende Mittel zur Abwehr nachdrücklich anzmvenden. Als eines der wirksamsten Kampfesmittel, um ein solches politisches Verbrechen an der Arbeiterklasse abzuwehren, betrachtet der Parteitag die um fassendste Amvendung der Massenarbeitseinstellung. Damit i aber die Anwendung dieses Kampfesmittels ermöglicht und möglichst wirksam wird, ist die größte Ausdehnung der poli- j tischen und gewerkschaftlichen Organisation der Arbeiterklasse und die unausgesetzte Belehrung und Aufklärung der Massen durch die Arbeiterpresse und mündliche und schriftliche Agi tation unumgänglich notwendig." Zum Schluß entspinnt sich noch eine Geschäftsordnungs debatte, da Heine vorschlägt, auch Nichtdelegierte reden zu lassen. Es handelt sich dabei um Friedberg und die Anarcho- Sozialisten. Singer spricht sich entschieden dagegen aus, ebenso Bebel, der erklärt, es solle keine besondere Wurst für Friodberg gebraten lverden. Damit schließt die Vormittags sitzung. Nochmals: Die kath. Kirche als Förderin des Aberglaubens. Es ist keineswegs erniedrigend, einen Irrtum einzuge stehen. Wer dies tut, zeigt einen ehrenhaften Charakter. Das gilt in einem besonders hohen Grade von der Presse, und kein anständiges Blatt wird sich weigern, einen Irrtum zu berichtigen. Aber es gibt Blätter, welche sozusagen nur von der Irreführung leben. Wenn heute die Mutter Lüge die Augen zum ewigen Schlafe schließen würde, so müßten die Verleger die Ausgabe mancher Zeitungen und Zeitschrif ten einstellen, weil sie nicht wüßten, womit sie ihre Spalten füllen sollten. Diese Gattung von Presse läßt sich nie be lehren, weil sie durch die Unwahrheit ihre Ziele ge fördert sieht, sie gesteht nie ein, gefehlt zu haben, selbst wenn inan cs ihr hundertmal nachweist, iveil die Umvahrheft ihrem Zweck dient. — Tie „Wartburg" übt eine ähn liche Praxis. Gegen die tätholisckie Kirche muß Sturm gelaufen lverden. Das ist der Zweck des Blattes. In den Mitteln zur Erreichung dieses Zieles ist das Blatt nicht wählerisch. Alles wird ausgenommen. Und wenn die katholische Presse hier und da in das Lügennest hlneingreift und so einen Bericht als Ente feststellt, so nimmt sich die „Wartburg" der Sache wie eine besorgte Henne ihrer Küchlein an; sie gesteht nicht ein, daß sie sich irrte, und erweckt damit die allgemein herrschende Ansicht, sie treibe bewußte Irreführung. So verhält es sich mit dem Falle des Aberglanbeils, welchen das Blatt in seiner Nummer 26 vom 30. Juni brachte. Wir wiesen der Bericht erstattern Fräulein Kniese aus Trebnitz in Nr. 201 nach, daß sie über den Fall falsch berichtet hatte. Aber trotz der schlagenden Zeugenaussagen gibt die „Wartburg" nicht zu, daß sie irregeführt wurde. Wie ein Aal sucht sie sich den Händen zu entwinden. Und weil das einzige Mittel in sol chen Fällen darin liegt, Beleidigungen und Beschimpfungen gegen deil zu schleudern, der wider sie die Wahrheit aussagt, so macht sie es auch in.diesem Falle in ausgiebigstem Maße. Doch gehen wir zur Sache über. . Die „Wartburg" schreibt in Nr. 37: »Sächsische VolkSzeitunq und Konl'orien kören nickt nick. sich an unsere» V rösfenllichungen über die Pslege des krassesten Aberglaubens in der römischen Kircke ,u reiben. Nunmehr bat sie sich den tschechischen Pfarrer Bouchal von Tr>b»itz zur HOfe Verschrieben, um die Unwahrheit der Erzählung unserer Mit arbeiterin I. A. übe» das an verderbtem Weibwasser verstorbene Kind z» beweisen." Offenbar meint die „Wartburg" verdorbenes Weihwasser. Seit Luther wird vom Zeitwort „Verderben" das Transitiv zur Bezeichnung einer sittlichen Eigenschaft nach der schwacheil Nblvandlnng gebildet; man sagt also: Das Herz ist v e r d e r b t e r als der verdorbenste Magen. Oder sollte die Wartburg so abergläubisch sein, daß sie glaubt, das Kind sei am Weihwasser gestorben, lveil es „verderbt", das lieißt durch den Segen der katholischen Mrche mit unheil bringender Eigeilschaft behaftet gewesen sei? Im übrigen ist, wie wir auf grund des von dem Distriktsarzt Dr. Titta ausgestellten Todenscheines bereits mitteilten, das Kind an „Entkräftung" gestorben. Trotz dieser Feststellung bleibt die „Wartburg" bei ihrer Lüge über den Tod des Kindes unter Vergiftungserscheinungen (Nr. 26), lslervorgerufen durch „verderbtes" Weihwasser. Das Blatt setzt dann mit der Gehässigkeit gegen den Herrn Pfarrer Bouchal ein. Es nennt ihn einen tschechischen Pfarrer. Weiter sagt es, er habe die Mutter des Kindes, Frau Ritter, in tscl>echischer Sprache einvernommen, „um nicht das verhaßte Deutsch in den Mund nehmen zu müssen". Die Pfarrei Trebnitz hat 1100 deutsche Kirchkinder in der deutschen Schule. Pfarrer Bouclial wirklte II Jahre in rein deutschen Gemeinden, er predigt in seiner Pfarrkirclse deutsch, lebt mit seinen Kirch- kindern in bestem Einvernehmen und ist Ehrenmitglied dreier deutscher Vereine. Es ist also eine gemeine Herab setzung des Seelsorgers gegenüber seinen deutschen Pfarr- angehörigen, daß ihm die „Wartburg" grundlos Gehässig keit gegen die deutsche Sprache unterschiebt. Die „Wartburg" schreibt weiter: »He»r P'arrer Boucval hat als» die Fron »einv, r»ommen" und zwar tschechisch, da sie nur lehr gebrochen deutsch spiickt. Dies ist unrichtig: Frau R. har einen deutsche» Mann u»o drut'che Kinder (besuchen die deutsche Schule) und vermag sich de-t'ch sehr gut zu vetständiaen; I. K. svrach beinah' täglich m r ihr. Es ist richtig, daß Frau Ritter jetzt mit einem deutsclxm Mann, der auch tschechisch versteht, verheiratet ist, und ihre Kinder die deutsche Schule besnchen. Sie ist aber in einer rein tschechischen Gegend geboren, lebte in erster Ehe mit eineni tschechischen Mann Namens Kriwanek in einer rein tschechi schen Gegend; sie wohnte auch in der zweiten Ehe in eineni rein tschechischen Dorfe, wo ihre drei Kinder geboren wurden und die tschechische Schule besuchten. Nachdem ihre Um gangssprache tschechisch lrmr, so kann man daraus entnehmen, lvas für ein Deutsch Frau Ritter spricht. Nach diesen Nebensächlichkeiten kommt die „Wartburg" auf den Kern der Sache; sie sagt darüber einfach: „Unsere Mitarbeiterin erklärt, Wort für Wort bei ihrer Darstellung zu bleiben, da sie den ganzen Vorgang selbst mit angesehen und mit angehört hat." Ueber die Zeugenaussagen setzt sich also Fräulein Kniese geringschätzend hinlveg; Frau Ritter und die Frau, welche das Weihwasser brachte, womit dem Kinde das Gesichtchen abgewaschen wurde, behaupten, daß das Wasser ganz rein war; letztere bestreitet, den Unsinn gesagt zu haben, das Wasser sei vom Pfarrer im Wallfahrts art Filippsdorf um viel Geld gekauft und 200 Jahre alt. Tie „Wartburg" sagt: „Nur das hat I. K. berichtet, daß ! Frau Ritter ibr Wasser für so alt gehalten hat und daß ^ irgend ein Organ der katholischen Kirche in ihr diese Mei- ! nnng geweckt hat." Erst beißt es „der Pfarrer" und jetzt ! „ein Organ"! Vielleicht läßt Fräulein Kniese weiter Han- 1 deln. Denn sie hat sich die Geschichte frei znsammengereimt, , nachdem Frau Ritter diese Worte nicht gesprochen hat! Die „Wartburg" sagt weiter: »Herr Bouchal schein» ein sedr kurzes Gedächtnis zu ^ Huven. Genau dieser seile Fell wai säen ei, mal Gegei sind der öffentlichen L'örlerunsi, als er im Jahreöbei ch, de> T e! nitzer deutschen Klippe erwähnt winde Den als fand He,, Boi WM für gut. den Boriall einfock eibzuleuanen: in dem be»r Mei st sei in § Trebnitz überbaupt ke>n Kind aesioben <arisilia,r S'eil,le1' rack , der Mrraltheologie des bl. Slsons>us > on Ligori: das Kind starb ^ nicht in Trebnitz, sondern in dem eilig,plärrten, 5> M'vurrn ent- § ferten Ientichitz); es müsse wohl doS Kind einer ,ode> -en" Fanmilie gemein, gewesen sein, und da s,i es §ackr drS Pastor*" die Leute darüber ouizvklären. das D-> I wesiri len e - ,?> >, sei rc Jetzt erinnert er >'ick mit cinemnvie an den Tei s, ll, >r lar wehi vergessen, das, er ihn damals einfach abgeleuen-r Kal gür jeden Denkfähigen ist d eS ein Beweis was von den Richtigstellungen de» Herrn Bouchal z» halten ist " 6 Willensfreiheit oder nicht? Während ein Lcibniz die Frage nach der Freiheit des Willens als die Frage bezeichnet hat, über welche er sein gan zes Leben lang meditiert und noch Windelband in unseren Tagen dieselbe Frage als das große Grllbelproblem der Menschheit bezeichnet, daran sich das Denken der Besten ab quält, sind die Vertreter des modernen Determinismus ganz anderer Meinung. Nach ihnen lxmdelt es sich da nur noch um eine längst abgetane Marotte, um ein Problem, das eigentlich kein Problem mehr ist, für sie sind die Akten in Sachen des Determinismus gegen den Indeterminismus ge schlossen, wofern es sich nicht überhaupt nur um eine Illusion handelt. So zeichnet treffend der neueste Verteidiger der Willensfreiheit aus den Kreisen der Juristen, W. von Rohland-Freiburg, in seinem Buche: „Die Willensfreiheit und ihre Gegner" (Leipzig 1906) die heutige Situation und er hält diesen temperamentvollen Leugnern der Willens- freihcit (S. 3) mit Recht entgegen: „Mit diesen Anschauungen steht es freilich nicht im Ein- klang, daß fast jedes Jahr eine neue gegen die Willensfrei heit gerichtete Schrift von seiten der Deterministen bringt. Wenn der Indeterminismus in der Tat bereits so vollstän dig widerlegt ist, wie seine Gegner behaupten, wozu ihn noch weiter widerlegen? Oder ist er am Ende doch noch kein über- wundener Standpunkt, sondern weist Stützen auf, die es nicht gelingen will, zu erschüttern?" Letzteres ist tatsächlich der Fall. Wo sind denn die „Tatsachen, mit welchen man die Willensfreiheit des Menschen widerlegen kann? Was bisher von seiten der Leugner der Willensfreiheit ans dein Gebiete der Tatsachen beigebracht wurde, hat ihnen auch nicht den geringsten Dienst geleistet. Man erinnert sich noch der Verlvertnng der Moral- statistik zu diesem Zwecke. Davon ist man endlich abge- kominen. Denn es liegt doch sehr zu tage, daß die Ergebnisse > der Moralstatistik sehr wohl vereinbar seien mit der Willens- ^ freiheit. „Es ist sehr zutreffend darauf hingewicsen worden (von > Rümelin), daß, wenn in wirtschaftlich ungünstigen Jahren i die Zahl der Trauungen sinkt und in günstigen steigt, diese ^ Tatsache nicht ein Argument gegen, sondern für die Freihcit sei. Bliebe die Zahl sich gleich, so wäre sie ein Betveis für das Dasein eines ehernen Naturgesetzes, dem blind gefolgt werden müßte, ohne Rücksicht darauf, ob das Eingehen einer ^ Ehe vernünftig wäre oder nicht. Die Veränderlichkeit der . Zahlen spricht doch im Hinblick auf die, durch die Wirtschaft- ^ liche Lage bedingte, bald größere und bald geringere Leich tigkeit der Begründung eines Hausstandes für die vernünf tigen Erwägungen, von denen sich die Menschen leiten lassen — also für die Freiheit der Willenscntschließungen" (Seite 36). Der andere Versuch, mit dem Mittel der Tatsachen die Willensfreiheit umzustürzen, den die anthropologische Schule unter Ce'aro Lombroso unternommen hat und die zur Be hauptung einer besonderen Mcuscheuspezies, des gebore nen Verbrechers, sich verstiegen hat, ist so gründlich gescheitert, daß sie von der modernen soziologischen Schule selbst energisch abgeschüttelt wird. So beruft man sich zu letzt auf das Gesetz vom zureichenden Grund und seine All- gemeingültigkeit, von dein die menschlichen Handlungen eine Ansnalune machten, wenn der Mensch frei wäre und nicht durch die Motive bewegt würde. Als ob aber immer der Mensch durch das stärkste Motiv bestimmt würde und nicht auch ein schwächeres znm ausschlaggebenden erheben könnte. Denn das Motiv verdankt seine Stärke nicht der eigenen Kraft, sondern der Willensentschließnng des Men schen, der sich für es entscheidet, und damit ist auch eine bin- rcichende Ursache für die betreffende Handlung vorhanden. Die Acknllesverse der ganzen Leugnung der Willensfrei, beit bleibt aber immer die Unmöglichkeit, ohne sie noch eine Verantwortlichkeit des Menschen begründen zu können I Ohne Freiheit eben keine Verantwortlich keit. lind alle Ursache der Leugner der Willensfreiheit, den noch eine solche konstruieren zu wollen, beweisen nur die gänzliche Aussichtslosigkeit des Unternehmens. Mit vollem Rechte hält von Notstand der soziologischen ! Strafrechtsschnle, tixstche an Stelle der Schuld eben die so- ! ziale Gefährlichkeit eines Delinquenten stellt und von hier ^ aus zur Bestrafung der antisozialen Gesinnung gelangt, > ganz wider den Satz: Iw internm nan inckient prnetar! (Gedanken sind zollfrei!) entgegen: „Die sozialogische Lehre leidet an dem methodischen I Fehler, daß sie bloß die strafrechtliche Verantwortlichkeit be- pe kaum noch ein Privatangestellter