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Ansiedelungen der Europäer liegende Hauplbahnstation wiedergewonnen. M«r»kko. — Dir Lrrhandluuße», die Frankreich mit Spanien um den Alleinbesiy von Marokko noch führen muß. nachdem d»e deutsche Regierung Verzicht geleistet hat. sind noch ganz im Anfang ihrer voraussichtlich recht langwierigen Ent wicklung. Die französische Regierung hat bisher an Spanien kein bestimmte- Ansuchen betreffs einer GebietS- rückerstattung an den Sultan gerichtet. Man weiß nur. daß der spanische Minister de» Aeußern nach einem Ge dankenaustausch mit dem französischen Botschafter Geoffray den Grundsatz einer Entschädigung zugestanden habe. Die spanischen Anerbieten erschienen in Paris nicht einmal einer eingehenden Prüfung wert, und man warte annehmbarere Vorschläge ab. Es ist also die berühmte „prinzipielle An näherung". die seinerzeit zwischen Herrn v. Kiderlen und Herrn Eambon hergestellt wurde, zwischen Paris und Madrid noch nicht erreicht worden. Die Hygiene-Ausstellung. kr. Majestät drr König besuchte am 31. Oktober, dem Schlußtaqe, i/jlst Uhr die Internationale Hygiene-AuK- stellung, ui» die Abteilung des Landesverbandes Sächsischer Heimatschutz, der bekanntlich im Verein mit dem Verband Sächsischer Industrieller mehrere Einfamilienhäuser für Arbeiter errichtet hat, zu besichtigen. Der Vorsitzende des Landesverbandes Herr Oberbaurat Schmidt, richtete eine kurze Ansprache an Se. Majestät den König, in der er ihm für sein hohes Interesse an den Bestrebungen des Sächsischen Heimatschutzes und an der Wohnungsfürsorge dankte. Die Bauten, die durch die Hochherzigkeit des Verbandes Sächsi scher Industrieller errichtet worden seien, verfolgten den Ziveck, die kleinen Wohnungen geschmackvoller zu gestalten, den Kleinwohnungsbau ans eine gute wirtschaftlicl)e Grund- läge zu stellen und ihn wieder zu Ehren zu bringen. Der Redner schloß mit dem Wunsche, daß der Besuch Sr. Maje stät auch weiter anregend und fördernd auf die große Lösung des Problems der Gegenwart wirken und durch die Gewin nung trauter Heimstätten für unsere minderbemittelten Mitbürger die staatserhaltende Liebe zur Heimat kräftig be- leben möchte. Hierauf besichtigte Se. Majestät das Ein familienhaus und das große Mittelhaus, ferner die Arbei ten der Abteilung für Volkskunde und der Gruppe Natur schutz, wobei die Herren Hofrat Professor Seyffert und Pro- fcsior Dr. Bräß die notwendigen Erläuterungen gaben. Se. Majestät dankte den Herren für das Gesehene und wünschte k-esonders den Bestrebungen zur Förderung des Kleinwoh- nunsbaues einen volle» Erfolg. Zum Schluffe sprach der Monarch Sr. Erzellenz Herrn Wirklichen Geheimen Rat Lingner noch seine Anerkennung über die glänzend gelun- genc Ausstellung aus. Am RefarmatiouSfeste, dem Schlußtage der Inter- nationalen Hygiene-Ausstellung, haben 36 176 Personen die Ausstellung besucht. Nunmehr beträgt die Gesamtzahl der Besucher von der Eröffnung an bis zum Schlüsse 5 416 189 Personen. Z« dem große» Militilr-Fnßballspiel, der letzten Sport- verantialtung auf der Hygiene-Ausstellung, hatte sich noch einmal ein größeres Publikum eingefunden, um dem inter- esianten Wettkampfe zwischen den beiden Militärmannschaften, dem Jägerbataillon Nr. 13 und den Großenhainer Husaren Nr. 18. zuzuschauen. Schon nach kurzem Spiel zeigte sich die starke Ueberlegenheit der Jäger, die mit 11:0 die Großenhainer vollkommen schlugen. Bei Halbzeit stand daS Spiel 5 : 0. Aus Stadl und Land Dresden, den 2. November 1911. —* Die feierliche Eröffnung des Landtages findet am Donnerstag den 9. November mittags 1 Uhr durch Se. Majestät den König im Thronsaale des Residenz- schlaffes statt. —' Eine Erweiterung der Organisationen des Landes verbandes evangelischer Arbeitervereine im Königreiche Sachse« wird vom Zwickauer Kreisverbande aus angeregt. Hiernach soll der Landesverband in Zukunft jedem Kreisverbande ein besonderes Arbeitsgebiet zuwsisen. Die Kreisverbände haben ihre eigenen sozialen Ausschüsse zu bilden, die dieses Arbeitsgebiet dauernd bearbeiten. Gn Krcisverband erhält die Bodenreformbewegung und die Wohnungsfrage, ein anderer die Arbeitslosenfürsorge, ein dritter die soziale Gesetzgebung usw. Die Allgemeinheit interessierende Fragen werden vom Landesverbandsvorstand allen KreiSverbandS- konsersrizev zur Durchberatung aufgetragen. Für dringende Fragen de» wirtschaftlichen und politischen Lebens soll der Landesverband einen engeren Ausschuß bilden, der sofort zu allen diesen Fragen Stellung nimmt und seine Reso- lutionen allen KreisverbandSauSschüssen mit der Aufforderung unterbreitet, binnen acht Tagen zusammenzutreten und die Angelegenheit durchzuberaten. Der Gesamtverband soll für alle wirtschaftlichen und politischen Fragen Ausschüsse bilden, die sich im Reichstage je einen Abgeordneten sichern, der für die Beschlüsse und die Interessen des Landesverbandes eintritt. —* Wetterprognose der Künigl. Eäq>. Landea- Wetterwarte zu Dresden für de» S. November: Südostwind, heiter, mild, trocken. — Luftbewegung: Erdboden Süd S. 500 Me'er Südwest 8. 1000 Meter Westsüdwest S. 1800 Meter West 4. 2000 Meter Süd 2, 2^0 Meter Westsüdwest 8. 8000 Meter Rordwest 7, 8800 Meter Nordwest 8, 4200 Meter Nordnordwest 7. Bericht vom Pöhlberge: Schwacher anhaltender Reif, glänzender Sonnen - Aufgang, Morgenrot. Bericht vom Ftchtelberge: Starker anhaltende» Reif, glänzender Sonnen-Unter- und «ufgang, Abend- und Morgenrot. —' Anläßlich Allerseelen wurde heute vormittag '/,11 Uhr das Requiem von Mozart in der katholischen Hofkirche aufgeführt. Morgen vormittag 11 Uhr findet daselbst das feierliche Requiem von Reißiger für die ver storbenen Mitglieder des Königlichen HauseS s att. —' WohltättgkeitSkonzert. Am 23. November abend« 8 Uhr wird im oberen Saale dcS Königl. Belvedere ein WohltätigkettSkonzert für den Verein katholischer erwerb». tätiger Frauen und Mädchen zum Besten seines Nrbeite- rtnnenheimS unter Mitwirkung erster hiesiger und aus wärtiger Künstler stattfindcn. Das Arrangement hat Schriftsteller Georg Zimmermann übernommen. Billetts zu 4,20, 3,15 und 2.10 Ml. sind in der Musikalienhandlung von RieS, be» Hoflieferant Trümpcr und im Sekretariat, Antonstr. 7. zu haben. —' Herr Arbeitersekretär Franz Ma li s s e k ist am 1. November früh 8 Uhr im Alter von 62 Jahren nach längerem Leiden verschieden. —* Herr Lokomotivführer Karl Haupt feierte am 1. November in körperlicher und geistiger Frische sein 25- jähriges Dienstjubiläum. —* Der Bau des Hygienemuseums, daS bekannt lich aus der ethnographischen nnd historischen Abteilung und der Halle „Der Mensch" der Internationalen Hygiene- auSstellung gebildet werden soll, dürfte in DreSden-Neustadt am Köntgin-Larola-PIatze. auf dem dem Zirku-bau Stosch- Sarrassant gegenüber liegenden Gelände, errichtet werden. Da» Terrain ist fiskalisch und man nimmt an. daß eS von der Staatsregierung zu dem genannten Zwecke zur Ver- fügung gestellt werden wird. Voraussichtlich dürfte dem dem nächst zusammentretenden Landtage eine hierauf bezügliche Vorlage zugehen. —* Der Verein Deutsch-Oe st erreicher feierte am Sonnabend das 25. Stiftungsfest im Vereins- hcim „Kauzleihof" in Form eines Kommerses. Im fest lich geschmückten Raume ragte aus einer Pflanzengruppie- rung die Büste Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph l. hervor. Nach der Begrüßung wurde den: Präsidenten des Bundes der Deutsch-Oesterreicl-er im Deutschen Reiche, Herrn Ritschel-Chemnitz, der Ehrenvorsitz für den Festabend übertragen. Er überbrachte Glückwünsche des Chemnitzer Trudervereins. sowie des Bundes der Deutsch-Oesterreicher, und gab seiner Freude Ausdruck, da gerade dieser Verein eine gute Pflegstätte deutschnationaler Gesinnung sei. Er rühmte die Zähigkeit, mit der der Verein sich stets gehalten, und trank auf eine glückliche Zukunft. Der Vorsitzende, Herr Kaufmann Kunte, entwickelte ein Bild der vergangenen 25 Jahre. Viele Wechselfälle hatte der Verein durchzu- machen, doch hat er sich gehalten trotz ungünstiger Zeiten und fortwährender Neugrnndnngen. Oesterreichs Kaiser und Sachsens König wurden gefeiert, wonach die öster- reichisck-e und die sächsische Hymne gesungen wurde. Manch herrliches Wort wurde noch über Deutschtum und Deutschsein gesprochen und inan blieb bei Vorträgen, Gesang und Becherklang noch lange beisammen. Als Nachfeier war Sonntag im Hotel Herzogin Garten Ball, womit diese ge diegene Jubelfeier endigte. —* Der Streik in der Schokoladen- und Zucker- waren-Jndustrie ist nunmehr beigelegt. Die noch streikenden Arbeiter und Arbeiterinnen nahmen am Milt- woch früh die Arbeit wieder aus. da ihnen angemessene Lohnerhöhungen zugestanden worden find. —" Der Saalinhaberverein sür Dresden und Umgebung hat beschlossen, eine Eingabe an die Polizei- direktion zu richten, in der um die ständige Genehmigung zur Abhaltung von öffentlicher Tanzmusik bi» 1 Uhr nacht» sür die Stadt Dresden gebeten werden soll. —* Aus die unserer heutigen Nummer betgefügte Beilage der Firma Messow L Waldschmidt in Dresden, „Wohl- feile Woche" betr., machen wir an dieser Stelle auf- merksam. Wie wir immer unsere werten Leser bitten, die Inserenten unserer Zeitung bei Einkäufen und Bestellungen zu berücksichtigen, so machen wir auch auf diese günstigen Angebote besonders aufmerksam. —- Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen heute in BudweiS — 17. Pardubitz —80. BrandetS — 40. Melntk -s- 18. Leitmerstz — 84. Aussig — 69. Dresden — 211 Zentimeter. —* Einen Selbstmordversuch machte am Refor- mationSfest nachmittags 3 Uhr auf dem Inneren katholischen Friedhof an dem Grabe seiner Braut der 23 Jahre alte Reisende Martin Schuster, wohnhaft Moltkestr. 54. Er schoß sich mit einem Revolver in die Brust; die Verletzung ist nicht lebensgefährlich. Der Verwundete wurde ins Friedrichstädter Krankenhaus gebracht. Allruhain, 1. November. Die Leiche eines Mannes wurde von Pilzsuchern im Walde gefunden. Man erkannte in dem Toten einen Tüllweber aus Chemnitz, der seit März d. I. vermißt wird. Meißen. Sehr nett nimmt es sich aus, wenn im hiesigen Amtsblatts von der „ewigen Erstarrung ultra montaner Priesterreligion, an deren Kirchhöfen die Völker trauern" im Leitartikel, der der unvermeidlichen D. E. K. entnommen ist, gesprochen wird. Eine wirklich zarte Rücksicht- nähme aus die Katholiken hiesiger amtlicher Bezirke! Noch schöner aber, wenn in derselben Nummer (254) desselben Blattes von der „gewaltigen Machtentfaltung" der Katho- ltken in Mainz die Rede ist, und wenn eS dann im An schluß an eine Besprechung der sozialen Arbeit der evange lischen Weltmiffion und der Jugendpflege wörtlich heißt: „Aber die evangelische Kirche hat auch alle ihre Kräfte aus daS äußerste anzuspannen, wenn sie hinter ihrer katholischen Schwester nicht zurückbleiben will." Wer hat nun recht, die Deutsche Evangelische Korrespondenz oder der Verfasser des kirchlichen Jahresberichtes, dem der letzte Satz ent- nommen ist? Meißen, 1. November. 42 000 Instrumente sind bis setzt von der Hospianofortefabrik Thürmer angefertigt und versandt worden. Die Fabrik wurde 1844 begründet und stellt jetzt jährlich ungefähr 2000 Instrumente her. OrlSnitz, 31. Oktober. Der Häusler Fickert aus Tiefen- brunn hatte in der Bezirksanstalt Boigtsberg Feuer an gelegt. um wieder inS Zuchthaus zu kommen, in dem er schon 22 Jahre zugebracht hatte. Durch daS Feuer kamen 35 kranke Insassen der Anstalt in Gefahr. Als man den Brandstifter verhaften wollte, fand man ihn erhängt vor. Schnrrberg, 1. November. Der Wassermangel macht sich besonder» in den hiesigen Bergwerksbetrieben störend bemerkbar. Die Teiche sind sämtlich ausgetrocknet und tiefer liegende Strecken der Gruben mußten verlassen werden, da sie ersoffen sind. Die durch Wasserkraft betriebenen Pochwerke können den vollen Betrieb gleichfalls nicht mehr aufrecht erhalten. Weinböhla, 1. November. Eine Einbrecherbande macht seit einiger Zeit die hiesige Gegend unsicher. So statteten die Diebe auch dein hiesigen Baderestaurant einen Besuch ab. wobei sie bares Geld. Lebensmittel und einen Revolver erbeuteten. Gemeinde- und Vereinsuachrichteu. " Dresden. Sonntag den 6. Nov. abends */,8 Uhr Anbetungsstunde in der Friedrichstädter Pfarrkirche mit Einweisung neuer Förderinnen und Standespredigt. Ge legenheit sich in die Skapulierbruderschaft ausnehmen zu lassen, wird gegeben. Die Andacht wird die Gesangsgruppe deS Vereins katholischer erwerbstätiger Frauen und Mädchen mit der Darbietung mehrstimmiger Lieder verschönern. * Schmölln, S.-A. Die Grundsteinlegung der kath. Kirche auf dem Lindenberg findet am Sonntag, den 5. November, nachm. 3 Uhr statt. Hieraus feiert der Kathol. Gesell. Verein im Gasthofe zu den drei Schwänen daS 16. Stiftungsfest. Alle Vereine und Gönner der kath. Sache sind zur Teilnahme eingeladen. § Dresden. Die vom Verein katholischer erwerbs tätiger Frauen und Mädchen geplante Weihnacht»«»»- stellung sür die Mitglieder wird nicht im Heim Antonstr. 7, sondern in einem eigens sür diesen Zweck hergerichteten Geschäftsräume der Firma Hoflieferant Trümper, Schösser- gaffe, stattfinden. Billige vorzügliche Bilder und Bücher usw. werden neben preiswerten Oberammergauer Schnitzereien ausgestellt sein. Der Besuch ist dringend empfohlen. Wir werden noch aus die Ausstellung zurückkommen. Die Er öffnung ist Montag den 6. November. 8 Meerane. (Katholische» Kasino). Sonntag den 5. November abends V28 Uhr Versammlung. 8 Meißen. (Christliche» GewerkschaftSkartell.) Freitag den 3. November abends */,9 Uhr Kartellfitzung im katholischen Gesellenhaus. Tagesordnung: 1. HauS- agitation, 2. Jugendabteilung. 3. Verschiedenes. Diejenigen Mitglieder, die sich an der Hausagitation beteiligen, werden ersucht, mit zu erscheinen. 8 Seiteudorf. (Volksverein für da« katholische Deutschland.) Nächsten Sonntag, den 6. November, nachm. 6 Uhr, hält der Volksverein in der Wetchenhainschen Schankwirtschaft eine Versammlung ab. wo Herr Ober- kaplan A. Mott, Ostritz, über da» Thema: „Ketteler ein Vorkämpfer christlicher Sozialreform" sprechen wird. Sr- scheinen aller VolkSvereinSmitglieöer ist Ehrensache. 1°. 8 Zwickau. Trotz der Kirmes in einigen Vororten war die Versammlu ig des Volksvereins sür das kath. Deutschland am letzten Sonntage recht gut besucht. Recht interessant, aufklärend und unterhaltend zugleich war die Rede des Herrn Lehrers und Organisten Schröter aus Dresden, über: „Die politischen Parteien", dem auch an dieser Stelle nochmals Dank und Anerkenn'mg ausgesprochen sei. Selbstverständlich wurde noch der „Sächs. VolkSztg." mit warmer Empfehlung gedacht und Herr Geschäftsführer Kaufmann Jacob hatte die freudige Genugtuung zum Lohn für seine Mühe elf neue Mitglieder seinem Register hinzu fügen zu können. Neues vom Tage. Nogent sur Seine, 1. November. In der Gemeinde Meriot stürzte vorgestern nachmittag eine im Bau befind- liche Malzfabrik ein und begrub 60 Arbeiter unter ihren Trümmern. 34 Tote wurden zutage gefördert. Las Palmas, 1. November. Am 30. Oktober stießen der französische Dampfer „Liberia" und der sranzösische Dampfer „Diolibah" zusammen. Beide befanden sich auf der Fahrt von Kotonou nach Marseille. Diolibah sank und 21 Mann der Besatzung, sowie drei Passagiere von der Diolibah ertranken. Telegramme. Berlin, 1. November. Die Fahrtdauer de« Luft schiffes L Z 9 wird durch die Verlängerung von 8 Metern um mehrmals 10 Stunden erhöht. Es wird bereits Mitte es Monats nach Köln übergesührt, um dort an den Hebungen teilzunehmen. Prag. 1. November. Der Landwehrleutnant Woldinsky, der in Zivilkleidung nach Prag fuhr, wurde kurz vor Prag in seinem Abteil von zwei jungen Burschen mit Revolvern überfallen, geknebelt und seiner geringen Barschaft beraubt. Die Täter sind spurlos verschwunden. Paris, 1. November. Bei dem jüngsten Alarme auf dem Panzerschiffe „Suffren" hat die Vorrichtung, mit der die Pulvervorräte unter Wasser gesetzt werden, nur sehr mangelhaft funktioniert. Auch ist infolge der Undichtigkeit der Zwischenwände Wasser in die benachbarten Pulver- kammern eingedrungen. Czenstochau, 1. November. Der bei dem Kloster morde von Jßnagora vielgenannte Pater Masoch hat gestern vor dem Schwurgerichte seine Teilnahme an dem vielgenannten Klostermorde zurückgenommen und einen ehe maligen Bediensteten des Kloster» der Tat beschuldigt. Der Prozeß ist daher auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Kunst. Wissenschaft und Vortrüge. I DreSde«. Lieder- und Duettcn-Abend von Kammersänger Hermann Gura nnd Frau. Hermann Guras grobe GesangS- und VorlragSkunst, bet wenig impoianien Stimmitteln, ist in Dresden wie auch sonst überall genugsam bekannt. Der Sänger erzielt Dank seiner vollendet auSgedilkcten Kopfresonanz und tadelloser Sprachiechnik noch immer ichöne Effekte und überwindet die Sprödigkeit eines Organs, an dem auch die Zeit nicht spurlos vorübergiog. Wie er in den Loeweschcn Stücken und dem Schubertscheo Erlkönig meisterhaft charakterisierte und passenden Orts auch dem Humor zu seinem Rechte verhalf, war ebenso beifallswürdig, wie später der Vortrag der Rich. Ktraussichen Lieder, deren Finessen er gleichfalls nicht« schuldig blieb. — Frau Anna Gura-tzummel, an fänglich wohl, besonder« in Schubert» »Junger Wonne" und Brahms' .Mainacht", von einer kleinen Indisposition beeinfluht, hatie sich bald freigeiungen und brachte später ihre schönen Mittel voll zur Geltung. Besonder« gut gelangen ihr die neckischen Nummern der Hugo Wolfschea Lieder, sowie ihr Part in den Duetten von Alexander Ritter. — Am Flügel interessierte Heir Albert Bing al» feinsinniger Begleiter, für besten Anschmiegungskunst in der Lat kein Lob zu hoch ist. —r. vrlefinfte«. lk«». S8L/I L. Da« Inserat Nachfeier betreffend kostet nett» 2.28 Mark. «. DaS Inserat kostet netto 3.40 Mark.