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Sächsische Volkszeitung : 07.03.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190703072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070307
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-03
- Tag 1907-03-07
-
Monat
1907-03
-
Jahr
1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 07.03.1907
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im Airstrag der Zentrumspartei herausgegeben werden sollen. Anmeldungen für den Bezug der Broschüre können schon jetzt bei der „Germania" (Berlin 0.. Stralauer Straße 25) erfolgen. — Der Parteitag des bayrischen Zentrums wurde nun in Müiicl-en am 4. März eröffnet. Es sind 606 Delegierte «ns allen Teilen des Landes amvesend. Von den 34 Reichs tag sabgeordn et eu des Zentrums sind mehrere amvesend. Die Laiidtagsabgeordneteu der bayriscl-en Zeutrumsfraktion sind vollzälstig zur Stelle. Abgeordnete Tr. v. T al l er er- öffnete als Vorsitzender den Parteitag. Er wies znnäclstt auf die Einigkeit der bayriscl-en Zentrumspartei hi». Ueber den einzelnen kleinen Fragen und örtliä>en Interessen stehen die großen Fragen, die uns fest zusammenlxrlten müssen: in allem Notwendigen Einigkeit, in Zlveifelhaftem Freiheit, in allem gegenseitige Liebe. Milde und frenndlicl>es Urteil. Nach Erstattung des Kassenberichtes ergriff Abgeordneter Lr. v. Dnller das Wort, um über die letzten Reichstags- Wahlen und die während derselben hervorgetretenen Er eignisse zu referieren. Er skizzierte die Lag«', um aus ihr lwrans streng obstcktiv die Stickw>alstparole der Parteileitung zu erörtern. Die Mehrheit der Parteileitung stand auf dein Standpunkt, das; es sich bei den SticlM'ahlen nickst mehr nur eine freie Wahl nnd Entschließung lxrndelte, sonder» um ein taktifch-arithinetisclx's Problem. Daß es prinzipiell nicht an gehe, einen Sozialdemokraten zu Nxihlen, stelle fest. Auch ln-ständen Bedeuten, das; unter den Zentrnmswählern Ver wirrung entstehen könne,, wenn sie, die im scl>'irfsten Kampf gegen die Sozialdemokraten ständen, gelegentlich in einer Stichwahl für einen Sozialisten eintreten sollten. Anderer- sstts aber sei in der Parteileitung hervorgehoben worden, daß es sich bei Stichwahlen, bei denen Sozialdemokraten und Liberale gegenüberstehe», unter allen Verhältnissen um zwei Nebel handle nnd daß dies von; politiscl>-taktischen Standpunkt ans erwogen werden müsse. Das sei nach allen Richtungen hin gescl-ehen. Unter den gegenwärtigen Ver hältnissen seien die Sozialdemokraten das kleinere Nebel, tmül sie gegen Ansnalmwgei'etze »nd oir Erhaltung des unae- 'chmälerten Reiäistagswahlrechtes, sowie in Bayern stets für den bayrischen Standpunkt gegenüber dein Preußentum eingetreten seien. Es wurde auch betont, daß die Stimmen der zu wählenden wenigen Sozialdemokraten paralysiert würden durch den Zuwachs an Zentrnmsstimmen, während wir uns selbst scl/idigen würden, wenn wir die Liberalen stärken würde». Tr. v. Taller schildert insbesondere die konfessionelle Hetze der Liberalen, die diese jetzt vergeblich zu leugnen versuchte». Co sei die Stichwahlparole von d>r Parteileitung ansgegeben worden. Für diese Parole sei Präsident Tr. v. Trierer fälschlich verantwortlich gemacht worden, dein Tr. v. Taller unter dem stürmischen Beifall der Ver'ammlnn-g dankt für sein Verhalten in der Hetze gegen ihn. „Nachdem die Parole ansgegeben war, ist nun verschiedenes eingetreten. Zwei Kirchenfürste» haben eben so lls ihre Auffassung knndgegeben. Es war für uns äußerst schinerzlich. Wollen wir heute mit aller Ruhe diese einfach- geschichtliche Tatsachee feslslellen »nd unsere Stellung dazu nehmen. Ter Nenneransschnß hat sich erlaubt, in klarer, be stimmter Weise die Motive für die Stichnxchlparole zur .sch'nntnis zu bringen. Wir haben kein verletzendes Wort gebraucht, sondern betont, daß wir i» allen kirchlichen Fra gen treue Katholiken sind nnd glaube», dies durch unser' langjährigen Kämpfe und unsere ganze Vergangenheit be wiesen zu haben." Tr. v. Taller weist auf Tr. Jörg hin, der 1874 von der Tribüne des Landtages vor dem ganzen Lande es ausgesprochen, daß „wir Katholiken in politischen Dingen frei sind, er weist auf die Septennatsvorgänge nnd die Kundgebung des Papstes Pins X. über die Freilieil der Katholiken in politischen Tinge» hin: Es ist ausdrücklich zu betonen, daß die Katholiken in politischen Tinge» frei sind. Das soll auch unser Standpunkt in Zukunft sein." Schließ lich schlägt Tr. v. Taller folgende Resolution vor: „Tie Delegiertenversammlnng erblickt in der nach den Hanpt- ti.xi.hlen zum deutschen Reichstag für die Stichwahlen im rechtsrheinischen Bayern ansgegebenen Parole ein politisch taktisches Vorgehen zu dem Zweck, »m die Stärkung der Ebe nsten Partei, welche nach ihrer Ansicht gegenüber dar sozial demokratischen Partei als der zur Zeit gefährlichere Gegner z» erachte» ist, möglichst hintan zu halten. — Tie Dele giertenversammlnng beharrt in der Auffassung, daß die Zentrnmsparlei als eine politische, nicht konfessionelle Par tei in rein politischen Angelegenheiten unabhängig sei von der Beurteilung der kirchlichen Oberen, nnd sieht in dieser Unabhängigkeit die Voraussetzung ersprießlichen Wirkens im Politischen Leben wie insbesondere in den Parlamenten." Dr. v. Taller ersuchte, die Resolution ohne jede weitere Dis kussion anznnehmen. Der zweite Vorsitzende, Abgeordneter Lerno, konstatierte die einstimmige Annahme der Resolution, die ohne jede Wortmeldung erfolgte. Die Wahlparole für die Landtagswab-Ien wurde als nächster Gegenstand be- lxindelt. Nach dem Referat des Abgeordneten Tr. v. Taller tvnrde folgende Wahlparole angenommen: „Tie Partei leitung empfiehlt den Parteifreunden selbständiges Vor geben bei den nächsten Landtagsnvchlen." — Ter Parteitag trat dann in die Beratung der Anträge ein. — In d-r Gerinnst» veresfe, tUctn Paul Fenke, der V'ter der beiden von der GeühZtestelle t-'s Dentschrn Flottenverein?- des Brield-eicktabls bechchtigten B-öder Oskar und Ettch Faule. ei"e längere Znlch'i't. in der er be hauptet. die angeblich gehoblenen B i ste bücken in einem offenen Sch'-anke aeleaen. an den jedermann hätte berau- kammen können. Auße rdem l'e-'mnvt t er. die B>icse wären all-' vorhanden aenncken. auch der angeblich gestohlene. — Zur Geschäftslage in« Reichstage wird nns inilgc- keilt, daß dieParteien de'R ichstage-' d n - nbereinaekommen sind, »nnächß nach Beendigen-, de-' E atberatnngen. die voraussiclplich am Montag erfolgt, de» Kolonialnachtrags et ck zn erledigen. Als-mmi werden die Fnterpellnt'onen zur Erlediouaa gelaiig-ii. f'wei! die R-i-chsregiernng sich Here t erklärt, sie schon jetzt zn beantworten. Voraussichtlich wird zunächst die Fnterpellatio' über das Weingesktz be rat m we'den. a'sdmiii tue Fn'erp-llg'ion über die Schiff- fabrtsabgaben. Tie Interpellation wegen deS Standes der Vensionsversicheriinq d> r Pr'vatbewi'teil wwd erst später zur Beratung gel ntgen. da der Mit nterpellanl. Freiherr Heys zu Hcrmsheittt wegen Teilnahme an den Verhand lungen der hessischen Ständekaminer einen Urlaub im Reichstag nachgesucht hat. — Nach dem Zentrum die Konservativen! Wutent brannt fällt das einzige Organ, das bei den NetchStagS- wahlen mit dem Reichskanzler durch dick und dünn ge- gangen ist, die „Tägliche Rundschau" (nalioual-evangeli- bündlensch) über den reichsparteilichen Abgeordneten Gamp her. weil er das Zusammengehen der Konservativen mit dem Zentrum in Aussicht gestellt hatte: „Würde der Zweck der Neuwahl durch Schuld der Konservativen ver eitelt. d. h. die Regierung durch eine konservativ klerikale Verbrüderung au der Durchführung rh:e; Programms gehindert werden, so müßten die Konservativen die nächste Wahlzeche bezahlen, denn eine so tiefgehende Volksbewegung, wie sie dieser Wahlkampf gezeigt, läßt sich nicht dauernd um ihr Ziel betrügen und weiß die zu t,essen, die sich au ihr versündigen." Der Verstand der „Nationalen" ist offenbar getrübt. Würden Konservative und Zentrum zu einer Wahloerständiguug gezwungen — gute Nacht, Liberalismus! — Der Präsident des Deutschen Flottenvereius Fürst zu Salm-Horstmar erläßt eine Erklärung, in welcher es heißt, weder die Vereinsleitung, noch, so weit er umerichtet sei. einer der Verbände hätte nach der Auflösung des Reichstages Wahlagitation getrieben. Was von den Mit gliedern des Vereins, die dahin wirkten, daß eine möglichst große Zahl nationaler Kandidaten gewählt werde, während der Wahlzeit gesagt oder geschrieben worden sei, sei nicht im Namen oder in« Auftrag des Vereins geschehen. Der Verein als solcher habe durch ein Rundschreiben des Präsi denten vom 10. Dezember zu den Wrhlen Stellung ge- uommen und den Verbänden dis Broschüren augeboten, die von nationaler Seite zur Verkügnng gestellt worden waren. Unwahr sei es, daß der Verein konstssionelle Hetze getrieben Hobe. Gegen seine Satzungen und seinen Charakter habe der Verein nicht verstoßen. — Tie Zahl der Initiativanträge, die in den ersten 10 Tagen der neuen Session eingegangen sind und den> gemäß als „gleichzeitig" eingebracht gelten, beträgt nickst weniger als 140. In der ersten Session der vergangenen Legislaturperiode waren es 09 Initiativanträge, mit denen das hohe Hans überschwemmt wurde. In der zweiten Session derselben Legislaturperiode brachten es die Frak tionen ans 84 Anträge. Was aber jetzt geleistet worden ist, nbertrifst weit alles bisher Tagcweiene. Nicht ohne Inter esse ist es. zu betrachten, wie sich diese Fülle ans die einzelnen Fraktionen verteilt. Tie Nationattiberalen rangieren mit 07 Anträgen unbestritten an der Spitze. Ihnen folgen das Zentrum lind die Wirtschaftliche Vereinigung mit je 10, di.- Sozialdemotraten mit 17 nnd di-: Konservativen mit 14 Initiativanträgen. Tie drei freisinnigen Gruppen haben iich mit 10 Anträgen begnügt, die Freilonservativen mit 7, die verschiedenen Gruppen der Elsässer mit 3. und schließlich kommen dazu noch 3 Anträge, die von Angehörigen ver schiedenen Parteien gemeinsckxrftlich unterzeichnet worden sind. Ausfallen muß hierunter neben der großen Produk tivität der Nationalliberalen, die wahrscheinlich einmal ihr ganzes Programm in Initiativanträgen umzngießcn ver sucht haben, der Eifer der Polen und der Wirtsclxsttlichen Vereinigung. Tiefe beiden Fraktionen, die zu den nnmeriscy schwächsten gehören, haben sich trotzdem, wie gesagt, veran laßt gesehen, je 10 Anträge einzubringen, eine Fruchtbar keit. die ihnen schon früher eigen gewesen ist. Beispiels weise lagen in der Session 1003/05 von seiten der Polen 23, in der Session 1005/06 13 Initiativanträge vor, Nxihrend die Wirtschaftliche Vereinigung in der vorigen Session mit nicht weniger als 16 Anträgen paradierte. T« jede Woche nur ei» Tag «Schwerins tag) für die Beratung dieser An träge frei bleibt, so ist nicht damit zu rechnen, daß alle An träge zur Beratung kommen, wenn im Juni bereits g.>- schilossen wird: anders ist es bei einer Vertagung, zumal viele Anträge in Resolutionen nmgewandelt werden. Das Zentrum bat als stärkste Partei den Vortritt bei der Be ratung der Initiativanträge: es wird aller Wahrscheinlich keit nach den großen Mittelstandsantrag zuerst zur Debatte stellen. Trrivirrtrl Millionen falsche Banknoten. Tw Reichsbank teilt in ihrem neuesten Bericht interessante Tinge über falsche Bantnoten mit, man liest da: Bei Einziehung der Neichshantnoten zweiter Emission zu 1000 Mark hat sich ergehen, daß gegenüber einem Emissionsbetrage von 035 000 Stück (gleich 035 000 000 Mark) bis zmn Rech- nnngsahschlnß 035 740 Stück (03 5 74 0 000 Mark) zur Ein lösung gelangt sind. Die Tatsache ist ans die von Grnnen- thal verübten, in den Verwaltnngsberichten 1808 bis 1003 erwähnten Fälschungen znrückznsnhren. Grnnenthal. welcher bei der Reichsdruckerei vom April 1885 bis Oktober 1807 in verschiedenen Tienslsiellnngen, zuletzt als Oberfaktor tätig vxrr. batte bis auf den Stempel- nnd Nnmmcranfdrnck fertiggestellte Notenformnlare. darunter auch Formnlare zu Taniendmarknoten der zNx'itcn Emission, ans den Vorräten der Reichsdnickerei entwendet, die Stempeliing nnd Nume rierung mit Hilfe von Stempeln nnd Ziffern ans den Be- ständen der Reichsdrnckrrei selbst ausgesübrt nnd die Stücke dann als echte Noten in den Verkehr gebracht. Tnrch einen Zufall wurde im März 1808 sein verbrecherisches Treiben entd-eckt: während der Untersuchung nahm er sich das Leben. Vor der Entdeckung war es für die Beamten der Reichsbank tat'ächlich unmöglich, die Unechtheit der Stücke zu erkennen. Erst nach der Entdeckung gelang dies durch sorgfältige Prü fung des Stempel- und Nnminernanfdrnckes mit Hilfe einer von der Reichsdnickerei zu diesem Zwecke hergestellten, die genaue Lage der Stempel nnd der Ziffern ans der Druck platte ersichtlich machenden Glastafel. Seit dem März l808 wurden ans diese Weise in den damaligen Beständen der Reichsbank und den späteren Eingängen aus dem Ver kehr insgesamt 527 600 Mark in Grünenthalschen Falsi fikaten — darunter 147 000 Mark in gefälschten Tausend- mart'noten der zweiten, bis znm März 1895 von der Neichs- drnckerei gelieferten Emission — nachgewiesen. Für diesen Betrag erhielt die Reichsbank Deckung teils durch Derlvertung des beschlagnahmten Vermögens Grünentlials, teils — mit Rücksicht auf die der Neichsdrnckerei zufallende Verantwort lichkeit — durch Ersatzleistung seitens des Reiches. Offenbar sind jedoch bis März 1808 von Grnnenthal gefälschte Noten 2. Emission zu 1000 Ml. in viel größerer Anzahl als »rach gewiesen werden konnte, in den Verkehr gebracht, von der Reichsbank trotz sorgfältiger Prüfung unerkannt als eckst eingelöst und demnächst verbrannt worden, so daß der Um lauf von echten Noten durch die Verbrennungen sich tatsäch lich nicht in dem buchmäßig nachgewiesenen Maße ver mindert hat. T« die Reichsbank die gefälschten Noten ein gelöst hat. muß sie jetzt den Betrag von 740 000 Mark aus ihr Verlustkonto abschreiben. Aber es fragt sich, ob nun schon alle falschen Banknoten ans dein Verkehr gezogen sind es können leicht 1 Million werden; es können leicht noch mehr sein. Mai« sieht in diesen Feststellungen wie trotz aller Kontrolle es doch immer Fälschern gelingt, ihr Handwerk zu betreiben. — „AlS Wahrzeichen de-Deutschtums" soll in Gnesen neben der katholischen Kathedrale eine protestantische Kirche erstehen. Für gewöhnlich, namentlich vor den Wahlen, liest inan in den liberalen Zeitungen, das Deutschtum habe weder mit den« Katholizismus, dem Protestantismus, noch dem Indentun«, d. i. mit der Konfession, etwas zu tun. Nunmehr betonen liberale Blätter, die neu zu erick'tende pro testantische Kirche in Gnesen sc« als ein Bollwerk des Protestantismus nnd als Nepristent mtin des Deutschtums zu betrachten. Wir protestieren entt hieben daaegen, daß eine protestantnche LUrche zum maßgebenden Wahrzeichen des Deutschtums gestempelt wird. tOetterr» ickß-Ungarn. — Im böhmischen Landtage stellen alle Parteien außer den Alldeutscher, und den deutschen Agrariern den Antrag, daß die Negierung die wirtsch rstlichen Inter-ffen Oesterreichs bei den Ansgleichsverhandliiiigen gegen Ungarn mit Entschiedenheit wahren nnd bei Unvexeindarkeit der beiderseitigen Interessen die w-rlschoflliche Trennung an- streben solle. Die deutschen Agrarier fordern sofortige völlige Trennung. Jralie». — Ter König von England wird sich von Biarritz, wohin er abgereist ist, nach Mmstille begebt» und aus seiner Mittelmeeifahrt in einem italienischen Hofen nut dem König von Italien zusamment'.essen. Eine Fahrt längs der afrikanischen Küste soll sich anschließen. — Der Corriere tu lla Ser r meloet, ans Betreiber« der französischen Regierung solle der Vatikan von tur Haager Konferenz ausg. schlossen werden. Rußland. - Ter Eröffnung der Dnma ging ein leserliches Tedenm voran, das vom Metropoliten Antonius mit den beiden Bischöfen Platon nnd Eulogius, welche Mitglieder der Tiima sind, zelebriert tvnrde. Alsdann hielt der Metro polit eine Ansprache, in der er die Abgeordneten beschwört, ihre Meinungsverschiedenheiten zu vergessen nnd für das Heil des leidenden Vaterlandes zu arbeiten nnd sie znm Frieden und zur Eintracht ermahnt. Eine Gruppe von Abgeordneten verlangt die Nationalhymne, die darauf vom Ebor angeslimmt und unter Hurrarufen ztveimal abg> snngen wird. Tem Gottesdienst wohnen der Minister präsident nnd sämtliche Minister bei. Um 1 Uhr erfolgte die Eröffnung der ersten Sitzung der Duma durch den Vize präsidenten des Reichs rat es, Golnbew. Als der Staats sekretär den kaiserlichen Erlaß über die Einberufung der Tiima verliest, erbeben sich die Mitglieder der Rechten, die in Stärke von nahezu 100 anwesend sind, von ihren Sitzen nnd rufen mehrere Male: Es lebe der Kaiser! Tie übrigen Mitglieder bleiben sitzen nnd hören in tiefem Schweigen zu. Nach Beendigung der Verlesung bringen die Mitglieder der Rechten nochmals Hurras ans, wobei alle Minister sich er beben. Sodann leisten sämtliche Abgeordnete den Eid. Die Sozialdemokraten beteiligen sich an den Eröffnungsfeierlich keiten nickst, sondern betraten den Sitzungssaal erst zur Ver- cidignng. Znm Präsidenten der Tiima wurde mit 331 Stimmen Golowin gewählt. Dieser hielt eine kurze Am- svrache, in der er folgendes sagte: Wie groß auch die Ver- schiendenheit der Meinungen sein möge, die die Tnma-Abg.'-- ordneten trennen, die Dnma wird durch den Beweggrund ge eint. für das Wohl der Nation zu arbeiten. Tie neue Dnma wird arbeiten und sie hofft, daß cs ihr gelingen wird, im Verein mit dem Monarchen die Wohltaten der Verfassung nnd der sozialen Gesetzgebung ans den durch die erste Dnma vorgezeichneten Wegen zu verwirklichen. Tie Einrichtung der Volksvertretung wird niemals verschwinden. Nachdem sie einmal ins Leben gerufen worden ist, wird sie nicht aus- bören, zu besteben. Nachdem Golowin dann noch die Mit teilung gemacht batte, daß er morgen vom Kaiser in Audienz empfangen werde, wnrde die Sitzung geschlossen. — In dem Entwurf des Stnntsbndgcts für 1907, den. der Finanzminister nebst einem Erposck in der Tum« ein gebracht lxit. sind die bis zum 1. Januar 1907 gedeckten Kriegsansgabcn ans 2 598 000 000 Rubel beziffert. Es ^ wird der Nachweis ge sä hist, das; im Jahre 1906 die Ein- ! nahmen die Ausgaben »in mehr als 30 Millionen Rubel ! überstiegen haben. Temznfolge sind die außerordentlichen I Ausgaben nnd das Defizit von 1905 gedeckt. TaS Budget ! balanziert mit 2 471 680 872 Mark. Der Anleihedienst ?r- ' fordert 380 Millionen gegen 3.35 Millionen im Vorjahre. ! Tie Ausgabe» für Volksbildung babe» sich um 6 Millionen, j für Agrarorganisation nm 10 Millionen erhöht. Die anßer- ! ordentlichen Ausgaben betragen 298 Millionen gegen 478 Millionen. Zu ihrer Deckung sind 111)/. Millionen verfüg bar. Der Rest soll durch Anleiheoperationen gedeckt werden, die erst genau bestimmbar sind, wenn der Bericht der Reichs- ^ koiitrollo für das Iabr 1906 vorliegt. Der Finanzminister i erbittet die Ermächtigung, die entsprechenden Kredit- ol>crationeii aiiszmühren. Laut Fiiianzepposä betrugen die gesamten .Kriegskosten vom Iabre 1904/06 2 598 716 74-5 wovon »och 33 Millionen Schatzwcchsel ungetilgt sind. Ans Stadt nnd Land. ? px p n. g filr t"'" 7. igaz <Acf.ch« ng« t>en HMt "t-Won am Hiitwv. — 1^71 Knsesva-at' aut bem SchlaHt- feld' von SNsN-r'. — 1«7l. BeyclEduna d'S Im M lch«- ta«e — 1715 * Ewald Ehr. v Kleist, ncnnhaller Dichter und pieufstscher KliegSbcld. —* Wetterprognose es Könial. m?«eoro- loglschrn Instlti, ts ,n Dresden für dim 7 Mn z Wind und '«ewölkung' mätzige südliche W'nde. zunedmende B- wölkung. Riederschlag und Temperatur: meist trocken, etwas wärmer.
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