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MS Nr. 89. Freitag den 19. April »rsn»7 V. ZlUjrgang. § Erscheint «äaUib nachm, mit ?IuS»ahme der Eoim- und Festtage. veiugüpreiS! Bierleij i .»c i>N» z >oh»e BelleUg ld>, iür Oeiier- rcichS ii Veit,. Bet a a.Pustauilalleu I.ZeiluugspretSUste Xr tt-k«. Liii^etnumnier t>> Ps. — XeduttivuS-Tvrechltimd I I IN,». Unabhängiges Tageblatt fär Wahrheit, Recht ».Freiheit § N e»«t« werden die dgespalt. Petitzetlc ad. deren Raum mit I!» z, amen mit KO^ die »eile berechn., bei Wiederh. bedeut Badalt. Bnchdruikeret, Stedaktion und «SeschäftSslrllc, Treiide», Pillnitzer «trade ^ll. — Fernsprecher Br. lA«. r. Rapallo — GaLta. Die Situation Deutsckstanös ini Dölkerkonzert ist keine angenehme. Sein« Isolierung wächst mit jed-em Monat. Kein einsichtiger Mann verschließt sich dieser Erkenntnis inehr. ivenn auch der Reiä>skanzler nock) so oft fremde Minister empfängt und Telegramme an diese sendet. Er- scheint die Zusammenkunft in Rapallo nicht wie ein diplo matischer Scherz angesichts des Umstairdes, daß in diesen. Tagen die Monarä-endegegnung in Gaeta sich vollzieht und dah die leiteirden italienischen Staatsmänner König Eduard ihre Huldigung erweisen? Aber trotzdem bennihen sich die Offiziösen, mit vollen Backen von der „Uebereinstiminung" zu schreiben. Sehr richtig bemerken die „Dresdner Nach- richten" iir der heutigen Morgenausgabe: „Die Londoner Presse bezeichnet diese Begegnung un verhüllt als einen Betveis dafür, "aß Italien iir allen Mittelnroerfragen zu Englaird halte. Damit aber nicht ge nug, versteigt sie sich kühnlich zu einer „Warnung" an Deutschland und Oesterreich, daß diese beiden Staaten sich ja nicht ettva einfallen lassen, Italien „zu einer anti- engliscl>en Politik zu verleiten". „Anti-englisch" ist in diesem Sinne natürlich) jede Politik, die Italien am Drei bünde festzuhalten sucht. Folglich ist die englische „War- uung" gleichbedeutend mit einer Drohung gegen Deutsch land und Oesterreich fiir den Fall, daß sie in Zukunft Italien in der Praxis als noch dem Dreibünde angehörig zu betrachten sich unterfangen sollten . . . Auch die fran zösische Presse ist von der politischen Bedeutung der Be- gegnung in Gaeta überzeugt, bezeichnet sie als eine Ant wort auf die Entrevue von Rapallo und spricht die Per- iirulung aus, König Eduard werde ernstliche Versuche inachen, Italien vom Dreibnnd loszulößen. Unsere eigenen Offiziösen aber möchten uns glauben inachen, in Gaeta handle es sich um nichts und wieder nichts. König Eduard sei lediglich ein enragierter „Neise- onbel", sonst aber harmlos wie ein Waisenknabe. Auf jeden Fall hätten Fürst Biilow und Tittoni bei ihrer am Sonnabend vor Ostern in Rapallo gepflogenen Ans spräche bereits gewußt, daß die Zusammenkunft in Gaeta sich an schließen werde, und es könne daher in dieser kein stören des Moment der internationalen Lage erblickt werden." Eine Auslassung der „Neuen Freien Presse" wurde gestern von der „.Kölnischen Zeitung" veröffentlicht, welche die -unerqnicklick)e Lage Deutschlands folgendermaßen be- ler»chtet.- „Die Zusammenkunft von Gaeta ist eine Tatsache, die nrit der brennenden Eifersucht zwischen England und Deutschland znsainmenhängt. Tein König von England ist es bei diesem Gefechte sehr ernst, und er scheut gar nicht mehr den Eindruck, überall dort mit dem ganzen Einfluß jeinc-r Persönlichkeit hervorzutreten, wo es sich darum tän delt, dieZieleder deutschen Politik zu du r ch - kreuzen. Deutschland ist längst zu einer stelluiig gedrängt, und England befindet sich Offensive. . . . Auch der Abrüstungsantrag Englands, auf den Deutschland nach seiner geographischen und politischen Lage im gegemvärtigen Augenblicke unmöglich eiugehen könne, hat eine Spitze gegen diesen Staat. Deutschland hat jedenfalls allen Anlaß zur äußersten Vorsicht: Denn gegen seine Brust sind die Waffen gerichtet, die England in Paris, Cartagena und Gaeta schmiedet." Wenn wir dagegen, halten, n>as durch den Draht über die Ergebnisse der Unterredung Tittouis und Bülows in Rapallo gemeldet wurde, der sieht auf den ersten Blick die Widersprüche. Fürst Biilow ließ verbreiten, daß er sein' Ziele in Rapallo vollständig erreicht habe. Er scheint der Meinung gewesen zu sein, daß der Händedruck, den er in Rapallo mit Herrn Tittoni ausgetanscht, die politische Situation in günstigster Weise venvaudelt habe. Mit jenem Optimismus, den er so lange Jahre hindurch bei der Behandlung internationaler Fragen gezeigt, lmt Fürst Biilow am letzten. Tage des März sich einem Korrespon denten des „Giornale d'Fralia" gegenüber geäußert: er lxit diesem Herrn g<"'agt, daß er „entzückt" fei, „eine voll- stcindige Ideeuübereinstiiiimilng mit Tittoni festgcstellt zu haben." Ist der Reichskanzler auch heute noch entzückt? Tie offiziöse Presse besagt znv>r. daß der Besuch iu Elaeta schon seit längerer Zeit unter den englischen Hof- nachrichte» augekündigt gewesen sei und somit die deutsche Regierung nicht überrascht habe. Für politische Kinder mag diese Versicherung wieder ganz recht sein: andere Leut' lachen hierüber. Man lese doch nur die italienische Presse! Während die regierungsfreundliche italienische Presse der Begegnung eine besondere Bedeutung abspricht wie bei »ns. nehmen die radikalen Blätter kein Blatt vor den Mund und preisen das Ereignis in allen Tonarten als neuen bchec Deutschlands. Gaeta, schreibt der „Secolo", sei die AnkUwrt aus Rakxrllo. Trotz der amtlichen Allianz seien die Gefühle des italienischen Volkes allesamt für England und Frankreich. Oesterreich und Deutschland seien vor allem schuld, wenn Europa unter den Rüstungslasten fast erliege. Die offiziösen Versichern»^'" aber verlieren jeden Wert, wenn man sich vor Augen hält, daß die Bülowgarde bereits gegen den deutschen Botschafter in Nom scharf vorgeht. Die „Deutsche Tageszeitung" schreibt, daß Graf Monts, unser Botschafter in Rom „nicht einmal die Grundstimnmng kannte, die augenblicklich am italienischen Königshofe" bc- steht und daß „rnan in Berlin sogar von der Zusammen Dcfensiv- in voller kunft von Gaeta vollständig überrascht worden sei." Graf Monts gilt als einer unserer besseren Diplomaten, der sich freilich durch Persönliche Reizbarkeit manchem Italiener entfremdet haben mag. Daß man im Osterrausche von. Rapallo das Gaeta-Nackstpiel nicht mehr envartete, ist mehr als wahrscl-einlich, sonst litten diese Klagen allesamt keinen Zweck mehr. Deutschland hat auch hier wieder vor aller Welt seine Position verschlechtert. Der Reichskanzler fühlt sich aber nicht veranlaßt, die Schuld hierfür bei sich selbst zu stickxm, und doch ist er der einzig vcrantwortlicl>e Beamte des Neick>es, der dem Reichs tage Rede und Antwort stehen muß. Damit wollen wir nicht sagen, daß er die ganze ausnxirtige Politik mackst. Sckxm der eine Umstand, daß der Kaiser ihn fast täglich be sucht, läßt erkennen, toelch lebhaftes Interesse dieser an der Auslandspolitik nimmt, wenn dies noch nicht bekannt sein sollte. Die vielen Besuckw' des Kaisers bei dem Staats sekretär Freiherr», v. Tschirschkp scheinen aber gewissen Leuten auf die Nerven gefallen zu sein: eine Wiederkehr der Tage von 1800 wird gefürchtet, wo auch der Reickvs- kanzler auf seinen Mackstposten und dann direkt aus dem kaiserlichen Wagen gestiegen ist, um zu Fuß nach Hause zu gehen. Mau weiß, daß schließlich Biilow die einmal ein- gebrockte Suppe ausessen muß. Er sucht daher noch einen Sündenbock: das soll nun Staatssekretär Freiherr v. Tschirsckst'v sein, der von verschiedenen Seiten angegriffen wird. Freilich hat er manckx? einflußreiche Kreise für sich und aus dem beabsichtigten Sturze kann gar leicht dessen Erhöhung auf einen anderen Posten sich vollziehen. Tie Bülow-Garde arbeitet allerdings auf die Beseitigung dieses Mannes hin, der die volle Gunst des Kaisers genießt und deshalb den Neid so mancher hervorruft. Das dem Füllten Bülow am meisten ergebene Blatt, die „Deutsche Tageszeitniig". verbreitet nun auch, was mail sich schon längere Zeit erzählte, daß gewisse Unstimmig keiten in unserer ausnxirtigen Politik bestehen. Diese seien hervorgerusen durch das seltsame Telegramm Tschirsckstys nach London. „Denn," fährt das Blatt fort, „wenn der Staatssekretär des Auswärtigen versicherte, daß Deutschland nickst daran denke, der Diskussion über die Ab rüstung fernznbleiben, so hat er zum mindesten die Kreise des Kanzlers empfindlich gestört, der die dilatorisch' Me thode aiizmveiiden und sich zunächst eines Rückhaltes bei anderen Mächten zu vergehern suchte. Und wenn er andererseits an einen britischen Journalisten die sehnsüchtig werbenden Worte richtet, er hoffe, der „engere Aneinander- schluß Deutschlands und Englands werde Fortschritte machen", so muß diese Devotion um so eigenartiger be rühren, als die gesamte englische Politik gerade jetzt augen scheinlich daraus gerichtet ist, dem Deutschen Reiche Nacken schläge zu versetzen. Wenn daher Gerüchte auftauchen, die von scharfen Auseinandersetzungen im Auswärtigen Amte erzählen, so ist ihnen die Glaubbastigkeit nicht olme weiteres abzusprechen. Gerade jetzt bedarf eS einer ein heitlichen und zielbewußteil Führung der Geschäfte: jede Impulsivität kann verhängnisvoll sein, und durch die Nach giebigkeit gegen augenblickliche Stimmungen können Lebensinteressen des deutschen Volt'es gefährdet werden. Denn daß wir iu einer so kritischen Situation leben, wie das deutsche Volk sie seit Jahrzehnten kaum durchgemacht hat, wird wohl überall empfunden." Auffallender aber ist noch die Tatsache, daß nur 2-1 Stunden, bevor dieser Artikel erschienen ist. der Abgeord nete Basserman», der am Ich November 1000 bereits ans Wunsch des Reichskanzlers arbeitete, in Magdeburg eine große Rede gehalten, in der er auch die ausnxirtige Lage sehr eingehend behandelt hat. Herr Bassermann konstatierte mit Bedauern, daß die politisch Situation heute von Eng land beherrscht würde, und erklärte: „Wir sehen seit Alge- ciras mit unendlichem Mißtraueil auf Italien und haben nicht die Ueberzeiigung, daß es im Kriegsfälle die Voraus- schlingen des Bundesvertrages als gegeben erachteil wird." Clemenceaiis Haltung in der Affäre Baillond sei höchst be fremdlich gewesen und Deutschland könne „sich auf die Tauer derartige Tinge nickst gefallen lassen". Deutschland müsse auch, was die -Haager Konferenz betreffe, jeden Zweifel daran zerstören, „daß es über das Blaß seiner Rüstungen selbst zu befindeil habe". Nachdem Herr Basser mann noch gesagt: „Es ist unerhört, daß mail uns da Hineinreden will, das mögen die Engländer sich gesagt sein lassen!" fuhr er fort: „Im übrigen ineine ich. eine Politik stolzer Zurückloltiing, aber auch tatkräftiger Entschlossen heit. das ist die Politik, die wir in Deutschland haben müssen. (Lebhafter Beifall.) Von diesem Gesichtspunkte ans begrüßen wir es ancb, daß nach und nach die Periode der vielen Reden in den Hintergrund getreten ist. (Heiter keit: Beifall.) Mit vielem Reden mackst man heute gar nichts: da sind große nationale Entwickelungsgcgensätze, große wirtschaftliche Entwickelungen, die die Reihungen vermehren, aber durch Redeil wird das nur verschlimmert. (Sehr wahr!) Ich meine auch, daß das Telegraphieren immer mehr eingeschränkt werden muß. (Heiterkeit: Bei- fall.) Wenn zum Beispiel der Staatssekretär des Aus wärtigen Amtes telegraphiert, daß die Annäherung zwischen Deutschland und England Fortschritte macht, so haben andere Leute von dieser Tatsache nicksts bemerkt." — Also auch hier ein Angriff auf den Staatssekretär des A»S- lvärtigen Amtes in ganz derselben Angelegenheit. Ist das nur von ungefähr? Wer die Ntede des Herrn Wassermann und den Artikel der „Deutsckxm Tageszeitung" liest, muß auf den Gedanken kommen, daß Herr v. Tschirschkp dazu auserkoren sei, bet der bevorstehenden Debatte über den Austvärtigen Etat für alle Irrtünier und Fehler zu bül>'u. Herr v. Tschirsckstv, der kein Teinostlx'nes ist, mag außerdem kein Talleyrand sein, aber es ist einigermaßen ungerecht, ihn für seine Situation verantwortlich zu niack-en, die lange vor seinem Anrtsantritt geschaffen wurde. Mit Neckst bemerkt hier über ein freisinniges Berliner Blatt, daß nicht Herr v. Tschirschkp, der in den Iabren 1001 und 1002, als Eng land gegen den ersten französisch-spanischen Marokko- Vertrag Einspruch erhob, die günstige (Gelegenheit über- s«kh, und es war nickst Herr v. Tschirschkp, der durch dieses Uebersehen die englisch-französische Entente ermöglichte und förderte. Tann aber schreibt dieses Blatt: „Wer verkannte damals die Bedeutung des Augen- blickes und wer vergaß, den nach Berlin geeilten Etienne, der den Verzicht auf Egypten zu hindern wünschte, mit allen Ehren zu empfangen? Die -Herren v. Bülow und v. Nicht hofen ! Wer glaubte vor der Tangerfahrt an die Zustimmung Englands und wer wurde erst, als der Kaiser schon iir Lissabon war, aus seinen Träumen auf- gerüttelt? Die Herren v. Bülow lind v. Wolfs- Metternich! Wer beeinflußte die Botschafter in» Sinne seiner persönlichen Politik lind wer verhinderte auch nach dem Rücktritte Telcassös, im Juni 1005, eine Ver ständigung mit Frankreich? Ter allgetvaltige Herr v. H o l st e i n. Wer beschirmte Herrn v. Holstein, wer über ließ ihm monatelang das Feld lind wer erklärte Herrn. Bibourd. daß Frankreich zu einem „Abgründe" triebe, tvenn es den Konferenzvorscklag nickst an nähme? Ter Reichskanz ler Fürst Bülow! Wer wies jeden deutsch-sranzösisck>eu Spezialtx'rtrag zurück und wer w'ranlaßte. durch eine schroff ablehnende .Haltung, die Fortsetzung der Tal cassö scheu Poli tik, die Verbrüderung zwischen Rouvier und Landsdotvne? Tie Herren v. B ü l o w und v. H o l st ein! Wer nannte jeden einen schleckten Patrioten, der eine Isolierung ans der Konserenz prophezeite, und wer wollte bis zuletzt an solche Tinge nickt glauben? Das gesa m t e A u swärtige A m t. Und Uwr wird heute zum Sündenbock gemacht, der eine weise und planvolle Taktik störend durchkreuzen soll? Der geduldige Freiherr v. Tschirschkp und B ö g c u d o r f f." Tie Ausstellung und Beantwortung dieser Fragen kommt einem langen Sündenregister gleich. Ter Sturm gegen Tschirschkp kann auch die gegenteilige Wirkung lmben. Minister sind in Deutschland durch Reden und Zeitungsartikel nickt zu beseitigen. Hat man dies" Lehre aus dem Fall Podbielski sclwn ganz vergessen? Ben Tschirschkp wird es wohl ähnlich gehen. Vielleicht bringt ibn gar diese Rolle empor, nachdem sie seine» „Vorder mann" weggespült hat. Deutscher Reichstag. Der Reichstag beschäftigte sich am Mittwoch mit dem Kap'tel „Gesimdheitsamt" und hierbei fand eine Weindebotte klatt, iu welcher eine diesbezügliche Resolution angenommen wurde. I<. Berlin. 81. Sitzung vom 17. April IW7. DaS Hans setzt die zweite Beratung des Eials fort bei dem Kapitel RcichSgesriudheilsamt. Das Hans beschließt, zuerst eine Debatte über die Weinsrage zuznlassc». Präsident Graf Stolberg bittet, daß sich die Redner hierfür nochmals melden sollten. — Eine ganze Reihe von Ab geordnete» stürmt die Tribüne hinauf. (Große Heiterkeit.) Das Zentrum hat folgende Resolution hierzu eingebracht: .Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, möglichst noch m dieser Zession des Reichstages eine Revision des Gesetzes über den Verkehr mit Wein vom 2-t Mai IW1 j„ der Richtung herbei- zpführen, daß u) bis zur reichsgcsetzlichen einheitlichen Regelung der Beaufsichtigung des Verkehrs mit NahningS und Genuß- milieln, einstweilen zur wirklichen Ausführung des Wcingesctzes und zur Ueberwachung deS Weinbaues und WeinhaudclS, in jedem Bundesstaate besondere Beamte im Hauptamte aufzustcllcn sind und jede Weinhandlung der zuständigen Bcrwaltungtzbchörde an- znmcldc» ist: b) die ständige Führung eines LugerbucheS zur Pflicht gemacht wird, welches eine genaue Kontrolle über den Eingang und AuSgang aus den Lagern ergibt: o) der Zusatz von Znckerwasser wirksamer eingeschränkt und zeitlich und räumlich begrenzt wird: <I) die DeklaralionSpslicht für den Verschnitt von Rotwein mit Weißwein festgesetzt wird und o) jede absichtliche Ueberlrelung des Gesetzes mit FreiheilS und Geldstrafe ge ahndet wird." »Abg Dr. R ncgenberg (Zentr.i begründet diese Resolution »nd empfiehlt hierbei besonders die Wünlche der Winzer von der 'Mosel. Die Angüsse ans die Moselwinzer seien unbegründet. Abg. Dr. D a v > d (Zozd ) fordert eine einheitliche Keller kontrolle. Man solle nicht soviel über die Fälschungen reden, sonst leidet der Absatz unserer Weine im Auslände. Wir stimmen für die Resolution des Zentrums. Abg Keller (Wildlibcral) nimmt seinen Wahlkreis Vingen gegen die früheren Angriffe in Schutz. Die Pfälzer Abgeord nete» sollten nicht auf andere kreise Steine werfen, wie c« Dr. Röslcke lat. Abg. Dr. Rösicke (Kons): Ich gehöre jedenfalls not zu den Karnickeln, die angcfangen haben. Ich habe aber nicht über trieben. Man hat das Kriegsbeil erhoben gegen alle, weiche gegen de» Pansch zeugten. Abg. Dove (I-reis. Vcr.): Der Vorredner hat nur Galgen humor entwickelt. Der Wein macht redselig, das Hai der Vor redner bewiesen. (Große Heiterkeit., Den Berliner A'eiiihandel hat man besonders schlecht gemocht: er ist nicht schlechter, als anderwärts der Weindandel ist. (Große Heiterkeit.» Im Interesse der Geschäftswelt sollte man diese Debatte abschneiden. (Bei fall links.) Abg. Stoufser (Wirtsch. Berg): An der Mosel sitzen miodesie ö ebenso viel Fälscher als sonst in Deutschland. (Ebrhart: Sehr richtig! Große Heiterkeit.) Die Panischere! und Schweinerei ist sehr groß. Redner schildert eine Anzahl von Panlscheteien in verschiedenen Firmen.