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erlogene Botschaft ausrichte», die den Zweck hat. den Eltern oder den kleinen Boten selbst eine Unannehmlichkeit zu er sparen. Und lügt das Kind dann einmal aus eigenem An triebe, dann ist der Aerger und die Bestürzung groß: »wie kommt mein Kind nur zum Lügen?" Daran, das; eben die Jungen zwitschern wie die Alten sungen. daran denken letztere in solchen Fällen nicht. v K r i e g s s ch i f s e a u f dem Bodensee. Das Londoner Blatt „Evening News" meldet: ..Auf dem Boden see ist eine japanische Flottille erschienen, die sich über Tirol in die Gewässer a„i polnischen Seegestade begeben wird." Es wäre schon längst am Platze gewesen, die Seebewohner aus diese (Gefahr aufmerksam zu macheu und sie zu ange strengtestem Wacbtposteiistehen zu veranlassen. Lehr zu empfehlen dürste auch eine Loyalitätserklärung der An wohner an den Mikado in Tokio und an den Admiral der Flottille sein. Das umsomehr, als wir eben von unserem xx Spezialberichterstatter in Schasshansen erfahren, das; das japanische Plättchen bereits den Nbeinsall passiert bat und nun mit Volldampf Konstanz znsteuert. Die Phan tasie der „Evening News" ist stark spaschast: aber mit Kriegsschisse» bat man in der Tat schon im Laufe der Zeit ans dem friedlichen Bodensee geschossen, und das war gegen das Ende des unglückseligen 3l> jährigen Neligionskrieges. Tie Schweden batten unter ihrem Feldinarsclxckl Wrangel am Boden'ee entsetzlich gebanst. Nachdem sie Hohenbregenz erobert, lies; der Feldherr im Jahre 1647 in Bregenz . Kriegsschiffe ansrnsle» nnd erschien damit vor Lindau. Tie Lindaner fuhren ihnen entgegen und besiegten sie in einem kleinen Tressen. Die Schwede» flohen. Am ll. Februar desselben Jabres subr eine gros;e schwedische Flotte l I größere nnd zwei kleinere Fahrzeuge unter Führung l Wrangels den See der Länge nach hinab nnd erschien vor ^ der Insel Mainau, die damals mit Sclxuize» befestigt wurde. ! Tie Jn'el wurde erobert nnd Wertsachen von fünf Milli- , onen '?>, Meßkleider. Goldgesclckrr nsiv. wurden gestohlen. 'Als Lindau sich hartnäckig verteidigte, verbrannten die > Schweden einige Schisse nnd zogen ab. ihre Besatzungen i 'nrncklanend. Jetzt rüsteten die Kaiserlichen siebzehn Schisse , ans nnd wagten, non den Lindanern unterstützt, einen ^ Stnrm cnn Mainau: cke wurden aher znrückgeschlage», ja ^ die Schweden in Ueberlingen hauten zivei neue Kriegsschiffe ^ von je Ul Kanonen nnd beherrschten bald den ganzen Bodeniee. überall brand'chatzend, ino sie es für zweckmäßig ' lüelten. Sie ließen nichts ans Konstanz nnd Lindau heraus n la Port Arlbnr legten Zölle ans und maßten ^ sich das Binrationsrecht an. Ta zimnierten die Konstanzer, Lindaner nnd Bregenzer eine eigene Flotte, nnd am j TI. August liefen sieben Segel von Bregenz ans; aber j die Langenaigener und M'ainaner l ichivedi'ckrc'ii I Schifte ^ griffen schart an und zersprengten die Flottille, die nach ! Lindau und Bregenz sich zurückzieben mußte. Als nun die Schweden zu Schiss gegen Lindau Vorgehen wollten (zu ! Land war die Eroberung Wränget nicht gelungen), über- nel üe ein großer Stnrm nnd verschiedene Angreifer kamen j in den Wellen um. Diesen Kämpfen setzte der allgemeine Waffenstillstand vor dem Westfälischen Frieden ein Ziel, j Wie durch einen Zanberschlag. sagt (Gustav Schwab, dem wir oben zum Teil gefolgt sind, war das Aussehen § des Sees im Augenblick verändert. Die Wasserstraße war i offen und besucht. Handels- und Kaufschiffe flogen hin und lxw. die verschanzten Tore der Seestädte öffneten sich, die Konnnandanten und Offiziere der verschiedenen Plätze machten Luftfahrten zueinander und zechten in Eintracht und Frieden. Der Friede des Jahres 16-18 besiegelte diesen Zustand, aber die Spuren der Tätigkeit jenes Boden seekrieges entstellten noch lange die Ufer. v In dem Torfe Krc bei Prag wurden die Leichcnreste von zwei Personen gesunden. Die Erhebungen der Polizei haben ergeben, daß ein Doppeln, ord vorliegt. An? j i). d. M. wurde der Gärtner AloiS Vales auS Krc in einen, Fiaker dem Landesgerichte in Prag unter dem Berdachte j eingeliefert, die beiden Personen ermordet nnd beraubt zu haben. Bales bat denn auch nachts „ach 14 ständigem ^ Leugnen den Doppelmord eingestanden. Es liegen „ach den ferneren Geständnissen des WeibeS von ValeS und dessen Stieftochter folgende Einzelheiten vor: Ter ermordete Mann ist ein Ungar, Namens Takacs. der mit seiner Geliebten, einer Tschechin mit Namen Hanzely, in der Villa „Flaska" in .Krc bei Prag wohnte nnd dann plötzlich mit ihr ver- > schwand. Ter Doppelranbmord geschah in der Nacht vom 23. znm 24. April 1W2. Vales erschlug die schlafende Hanzely mit einem Hammer, dann wurde das Opfer schnell beseitigt und die Spuren des Mordes wurden verwischt. Ter Geliebte der Ermordeten, Takacs, kam erst frühmorgens nach Hanse. Er fragte „ach der Hanzely nnd erhielt die Antwort, das; dieselbe noch nicht nach Hause gekommen sei. Er legte sich dann zur Ruhe nnd wurde im Schlafe von Vales erschossen. Seine Leiche wurde in die Grube im Garten der Villa, wo die Hanzely schon lag, getragen nnd daselbst begraben. Die beiden Frauen waren bei den Mord taten mit tätig . Der Mörder will bei den Ermordeten nur Gulden gefunden haben. Am nächsten Tage fuhr Vales mit seinem Weibe nnd dem Is/. jährigen Kind der Hanzely weg und legte es bei Dolan in der Nähe von Kralnp nieder, Ivo es später anfgefnnden nnd in Pflege genommen wurde. In der Mörderfamilie gab es seither Zank nnd Streit. Vales stellte seiner Stieftochter nach nnd sein eifer süchtiges Weib machte ihm arge Vorwürfe. Vor einigen Tagen grub Vales »ach einer solchen häuslichen Szene eine» Teil der verscharrten Leichen ans nnd trug sie nach einem Garten,zann einer unweit stehenden Villa und legte einen Zettel bei, in welchem es hieß, dies feien die Ueberreslc einer Ermordeten: es werde noch über ein zweites Ver brechen Mitteilung gemacht werden. Damit wollte er offen bar ans 'ein Weib nnd die Stieftochter, die mitschuldig waren, einen Druck ansüben. Wie schon gesagt, legten Vales, sein Weib nnd seine Tochter lim 2 Uhr nachts ein um fassendes Geständnis ab, nnd gaben auch den Ort an, wo die Ueberreste des Takacs begraben wurden. Am Donnerstag kam eine Kommission an Ort nnd Stelle und fand in dem Garten der Villa, wo Vales bedienstet war, in der Nähe des Glashauses die noch fehlenden Knochen. Es hat den Ansck'ein. als ob man noch auf die Spur eines weiteren Verbrechens gekommen wäre. Die Kommission stellte fest, daß die von Vales zu dem Gartenzann einer anderen Villa übertragenen Teile eines Franengerippes von einer dritten Person herzurnbren scheinen. Am Donnerstag wurde eine gewis'e Marie Jezek .mit welcher ValeS ei» Liebesverhältnis batte, 'estgenonimen. Wie ans Prag berichtet wird, bat die I Aufdeckung des Grabes des ennordeten Takacs sensatio- I nelle Enthüllungen gezeigtigt. Man entdeckte in dem Glas- Hause ein förmliches Massengrab von Leichenknochen, die wahrscheinlich von ermordeten Personen herrühren. Es scheint, daß man es in diesem Falle mit großen Massen- morden zu tun hat. Es verdichtet sich jetzt der Verdacht, daß das Gerippe, welches bei der Villa „Alaska" auf gefunden wurde, gar nicht der Mathilde Hanzely. sondern einer anderen ermordeten Frauensperson angehört, denn die Hanzely wurde bei der Ausgrabung am Donnerstag als Leiche neben Takacs liegend aufgefunden und ist leicht zu erkennen, da die Verwesung nicht zu sehr vorgeschritten ist. Es besteht der Verdacht, daß das zuerst entdeckte Ge rippe der Frau Weber, der Schwester der Mathilde Han zely, angehört, denn diese sowohl, wie ihr Mann, sind eben falls verschwunden. Die Untersuchung wird eifrigst fort gesetzt. Die ganze Geschichte ruft natürlich in Prag und Umgebung die größte Erregung hervor. v Berlichingen — Hoensbroech. Pro fessor Tr. Merkte schreibt in der „Allgemeinen Zeitung" vom 7. November über Berlichingen: „Welchen Theologen, der noch Liebe zu seiner Kirche hat, muß es nicht empören, daß ein so anmaßender, unwissender, nicht einmal des Ka techismus kundiger Dilettant wie Berlichingen die Geschichte entstellt, die Konfessionen gegeneinander hebt . . ." Und doch muß man sich fragen: Was ist Berlichingen gegen Hoensbroech. der ganz Deutschland durchreist und in allen großen Städten vor tausendköpfiger Menge seine Brand reden gegen Papsttum und Kirche hält? Wir wollen Frei herr» von Berlichingen wegen seiner geschichtlichen Jrrtümec und Fehler nicht in Schutz nehmen. Wenn aber die libe rale Presse ihn wütend anfällt und ihm Störung des kon fessionellen Friedens zur Last legt, so hat sie, die die Hoens broech. Bräunlich, Schwarz, Böhtlingk und Du Moulin nicht bloß ertragen, sondern sogar bis in den Himmel gelobt hat, am allerwenigsten Grund dazu. Bückertisch. Friedens Büittcr. Mene.:-:s.liri't zur Pflege drS religiösen Lebens und Friedens. Hernusg, bc c: Präfekt Berry. Lire hier i» Aeiss?. Verlag von Götze l Leuerer in Würzburg Jährlich 12 Hefte — 2 Nt, — N.l vorliegende!» Heil nimm! der IX. Jahr gang der „Friesens-Bläuer" einen viel v-usprect enden Anfang. Gleich der Leitairikc! „Die Gen:ei»scticnt der Heiligen" stammt aus der Feder des hoMv. Bischofs von S> Gallen, Tr, AuguslinuS Egger. und wird viele erfreuen Ihn, 'ebües t sich würdig an der Anf'atz „Das Leben Jesa in der kaibvüichen Kirche von Kanonikus Dr, Mryenberg. der in Neaeneburg die Herzen der Zuivrer wie im «lurn! der Begeisterung mir sich fviintz, Eiwas von diesem inneren Feuer, das sein Wort erfüll!, glübt auch in den Hochzielen- den AuS'nt rangen, die er uns hier diele:. Tr. Joi. Popp, der feine Slilisr und Psychologe, liefert unter dem schlichten Tilel: .Christlichcr Haussegen" brach'eu-:werte Brinäge liker unser Lcr- hälrnis zur Kultur. Tiefe Einblicke in die unvergängliche Weisheit und Wahrheit de? Evangeliums weidc» uns da eröffnet. .VuS Meßbuch und Brevier" svom Herausgeber) ist der Anfang zu einer Serie von Aussätzen, i» denen das innere religiöse Leben der Kirche, lvie eS sich bosvnders im Kircheujabr offenbart und zur Belehrung und Erbauung v-.rgcfi-hrr wird. Diesmal ist die liebe, anziehende Gestalt des bei! Franziskus von Assisi gewählt. Hierzu treten noch die gemütvollen .Beiträge zur Festigung und Förderung religiösen L bens und Friedens" von Pros Köhler lAeisse), sowie eine fesselnd geschriebene Skizze über Jobn Henry Nrwmon und von evangelischer Seite „Ter deiitsche Adel und dos Apostolikum", Der reiche Inhalt wird vervollständigt durch die schöne Psalmen- erklärung nnd gut aasgewuhlle Gedichte. — 135 — einrichten, wie sie glaube», das; inan diese von ihnen erwartet nnd daß inan so mit ein Ja oder Nein je nach dem Ausdruck deS eigenen Gesichtes erhält. „Betet deine Mama auch mit dir?" * „O, Nelln hetet. Nelln sagt: Lieber Dock, segne liebe Mama nnd Nelly. Lieber Deckt, segne auch lieben Papa von kleine Nelly." Sie löste die gefalte ten kleinen Hände, bob das geneigte Köpfchen nnd blickte verschämt zu ihm ans. Ans HoldsworthS Brust drang ein schluchzender Ton. als sie geendet hatte. Wer war den» der liebe Papa von der kleinen Nelly anders als er selbst? Tie Liebe batte seiner Frau dieses Gebet eingegeben und ihr Kind, sein Kind war es. welches ilmi dieie Liebe erkennen lehrte. Ja! Gott hatte barmherzig das Gebet erhört und ibm ans weiter Ferne hierhergeführt, nm ihn mit dem Glück zu begnade», die beseligende Botschaft von der unveränder ten Liebe seines Weibes durch den wahrhaftigen Mund seines nnschnldige» Kindes zu erfahren. Nein, Mangel an Liebe batte ihm seine Dolly nictck abtrünnig gemacht. Treulos war sie nicht. Diese gesegnete Gewißheit batte er jetzt. Welch besseres Zeugnis hätte er daiiir erhalten tonnen, als das Gebet, welches sie täglich durch das Kind znm Himml sandte? Die ganze unendliche Liebe, die einst sein Herz dnrcbglülcke, war wieder erwacht. Er fragte sich, was er wohl an Stelle seiner jungen zarten Frau gewacht haben würde, wenn er in Elend und KMin nier, »nsäbig zur Selbsthilfe, dieses zarte Blümchen, dieses süße kleine Ge schöpf da neben sich, hätte binsiecheii sehen nnd, frenndlos nnd allein, nicht im stände gewesen wäre, es der schrecklichsten Not zu entreißen. Nein, nni des Kindes willen wäre auch ihm fein Opfer zu groß gewesen. Er tonnte den Schritt, welchen seine Fra» in gutem Glauben getan, nicht ver dammen. Die Kleine wurde es endlich müde, länger still zu sitzen, sie glitt von dein Knie des Sinnenden herunter »nd kehrte zu ihrem Spielzeug zurück. Das rüttelte Holdswortb ans, er folgte ihr wieder mit den Blicken. Wohl hätte er gern niebr erfahren, gern mehr von Dingen gehört, die ibm stets aufs neue sagten, das; seine Dolly noch immer in alter treuer Liebe seiner dachte, ihr Herz noch immer ihm gehörte, obwohl eine Schranke, un überwindbar wie der Tod, sie von ibm trennte. Doch diese Sehnsucht durfte er nicht stillen, die Porsicick mahnte ihn, keine weitere Fragen an das Kind zu richten, denn er »inßte befürchten, das; das »»behilfliche Geplapper des selben der Mutter verständlich genug sein würde, nnd die Neugier, die seine Fragen verrieten, ihr von seiten eines Fremden entschieden anffallen und ihr Nachdenken Hervorrufen innßte. Ein solches aber konnte wenn es auch nicht zur Entdeckung seines Geheimnisses führte, doch Pcranlassung weiden, das; jedem weiteren Verkehr zwischen ihm nnd seinem Kinde ein Ende ge macht wurde. Ans diesem Grunde schwieg er nnd genoß still den Frieden, den seine Uwgebiing ibm ins Herz senkte. Eine Stunde verging. I», Garten wurde es frisch und kühl. Die unter- gebende Sonne warf sauste Schatten auf das graue Gemäuer und entzündete funkelnde Lichter ans den weimimrankten Fensterscheiben. Die Sperlinge flogen noch, eine Weile zwitschernd von Baum zu Baum. Das Gezänk des Hiil'ncrvolkcs im Stall verstummte allmählich, auch Nelly batte ihr Spiel zeug verlassen und war zutraulich wieder auf HoldsworthS Schoß geklettert. Scke schien ermüdet und Holdswortb war eben im Begriff, sie ins Haus zu tragen, als die Wirtin erschien nnd meldete, daß Frau Konweg gekommen sei, nm ihr Töchterchen abzuholen. Holdswortb warf einen raschen Blick auf das Fenster, doch Dolly war nicht zu sehen. Er setzte das Kind sogleich zur Erde und sagte: „Nun gib mir zum Abschied noch; einen Kuß, mein kleiner Liebling, und dann laß dich von Frau Parrcck zu deiner Mama sichren." „Aber wollen Sie denn nicht mitkommen, Herr Hampden? Frau Kon- weg möchte Ihnen gern für Ihre Güte danken." „Nein, nein, bitte, jeder Dank würde mich in Verlegenheit sehen," stotterte Holdswortb, indem er sich niederbeugte und die Puppen im Wagen ordentlich setzte, um seine Erregung zu verbergen. „Sie wird es aber gewiß sehr unfreundlich finden, wenn Sie ihren Dank nicht annehmen wollen." suchte Frau Parrot zu bereden. „Sic hat während der letzten fünf Minuten Ihnen beiden durch das Fenster zugcsehcn und ich habe ihr natürlich erzählt, wie Sic Nelly bewirtet und beschenkt haben." Der Moment der Ueberlegnng barg einen Kampf qualvoller Sehn sucht und zitternder Angst: durste er es wagen seiner Frau entgegen zu treten? Es schien ihm undenkbar, daß er sich in fünf Jahren derart ver ändert haben könnte, daß er von seinem Weibe nicht erkannt werden mußte. Doch cs blieb ibm nicht Zeit, sich lange zu besinnen. Es galt sofort zu bandeln: er mußte das Zusammentreffen wagen, denn jeder Vorwand, dasselbe zu vermeiden, würde Dollys Argwohn erregen nnd eine spätere Begegnung nm w gefährlicher machen. Mit aller Willenskraft seine furchtbare Aufregung beherrschend, sagte er deshalb: „Ja, Sie haben ganz recht, Frau Parrot. die Dame könnte mich für unhöflich halten, wenn ich sie nicht begrüße." Damit nahm er Nellys Hand und ging mit ihr nach dem Hause. Als er das Zimmer betrat, saß Dolly in einem Armstuhl neben dein Kamin. Sie erhob sich und beide machten sich eine stumme Verbeugung, während Nelly sogleich auf die Mutter losstürmte und ihre Puppe in die Höbe haltend rief: „Sieh nur Mama, was ich Habel" Nichts konnte Holdswortb gelegener kommen als dieser kleine Zwischen fall. denn er gab ihm Zeit, sich so gegen das Fenster zu stellen, daß sein Ge sicht nicht zu verkennen lvar. Hierzu hatte er noch Besinnung genug, doch im nächsten Augenblick war es ibm, als wenn sich das ganze Zimmer mit ihm drehte, so daß er genötigt war, nach der Stuhllehne zu greifen. Würde sie ihn erkennen? Das Herz pochte ihm zum Zerspringen. Hoffnung und Furcht kämpfen in seiner Brust. Ein wildes Gefühl sehnsüchtiger Liebe und das vernichtende Bewußtsein, daß namenloses Elend folgen muß. wenn sie ihn erkennt, er drücken ihn beinahe. „Ich bin Ihnen viel Dank schuldig, Herr Hampden, für Ihre große Güte gegen meine Kleine," klingt ihm endlich Dollys sanfte, ihm so ver traute Stimme entgegen. „Im Gegenteil, ich bin cd, der zn danken hat; die Gesellschaft deS