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rück. Der Vermittler nmr dabei auf engliicher Seite Sir E r n e st Cassel, ein geborener Deutscher» der in jungen Jahren nach England gekommen war und es zu einem der er folgreichsten Finanziers der Welt gebracht batte. Cr war m'.t dem Prinzen von Wales, späteren König Eduard dem VII. sehr befreundet geworden, auch sein Bankier und sein politischer Be rater. In keinem Hause erschien der König in seinen letzten Lebensjahren sait täglich zu einer Bridgepartie. T'e Gründe, die Casse. veranlassen konnten, dem Versuch einer Verständigung zwischen seinen, Adoptivvaterlande und seinem eigentlichen Vater» lande 'eine Hand und seinen großen Eiusluß zu leiben brauchten für einen !o klugen und erfahrenen Maun nicht so weit abzu» liefen. Einmal nickte eS ererbte und erworbene Neigung zu dem einen und zu dem anderen Lande sein — Cas-el Hai sich wiederholt auch als Deutscher bezeichnet und ist während des Kri.gcS als solcher au? dem .Geheimen Rate" ausgeschlossen worden —, andererseits machte vielleicht gerade >ener Uuistaird sein Urteil besonders unvoreingenommen und klar. Um den Neliliionounterricht Von Fritz Günther Die Entscheidung des KultuSmiiiisteriuinS. die es unseren: hochw. Herrn Bischof unmöglich »lachie, die locholijchc» Schulen in Leipzig zu besuchen, ist vo» proszer prinzipieller Bedeutung d.shalb, weil sie auf daö ganze Land verallgemeiner» ist. Seit den Kultuikampsjahreii ist in Teuijchland ein derartige- Sckinjl- stück nicht a» die Oesseullichkeit gekonimen. Uuwilllürlich denkt man an den Ausspruch des Abg. Arzt: .Wir siehe» erst am An. sauge des Kampses." Nichtiger ist wohl, das; der von Bismarck eingeleitcte Kulturkampf überhaupt nicht beendet wurde, sonder» der Staat wurde kriegsmüde. alS er die Folgen merkte. Locker war das Kriegsbeil eiiigedcckl mit loser Erde. Die Kompromiße von damals konnten keine andere Wirkung haben und werde» sie nie erzeuge». Tie Kirche hat Ansprüche an die Schute, die aber gesetzlich nicht »»gestände» worden sind. Ter Wassenstillstand, nicht der ehrliche Friede, konnte jederzeit gebrochen werden. Durch den Erlaß des Ku'tuSmi-tiste. riumS ist nun tatsächlich der verrostete Tomahawk «weder a»S- gegraben norden. Tie Katholische Korrespondenz erk'ärte dazu, daß eS sich n i ch t n u r um eine lächsische Angrlegenheit handle. Und tatsächlich tut eine generelle Entscheidung nor. Warum? Dir erkeiiiirn voll »nd ganz das Interesse des Staate» an d r Schule an jsiehe Nitzer, .Da» Interesse de- Staates an der Kon. sessionsschulr". Düsseldorf, Schulorpanisationt. aber als Chris'«., weisen wir überspannte Forderungen des StraleS zurück, weil wir Nicht wollen, daß dcr Eieii'uß der Kirche auf die gesamte Jiigcnder.zichunz a»sgeick>al«el werde. Ofl genug sind wir vor den Wirkungen der SiaalSomn.polenz gewarnt wordrn. Run der erste Wirklichkeilsfall. Wir wissen ja. was für Kämpfe e» in der Nationalver- sainmiung gekostet hat. de» Religiousunterricht vcrsassi.ngSgemäß zu verankern. Scho» »m die Ausdrücke .Lehrfach" und .Lehr- gegenständ" stritt man sich, bis bei der 3. Lesung am 3l. Juli 1919 die Mehrheit den enteren aimabin. Staatssekretär Schulz naiiriie das eine .lediglich stilistijckie Korreliur". A^-er schon die Alisstthruiigen des Temokraten Weih zeigten, daß durch diese Fassung des AeiikelS 119 der R.-lig-ouSuulerr:cht eine Au-uabi»e. slelluiig erhalten halte. Heute spüren wir deutlich genug Len Kautschuk, den die Worte in sich bergen. Es kommt aus de» Gcist an. den man in die toten Buchstaben der Verkaü ing ..hm- eiiideutei". Das ist ja auch der Llaudpunkl des jetzigen säch- fischen Kultus,»iiiisicri»i»S. Der Religionsuiilerricht soll .in llebercinstimmuiig mit den Grundsätzen der beiresieuden Ne!igio»-gcmeiuick>«ist ereilt wer den". Das soll wohl heißen, daß der Staat die Aussicht bean sprucht, drirn .unbcsckssdet des Aussicht-rechtes deS Staates" heißt eö im ersten Absatz 8 119. Selbst dort, wo die Kirche Autorit"; ist. versucht man sie ausz»schließen und der T>uo! konstruiert von sich aus die Uebereinst'mmung. Nach unserer Ansicht muß der Kirche, wenn der Ilnicrricht dog- malisch und konfessionell erteilt wird, Gelege >heit haben, sich auch von der Ilebereiusliminung mit ihren Grundsätzen zu über zeuge». sousi Hai ja diese ganze Beiliiiinniiig überlzaupt keinen Wert. In irgeiid einer Forni muß also doS Nech! der Ueeer- wachung der Kirche zucrlannt werden. Ter Träger di ser Voll macht kann niemand anders sei», otS das geistliche L Herhaupt, dcr Bischos selbst. DaS ist »userc Meinung uud Vo>c-»Ssctzung. Ter .Fall Leipzig" hat schwer gerüttelt daran. E" ist »a» Eackre der katholische» Elter», ob sie gewillt sind. ^>u„ Staate die Alleinherrschast an der Konfessionsschule e nz-i- räumcn. Dr. Bergervoort schrieb im 4. Heft de» 40. Jahrgang» dcr »Frankfurter Zeitgemäßen Broschüren" säst prophensch .Nach der bisherigen Praxis wird eS wohl so gehen: Man be. ginnt mit der optimistischen Auslegung; bald er eignet sich ein Versuchs fall, bei dem gegen ine kirch >.che Anschauung entschieden wird. Echt- gut. haben die christliche» Eltern die Augen nicht ossen zum Sehen und den Mund nicht ossen zum Protest, so wird bald der BersuchSsall ver allgemeinert und die allgemein entscheidende und allgemein gültige Ministerialver irdnung ergehen Waren die religiöse» Kreise aber wachsam, so war:»t man bis zum nächsic» VersuchSsall. Nach und »ach kommt auch die stärkste Säule zu Fall. Jedenfalls sollicu sowohl die ch-isi» lichen Abgeordneten, wie auch die christlichen Ellern den Art'* l 119 recht sorgsam studieren und alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen. An den Paragraphen leibst sollte man setzen: War- nung vor Fußangeln und S e l b st s ch ü s s e r l Mehr als Artikel 146 kann Artikel 149 daS Grab der Religio., werden!!' Diesen Morten ist nichlS hinziiziisügen. sie wiegen schwer. Nach §§ 110 und >19 bleiben grundsätzliche Fragen dem Neichöjchlilgcjetze Vorbehalte». Wie sicht denn der Entwurf hier zu aus? Er bcrust sich auf beide und bringt keiner!« Andeu tungen darüber, in welcher Weile der Kirche ein IleberwachiingS- rechi eingeräiiint werden soll, um .die Ilebercinstimmung m.l ihren Grundsätzen" fcslzusteNcti. Das müssen wir aber tii'b-- dingt vom Ncichsschulgesek ernmrtcn, wenn nicht lounenna't Konflikte geschossen werde» sollen. Gerade i» heutiger schwerer Feit darf nichts hervorgesucht werden, um Teile des Volkes, die nicht zu den schlechtesten zählen, in ihrem Gewissen zu mar'ei.t -nd zu peinigen. Haben wir noch nicht genug Lehrgeld bezahl? Kein-- der an der Schule beteiligten Mäch-e darf sich durch äi.» ßere Machtmittel eine Monopolstellung verschaffen, nenn n-chl schreckliche Kämpfe im Volke entstehen sollen. Tie katholischen Elter» Hallen fest am u»gcschmälericn Besitztum. <7^ L2 5Ä2M5 Partelnachrichten St. Murirnstern. Rechtsanwalt Tr. Hille, Dresden, hatte die Liebeiiswllrdigleit, am 26. Noveinber iin Gasthos zu Pausch- witz einen Vortrag über Zeitfragen und Zeitaufgaben zu halten. In seinen anderthalbstüudigen Ausführungen bcjchüs- tigte er sich hauptsächlich mit der oberschtesischen Frage. Ausgehend von dem toleranten Erlaß Friedrich Wilhelms lll., i» welchem dieser den Polen vollen Genuß der staatsbürgerlichen Ncchie zu« sicherte, zeigte er an der Haud der Geschichte, wie nicht nur dieser Freiheitsbiief nicht bca.hiet, sondern sogar in des Gegenteil ecr- lehrt wurde. Tie Negierung, »nterstntzt von der lonserpative» »nd »ationaUiUcralcii Mehrheit des Reichstages ließ cs nicht an Fleiß »nd Miticln fehlen, durch Bodenenteignung und Lstmarkenzulagen die versprochene Freiheit zu unterbinden und so den Vegcnkampf der Pole» hcrauszubeschwören. Tie Ausdehnung dieser antipol- liischc» Maßnahmen auch aus Oberschlesie» gab de» Kougeeßpolen »ur iviUlommeue Gelegenheit, ihre dculschfeindlichen Aujichten auch i» Lberjchlejic» zu propagieren. Obwohl das Zentrum »lit all seiner Macht sich gegen diese Äewaltiiiaßuahmc» ciiisetzte, blie« den seine Bemühungen ohne Erfolg. De»» eS blieb in der Mi- »orüät. Tie deutsche Regierung trägt also selbst einen grosteni Teil der Verantwortung des Schadens, der uns durch den Ver lust i» Lberschlejien erwachsen ist. Dieser Verlust hat u»S zum großen Teil mit an den Rand des Abgrundes gebracht, an dein wir uns jetzt bcjinden. So wie damals i» den Maßnahme» gegen Pole» kult'.irkämpjerische Absichten mitjpielten, so hat auch die jetzige Regierung nichts daraus gelernt, sondern macht in diesem Fache weiter. TaS beweist der Erlaß des KiiltuSintutsterS Fleiß- ner gegen Reltgionsprüsung durch den hochwürdigsten Herrn Bi schof in Leipzig. Allgemeine Entrüstung der Versammelten ver urteilte dieses Vorgehen dcr Regierung, welches auch den bisher tiidlsjerciilc» christliche» Eltern die Auge» üjsnet, wohin der Kurs steuert. Tamil der Wunsch des Herrn Ministers Fleißner. daß die „VoltSzeituug" mit Ausschluß der Ocsjeiitlichleit erscheine, nicht in Erfüllung gehe, meldeten sich mehrere neue Abnehmer der „Lächistchen Vollszcitung". Dem Herrn Abgeordneten Heb le in aber, der in dem Kampse gegen die Feinde der christlichen Sache allein dasteht, gebührt für sein unerschrockenes Eintreten sür die Rechte der christlichen Eller» der Dank aller noch christlich Gesinnten. Leipzig. Still, aber emsig arbeitet der Windlhorst- br, nd Leipzig an seinen Idealen. Sin neuer Markstern in seiner Geschichte war der vor kurzem siattgelundene Vortrag unseres LandeSvorsitzendrn Herr» sind. Karl sch über .Zen trumspolitik und unsere Toirn". DaS wir hörte«, fand guten Bode» und wird reiche Frücht« tragen. Mit Kessler Empörung hat der Windihorstbund Kenntnis genommen von dem versas» siingsbrcchcnden Verbot de» Kultusministeriums über den Be such LeS Bischofs von Meißen in de» Schulen. Niemals wir» daS. was wir von unseren Vätern und Führern ererbt haben, a»S unseren Herzen gerissen werden können, sondern wird immer meh. verbreitet werden. In der am 28. November stattgefundenen Generalver» ' amniliing wurde als neuer Vorstand gewählt: 1. Vorsitzender Herr Hermann Engelhardt-Schork. 2. Voriitz-nder Albert Marschner, 1. Schriftttihrer Josef Ortmann, 2. Schristjührer Frl. Maria Werner. I. Kassierer H rr H>:»s- Friedrich B e e k i n g. 2. Kassierer Frl. K I » c. Gleichzeitig wurde das Winierprograinm ststgelegt. und zwar werden wir unter sachkundiger Leitung einen Schulungszirkel avhgllen der sehr i ltercliant zu werden verspricht. Eine kleine Bivliu.hel hoben wir auch schon. Ten Grundstock hierzu slistete in anerkei'n«»S- wertcr Weise Herr stud. zur. B u r I a g e. Lstritz. Zu einer gemeinsamen Versammlung hatten sich die weibliche» und »iäunlichen Mitglieder deS hiesigen Windt hor st Kunde S am 29. Noveinber eitigesuilden. Mit begrüßen den Worten eröjsnete der Vorsitzende diese Versammlung und begrüßte besonders, daß auch zu dieser Versammliing das Rese- rat wieder ein Windihorslbündler und zwar Herr Hans Bau mert übernommen halte. Redner sprach über Windiborst. Von WindihorstS Jngendjahren ausgehend, gehl Redner über aus die Bedeutung, die Windlhorst im össeuilichen und politischen Leben eingenoiumen hat und auf die Verdienste, die er sich um die nach ihm benannten Jugendorganisaiionen erworben Imt. Lebhafter Beifall lohnie die ei»halbsiündi,,en trefflichen Ausiüh. rungcn des Referenten. Herr Kaplan Köhler gibt hierauf eine» Rückblick aus die außer, und inuerpolilücheu Veihättiiisie und gchi näher aus die Vorgänge in sächsischen Landtage »m auf di« am letzlcn Souniag siaiigesuiideneii GemeiiideratSwohIen ei». Nachdem noch die Prejicirage erörtert worden war. wurde die Versammlung gegen 11 Uhr geschlossen. Schaff gute Bücher in dein Haus Wer noch nicht die Ilcbiing kennt, sich jährlich z» W>'h- nachtcn die Werte eine» eckten Dichters schenken zu lassen oder onzusckxisse», dcr beginne Heuer mil den zwei Bände» .AuS- gewäblte Werke von Gottfried Keller". Mil einer Einsührung. Einleitungen und Anmerkungen von Prof. Tr. O. H e ! I i n g h a » s. Kellers Humor wirkt in unserer Gül selige» Zeit doppelt wohltuend. Ter Naine de» Hergnsgeber? bürgt da für. daß das Bette ausgewählt »nd daß nicht» den gläiib'ge., Christen Verletzendes ausgenommen ist. — Wer die Bücher, be sonders die Selbsibiographic ...Kämpse" der kgllioüsch geirordenen Piarrerssraii Magdg Alberti (M. Scharlau) gelesen hat. der wird mit Spnnnnng nach ihrem neuen Buch niit dem sür sie sehr bezeichnenden Tiicl .lieber alle» die Liebe" greisen, und er wird z» seiner Freude finden, daß dieser Tii- sporaroman sowohl hinsichtlich der Tiefe des Jnhali» als hin sichtlich dcr DarstcllniigSkunst noch über ihren früheren Rv.. -nr» steht. — Die GegenwartSernählung aus dcr Ostmark .Das Begräbnis des Hasses" von Franz Herwig ist ebenfalls ein Werk, da» sich nicht nur durch den Stoff, soudrrr Mia» durckt die künstlerische Gestalt,ing da? Interesse erzwingt. — Bist du Naturfreund? Dann verrat« ich dir ein n-chl kunstvoll geschriebene«, aber erlebte» und darum nnwiderstchlich reizva le» Büchlein, an dem du deine Helle Freude haben muß*. ES bat chen schlichten Titel .Heimat" und ist von Marie ThereS Bo u r. — Den zahlreichen Freunden des Hk. Franziskus, beson der» den Teetiariern wird im JubiläumS-abr de-' drit'cn OrseiG die neue Ausgabe der »Floretts oder Vlümleln dr« hl. Franziskus" von Dr. Hann» Schönhösfer >rhr willkoinmen se»n, die soeben als erste» Bändchen einer Büche-» reihe .Blüteneanken >>m dos Lehen de», hl. F-onziskus van Ais,': und seiner ersten Ordensbrüder" erschien. Diese« durch und durch franziskanische Büchlein klingt in unsere Zeit wie Lerchen- sang über einem Schlack'tsekd. — Wenn ich da» Buch .Hrrr- gott«wissrn von Wegrain und Straße", Geschichten von Webern. Zimmcrleuten und Torsjnngrn von Jos, sh Wittig mit einem Dari ckmrakterisieren müßt« so fände ich bei allem Nachdenken nur daS Dort .köstlich"! Ich will mir ni« mehr ein Urteil über ein Buch ziitraucn. wenn sich die Prophezeiung nicht erfüllt, daß diese Geschichten nicht nur Tau- sende von Lesern finden, soirdrrn sie auch herzlich froh machen werden. Bücher wir SvenSson« .Nonni, Eekehnisse eine» jun gen Isländers, von ihm selbst erzählt", sollten unbedingt Ge» Weingut unserer herauwachlenden Jugend werde»; sie hin.er lassen Bilder io dcr Phantasie und Eindrüke im Gemüt, die e-n ganze» Leben hindurch bleiben. Man übersehe nickt den soeben erschienenen zweiten Band: .Die Stadt am Meer", e'i, Prachtstück guter Erzählung«kunst. — Unter dem Lilcl .Runen dr« Leben«. Ccscknck'ten »nd Gestalten an» a. er «nd neuer Zeit" hat Brrnard Aren» S. I. au« den Er- -ählungen und Legenden de» Viktor Delavorte «ine Anzahl auSaemäblt »od -» «>-->— ^--sisr.'-in «--re-oigt» dal desumllcher Kensch «il Hochg«»uß Nest. Da» «erkchen liegt in'dritter und vierter Ainiage vor, bereichert durch mebeer.' uhöue Bitdcr von Margaret Schncider-Ncichcl. — Ti« Leser be Bürger .Großniitttcrs Jnge-idlnud" und „GroßmuNerS Mädhen- laae" d-" lu-o-—(r>. . „ V a os werden de »eue? Buch .Mutter Nanni und ihre Kinder" mü dcr Hoffnung auf einen hohen geistigen Genuß m dir Haud nehmen und sie werden nicht enttäuscht sein. Ein solch warm herziges. gcinndeS Buch lesen zu dürse», gehört heule z»'n Schönsten, was man sich nur wünschen kann. — Für unsere Kin- der. die bald zur ersten Beichie kcmiiicn, wird man sck-wcrlich ei» besseres Weihnacki-Sgeschenk finden als die in zmeuer Auslage vorliegenden wirklicb wertvollen Beichlgcichichten .Friedens- glöckl - in " von Maria M n ! I c r. Das Büchlein wird auch von größere» Kinder» mit Begeisterung gelesen »nd Hut seinen Nutzen, indem es ihnen z» ernsteren »nd innigeren Beichten ver kokst. — Für keinen Erstloiiimunikgnlen deS Jah-gnngS 1922 sollte unter d.m Weihnachisbaiiin fehlen dnS wertvolle, von Dr. Anwänder und Dr. Zöps! geschossene Büchlein »Siehe, ich steh« vor der Türe". Dieses gekört unbedingt her; und daneben wünschte ich »och dringend den Band Kommiinion- erzählungen »Ich klopfe an" von Schwester M. Natalia. Wohl sür die meisten reisen oder Hera»reisenden ernsten Menschen kommt einmal die Stunde, wo sie entdecken, daß d e Erzeugnisse dcr Pl>ai»ajie ihren Reiz sür sie mehr oder weuigcr '.»erlicrrn und daß Per>öiilichke!le» eine größere Aiiziehuugslrast sür sie gewinnen; rin Roman läßt sie kalt, aber die Biographie eines »»ihren Manne» beansprucht ihr ganze« Interesse. Die- sen sei empiohle» da- Wert über Petrus CanisiuS von Otto Braun-brrger S. I-, die Fruchl. und zwar die reite Frucht mehr al« dreißigjähriger Arbeit und sür den Leser eine Quelle der Eriiiiiiiierung und Stärkung, gerade i» unserer nie- derdrückenden Gegenwart; der Mann, der einst Teuijchland von innen heran» erneuert hat, kann uns heute Lehrer sein. — Da neben sei rmpsohlcn das ebenfalls gediegene und- tiefgründige Lebensbild »Ter hl. Klemens Maria Hosbauer". Von I. Hosrr C. LS. R. Host-aucr gehört auch z» den Män nern. vou denen wir heute so überaus viel zu lcruen hätten, richl zuletzt, wie Heiligkeit und tätigstes Leben sich nicht nur veeeirugen lassen, sondern unier Umständen sich bedingen. — Al» ei» dritte» Werk dieser Art wäre zu nennen .Don BoSeo". Leben und Werk eines gottbegnadeten Priesters ind Jugendfreunde? von Filippo Erispolti, in» Dentsch« übersetzt von F. Ritter v. Lama. Eine gute Don BoSeo- Biographie wird schon deshalb willkommen sein, weil sie un» seither fehlte. — Für die Heranwachsende Jugend ist Rach- baurv .Der hi. Johanne» Ber hinan? ans der G c s« l l i ch , s t I e s u " da» geratenste Buch. Dieser jung« Blam«! mit seiner Treuherzigkeit und seinem unbefangenen Tiigendltreben wird unsere deuilche Jugend vielleicht noch mehr ansvrechen als der hl. Alogsi»« mit all seinem herben Liebreiz. — Endlich sei genannt rin Buch, dem «ine recht große verbiet- »ung zu wünschen un« Herzenssache ist: die sehnlich erwartete Biographie »Alban Stolz" von Professor Jul. Mauer, dem ausgezeichneten Stolzkenner, dem auch viele ungedrnckte Quellen zur Verfügung stehen. Di« Freude» da« Lebe« unsere« einzigartigen Alban Stolz betrachten zu dürfen, wird uns erst äugelt üb., wenn wir missen, daß noch viele andere Freunde dieses je.lenen ManueS die Freude mit uns ie.tem. Obeugcuannie Bücher sind un Vertage von Herder in Frcibur. i. Br. erschienen. Kcriifraqen christlicher Welt- und Lcl>cnSaiischn,i»na. Gedanken und Vorträge von Tr. I. Mansbach. Prcscssor an der Iluipeisiiäl Münster. (Apoiogctische Tagesjrage». 1. Hett.) Vierte vcrbesscric uud vermehrte Aufiage. Okiav <ll2). M.» Gladhocki. 1912. VoltSvercinS-Verlag G. m. b. H. Preis lO Mk. . . . Mau-sl-ochS apo'ogclüche Schritte», die sich eines wach senden CljolgeS erjrcuen, bcdürien keine'' Empsehtung. Litcrar-jche Ruudichau (laich.) Mansbach behandelt in zwei gediegene» Vorträgen die Ver- einbarleit einer christlich orientierten Leheiisaiischauiiug mii den wirklich gesicherten Ergebuisjen naturwisseiischaiilickier Erkennt nis. Der Wahrheitsgehalt de» sittlichen Endzieles, wie eS da» Christentum anfsiellt, wird mit frischer und krattvoklcr Sprache und mit klarer Logik dargctan. Theolog. Jahresbericht sevang.) Gerthe als Erzieher. Von Dr. Nob. Zilchert. Geb. 22.50 M. lHinrichs. Leipzig.) Die Goetheliieratur um ein wertvolles Buch bereichert zu haben, ist daS Verdienst de? Pra ger Dozenten Robert Zilchert. D - einzelnen Kapitel deS Wer ke» sind ans Verträacn entstanden, die dcr Versager vor der Prager Urania gehalten hat. Er setzt sich darin mit Goethe» Wel'ansck'aiiiing. seiner Stellungnahme z» trennenden Fragen al« Leben. Liebe. Religion. Dichtung, Kunst. Politik usw. a iS» einander und belegt seine Forschung durch Zitate. Besonder» im posant ist daS Kapitel über di« Liebe. Für Goeihekenner gibt -« «war keinen Zweifel, daß unser großer Dichter rein war von allen Verdächtigungen, die bö>'e Menßhen gegen ibn vorbrachten, ober den Beweis dasür so exakt zu führen bat noch keiner unler- "vmmen. DaS Buch wird „.-streitig unserem Goetbe neue Freunde znführen. -a. eS wird dazu beitragen, daß Träge ihren Goethe ietzt mit gröberem Verstä"diiis lest-n und ihrerseits 'ur schen und prüsrn. Die Schreibweise ist glänzend. Z. ThomnS Cnrlnle. „TaS D l a m a » t e» l> a l S b a n d". deutsch von A Kretzlchmar. Mit Federzeichnungen von Jo es F. Huber. Geh. 10.— Mark, geb. 15.— Mark. (Musarloii-Bcrlag, Müiickien.) TaS romanartlge Gcschlchtswerk de? großen rngkischen H<- storikcrS und Philosophen, da» eigentlich wenig bekannt ist. hat den Abenteurer Balsam», den berüchtigte» Grasen Cagllosiro, »um Mittelpunkte. In die Historie sind wiiiidervoll zeitgemäße und philosophische Betrachtungen ringelte«»», die der lebendig ge- ichilderten Handlung erst die rechte Würze verleiden. Ein große« Verdienst de» Nrbkr'ePerS ist eS. den glä»-e isen Polterstil CarlvleS in einer sür den Dcut'chen genleßbarcn Wette getrw'»u zu haben. DaS Puch ließt sich wie eine literarische Novität. Di« geistvollen Tertanmcrkuugen de« Autor», au» denen el» schirses, wenn auch mitunter etwa» einseitig orientirrte» Urteil spricht, sind sämtlich mit übersetzt und -eigesügt. lieber Joies F. Huber» Zeichnungen kann man freilich geteilter Meinung sein, doch Ist ihnen Origi nalität nicht abzulprechen. Der sehr billige Preis wird viel« Freunde guter «üchrr veranlassen, sich das Werk kommen »» lassen. A.