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Sächsische Volkszeitung : 25.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192401255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-25
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.01.1924
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Freitag, de» 25. Januar 1624 Nr. 21. Teile 2 ln, wo Nenkrankr-stchS Verbindungsweg nach Marseille fiilirt. Frankreich hinwieder»», sucht sich der Umklammerung mit allen Künilr» de» gewiegic» Pari er Diplomaten ;v erwalire». Er bat den Konlinenialblock gegründet, der neben seinem allzeit getreuen Trabanten Belgien und Pole» namentlich die »leine Entente n»i- sastcn sollte und init Hilfe des schlaue» Benesch Fnbler ansstreckte »ach Somjetr.istlanv. Aber das neue Jahr bat böse lleberraschun» gen gebracht. Jugoslawien ist ans der Reihe der Kleinen Entente beransgetanU, und die Belgrader Nvn'erenz, die nach Herrn Be» nesch' Absicht die Beteiligung Siiwlawie»» nno Rumäniens an de», Militär,,ertrag der Ts-c !,,"!an>al.'> mit Frankreich bringen sollte, endete mit einer Cenmiia». Tüdslawicns kühler Real politiker, der Kljähriger Pecsitsch bat plötzlich ein sertiges Ab» lammen niii Italien ans der Taiel,« gezogen. N!an höre und staune! Bis vor lunem lagen die beiden Staaten in heftiger Fehde wegen Sladl und Hafen Fiume, nnd 1616, als d'Annnnzio mit seinen Legionäre:, die Stadt besetzte, wäre eS säst zn einem krirgnischen Zniannneuslost gekoinnien. So stand noch bis gestern Cndslawien als sicherer Akiwoosten der sranzösischen Politik an der Adria, nno heute ist die Situation von Grund aus verändert. Italien erhält Fiume, Tüdslawirn den Haien Baros nnd für bit Jahre das Benutzungsrecht des Hafens von Fiume, nnd dar über hinaus soll ei» Vertrag aus politischer, wirtschaftlicher und militärischer Basis geschlossen werden Spanien, Italien, Jugoslawien — diese drei Anwohner des Miltclm.ercs im Bunde mit der stärkste» Seemacht haben sie ein ungeheures Trurlmittcl in der Hand Zwischen den „beiden Frankreich" geht jetzt eine Specrlinie, die sich vom englischen Gibraltar über die spaniiche Oitknste »m Balearen, das italie nische Sardinien und Sizilien lns zum britischen Malta erstreikt. Hier kann die Zufuhr der sranzösischen Truppentransporte ans dein Mcnscl'enreiervoir ZentralasrikaS unterbunden werden, hier liegt der schwächste Punkt d-r sranzösischen Stellung. So bedeuten die neue» Bündniste an der Aanachlud im westlichen Mittelnieer eine» Rückschlag sür den sranzöiischen JmverialiSmns. der, wen» er nur von den 36 Millionen weister Franzosen getragen wird, zun, Tode verurteilt ist. Ter Rückschlag für die französische Austen- Politik entspricht der Baiise des französischen Franke». An dem Tage, wo Frankreich esusieht, dass seine übertriebenen Erpansions- bestrebnugen ihm dev. Block der Gegner eingebracht haben, dass seine zerstörende Ten'ich'andspolitik ihm die Währung zerrüttet hat, wird es um seine Auftenstellniig ebenjo wie um seine Wahrung best'ergestellt sein. Aber es wird erst der Tag sein, an dein Poin- rares Stern verblasst und mit ihm die Union sacrie des nationalen Blocks untergeht. Morin -es Zlmlprlistßiittflihrkils Berlin, 2-t. Januar. Das Zivilprozeßversahren soll anS Sparsamkeitsgründen eine ähnliche Reform ersakren, wie vor kurzen, das Strasprozeßversabre». Ein diesbezüglicher Ent wurf ist im Ministerium streng vertraulich behandelt worden. DaS „Berliner Tageblatt" gibt den wesentlichen Inhalt dcS Ent wurfes wieder, ohne das; ersichtlich wäre, woher das Blatt diese Jiiivrmalioneii bezieht und knüpft daran eine heftige Kritik. Die wichtigste Neuerung bestehe n, der Wiedereinführung der sogen, k v e » t u a l m a p i m e. Diese kennzeichnet sich dadurch, das; die Parteien genötigt seien, bei Gefahr des Ausschlusses neue Be hauptungen bis zn einem bestimmten Abschlus; des Verfahrens vorzubringe», und zwar bis zur ersten Streitigkeits-Verhandlung. Davon erlwffe man eine Beschleunigung des Verfahrens nnd eine Ersparung von Krusten. Dieser Vorteil würde aber, nach Meinung des „Berliner Tageblattes", nur auf Kosten der materiellen Wahrheit erzielt werden. Tie Parteien würden ge zwungen, atles tatsächliche Material zusammenzutragen, daS un ter irgend eine», Gesichtspunkt vielleicht wichtig werden könne. Infolgedessen müssten Behauptungen aus Vorrat ausgestellt wer de». wodurch der Prozeßstoss ins ungeheure vermehrt würde. Es werde also das Gegenteil des beabsichtigten Erfolges eintrctcii, ganz abgesehen davon, das; die Parteien zur Unwahrhaftigkeit anfgcfordert werden. Weiter sollen die prozeßleitenoen Befugnisse des Gerichtes erweitert werden. Den Parteien wird die Möglichkeit entzogen, über die Tagung von Terminen oder das Nahen von Prozessen Vereinbarungen z» treffen. Das Gericht erhalte die Besugnis, die Parteien unter Strafandrohung zum persönliche» Erscheine» im Termin zn zwingen. Die Berufungsfrist soll ans 14 Tage abgekürzt werden und künstia von der Verkündigung deS UrtciiS nicht mehr von seiner Zustellung ab laufen. Das „Berliner Tageblatt" nennt den Entwurf ein vollkommen untaugliches Mit tel zur Erzielung von Vereinfachungen und Ersparungen des Zivilprozeschersabrens. Ein aiiitlicher Kommentar wendet sich gegen diese. Zeitungs- äußernngen. die er in wesentlichen Punkten als irreführend bezeichnet, und stellt fest, das; der Entwurf bereits vor einiger Z'it den Organisationen der Richter »nd Anwälte und führenden Parlamentariern bckaiintgegeben worden wäre, die vor einer endgültigen Gestaltung gehört werden sollen. ßMknIlke AillimrliW im KWihekk» Wie nnS ans Berlin von einem parlamentarischen Mit arbeiter mitgc.eilt wird, hat das Neichslabinett erneut sich mit der dritten S t e u e r » o t v e r o r d n u n g beschnstigt. die in der Hgnpt'ache die Frage der sogenannten Hvpothekenans. Wertung regeln will. Auch jetzt bat das Reichskabinett eine beitimmlc Entschlieft»»» noch nickst gefasst. Indessen ist ent gegen dem ursprünglich vom Reichs-finanzministerium vorge- fchlagenen Verbot der Aufwertung der Hvpotheken nunmehr eine solche Aufwertung grundsätzlich an erkannt worden. Dce Höbe der Aufwertung allerdings ist noch nicht bestimmt, sie dürste aber kann, iw finstersten Falle 10 Prozent des GolowerteS überschreiten, in der Regel wird es sich nm eine Aufwertung von etwa 5 Prozent bandeln. Es ist beabsichtigt, die Bemessung der Aufwertungs-Höhe der freien Verein barung zwischen Schuldner und Gläubiger zn überlasten. Ju de,'>en wird voraussichtlich bestimmt werden, dast über eine ge wisse Höbe hinaus — und diese Grenze wird vorauSsichllick, höch stens bei >0 Prozent liege» — eine Aufwertung unzu lässig ist. Endgültige Entschließungen wird die ReicbSregie- rung nach erneuter Durchberatung des jetzigen abgeänderten Ent wurfs fasten. Aber jetzt schon kam, gesagt werden, dast daS finan zielle Ergebnis, das durch eine solche beschränkte Hhpotbekenanf- wertnng, als die Miels freu er erwartet wird, nicht gerade überwältigend sein kann. Dsr I«rawn»sntritt des Reichstages wst'd, wie man nnS an? par'amentarischen Kreisen mitteikk, nicht vor dem 12. Februar statlsinden. Das ist alwr auch d-'r «innerste Termin, denn am 15. Februar läuft das E'mäckstignngS- gesetz ab. Der Aeltestcn-Rat wird am 30. Januar zusammen» Irrt''», um sich endgültig über die nächste Sitzung schlüssig zn werden. Der Auswärtige AnSschnst ist ebenfalls zum 30. Januar einbernfe» worden, um die nach der belgisch-französischen Ant wort ans die deutschen Vorschläge geschaffene Lage zu berate». Die en k kche Geschäftswelt qeaen die 26-Prozcnt-Ausfuhrab^abe Berlin, 24. Januar. kTrakstbsricht.) Nachdem die Verhand- Llinge» der zuständigen englischen Stetten mit deutschen Vertretern über die Einstellung der deiitschen Zahlungen sür die 20 Prozent Vleparalionsabgabe kürzlich resnltailos verlaufen sind, haben sich, wie der Denlsche Handelsdienst aus Berlin niitteilt, führende Männer der Londoner Eith an die englische Negierung gewendet mit dem Ersuchen iin Interesse de« britischen Handels auf diese Abgaben zu verzichten. Maedonalds antzenpolitische Ziele Aufnahme Deutschlands «nd Rußlands in den Völkerbund — Eine Erklärung über das inter alliierte Schuldenprodlem? Dir Ailiminkl MMimId im Am!t London, 24. Januar. Die erste Arbeiterregierung in der Elcschichte Englands ist »unmehr auch formell in ihr Amt ein. geführt worden. Am frühen Vormittag schon begaben sich gestern die Epcmiiiister des Kabinetts Baldwin in Audienz zum König, dem sie die Siegel und die Insignien ihrer Aemter wieder zur Verfügung stellten. Hierauf empfing der König, bei dem auch der Prinz von Wales weilte, die Minister des neuen Kabinetts, die er vereidigte und denen er Siegel und Insignien anshändigte. Eine unübersehbare Menschenmenge hatte sich vor den Eingängen dcS BuckingShampalaste« versammelt, um Zeuge dieses historischen Ereignisses zn sein. Am Nachmittag hielt das neue Kabinett in der Downingstrcet, dem Amtssitz des englischen Ministerpräsiden ten, seine erste Sitzung ab, an der unter Macdonalds Vorsitz 10 Mitglieder teilnahmen. Im Laufe des Tages besuchte Macdrnald auch daS Acustere Amt. um dort seine Obliegenheiten als Anßen- minister offiziell zu übernehmen. ZimMißtililM der Weltsirslilcme London, 24. Januar Wie der diplomatische Bericht-lllalser dc» „Tai y T-'eqrapb" meldet, bestickte vor der aest rn nackmibog obre alteren Kabine»«sitzu>ia der Premlermin ster Moe'onald da« ^weckii »Oie-, wo er cme 'a ae Unterredung mit dem tiä-idigen Unlcrstaois'e r tär S r Ehre C o ve kalte. Dem B r ckttettiaitcr -il« O'Iae beadllck tioen Mac'orald und seine Kolleren, ans de» baldigen Eiiiscbl'ist sowohl Deiitickilcinds wie auch Rußland» in den Völkerbund hm-u-virken. London, 24. Januar. Der parlamentarische Berichterstatter de« „Tatth Telegraph" schreibt, Mrcdonaid werde ais M n ster d-s Acuseie» obne Veriva eine Attson nalern-ckm-n. um vemct, ebene Europa belriffmde Finnen ,» verhandeln. H^eizu gehör-» iowst'l die Fra eder Revaratione» und der Politik der franzö sischen Reg'erung, wie auch die der Anerlennuiig Rußlnn >«. B ionde'e Auime'kiaiiikeil werde der Fraqe der Enendabiien in der Kölmr Zone, sowie der dmtichen Fordeniaq, Priorität sür den Lebenenmiellredit zu grwShicn, gewidmet werden. französische Sorten um Maedonald Paris, 24. Januar. Die Persönlichkeit Namsay MacdonaldS steht seit gestern im Mittelpunkt des allgemeinen Interesses. Lon doner Berichte lassen hier deutlich den Eindruck auskommen, dast der neue Premierminister unter dem Drucke der Liberalen aus dem Gebiete der Innenpolitik z» keinen großen Taten schreitet, sich aber dafür durch eine mächtige »ach außen gerichtete Altion schadlos halten wird. Dabei dürfte er aus Unterstützung säml. sicher Parteien zählen. Im übrigen wird der Befürchtung Aus druck gegeben, das; die französisch-englische» Beziehungen i» der nächste» Zeit eine noch nie dagewesene Spannung erfahren können. London, 24. Januar. Auch die gestrigen Londoner Abend blätter bringen durchweg günstige Kommentare zu dem neuen Kabinett. „Evening Standard" weist daraus hin. das; auch die aristokratische» und bürgerlichen Elemente in dem neuen Kabinett reichlich vertreten seien. Paris, 24 Januar. In den Pariser diplomatischen Kreisen rechnet man allgemein damit, dast der erste Schritt MacdonaldS ans dem Gebiete der Anstenpositik in einer Erklärung über daS interalliierte Schuldenproblem bestehen wird. Poine-are lenen die Au^rollnnq des Separatisten- sstansass vor dem Haager S^iiestsqericht London, 24. Januar. Nach einer TimeSmeldung hat Poin- care den Vorschlag Cnrzons, den ganzen Streit über die Aus legung der Pflichten der Besatzungsmächte gegenüber der deut schen Verivaltnng dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten, ver worfen. Wie die „Times" weiter berichtet, wird die Nhein- landkommissioii am Donnerstag über die Verordnungen der auto. nomcn Pfalzregierung erneut berate». Dik jlMIgkl AlllllS Moskau, 24. Januar. Bis zur Wahl des Nachfolgers Lenin-Z werden Nykoff und Kamenew die Geschäfte des Vorsitzes im Rate der Volkskommissare weitorführen. Kamenew hat einen Befehl des revolutionären Kriegsratss an die Note Armee und Flotte unterzeichnt, in dem diese anfgesordert werde», mit m-ch rößerer Kraft aus ihren Posten als Verteidiger der Eroberungen er graste» Erobcrungsrevolutio» zu stehe». Der Tod Lenins hat unter den Massen große Bestürzung hcrvcrgernfe». I» den Arbeitervierteln spielen sich außerordentlich- Trauerszenei, ab. In de» Straße» Moskaus finden stündlich große Volksversammlun gen statt, in denen der Trauer nm Lenin Ausdruck gegeben wird. Berti», 24. Januar. Anläßlich des Ablebens von Lenin hat der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Freiherr v. M a l tz a h », dem hiesigen Botsckmftcr der Union die Teilnahme der deutsche» Negierung zum Ausdruck gebracht. Auch ist der deutsche Bot schafter in Moskau beauftragt worden. daS Beileid des Reichs präsidenten und der Neichsregierung dem Vorsitzenden des Zen- tralvoNzngsansschusscs des Bundes der FFR., Kalinin, nnd das Beileid des Reichsministers Dr. Stresemaini sowie deS Staats» sekretärs v. Maltzahn den» Volkskommissar für anSwärlige An gelegenheiten auszudrücken. L'nins Ueberführnnq nach Moskau Moskau, 24 Januar. (Drahtbericht.) Unter ungeheuerer Beteiligung ullcr Bevölkernngsschichten wurde dis Leiche Lenins ans dem Vorort Gorki nach Moskau gebracht und in den Prackst- räumeu des ehemaligen AdelshauseS, jetzigen GemcrkschastShanseS crufgebahrt. Moskau. 24. Januar. (Drahtbericht.) Die Trauerfeier für Lenin ist auf Sonntag festgesetzt. Die führenden Moskauer Diplomaten versammelten sich heute auf der deutsche» Botschaft unter Vorsitz des Grafen Brockdorff-Nantzau. der aus Wunsch der russischen Negierung die Vermittlung mit dem diplomatischen Korps übernommen hat, um über die Form der Beisetzung Lenin« zu beraten. Lenin Wladimir Jlljitsch Lenin, der eigentlich Ulljanoff hieß, war der Sprößsing einer angesehenen russischen Familie. Scho» in seiner Knaben- und Jünglingszeit beteiligte er sich a» manchen revolutionären Bewegungen »nd erhielt sogar mannigfach recht harte Gesäiignisstrasen. Vielleicht lag dieser revolutionäre Geist in seiner Familie, denn einer seiner Brüder wurde wegen gleicher Umtriebe schon 1389 hingerichtet. Lenin wurde dann 1867 nach Sibirien verlmiint, von wo er jedoch 1886 ins Ausland flüchtete. Während der Revolution 1605 trat er jedoch wieder in Rußland auf, »nd konnte sich dort 2 Jahre von neuem austialten. Dann ging er wiederum ins Ausland, zunächst »ach England, später in die Schweiz. 1617 wurde dann der Zcirentbron gestürzt. DaS war für ihn das Signal der Rückkehr in seine Heimat, Sein Versuch, über England zurück,znkehren, mißlang. Dafür aber wurde ibm von der konischen Regierung die Durchreise erlaubt. Er konnte nun zunächst !n Rußland nickst ungehindert anltrelen, weil er von Kerinskb anss äußerste verfolgt wurde, der ibn a»f irgend eine Weise zu beseitige» suchte. Aber im stille» arbeitete er weiter und 'm November 1617 kam der Erfolg: Die Bolsche. wiki risien die Gewalt an sich. An die Stütze dieser Bolschewik!» Negierung trat Lenin, als Vorsitzender des NateS, als Volks, kommissar. Bekanntlich litt Lenin nun schont seit längerer Zeit an einem schweren Leiden, aber sein G-semdbcitsznstand hatte fick, in letz ter Zeit merklich gebessert, so daß man auf eine Genesung bofstc. Da trat ganz „»erwartet am 21. Januar eine scharfe Verschlech terung ein, die schon in wenigen Stunden den Tod herbeisührte. Der Tod dieses Mannes bedeutet für die arbeitenden Klasse» der Sowjet-Union den schwersten Schlag. Tie großen Massen Rußlands beklagen ibren größten Fübrer. Die Sowiet-Neg eriing ist entschlossen, das Werk diese? Mannes weiterzufübren, „nd die Eroberungen der proletarischen Masten mit alle» Mitteln zn schützen. D« . S ßackit Kei Bartko« Paris, 24. Januar. (Drakstbericht.) Der ReichSbankpräsi» denk Dr. Sckmcht ist gestern nachmittag vom Vorsitzenden der Ne- parasionSkommission empfangen worden. Berlin, 24. Januar. kTrahtberstsst.) Tr. Schockt tritt heute die Rückreise nach Berlin an und wirb morgen hier er. wartet. Annitll'erunJ dev Sowjet-Verträge in Frankreich Paris, 24. Januar. Wie „Petit Parisien" mitleilt, ist der bisherige Handelsvertreter der Sowjetregierung in Pari? Skobe- lew angewiesen worden, sämtliche von ihm geschossenen Einrich tungen in Paris ausznlösen. Er sei bereits nach Paris zurück- gekehrt. Die Maßnahme schließe die Kündigung sämtlicher in letzter Zest zustande gekommenen Verträge 'ein. die zm» Teil bereits in Anssührung begriffen waren. Skobelew zakste zurzeit die durch die Vertragsbrüche erforderlich gewordenen Entschädi gungen cr»s. Er werde sich dem Vernekmen »ach etwa in 14 Tagen mit seinem Bcamtenstab nach London begeben. Die bolschewisti schen Beamten forderten die Franzosen auf, sich gegebenenfalls nach London oder Berlin zu wenden. Haftentlaff'»»»'? Minister Herrmanns Weimar, 24. Januar. Gebern nickastsiag fand ei»e Be» spreckmaa d'k Vcr'eidi er de« bekanntlich -n Untersilbnnesbast b'» südliche» Innenminister« Herrmann mit dem lkuterluchiina«- rechter, ker die Bernebmnng in dem Veriabren gegen H-r-mann l-itet. sta". Die VerIeidi<niiiabeaiitrai>eHasten!lastnni de« M n>st"rs. Der Uwe, suckim Seichter erkläite, daß von-inerVersunk-Inngzaesabr tickst m-kic aeiprochcn w rk>en lönwe und daß er semer! >t« auch einen F-li^tver-acht nickst mebr a S gegeben krackte. Der znstänb-ge Staateaiiwilt stellte sich oui denselben Standpunkt. Dcnniifdin wurde der Hasibe'ebl obne Steilung einer Kaution aufgehoben und Herrmann aus der Hast emlcis'en. tluric MrWkli Einbruch In die deutsche Botschaft im Vatikan. In der Nacht zum 20. Januar versuchten Diebe in die Kanzlei der deut schen Botschaft beim Vatikan einziidringen. Dieser Einbruchs» versuch batte osfenliar keine politische Bedeutung. Spanien ratifiziert daS Tangcrabkommen. AnS offizieller Quelle wird mitgeteilt, das; Spanien das Tangercibkommen i» 3—4 Tagen ratifizieren wird. Zn den italienische» Wahlen. Man erwarbst die Erklärung über die Auflösung der Kammer für morgen oder für den 27. dieses Monats. I» dem gestrigen Ministerrat bat Mussolini das Wahlprogramm der faschistisch"» Partei dargeleot und die ein mütige Zustimmung seiner Kollegen gefunden. Den Reigen der Wahlreden hat der Generalsekretär der Partei in Neapel bei der Einweihung der Fahne der Neapler Fascio eröffnet. Röck-anT der Reichsrickkzahl Berlin, "4. Januar. Die Reichs'nd xnffer siie die Leben«- balt»n'«'ostcn kErnä-nin-, Wouinn', H >z>»a, Be'encktnn' und Bekeidnna) b-Iä»it sich nack best Feststellungen de» Sl-ttiststcke» Neick>«omte« tjsi Montan, de» 21. Jan»«', ans das 1 08k>llio» n'nck-e der Vwkrieg«;eit. Gegenüber der Vorwoche ist demnach «ne Ab nahme von 2,7 Prozent ru vcr«ichncn. Berliner Devisenkurse vom 24. Januar (Slmtlih) mitgeteilt von der Con»n-g,> und Privatbank. A.-kst.. Dresden Notierungen <n Millionen der Einheit der Währung. -/o 24 I. E 1 ^rte' 23 Meid I. Nmiierdom . , . IS IS55IM 1583900 18 1588078 187^28 Brägel .... 17W7I 171929 17 585 174455 ShrNiiinig , . , k7B4ri 88745? »75863 87:437 «tovonhggen . . S75M5 87.9,8, 878903 S7>>8! Sioikhoim . . . 10N7S74 1097559 I >02750 Rom 182^44 IS2S55 Ik!4?«1 13-212 Laudon .... 15 175587 Xi 17744-80 15 I7«S55>8 I7748075 Nenlwrk .... 10 4I99SM 4218809 18 41398^. 4?> "80'; Bon« .... 192',"» >3"4,r I9i?89 IS'73, .Ullrich .... 7258!,; 727N4 72937, Mgi>rid .... »"«570 83 ^ 83-^84 »35537 Wien 59 351 89 842 »9 8'! Brno ..... I2I94« 122852 12244^ 12 057 War-chan . . . BudaveO. . . . 140.817 >41.353 140 8-17 181 ?L3 Berliner Börse Mlienturle in Billionen Berliner Ankan-lsknrke 24 I. 23. I. ;v-oz. Nei<h«onleihe L»i»t»»o.Bohn . . konodo-Pocihc . . cSomdnrg. Votclinhrl Nordd. Lions . . . . Nerein.Elde'ckiilghr' Com.» u. Privoib nN Dorinlilldter Bon! . 5e»Nilie Boni. . . . Di-ionio llommandil Dresdner Rout . . . 8en>ziger Nredllan«». Oesi-rr. .«tredii . . . Bochnmer c»nii«tnhi. renich-Lnremhnraer «eiientirchen B rgw. Korkener Bergwerc. Hohenlohe Lnnrahiiue Manne mann-Rühr. Obichi. tkiieudahnbdi. , kiienniini-irie 175 14 42 4 »75 »75 »2» IS7S ,7 ISS ,0.S1» S.» »7 85 79.» <71 21 St» 28 75 52.75 I82S I8Z 41 5 »975 LS «.» >7.5 >7 10.» 31 V.S »8» 83 82 378 21 'S 45 8 30 L2.S Bhünir . Romdgider echem >-he senden. . DdnomN Nodei , . . Ti,. Niolwchmidl. . . .e-iich'i-r garinoene. Obenan, äoismerke Nllo oieNr.-Me'eil'ih. Bergmann Eieklr.. . Püoe EieNr. Oallvenweri .... Möriitzer Waggon . !>i,,ie - «äoftin >nn. . . Al«b..N-5r"i'. M 0.4, Berii -SInhali.Miich Berliner nia>chinen. Daimler-Motoren . Harlnignn Ma'ch.. . Oreniiri» ». ciovvc, . gimmerman,werte . Bing-Werlo k-gckeihg, Hirnh-Knv'er . . . Hugo Schneider. . . Nordieniiche Wolle. Slühr Kamnigai» . . stelliiosf-Waidhost . . Olav, 24. ,. 43 22 9.« 8 23.2» 20 81 75 N8 20 2.375 .-.25 8 S 35 33 >S 8.75 1S.5 37 »5 19 375 IS b.S 3.372 82- > »3 »7.75 82 I 33 75 I 25 I. 43 5 21.» »I 9.82» 28 8 I!.S 69 I 82» 19» 2 I2S KN 32 25 3-5 7 7» ISS 4 875 20 IS b» 3 125 43 53 W2S 35.5 Milaetcilt vom tschechoslowakischen Bankverein, Filiale DrcSSe». Wetterbericht derDresdnerWeilerw Lnstdriickverteilniig: Zenlrnm Hochdruckgebiet 770 Milli meter Luftdruck Mitteleuropa, fern des HochoruckgebieteS über 775 Millimeter Tschechoslowakei, hoher Druck über 770 Milli meter Finnland, tiefer Druck Atlantischer Ozean, England, Nord- meer, nördliches Skandinavien. Zentrum der Depression mit m-nter 720 Millimeter Lustdruck nördlich von Island nordöstlich fortschreitend. Wetterlage: Unter dem Einslns; des trockenen absteigenden LuftstromcS herrscht weitverbreitet wolkenlose bis heitere Witterung bei mäßigem bis strengem Frost. Den> Hoch druckgebiet, daS sich voraussichtlich nach Südoste» verschlage» wird, ist die weitere K illlnstzusubr abgeschnitten, so dos; eine Ver schlimmerung des Frostes nicht in Aussicht steht. Voraussage: Heiter bis zeitweise bewölkt, vorortS dunstig und neblig, tags über leichter Frost, nacht« mäßiger bis strenger Frost, schwach- windig.
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