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Sächsische Volkszeitung : 08.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192402081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240208
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-08
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.02.1924
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Nr. 69. S«ite st Fein . le» v. Febrnar >t«L4 sich nicht a» de, Lpslimmung. Ans der äußersten Linke» wurde das Resultat der Abstimmung mit den Rusen „Demission, De mission" an die Adresse Ponicares begrüßt Poineare erhob sich dann zu einer kurzen Erwiderung, in der er den Abgeordneten ler Linken den Verwurf machte, sick aus Feigheit an der Ab- snmmnng nicht beteiligt zu haben, Tie Worte des Premiers wur den von den Mehrheiitzparieien nüt stürmischem Beifall ausge nommen, Die Sitzung ist dann unter greßer Unruhe aufgehoben morden. Donnerstag wird die Aussprache über die einzelnen Paragraph. t> des Cimächtigungegesei-es fortgesetzt. MMkMlMkiit Mt dkl Ednt »iid Marr Pcltiii, 7. Februar. Der sächsische Minisi-epiastde Heldt hat am Dienstag dem Reichspräsidenten Ebcrt und dem Reichska».;!cr De, Marx einen Besuch abgestattet. In seiner Begleitung besand sich der sächsische Gesandte in Berlin Dr. Gradnauer und der Leiter der sächsischen SlaotSkanzlei Mi nisterialdirektor Tr. Schulze. Der Besuch war in erster Linie ein Höslickcheilsbesiicb, ca der Leiter der neuen sächsischen Negie rung bisher noch keine Gelegenheit zn einer Begrüßung des ReichSpräsidciiten und ded Reichskanzlers gehabt hatte. Sclbst- v.tsländüch war mit beiden Besuchen eine eingehende Besprechung der qesamtpolitischen Lage und insbesondere des Verhältnisses zwischen Verlin » ndDresden verbunden. Der Besuch l>at. wie wir höre», das erfreuliche Ergebnis gehabt, daß aus beide» weiten die Meinung gcsesiigt wurde, daß unter der neuen jächiischen .Koalilioiisiegieriing eine gewisse Beruhigung und Konsolidierung der Verhältnisse in Lachsen eingetceten ist und dag zwischen der sächsische» Koalitionsregierung und der gegenwärtige» Reichsregicriing eine bessere Zusammenarbeit mög lich ist. als dies früher der Fall war. Auch in wirtschaftlicher Beziehung i!l in Lachsen eine leichte Besserung fostzuslellen, die sich in einem Rückgang der Arbeitslosenziffer aus- driickt Die Frage der Aniliclittitg des Ausnahmezustandes die in diesem Iiisnmnicnhango auch berührt worden ist, wird im weseutlichen davon abhängcn, wie die gesamtpolitische Lage sowohl in außenpolitischer wie in inner-politischer Hinsicht sich weiter konsolidiert. Bekanntlich ist zunächst ein Termin kurz vor den ReichstagSwahlcn für die Aufhebung des Aus nahmezustandes in Auk-sicht genommen. Man hofft jedoch auf sächsischer Leite, das; bei einem weiteren günstigen Fortschritten der politischen Beruhigung in Sachsen schon ei» früherer Termin in Aussicht genommen werden kann. Der Besuch hat sicherlich dazu beigetraaen. das Vertrauensverhältnis zwischen Dresden und Berlin, das mit der Koalitionsregierung znrückgekehrt ist, weiter z„ festigen. Berlin, 7. Februar. Die Reichsinder,;isfer für die Lebens haltungskosten beläuft sich für Montag, den -1. Februar, auf das l.OIObstlst-iieiifache der Vorkriegszeit. Gegenüber der Vorwoche il. lt> Billionen) ist demnach eine Abnahme von 1,9 v. H. zu icrzeichiieii. Für den Durchschnitt des Monat?- Januar berechnet «ich die Re'chsinderziffer a»f das l.lttbillioneiifache, gegenüber dem t,17bil!ioiicnfacbe„ im Durchschnitt dcS Monats Dezember. Das bedeutet eine Abnahme von 11,8 Prozent. Die LebenShal- tungSkoste» obne Bekleidung betragen im Durchschnitt sür Januar das I lllbillionenscubc. die Eriiäkrungskons» allein da? I,27bil- lioueiisache der Vorkriegszeit. ti'Mk stlllsjritsliktl Lozialdemotintischcr Parteitag. Der sozialdemokratische Parieivorstand berust den nächsten Parteitag aus Sonntag, den Ab Mär,; I92Z abends 6 Ilhr, nach Berlin, Gebäude des preu ßischen Lmidlages, Prinz-Albrecbt-Ltraße, ein. Am 3», März »--> mittags findet im La»dtng?-gebäiide in Berlin eine Fronen» konferui; der Lonaldeuiokralischen Partei statt. Ei» Ziichthäiislee Diktator von Pirmasens. Ter i>l!t Zucht- Hans vorbcstiaite Gelegenheitsarbeiter Findelbecke- ist zum Diktator von Pirmasens ernannt norden. Berliner Vorbörse Berlin, 7. Februar. Trotzdem der Reichsrat dem Entwurf der dritten Lteuernolverordnung wohlwollend gegcnübersteht, ma chen sich bestärkt durch die Opposition der Demokratie und der LozilLdemoiratie in dieser Frage erneute Zweifel geltend. Auch die Erklärung TnssenS, daß die Mikumverträge in dieser Form »ul die Dauer für die Industrie nicht tragbar seien, erhöht hier di" Nnsich-rbeit »nd wirkt nicht gerade anregend auf die Kauf lust der Börse. Tie Mark lag im Au-:-lande im wesentlichen nun.'rändert. Der Frank (französische) konnte in London eiwa§ anziehen. auch in Nenvork notierte er 4.65 gegen 4.6t am Vor lage. Die dänüche Krone lag mit 18.34 i» Neuhork etwas schwä cher al?- ani Tage vorher s 16,41). Ber'inor DevikenKnrsc von, 7. Februar schsnsss-h) mitoetcilt von der Commerz- und Privatbank, A -G-, Dresden -llalierincaen l» Millionen a,-r c-cnbeii der Mllbrnng. Lcicorai's'iickce SIuS- mklimz cmk 7. 2. j Pr'e» 8. Mklb 2. Priel 16 I5YZ87K >8 1878845 1565855 Primel . . . lv 17 585 174438 17-888 174438 Sl»Hvon>-i . . SS'878 K7642? 887878 5704?? 'bn ru . . 88827- 881728 88827- V-I72- Cti'cskiolli, . . .0 II87278 II12775 III22I3 III7187 Mors . . 188>83 188787 8!",» .... 36 IKLI--I 187 48 I8LI-4 I8784S . . . 1(1 1818^-88 I8245Sc8 >8 ISI84'88 I824--880 Hculu-ck . . . b 4188-88 4218588 18 41805M 47I88M VE- .... i!77!.8 1838 5 IS7788 1386« gnl-ckl ... so 7:7181 768847 737IS3 788847 . . . 883658 541L.0 846845 8483-8 ?r.'i»'il .... 88 848 905-81 r->-»o .... 123789 I244II «Novoi-rlt - . . 147 8^0 >48 370 Smm .... 28878 88927 Nuciws Mrcc- . 1388-28 1333418 Do Ziincico 80872- 511278 Nwowltz . . H Wim.... 1988-78 I984828 AtNiiin . , . 88'7>.' 88527 BUlwoo . , . 124887 128 N8 D»-> .... tiei-o! .... Ilowoo . . . Plis,1) ei! . . . I Bcrliner Börse Rtliemurie ln lliillionen Äerlinor An?onask>>rse rvrai. 80-ils,"»Ulrike 7 r. 9. 2. L,bkiili,i"l7-Pili,i. . 14 1.8 94».>!>»-ZweIkc. . . S>im8ur». V-NeNalii« «97- Horbd. vloiib .... >0 SS »ereni. EN>-tckiI«u>Kr> 7» 7 78 kem.- n. PrlvaNucnI >8128 ,8»78 r.rmkZbier Nan! . >928 99 tkeiwcke V»»i.... 193 I9»S Dtslcuilo.Nominendll 237 221« Kicsduer Baus . . . 12 378 >2.378 keivpner ckrebiiant». 4 « Vellen. Itredil . . . 8.78 8.9 »o»umer Plukillahl. 748 Deuub-Ouremburaer S-875 64.78 8el«e»lirlken Beralv. 83 71 Hcin-euer Beigwerl. 90 9» öolieuloke 88.8 49 78 tauraküne 29 28 »,-iiuueemauu-Aöbr. 88 28 81 Otuchl. cicleubabttbb«. 39 28 83 828 . Eilenuikmirte 48 - Pkömr 7.2. «7 Nemkacker 23.8 Tkein >cke SevSoii. . >8.28 Dwiamtt Nakel . , . 14.87° rk. ocoiklchmlkl. . . «.8 .s-llchller garbwerle. 28.7- OkeelZc«. .8ol«werle. 77 SMa.SIetlr.-Melelllch. >8 7- Berqmau» 84ellr. . . 2S.Y BSae »leltr 45 Sachleuwen 415 Ulgrllker Waqao» . . >0.28 Linie-cZaffmmm. . . 44,75 ?la?b.»Ni>rnl«. Molch 44 Berii—Anbau.Molch 17 Berltner Maschinen. L75 Daimler-Molaren . 8 >« Hartman» Ma>ch.. . 12.5 Orenlleln ». ilovvel . Wmmermannwerle . 3,125 Bina-Werke S»7- S-ackelhal 8.8 Hirlch-Uiiwer ... 49 Huao Schneider. . . Boiddenllche Molle. 888 SISbr «ammaarn. . gellllolf-Maldbolt . . kNa:- >4.878 84 e. r. «ss 25 7» 10» >8 878 23.8 77 IS« «8 4.« «78 9,378 «7 8 >7,78 « 8« «8 3.78 8.78 8 «8 II» 87 I« 37 wlitgeteilt vom »tchechc>sl:»iallsche» Bnntverc n, Filiale Dresden. Geueralvertreterversammlttttst der sächsischen Wiudthorstbunde in Pirna Am Sonntag. 27. Januar, fanden sich die Vertreter der sächsischen Windihorskbiindc zur Jahreshauptversammlung in Pirna zusammen, Kaplan Sprenhel - Pirna behandelte tm ersten Vor träge die Entwicklung der deutschen Jugendbewegung Ausgehend von der Tagung der sreideuIschen Jugend 1913 ans dem Hohen Meißner schilderte er das Werden der Wandervogel- gruppen und Im Anschluß daran ging er ausführlich aus die Grundgedanken der freideutsche u Jugend ein, sowie auf die verschiedenen Zweige, die aus ihr heraus sich ausgeprägt selbständig entwickelten (z. B. die völkische Jugend). Ein weiterer Teil des Vortrags war der sozialistischen Jugend ge- gewidmel, Arbeiterjugend und Jungsozialiste». In der sozialisti schen Jugend sind starke Kräfte rege, oie von der mechanisieren den Parteiarbeit mit ihren unjngcndlichen Grundsätzen (Klasen- kamps) losdrängen und ein starkes religiöses Sehnen mit dem Drang »ach Weitung des Nationalen verbinden. Auf christlicher Seite ist die Katholische Jugendbewegung der mäch tigste Zweig (Quickboruer, Gcoßdeutsche u. a.; Neudentsche zum Teil n. a.). Eingehend legte ec die Entwicklung der Katholischen Ju gendbewegung, ihrer Gedanken und Arbeit dar: das Streben nach dem wesen haften, glaub hasten katholischen Menschen, die starke Betonung der Grundsätzlichkeit, die Aus prägung des Opsergedaulens (Abstinenz), ihre Einstellung zum Leben, zur Freude, ihre Natürlichkeit (Wandern, Kleidung »sw.). Im besonderen verwies Redner auf oie Einstellung der Jngcnd- bcwcgung zur Politik hin: gerade da Betonung der Grundsätze, des Geiiieinschastswilleiis; Ablehnung, zu all den einzelnen Fragen des praktischen Tageskampfes Stellung zu nehmen. DaS Ge meinsame der ganzen deut,chen Jugendbewe gung ist das Ringen n i» Wahrheit und Liebe in allem. Aus der NatürlKhkeit der religiösen und volklichen Austastungen ergibt sich eine neue Art der Lebcnseinstelluug und trotz der verschiedenste,, Grundsätze ciu natürliches Verstehen- wolleu, das eben in der Praxis der Nichtjngendbewegmig znineist fehlt. Die deutsche Jugendbewegung ist die Quelle einernenen deutschen Ku ltu r b e w c g n n g. In einem zweiten Vortrag sprach cand. m a t h. Kar 1 sch - Pirna über die Entwicklung der deutsche,, Windt hor st bn» de. Redner untersuchte zunächst die Frage Jugend und Partei. Er lehnte den Typ der Parieijiigend, der nur die Autorität der Partei kennt, all sein Wissen und Glauben von der Partei vorgesetzt erhält, ab; wir wollen Jugendbewegung in der Partei werden, die bei Wahrung der Grnnsätze um freie politische Aktivität ringt. Tie weiteren Ausführungen waren ein entschiedenes Bekenntnis zu r dentschen Repu blik. Aber organisch-demotiatisch mus; sie sein, darum los vom Formalismus. Wie wünschen eine Parteiresorm und eine Wahl- rechtsreiorm. Sozial must sie sein, wahrhaft, nicht nur ans Interesse, Wirtschaftswillig, der Wirtschaft Wege weisend und Ziele; statt des privaten Gewinnstrebens das Allgemeinwohl als Grunosatz der Wirtschaftsführung, Nicht zuletzt fühlen wir groß-deutsch und unser Streben gilt oec groß-deutschen Einigung; daher bekennen wir uns zn den Farben schwarz-rot-gold. Aber grundsätzliche Klarheit ist Pflicht jedes Wstidthorstbüiid- lers; nur tiefstes Schöpfen aus oen vollen Quellen der Religion. Auch im Kleiucu haben wir Gemeiiischasts- arbeit zu leisten; fort mit Streit, Abneigung, Lieblosigkeit, Dünkel unter uns; wir müssen uns zn neuen Menschen er ziehen. Wir erstreben in der Partei klare weltanschau liche Grundsätzlichkeit bei Wahrung des politi schen Charakters der Partei: z. B. gleichwertige Zn- iammeuarbeil zwischen Katholiken und Protestanten bei bewusttcr Wertung der gegenseitigen verschiedenen Weltanschauungen. Wir erstreben eine Politik der großen Linie in Staats- nud Wirtschafspol itik. Tr. W i r t h und Abg. IooS habe» diese Linie gekcuiizeiclmet. Redner erklärt, daß er voll und ga>.z den von Dr. Wirlh ansgczeichueteu Linien der Politik zu- stimmt. Er begrüßt die Entwicklung im Zentrum, die offen sichtlich in dieser Richtung sich vollzieht, and spricht die Erwartung ans, daß die Entwicklung aas Zentrum zu der großen, christliche», republikanischen deutschen Staatspartei machen werde. Znm Schluß übte der Landesvorsitzenoe eingehende Kritik an der Ar beit aller sächsischen Bünde; er ,orderte LoS sagen vom Standpunkt der Massengewinnung mit allen Mitteln. Keine Lockmittel, die dem Wesen des Politischen widersprechen. Also sort mit Tanz, Aus flügen, StislnngSfcsteii, die solchem Ziele dienen. Nur das Ernste, wahrhaft Bildende werde geübt: denn wir müssen Qualität?- b.-'ldner sei». Unsere Bnndesarbeit muß vom Geist der Jugendbewegung getragen werden: daher nicht mehr in den aiisgcsahrenen Gleisen sortwursteln, sondern herzhaft zupacke», alles Wertlose entfernen und mit wenigen ernstlich Wollenden Arbeit leisten zum Zwecke politischer Millensbildung, politischer Aktivität. Redner wün,chte ein Kennenlernen mit der sozialistischen Jugend einerseits, ebenso wie mit der völki schen audcerjeitS, betonte aber, daß oie sächsischen Bünde zuvor in sich gefestigt stehen müssen. Darum gelte cs heute: völlige Umstellung in unsrer Organisation und Arbeit zur politischen Jugendbewegung Aus aller Welt -s- Die päpstlichen Spenden für Deutschland. A,»s vatikani schen Kreisen verlautet, daß der Papst, abgesehen von den großen Hilssgcldern, die er nach Rußland gesandt hat, in den letzten zwei Jahren sür die Not Deutschlands 2 0 Millionen Lire gespendet habe. Es sei soweit gekommen, daß vor kurzem die päpstliche Kasse buchstäblich leer gewesen sei. Ein telegraphischer Appell an die amerikanischen Kardinale habe indessen genügt, um alsbald Hunderttausend!: von Dollar nach Rom zu lenken. 4- P. Jakob Ovemiaiis S. I. an der Universität in Tokio. Seit einer Reihe von Jahren lehrte der Jesuitenpaler Joseph Da hlnian» an der kaiserlichen Universität in Tokio in Japan deutsche Literatur. Ta in Japan das Höchstalter für Dozenten auf 60 Jahr? festgesetzt ist, hätte P. Dahlmann bereits vor zwei Jahren von Rechts wegen einen Nachfolger bekommen müssen, jedoch n-ar ihm gestattet worden, noch bis April deö nächsten Jahres im Amte zu bleiben. Bei der vor einigen Tagen getätig ten Wahl eines Nachsolgcrs, entschied sich die literarische Fakultät sür den Ordensbruder des Gelehrten, P. Jakob Over- manS, der kurz vor dem Erdbeben in Tokio eingetroffen istf. P. Ovcrmans ist am 26. I. 1874 in Hüls b. Krefeld geboren. Er ist in Deutschland als Mitredakteur der „Stimmen der Zeit" für literarische Fragen und als Konferenzr-dner tätig gewesen. Seine Stärke liegt auf dem Gebiete der Literatiirvergleichnng, zu der ihn die Kenntnis fast aller europäischen Sprachen befähigt. -s Eine Ausstellung für Baufach und Wohnungswesen in Nürnberg. In der Zeit vom 26 April bis 11. Ma! wird in der städtischen Festhalle in Nürnberg eine Industrieausstellung für das Baufach, Wohnungswesen und verwandtes Gewerbe stattfin- den. Die Ausstellung wird veranstaltet von der Nürnberger Bau- Innung. in Verbindung mit allen einschlägigen Vereinigungen und Verbänden BahernS. Die Neuerungen und Verbesserungen, vor allem Hhqieniseber Natur, die im Wohnungsbau und Woh nungswesen während der letzten Jahre erreicht worden sind, sol len im großen Nahmen gezeigt werden. Eine der 12 Gruppen der Ausstellung wird sich mit der Nadsti-Tclephon.Jndustrie be fassen, wobei znm ersten Male in Deutschland diese Apparate zur öffentlichen Vorführung gelangen werden. ch Das merkwürdigste „Fachblatt" der Welt- Die „Zeitung der Bettler", die in Paris erscheint, dürste die eigenartigste Zei tung der Welt sein. Sie bringt eine reichhaltige Liste aller Hoch zeiten, Kindt.iiifcn und Beerdigungen, die im Laufe der Woche in den .Kirchen der Stadt vor sich gehen, wo die Bettler auf eine Eine eingehende Aussprache schloß sich an, insbesondere zum letzten Teile de? Vortrages. Es wurde fast keinem leicht, zu all den neuen Gedanken sich durchzuringe». Aber wertvoll war dieses innere Ringe» jedes einzelne» mit sich. Kaplan Sprcntzel sordecte mir Abstimmung bei voller Klarheit und ernstem ehr- ltchei. Wollen. Folgende Entschließungen gelangten ei 11 st t m m l g zur An- nähme. Entschließungen 1. Tie zur Generalvertreterversamnilnng l.H. V. V.) der sächsi schen Wstidthorstbiinde am 27. Januar 1924 in Pirna anwesenden Vertreter bekennen sich zum g r 0 ß - d e u t s ch e n , republika nisch-demokratischen Gedanken, dessen Mctiesting in de>. Herzen der deutsche» Jugend uno dessen Auswertung in der deutschen Staatspolitik sie als wesentliche Anigabe der Wstidt- Horst-Bunde erachten. Untrennbar- von diesem staatSvolitischen Bekenntnis ist die Forderung nach einer gerechten und ent schiedenen Sozialpolitik, oie den Menschen und seine seelische, geistige und leibliche Förderung in den Mittelpunkt stellt; gleicherweise gilt unser Streben einer neuen Wirtschafts ordnung, die das Allgemeinwohl anstatt des privaten Geminllstrebeiis als Organisationsprinzip anerkennt. Wi: betonen, daß die politische Einstellung eines je den W i n d t h 0 r st b ü n d l e r s ausschließlich in lief st er und reinster Wiirzeliiiig im Christentum und rn der bewußten Zugehörigkeit zur deutschen Volks- und Kult Urgemeinschaft begründet sein m u ß. « Wir lehnen es ab Pa r t e i j 11 g e n d zu sein, die nur der Partei dient. Wir wollen Jugendbewe gung i» der Zcntrumspartet (C h ri st l i ch e n Volks- partet) werden, politische Jugendbewegung, die in: Dienst für die Volksgemeinschaft politische A» i l l e 11 ö b i l d u ii g erstrebt und um srei e p 0 lit i s ch e Aktivität ringt. 2. Die nächste Aufgabe unserer sächsischen Wstidthorstbiinde ist eine allgenieine vollständige Umstellung in der Organisation und in der Arbeit. Wir wollen durch politische Wllensbildung zn anerkannter politischer Aktivität gelangten und oaher nur zn ernster »nd wertvoller Arbeit in kleinen Gemeinschasten uns ziisamiiienfindcn, Nebeninteressen anSschalten und alle Un- iiiter-ssierlen, die durch solche Nebeninteressen' oen Rus und die Arbeit der Bunde bisher schädigten, ansschließen. Wir sind nicht länger gewillt, durch sogenannte Stimmiingsmitiel Mitglieder- zahlen zu halten oder durch Lockmittel za werben: wir wollen nur diejenigen als Windthorstbündler anerkennen, die zu wirilicherj Mitarbeit entschlossen sind und ans dem reinen Streben nach politischer Bildung zu uns kommen. 3. Wir sprechen der Reichsleitnng der deutschen WindtHorst bunde, insbesondere ein Geschäftsführer des ReichSverbandes Tr. Krone, sowie unserem treuen Bertranensmaiine, oem Abg. Joos, unser vollstes Vertrauen aus, Auch in der Frage gemeinsamer nationaler Kundgebungen mit anderen politischen Jngendbiindcn, z. B. betr. die republikanische Kundgebung mit der demokratischen und sozialistischen Jugend in Berlin, stehen wir zur Reichsleitnng. Wir fordern die sächsischen Bünde zn lebhaftem Bezug unseres Bimdesorgancs „Das Junge Zentrum" ans, das als Beilage der Wochenschau der Germania erscheint. 4. Tie H. B. B. der sächsischen Windthorstbunde stellt an die Leitung der sächsischen Zeiitriimspartei den Antrag, beim nächsten ordentlichen Parteitage als Hauptreserat einen Vortrag des L.in- desvorsitzenden der sächsischen Windthorstüiiiide cand. Karisch über die politische Einstellung der Windthorstbunde m>t ans die Tages ordnung der Hanpttagung zu setzen. » Ein Führer der rheinischen Windthorstbunde gestorben Aus dem Rheinland kommt die schmerzliche Botschaft, daß der Führer der Düsseldorfer Windthorstbunde Franz Müller, der in München seit kurzem erst seinen juristischen Studien oblag, einer Gasvergiftung zum Opfer gefallen ,st. Eine Sondernummer des „Rheinischen Jungzentriims" widmet dem Verstorbenen herz liche Nachrufe. Im ganen bergischcn Gau war Franz Müller rin eifriger Vorkämpfer unserer Bewegung. Seinem rastlosen Streben ist die Gründung der Blätter „Das Rheinische Jung- zeiitrnm" zu danken, deren Schriftleiter er auch gewesen ist. Auch in den Kreisen der Partei war Franz Müller, obwohl er einer der jüngsten Biiiidesfreiinde war, als ein geachteter und wert voller Helfer geschätzt. Junge Arbeiter und Studenten, ergraute Parleisreunde und Abgeordnete trauern an seiner Bahre. Nur wenige unserer sächsischen Freunde haben unseren rheinischen Bruder kennen gelernt. Aber wir alle suhlen mit dem großeil Kreise seiner trauernden Freunde. Er ruhe in Frieden! Kr. gute Ernte rechnen können. Weiter teilt das Blatt Adressen wohltätiger Leute, ihre EmpfangSzcit und andere zum „Fach" gehörige Dinge mit. s- Die „lnitlosen" Dame» im engl lche» Niiterhausc. Die acht weiblichen Abgeordneten, die bei oen letzten Wahlen in das eng lische Unterhaus estigezogcn sind, haben die Frage nach oer passen den Toilette der weiblichen Volksvertretern bei den Sitzungen wie der in den Voroergrund gerückt. Tic Damen haben erklärt, daß sie das einfache schwarze Straßenkostiim für die würdigste Trcccht halten. Schwieriger aber ist es, wie es ote Politikerinnen mit der Kopfbedeckung halten sollen. Bekanntlich ist es ein uralter Brauch im Unterhaus, daß die Abgeorvncten den Hut bei den Sitzungen aus dem Kopse behalten. Soll nun den Dam?» ge stattet werden, ohne Hut zn erscheinen? Darüber haben die Tomen sehr eifrig debattiert. Die Herzogin von Atbilc erklärte, das; sie nicht mit dem Hute erscheinen wolle. Dagegen betonte die Laoy Astor, die bereits dem vorigen Parlament angehört Hot, daß sie stets einen Hut getragen habe. D.e männlichen Abgeordneten hätten sie dringend gebeten, nicht ohne Hut zu erscheinen Anster- dem sei ein Hut auch sehr kleidsam und verhüte, das; das Haar in Unordnung gerate. Tie weiblichen Abgeordneten der Arbester- artei wollen aber keinen Hut tragen, und so wird sich iv.'hl ie Hutlose Mode bei den Damen im Unierhaioe durchsetzen. Wetterbericht derDresdnerWelterwarte Ln f t d ru lkv e r t e II NN g: Tiefer Druck linier 7-15 Milli meter Finnland, Westrnßlnnd, Schwarzincergebiete, Balkan. Hoher Druck westliches Europa. Erstes Glied einer neuen Tepressions- familie bei Island. -- Wetterlage: Das Nnsgleiten der Warmluft an eine Randbildnng oes großen westeuropäischen Tiefdruckgebietes, das von Finnland bis zum Balkan reicht, auf die bodcnnahen Kaltluftmasseu, rufen starke Bewölkung und Schnee- fälle hervor. Kaltlustmassen dringen von Skandinavien südwärts vor; die Temperaturen sind demzufolge auch in südlichen Städten beträchtlich gesunken. Die bei Island als 1. Glied stehende neue DepreßionSfaniilie wird koraussichtttch nirdostwärts wcitcr- iehcn und mit ihrem Warmluftgebiet unsere Witterung voraus- ichtlich nicht beeinflussen, so daß unter Einwirkung der von Skandinavien vordringenoen Kaltlnftmassen zunächst die winter liche Witterung fortdauern dürfte. Vorhersage: Bedeckt bis wolkig, zeitweise Niederschläge, Temperatur tagsüber um den Gefrierpunkt schwankend, nachts leichter Frost, höhere Lagen Tein- peralnr dauernd unter Ge,rierpunkt bis zu mäßigem Frost mäßige nordwestliche Winde.
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