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Sächsische Volkszeitung : 22.01.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192401225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240122
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-01
- Tag 1924-01-22
-
Monat
1924-01
-
Jahr
1924
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.01.1924
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kchallltchin Gemalten nicht gewachsen ist? Uns die W-rrichasts- ronzerne, die Tagesbläiter auskauien, ininmel» sie y.:chr damit politische Macht an, die sich mit dem Wesen des demokratischen kmate» nicht verträgt und unsere K»!tnre,il:oickln,ig anss schwerste gejährder! . Neben dem konservativen Gesichtsvnnkt, den Sie glücklich herrorbebe», und dem christlich demokratische», steht »n Zentrnms- geoanten der soziale. Wenn sich auch die Formen, i» denen wir diesen sozialen Gedanken politisch in Staat und Wirtschast gestaltet nnd zn verwirk'icken suchten, im Vergleich zn den Zeiten eines Hitze ändern ,»erden lind müssen, der Gedanke selbst must lebendiger denn je in nns bleiben, oder das Zentrum verliert seine» Geist und de» Boden nnter den Fitsten. Und hier sehe ich voller Besorgnis in die Zukunft. ES scheint mir, als ob wir an sozialer Einsicht und neuschöpserischer sozialer Gestal tungskraft allgemein genommen schwächer würdet!. Ter Vor abend der Novemberrevolution brachte oie Arbeitsgemeinschaft zwischen Unternehmer nnd Arbeiter. Heute liegt d>c,e Errnngen- schast sozialer Verständigung nnd innerpolitischcn Friedens fast hossnungSlos in schwerer Krisis. Ter stampf »m die anderweitige Rerllniig der Arbeitszeit wird von einem Großteil der Unter nehmer in Formen und Methode» geführt, die jegliche Psuchvlogie vermissen lassen. Vas wir also an einigenden politischen Ideen immer ausfindig machen können, es droht alles in nnswnhlenoen nnd erbitteren sozialen stämpscn restlos verloren zu gehen. So kan:, es unmöglich bleiben. Schließlich mast doch unter delr Zu gehörigen des Zentrums der ThpnS Unternehmer geninden werden, dm n i cht de u stampf, sondern ehrlich dis V erständig u n g will, und der über andere Methoden der Auseinandersetzung zwischen stavilal und Arbeit verfügt, als die Blumen von heute. Tavon häng, politisch in den nächsten Monaten viel ab. Unsere Zen- trnmspartet erhält Ihren sozialen Geist, oder sie wird nicht mehr sein. Wenn auch die sozialistischen Utopien erledigt sind, es ist ein gefährlicher Irrtum, anzunehmen, das; wir nun ganz einfach in vergangene Zustände znriickvecjinken könne». So wollen wir mit Ihnen die Erhaltung nnd Stärkung unserer Zentrnmspartei, so wie sie war nnd unverändert bleiben soll. Der Z e n t r n »i s g e d a n k o hat nicht g e l i t t e„ ,->« r drängt nur nach restloser E rfiillu n g. tIhr Nns zur C.ammlnng und zur Arbeit kommt zur rechten Zeit. Er wird gehört nnd befolgt werden. DchmsIW dcr ZelitmnsMtki Berti» 21. Januar. Sonntag vormittag um 10 Uhr begann im Reichstag die Tagung des Reichsansschnsscs der deutschen Zen- t'nmspartei, nachdem schon am Sonnabend eine Sitzung des Parieivorstandes slaitgesnnden hatte Zunächst ergrisf Reichs kanzler Tr Marx das Wort zn einer Begrüßung der zahl reich ans dem ganzen Reiche Erschienenen und besprach dann nach längeren Ausführungen die Stellung der Partei zn der inneren nnd finsteren Politik Das zweite Referat hielt der Minister snr die befehlen Gebiete Tr. Höfle, der zunächst einen Ueberblick über die Lage der beschieß Gebiete, sowohl Rhein nnd Nnhrgebl^t wie auch Pfalz gab und dann die Stellung der Partei zn dieser Politik darlegte. Minister Höfle ging ans alle Fragen, sowohl polnischer wie wirtschaftlicher Natur ein, behandelte die Frage des Separatismus, die Frage der rheinischen Goldnotenbank und kam zun, Schlüsse zn dem Ergebnis der denischen Ver suche, mil Frankreich zn einer Verständigung zn kommen, um einen Modus »ivendi zn erlangen. Er warnte davor, große Hoff nungen ans England und die in Aussicht stehende Regierung der Arbeiterpartei Zn sehen. Tie Ausführungen des Ministers Hölle sanden lebhafte Zustimmung. Tie Politik des Ministers Miro voraussichtlich noch i,l einer Resolution ihre Zustimmung sino-n. 5Iindc>.ranKtenattentat aus einen Frstzua I «> e h o c tSchleswig-Holstein), 21. Januar. Ans einen Fcst- zng, der sich anläßlich des tlieichsgriiiidiiiigStancs durch die Stra ße» von Ih.ehoc bewegte, wurde ei» .Hanbgranatcnatientat verübt. Dabei wurdcn 14 Personen verlebt, zwei Frauen und zwei Nrichswchrsotdaie» schwer. Tie Täter konnte noch nicht crwittelt werden. Man nimmt an, daß daS Attentat von Kom munisten nnSgeführt wurde, die schon tagS vorher gedroht hatten, etwas gegen de» Fcstzng zu nntcrnehmcn. Der Rcichsfinanzminister für Abbau d«r Privatlöbne Berlin, 2l. Januar. Der „Montagmorgen" veröffentlicht mit Angabe des Aktenzeichens ein vom 14. d. M. an den Neichs- arbeitsmimster gerichtetes Schreiben des Ncichssinanziiiinisters, worin der letztere für eine Anpassung der Privatlöhne an das Niveau des Einkommens des StaatsarbeitcrS nnd AngcsteI > ten eintritt, soweit dieses niedriger ist. Gleichzeitig erstirbt der Finanzminister um eine entsprechende Einwirkung aus die SchlichtungSanSschüsse. ' Die Unicrzeichnuna des italienisch-jugoskawkschen Vrrlraftes Rain. 2l. Januar. Offiziell wird bestätigt, daß der jugo slawische Ministerpräsident am 25 Januar in Begleitung von Nmlschitsch in Rom eintcessen wird. Aus diesem Anlast wird ein csfizieller Empfang stallsindcn. Am gleichen Tage soll Pa« siisch sich mit Mussolini besprechen, woraus der Vertrag zur Unterzeichnung gelangen soll. Der jugoslawische Minister präsident wird hieraus vom stänig empfangen werden und an einem offiziellen Essen bei Mussolini teilnehmen. Das sächsische Volksbegehren auf Landtags- auflösunq Dresden, 2t. Januar. Nach Z 1 Abs. 2 des Gesetzes über Volksbegehren und 'Volksentscheid vom 8. März 102l kann das 0-csamtmji,isleri»m bei dem Antrag auf Zulassung eines Volks begehrens von der Beibringung der Unterschriften von 1000 Stimmberechtigte» abschcn, wenn der Vorstand einer Vereini gung den Antrag stellt, nnd glaubhaft macht, daß 20 000 ihre r st i m in b e r e ch t i g t e u Mitglieder den Antrag unterstützen. Ter von dem Landesarbeitsausschuß der vereinigten sozialdemokratische» Partei Sachsens am 4. d. M. gestellte Antrag ans Zulassiing eines Volksbegehrens über Auslösung des Land tages läßt es zweiselhast, ob damit dra gesetzlichen Voraussetzun gen e,itsprocl>en ist Der Landesarbeitsausschuß ist deshalb auf- gesordert worden, den Nachweis zu führen, das; er die Eigenschaft des Vorstandes einer Vereinigung im Sinne des Gesetzes besitzt. Die erschütterte Stellung v. Kahrs Berlin, Ist. Januar. Die Diktatur des Generalkommissars bau Kahr in Bahern scheint sich, wenn nicht alle Anzcickzen trügen, ihren, E n d e z u z u n e i ge ». Die Aussprache im Ver- fassniigSamSsclnls; des bayerischen Landtages hat ergeben, daß alle Parteien, auch die Dentschnationale Mittclpartei, eS müde sind, sich länger die Herrschaft des Herrn von Kahr gefallen zn lassen. Zn diesem Umschwung der Stimmung dürfte wesentlich berge- tragc» hoben das jinmerlhin etwas znoeideutige Verhalten des Herrn Kahr anläßlich des Hitlcrputsches, dann aber auch Ueber- grisfe, die er sich gegenüber der bayerischen Regierung hcraus- genommeii hat. Durch Mitteilungen des bayerischen Innen ministers Dr. Schwrier ist fcstgestcllt, daß Herr von Kahr eine ganze Reihe von Verfügungen getroffen hat, von der die bayerische Negierung bisber keine Kenntnis hatte, da sie ihr nicht vorgelegt Morden sind. Bemerkenswert ist schließlich auch die Tatsache des Führers der bayerisch,, Votkspartei, der erklärt, daß Bayern heute „eine Unordnungszcllc erste» Ranges sei, in der kein an ständiger Mensch seines Lebens sicher ist." Da auch der Führer der bayerische» Mittcipartei jDsutscbnalioiialer Dr. Hilperts zuge geben hat. daß man zu andern Mitteln übergehen müsse, so D! Bes E„d- der Herrschaft des Generalkoni,nissarS Dr. Stresemanns Antwort an Poinear<5 Empstiig -kr tmlik-isihtii Presse Berlin, 21. Januar. Bei einem Empfang der ausländischen Presse in der Prcsseabteilnng der Ncichsregiernng, zu der auch der Reichskanzler mit den Mitgliedern des Neichstabinetts er schienen >var, ergriff der Neichsaußenminister Dr. Strese. m a » » das Wort zu einer Ansprache, in der er u. a. folgendes ausführte: Es ist für Deutschland ein Zeichen von Bedeutung, ob den Sachvcrständigentomitees die Lösung der Reparationssrage ge lingt. Selbstverständlich wird die deutsche Negierung ihrerseits alles tun. um dem Komitee die Tätigkeit zu erleichtern, sie würde es begrüßen, wenn die Mitglieder persönlich nach Berlin kä men, um sich an Ort und Stelle ein Urteil über die Lage Deutschlands und die Ursachen seiner Not zu bilden. Hinsichtlich des Meinungsaustausches mit Paris und Brüssel habe nns die französische und die belgische Antwort manche Enttäuschung be reitet, gleichwohl halten wir an der Hoffnung fest, daß die Fort- sehung der im Gange befindlichen Diskussion doch noch zu einem Ergebnis führen kann. ES ist mir »»verständlich, wie u»8 als Vorwurf vorgchnltcn werden kann, daß wir bestrebt seien, nnscren Einfluß ln den beseüten Gebieten wieder zu erringen. Selbst verständlich verfolgen wir dieses Ziel, dessen Legitimität niemals strittig sein kann. Dies zu verweigern, oder gar als eine Art von Heimtücke hinznsicllen, ist »»vereinbar niit der wiederholten Znsichcrnng des französischen Ministerpräsidenten, wr denke nicht daran, deutsches Gebiet z» a»»ekticren oder unter französischen Einfluß zu bringen. Es ist unvereinbar auch mit der gleichfalls wiederholten Zusicherung der französischen Neutralität gegenüber inneren denischen Fragen. Gegen die Beteuerung des französischen Ministerpräsiden ten, daß Frankreich nichts getan habe, um die deutsche Neichsei». heit zn zertrümmern, und daß Frankreich insbesondere der Pfäl zischen Bevölkerung volle Freibeit lasse, sprechen die Tatsachen eine andere Sprache. Tie Politik des Generals de Metz hat die trendcntsche Bevölkerung der Pfalz der Herrschaft einer separa tistischen Räuberbande nnsgclicfert. DaS Treiben in der Pfalz bedeute eine Znlinrschande. Reich und Tßiyern blicken in dankbarer Bewunderung ans die pfälzische Bevölkerung, die dort auf einsamem Posten treu zum Reiche hält. Wir hoffen, nicht vergebens an das Solidaritäts gefühl der ausländischen Pressevertreter zu appellieren, wenn wir sie lütten, sich mit uns dafür einznsetzc», daß der Vergewaltigung der Meinungsfreiheit ini besetzte» Gelncte ein Ende ge macht und die Pressefreiheit, die elementarste Vorausset zung und Grundlage freien VerfassnngSlebcns nnd moderner Zi- vilisaiio», ini besetzten Gebiete wieder hcrgestcllt wird. Die Behauptung PoincareS, daß Deutschland Sachlieserun- gen an alliierte Staaten nur deshalb getätigt habe, um sich die dortige» Absatzmärkte zn erribern, ist unvereinbar mit der Tat sache, daß nach dem in den bekannten Wiesbadner Abmachungen vorgesehenen Verfahren die Initiative bei Abschluß von Sach- lieferungsverträgen ausschließlich bei den Alliierten liegt, die den Gegenstand des Vertrages zu bestimmen haben. Von dem Wies- badener Verfahren hätte Frankreich ebensogut wie die anderen Alliierten Gebrauch mnchen können. Ein weiterer Vorwurf des französischen Ministerpräsidenten bezieht sich auf das Abkommen der deutsche» Eisenbahnverwaltnng mit der belgisch-französischen Regie. Tatsächlich hat die ßieichsbahnverwaltniig seit Ausgabe des passiven Widerstandes 57 0»0 offene Güterwagen mehr gestellt, als von der Regie zuriickgekommen sind. Was die von dem fran zösischen Ministerprädsienten erwähnten 800 Lokomotive» betrifft, so hat die Regie selbst von uns bisher nicht 800, sondern nur 300 Lokomotiven gefordert. Selbst diese Forderung war nicht berechtigt, da die Regie mit den in ihrer Hand be findlichen 3723 deutschen Lokomotiven bereits über mehr Loko motiven verfügt, als bei dem jetzigen Stand des Verkehrs er forderlich ist. Der französische Ministerpräsident stellt es als den Angel punkt der französischen Politik gegen Deutschland hin, daß Deuisch- land ohne Festhaltnng des Pfandes an Rhein und Ruhr zu kei nerlei Reparationsleistungen zn bewegen sei, und daß andere von Deutschland gestellte Pfänder nicht zur Auslösung, son dern nur zur Verstärkung jenes Pfandes dienen dürften. DaS Gegenteil ist der Fall. Solange die deutsche Wirtschafts einheit nicht wlederhcrgestcllt Ist, ist auch eine deutsche Rr- Parationsfähigkcit nicht gegeben. Ich komme damit auf den Grundgedanken der deutschen Politik zurück, der kein anderer sein kan», als in dem nns ovm Ver sailler Vertrag gelassenen Grenzen die d r n t s ch e Souveräni tät ungeschmälert zu erhalten. Würde dieser Grundgedanke verlasse», so wäre die Folge nicht nur die Weiterzerstörung Deutschlands, sondern zwangsläufig auch eine schwere Zerrüttung des französischen Wirtschaftslebens, deren erste alarmierende An zeichen in den letzten Wochen ernste Besorgnisse in der fran zösischen öffentlichen Meinung ausgelöst haben. Vor einem Wandel in der Pfalz? Mannheim, 21. Januar. Die Herrschaft der Separatisten In der Pfalz scheint z» Ende z» gehen u,ea cL besteht bereits ,nut „Generalanzeiger" die Aussicht, daß sie r e ch i S >,, ä ß i g e n deutsche» Behörden zurück kehren nnv daß dadurch die Slöriiiige», die durch die Ausschaltung der dentiche» Behörden! In vielen Bezirken in der Auszahlung der ErwerbSlosennnicr- ftütznng ycrvorgenifcn wurden, in Wegsalt kommen. London, 21. Januar. Ter Koblenzer Berichterstatter der Daily Chroniele meldet, man könne bereits Voraussagen, daß der Bericht von Clive sich gegen die französischen Behaup tungen wenden werde, wonach die scparalistische < Bewegung i» der Pfalz als ein spontaner Ansbruch des VolkSwillens bezeichnet werden müsse. Kurze NchMtk« Karl Seiler ansgemicsen. Ter Direktor des evangelischen Presser crbandes Herr Kar! Seiler, der seinerzeit zn einem Jahr Gefängnis nnd 500 Mark Geldstrafe von oen Franzo>e,> verurteilt worden war, ist ansgewiesen nnd an der Grenze des besetzten Ge bietes abgcsetzt worden.. Toledo Hanutstadt von Kastilien. Sämtliche össentlichen Körperschaften Toledos nnter Führung des Generalerzbischofs ha ben cm die Negierung das Ersuche» gerichtet, bei der Einteilung der Monarchie in Regionen Toledo als Hauptstadt von Castilie» zu erheben. Ter neue politische Außenminister. Ter Präsident der Nc- pi-bsik hat gestern den bisherigen polnischen Gesandten in Paris, Grasen Samajski, zum Minister des Aensteren ernannt. Sieben Kriegsschiffe nach Vera Cruz. Wie aus Washington gemeldet wird, haben ein amerikanischer Kreuzer und sechs Zer störer, die sich gegenwärtig i» den Gewässern von Panama aus- halte», de» Befehl erhallen, nach Vera Crnc abznfahren. Ein deutsches Segelschiff überfällig. Seit 14 Tagen ist das 3200-T o » n e n-S e g e l sch > f f „Harald" überfällig das Ende Juni l!)23 den Hamburger Hafen zur Fahrt nach China verließ. Tie letzte Nachricht oes Seglers vom 18. Ok tober stammt ans der Bali-Straße Tie Besatzung betrug 40 Mann. ES besteht wenig Hoffnung, daß das Schiss noch im Bcstimmnngshafen eintreffcn könnte. Der „Leviathan" auf Grund gefahren. Der Niesendampfer „Leviathan" ist auf seiner letzten Amcrikareije bei Staten Island fest gefahren. Dreiundzwan zig SchleMr halten sieben Stunden ununterbrochen zu arbeiten, den 5 5 OOO-Tonnen-Koloß von Nobbins Neef, wo er auf. saß, abz»schleppen und ihn glücklich nach Hobokeii zu bugsieren. DaS Schiff wird, wie die Beamten der United States Lines -er klären, vier Monate nach Boston auf Trockendock gelegt werden. Die Kajütenpnssagiere des- „Leviathan" mußten nach den, Fest- fahrcn auf See auSgcbootct werden. Es herrschte größte Auf regung an Bord, die von der Schisfsbesatzung nur mit Mühe unterdrückt werden konnte. Aber auch an Land, wo die Ange hörigen und Freunde der „Leviathan"-Passagiere standen, war die Erregung groß. Man sah in der Ferne den Dampfer fcst- licgen und wußte nicht recht, was passiert war. Die Erregung wuchs, als man einige Dutzend Schlepper und Hascuboote mit Volldampf auf den Riesendampfer zustcuern sah. Die Ileber- nahme der Passagiere erfolgte ohne Schwierigkeiten, doch konnten sic nur ihr .Handgepäck mitnehmen, ihre Koffer mußten an Bord bleiben. Etwa 1000 Personen, die auf dem Pier 46 Stunden iliiuntcrbcochen gewartet Hatten, unternahmen, sobald sie ersuh- ren, daß ihre Freunde an Bord der Fährboote waren, einen Sturm auf de» Anlegeplatz, nnd die Polizei konnte nur niit Mühe die Ordnung aufrecht.erhalten. Wie der Unfall entstanden ist, konnte noch nicht anfgetlürt werden. Der Lotse meint. eS sei Ver fügung gekommen, die „Leviathan" trotz des Nebels einznfahren, was für einen Dampfer dieser Dimensionen geradezu cine Nn- möglichleit ist. Eine neue Anleihe der Reichseisenbah« Frankfurt, 21. Januar. Der ReichsfiSkuS, vertreten durch das Reichsverkehrs,»iuistertum, Hot nach Informationen der „Franks. Zeitung" eine Anleihe von 100 Millionen Goldmark, die unter Umständen ans 300 Millionen erhöht werden kann, mit der Gcmcinschastsgrnppe deutscher Hypothekenbanken geschlossen. Gründung einer deutschen Emissionsbank i« der Schweix Baris, 21. Januar. Von den Morgeublättern beschäftigt sich das „Journal" mit den Sitzungen der Sachverständigenkom mission. Tas Blatt glaubt zn wissen, das; Dr. Schacht in der heutigen Sitzung der Sachverständigen zur Gründung einer selb ständigen Emissionsbank in der Schweiz internationake Zuschüsse in Höbe von ein bis zwei Millionen Goldmark erbeten werde. DaS Blatt verhält sich dem Ptane Dr. Schachts gegenüber mehr als, keptisch. s »Ne«» SziLkeme, Iteikreu«,« u»x». k ' Vdklmlrkstti SllMsiiaiimh klngerlilll L «elei'. vrisiien ss Lavkrsnplstr 4. farnruk 33092. staioiisstrags 18, kvi«« Sednarrrtr. ^ Berliner Dorbörse Berlin. 21. Januar. Aus Neuyvrk wird ein unveränderter Kurs von 23,4—24 gemeldet, was einer Tnrchschnittsparität von 4,2 für den Dollar entspricht. In London konnte die Mark mit einem Kurse von 18,5 für des Pfund eine Besserung erzielen. Vont Internationale,i Valntamarkte ist noch das besonders starte Fallen der dän ischeu Krone im Verhältnis znm eng lischen Pfund hervorzuheben. Dagegen erfuhr die französische Valuia »ach dem letzte» große» Sturz am Freitag und Sonnabend keine nennenswerte Veränderung. — Die Stimmung am Effekten markt bleibt lustlos. Das Publikam wahrt teilweise ans Grün den des Geldmangels eine starke Zurückhaltung. Tie Verschärfung des Kreditmangcls zwingt auch die Spekulation von der Anbah nung neuer Engagements in größerem llmsange abznsehen. Berliner Devisenkurse vom 2l. Januar (Amtlich) mitgeteilt von der Commerz, und Privatbank. A.-G., Dresden Notierungen in Millionen der Nudelt der Witdrung. °,a 21. >. «eld s Brie« IS Meid I. Priel SlmNerdam . . . 18 I87IV63 I878837 >8 IS7S080 1883850 Brüssel .... I7;865 174438 I7SS80 178440 «kdristiania . . . 884510 8S74M 883808 881!-82 Kovendngen . . 7,32,3 7I87S7 732188 7 5535 Stockholm . . . IIVI240 »08760 »02238 »07762 Rom ..... IS2843 183487 188830 1884 SS Vondon .... >8 >7888280 I784M78 IS I79S8IM IS004800 Nendork .... 10 4188800 4210800 10 4188800 4210800 Paris .... 18703, >87968 182288 183232 Nürick, .... 73-183 73SS33 732684 7.?6"-?6 Madrid .... 838,87 838843 8'6IS7 838043 Wie» 89 880 88 880 89.5k)0 5s) 650 Prag 123093 123708 >22882 I2S30S Warichan . . . Budapest. . . . 147 83« 148,340 >47,630 148,340 1 Goldmark -- 1 Billion Berliner Börse Mtienturse in Billionen A»faugsk»vse ri. i. I» ! rvroj. NelLttnnlethe »chontnna-Botin . . raiiodo-Pocttte. . . Kamdnrg. Botettahr, Nordd. Slotid . . . . Bereu,, kldetcktllodr, Com.< ». Brwolbonl »«rmttsdler 8a,,1 . Dentiche Bon,. . . . DistoiNoKommondN Dresdner Bank . . . Lechjiaer KredNanst. Oeslerr. IkredN . . . Bochnmer Lichslnd,. Deiilch-Vnrembnroer «ellentirchen »ergw. Lorvener Bergwert. Hodenlobe »«„radiitte Btonne-mann-Nöbr. Odscht. Lisenbohnbdt. , Ettenindntirir 17 405 OLL SÄ 7.8 >6 ,8.8 >0 sr o.s 7r s, 84 sr 38 rs.28 44 38 78 38 4 378 1778 44 84 8.6 7.4 188 181 19 10.28 32 0,8 86 62 so 3S 24 42.8 25 33.8 Bddnlr Romdocher. kdem Icke ssetiden. . DtinomN Nadel . . . Dd, <«o,klchmld», . . .KSchtter Farbwerte. Odertchs. ttotOwerle. Nlla.tcletlr.-Ntetellsch. Verginan» Eleklr.. . BSa- NeNr Knchlenwerl StörNtzer 'Magno» . . ttinte-tiaNmann. . . Radd.-NOrab. Ma,ch NerM'-AndaN.Match VecNner MMchinen. Daimler-Molaren . HarNnann Match.. . Orenttein „. Novvel. Zimmer,na» »verte . Bing-Werte Kacke,da: Ltrtch-gndier. . . . Hugo Schneider. . . Norddeutsche Wolle. Stüdr Kammgarn. . 21. I. 42 24.78 IO I S.S 28 2, 8t.S 13 828 208 2.828 3.8 7 38 «128 >8 8 428 878 20 2.128 6.78 3 378 44.8 108 >0.2 37 >». I. 4, 378 23 28 8 78 SS78 8.828 >78 88 78 12 878 20. t 2.78 2.878 778 33 8 >7 4 8 >8 r.i 8 3.8 48 10.8 83 88 38 Mttgeteilt vom tschechvflowaktschen Bankverein, Filiale Dresden. WetterberichtderDresdner Wetterwarte Luftdriickoerteilung: Nene» Tüf unter 750 mm Luitdmck auf Baltikum, neues Tirk iinter 726 mm Luftdruck Atlantikkee Oz on. (Zentrum 54 Nmdbreite, 32 westliche), Hochdruck über 765 mm iiid- westlich Europas. Wetterlage: Randbildun''kn der von Südckondi- navien nach dem Datt kum fortschreitenden D prcssion, die in unserem Gebiet bei stark veränderlicher Bewölkung auch N edcllchläie dringt- Die Windstärken sind zum T il betiächt'ich gestiegen. In den höchsten Lagen de» ErzgebiraeS hcrricht Nordwind. Im Rücke» derDprcsiion rufen ansteigende Ka'tlustmasse» Teniperaimrückgaiig und Varometcr- anstieg hervor, lieber den britüchen Intel» und west ich Frank reich» siebt eine Nnd-rfchlagsfront; diese w rb vo,g>lssibUich m den nächsten Taaen d e Witterung in »niern» Gebiete beeinflussen, sottaß spälrr Niederschläge und Temveraliirrückoaiig zn verzeichnen sind. Vorhersage: Noch vorübergehend starl bewölkt, Abiinkme de» Temperaturgnstiege», zeitweiie Niederschläge, w sttrche Winde. Verantwortlich für den redaktionellen Teil: i. B. Max Domschke, Dresden. Für den Inseratenteil: Josef Foh- mann. Dresden.
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