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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.07.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020714024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902071402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902071402
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-07
- Tag 1902-07-14
-
Monat
1902-07
-
Jahr
1902
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gäbe von 6proc. VorzugSactien mit dem Recht auf Nachzahlung zu beschaffen. Tie Anleiheschuld soll dadurch ermässigt werden, daß ein Theil der Vorzugsaktien gegen Schuldverschreibungen gelauscht wird. Die Gesellschaft wü?,de alsdann noch mit 11 Mill. Anleiheschulden und mit li Mill. Bankschulden zu rechnen haben. Hierüber wird in der Ende des Monats statt findenden AufsichtSralhssitzung ein Beschlich gefaßt werden. — Die reeonstruirte Actic» Gesellschaft für Elektricitäts- onlagcn 'n Köln veröffentlicht ihren Bericht per 30. Juni d.J. Danach zerfällt das Acliencapital heute in 5 Mill. Mark Vor zugs eapiral und 5 Mill. Mark Stanuncapital. Eine weitere wesentliche Veränderung in den Verhältnissen der Gesellschaft ift durch ein mit dem Helios, Elektricuäts-Actien-GeseUschaft, zu Köln geschlossenes Abkommen herbeigefnhrt worden, Inhalts dessen Oie Helios Gesellschaft von ihren Garantieverpflichtungen bezüglich der Werte Ballenstedt, Bergen, Ottweiler, Kandern, ch'U und Joppvt befreit wird und die Betheilignng der Elcktri- cnchsanbchen-Gesellschaft an den drei Gesellschaften in Thorn, AIlona Blankenese und LandSöcrg erhält, dagegen aber die 0 lellrieiiäts,verte in Bühlau Weißer Hirsch bei Dresden und Zeiten l ei Berlin, sowie die Gesammtheit der Actien der Elek- lricitäls und Wasserwerle-Actien-Gesellschaft in Könitz an die Elettrieitätsanlagen Gesellschaft abrrilt und letztere aus der Schuld dein Helios gegenüber entläßt. In derselben Richtung, Ivie das vornehcnd siizzirtc Abkommen, bewegt sich auch ein weiterer, mir der Helios Gesellschaft abgeschlossener Vertrag, wo nach die gcsammren im Besitze der Eleltrieirätsanlagcn-Gcscll- schast noch befindlichen Helios-Acticn bei der bevorstehenden Re organisation des Helios diesem gegen ein ferneres Elcktricitäts- wert überlassen werden; dieser Vertrag bedarf jedoch noch der Bestätigung durch die General-Versammlung des „Helios". Be züglich der einzelnen im Besitze der Aeticn-Gesellsehaft für Elek- trieitätsanlagen befindlichen Wcrthc wird in dem Bericht unter Anderem folgendes bemerkt: An der Petersburger Gesellschaft für elektrische Anlagen sind wir sowohl mit Actien als auch mit einer Forderung betheiligk. TaS Werk bat 1901 vertragsmäßig nur für einen Thcil des Vorschusses Zinsen aufzubringcn gehabt und auch erbracht. Jur laufenden Jahre kann unsere ganze Forderung verzinst und von 1003 ab aus eine sich allmählich steigernde Dividende gerechnet werden. Tic Baherischcn Elck- tricitätswerke München haben 1901 eine Dividende nicht ber- theilt. Der zurüügegangcnc Gewinn ist zur Amortisation ver wandt worden. Eine Umgestaltung dieser Gesellschaft ist be absichtigt. Was die übrigen in unserem Besitz befindlichen Werke, sowie die Anlage Zell, deren sämmtlichc Actien wir besitzen, an langt, so haben wir keinen Zweifel, daß/ zumal bei einer Besse rung der gesummten wirthschaftlichcn Verhältnisse, auch weiter hin eine Vermehrung der Betriebs-Überschüsse erzielt werden wird. Dem Effcctenconto ist eine Million Actien der Elcktri- ciiäts-, Gas- rind Wasserwcrks-Acticn-Gescllschaft Könitz bin,zu getreten. Den im Gewinn- und Verlustkonto auSgewiesenen Ücbcrschuß von 268 400 beantragen wir mit Rücksicht auf das gesetzlich vorgeschricbenc Sperrjahr auf neue Rechnung vorzu tragen. Im Hinblick auf diesen Vortrag, ferner auf den ge bildeten Dividendcn-Ergänzungsfonds, solvic auf die von uns er wartete Entwickelung unserer Unternehmungen glauben wir außer der vollen Erfüllung de? Dividendcndicnstcs für die Vor- zngsacticn auck eine kleine Verzinsung unserer Stammacticn schon für das laufende Jahr in Aussicht stellen zu können. *— Maschinenbau-Anstalt Humboldt, Kalk bei Köln. Am 5. August findet eine außerordentliche General-Versamm lung statt, die über folgende Puncte zu beschließen haben wird: Verschmelzung der Firma S i I l c r T u b o i s in kalk mit der Gesellschaft durch Erwerbung ihres Geschäfts und ihrer Fabrik anlagen; in Verbindung hiermit Erhöhung des Actiencavitals um 600 000 und Festsetzung der Ausgabcbedingungen; Kündigung der jetzt noch im Umlauf befindlichen Schuldverschrei bungen der früheren Anleihe; Aufnahme einer neuen hbpothe- karisch cinzutragcndcn Anleihe in der Höhe von 3 Mill. Mark. Durch die in Aussicht genommene Erhöhung würde das Actien- capital auf 6 Mill. Mark steigen. Nach dem Abschluß vom 30. Juni 1901 wies die Anlcihercchnung 1,8 Mill. Mark aus. Die gesummten Anlagen standen damals mit 6 139 000 c/k zu Buch, davon kamen auf Liegenschaften rund 3 Mill. Mark. * Aachen, 12. Juli. Da zu der heutigen General-Ver sammlung der Aachener Diskonts-Gesellschaft nur 8 117 000 Mark, also nicht -/» des Acticncapitals, angcmcldct waren, wurde die Versammlung mit gleicher Tagesordnung auf 6. August vertagt. * Emden, 11. Juli. Als Ergänzung der Nachricht, be treffend Anlage einer großen Schiffswerft und eines Schwimm docks, wird noch mitgcthcilt, daß cs fich um die Bildung einer Actien-Gcsellschaft handelt, an der nach dem Stande der Ver handlungen vorwiegend rheinisch-westfälisches Capital be- theiligt sein wird. Am neuen Binnenhafen, wo die Anlagen gegen Hochwasser geschützt wären, ist geeignetes Terrain reich lich vorhanden. Man hält den Bau einer Sccschleusc mit 8 m Drcmpclticfc für nothwcndig, um auch die größten Kriegs- und Handelsschiffe Herstellen zu können; die jetzige Schleuse ist nur 6)4 m tief und auch für die allgemeine Schiff fahrt längst nicht mehr ausreichend, weshalb die preußische Regierung einen Neubau schon mehrfach geplant hat. (R.-W.Z.) * Bochum, 12. Juli. Nach der den Mitglieder» heute cr- theiltcn Abrechnung erhebt das Coakssyndical auch für Juni wieder nur 3 Proc. Ilmlage, wie in den Vormonaten. *— Ruhrkohlenmarkt. Das „Essener Glückauf" schreibt: Die Förderung der Syndicatszcchen hat im Juni mit 25 Arbeits tagen 3 978 596 r betragen. Da die Bethciligungsziffer fich auf 5 005 633 -r belief, ergab sich eine Minderfördcrung von 20,52 Proc. Im Monat Mai Ivar die Förderung gegen die Betheiligung um 18,17 Proc., im Juni 1901 nm 8,33 Proc. zurückgeblieben. Arbcitstäglich wurden 159 144 t gegenüber 163 550 t im Vormonat gefördert. Im gleichen Monat des Vor jahres betrug die tägliche Förderung 173 636 t. Während die Marktlage in der erfreu Hälfte des Monats Juni ein gegen den vorhergehenden Monat wenig verändertes Bild bot, Ivar leider in der zweiten Hälfte eine Verringerung der Nachfrage nicht zu verkennen, welche das Einlegen einer größeren Anzahl von Feier schichten für einen Thcil der Zcchcn nothwcndig machte. In dem regelmäßigen Abruf der Gaskohlcn ist keine Veränderung zu verzeichnen. Gasslammkohlen haben eine Verringerung der Nachfrage erfahren, welche in der Hauptsache aus die Auf bestellungen der Eisenwerke zurückzuführcn ist. Von Fettkohlen waren kleine Nüsse gut gefragt, grobe Nüsse dagegen wenig be gehrt. Eoakskohlcn fanden weiterhin genügenden Absatz. Die schon seit längerer Zeit außerordentlich ungünstigen Absatzver- hältnifse der Magerkohlen haben keine Besserung erfahren. Nur nach Anthracitnüssen scheint sich die Nachfrage etwas lebhafter zu gestalten. Der Coaksabsatz im Monat Juni hat rund 528 800 t betragen gegen 538 700 t im Mai d. I. und 539 000 im Monat Juni 1901, cs kann demnach leider immer noch keine Besserung festgestcllt werden. Die thatsäcbliche Erzeugungsein schränkung der Shndicatsmitglieder stellte sich im Juni auf rund 27,5 Proc. der BethciligungSziffcr, die Einschränkung im ersten Semester berechnet sich auf durchschnittlich 32 Proc. Die Ver käufe für das zweite Semester sind inzwischen abgeschlossen wor den; die Preise haben bekanntlich leine Acnderung erfahren, da gegen haben manche Hohofcnwcrke, namentlich die Siegerländcr, ihre Bezüge noch weiter eingeschränkt, theils um ihre Lager bestände aufzuarbciten, theils aber auch, weil die Absatzverhält- nissc sie zu einem noch langsameren Betriebe genöthigt haben. Erfreulicher Weise hat der Coaksabsatz nach dem Mincttcrevier gegen die ersten Monate des Jahres fich einigermaßen gehoben. Wahrend der Monate Juli und August dürsten die entstehenden Ausfälle durch stärkeren Secerport einigermaßen ausgeglichen werden, da gerade in diesen Monaten sich die überseeischen Ver schiffungen sehr zu hänfen pflegen; immerhin muß für den Monat Juli voraussichtlich mit einer Einschränkung von 35 Proc. ge rechnet werden. Tie Absatzverhältnisse für Gicßcreicoaks, Brcch- coaks und Sicbcoaks weisen keinerlei Veränderung auf; der Ab ruf bleibt, der Jahreszeit entsprechend, noch schleppend. Der Gcsammtabsak an Brikcts im Juni betrug 138 230 t gegen 126 151 t im gleichen Monat des Vorjahres. Im ersten Halb jahr 1902 wurden 772 180 t gegen 768 740 i in der ersten Hälfte des vorigen Jahres abgesctzt. *— Tie Saarbrücker Clcktricitiits Actien-Gesellschaft in St. Johann a. d. S. schließt das Rechnungsjahr 1901/02 einschließlich 26 077 Abschreibungen mit einem Verlust von 158 158 ,/k. Nach Abrechnung des Gcwinnvortrages von 1230 Mark aus dem Vorjahre bleibt ein Vcrlustvortrag von 156 927 Mark bei 500 000 Acticncapital. 8 Die Bereinigten Glashüttenwerke Ottensen haben in ihrem mit dem 31. März 1902 beendeten Bctriebsjahre einen Gewinn von 359 328 brutto erzielt. Da die Ausgaben für Materialien und Kohlen 102 928 ,L, die Handlungs unkosten 178 042,^, die sonstigen Unkosten 19 287 -tk und die Abschreibungen 22 461 erforderten, so bleibt ein Gewinn saldo von 19 457 ,<k, der dem Gcwinnsaldo aus dem Vor jahre in Höhe von 16 087 hinzugerechnet wird, was 35 544 crgiebt, um welchen Betrag der aus 1899/1900 her- übergcbrachte Verlustsaldo von 439 325 sich auf 403 780 -4k Vermindert. Bei 1400 000 sL Actiencapital, 436 000 «L Prioritäten und 88 000 -K Hypotheken steht die Gesammt- anlage mit 1 236 887 -4k zu Buch. * Stettin» 13. Juli. Die Gesammtausfuhr nach den Ber einigten Staaten von Nordamerika aus dem ConsulatSbezirk Stettin und den Agenturen Königsberg, Danzig und Swi nemündeim Fiskaljahre 1901/02 betrug 2 126 615,56 Dollars (gegen 5 288 864,70 Doll, in 1900/01), also Minderausfuhr im Fiscaljahr 1901/02 3162249,14 Dollars. *— Danziger elektrische Straßenbahn» Actien-Gesellschaft. Die im Geschäftsjahre 1901/02 erzielten Brutto-Einnahmen der Gesellschaft, cmcr Gründung des Kummer-Concerns, be laufen sich incl. 168 -4t Vortrag auf 229 449 -4k. Nach Ab zug dec Unkosten, Zinsen und der 23 201 -4k betragenden Zu weisung zum Erneuerungsfonds verbleibt ein Reingewinn von 5941 -4k. Hiervon werden dem Reservefonds 297 -4k, dem Spccialrcservefonds 30 -4t zugeführt und die verbleibenden 5614 .4k auf neue Rechnung vorgctragcn. Bei 1 Million Mark Acticncapital stehen die Anlagen mit 1 509 697 -4k, die Ge bäude mit 468 838 -4t zu Buch. Creditoren hatten am 31. März 1 013 162 -4k zu fordern. *— Neustadt - Gogoliner Eisenbahn - Gesellschaft. Die Bruttoeinnahmen für das am 31. März beendete Geschäfts jahr 1901/02 belaufen sich auf 107 692 -4k. Die Dividende für das Acticncapital von 3 Millionen Mark stellt sich auf 311- Proc. Die General-Versammlung vom 30. v. M. er mächtigte die Direction, in einen Nachtrag zu dem mit der Ge sellschaft Lenz L Co. über den Betrieb der Ncustadt-Gogoliner Ncbencisenbahn geschlossenen Vertrag folgenden Inhalts zu willigen: Die Betricbsführcrin hat die Betriebsführung unter Oberleitung eines von ihr in Vorschlag gebrachten, von dem Aufsichtsrathc gewählten und von der Aufsichtsbehörde be stätigten, in seinem Fache bewährten Beamten, welcher mit den nöthigcn Vollmachten ausgerüstet wird, zu führen. — Die Zccha.i-Kriebitzschcr Kohlenwerkc Glückauf in Z e eb a u erzielten im ersten Halbjahre einen Bruttogewinn von 250 000 ,/k, d. i. gegen daS erste Halbjahr 1901 etwa 40 000 Mark mehr. " München, 12. Juli. Die General-Versammlung der Bayerischen Bank genehmigte, wie bereits mitgcthcilt, die Bilanz mit 3826 gegen 743, die getrennt verlangte Entlastung des Vorstands mit 4135 gegen 694 und des Aufsichtsraths mit 3892 gegen 517 Stimmen. Vorher ging eine lange Debatte, die sich mit der Thätigkcit des Vorstands und des Aufsichts raths befaßte. Ein Redner tadelte, daß Direction und Auf sichtsrath nicht eine von ihnen zu leistende Regrcßsumme von 1 Million Mark in die Bilanz eingesetzt hätten. Ferner wurde beantragt, zur Prüfung der Wcrthpapicrc, Terrains u. f. w. eine Revisionscommission cinzuschcn, die aber kein Mißtrauens votum für den Aufuchtsrath bilden, sondern nur zur Be ruhigung der Actiouärc dienen solle. Den Aufsichtsräthen sei volles Vertrauen cntgegcnzubringcn. Der Vorsitzende, General- eonsul Landau-Berlin, erklärte sich für Abstimmung über den Antrag; Redner werde aber die Conscquenzen ziehen, wenn der Antrag angenommen würde. Der Antrag wurde dann mit 4113 gegen 288 Stimmen abgclehni. Der wiederholten Anfrage, ob die Direction ausscheidc, wich der Vorsitzende aus. Sehr bemängelt wurde in der Debatte das Geschäft wegen des Volksgartcns und wegen des Hotels Obcrpollingcr hier. Namentlich letzteres wurde als leichtfertig und unbegreiflich be zeichnet. Bezüglich der Guthaben bei Banken und Bankiers er klärte die Direction, daß diese nur bei ersten Firmen stehen und sofort abgcrufcn werden können. Bezüglich der lombar- dirtcn und rcportirtcn Effecten erklärte die Verwaltung, daß sie aus börsengängigen Papieren bestehen. Ferner bestünden die Staatsfonds und Htzpothekcnbank-Obligationcn im Besitz der Bank nnr aus deutschen Papieren und seien „niedrig" ein gestellt. Die ständige Bcthciligung an fremden Unterneh mungen bestehen aus 300 000 -4k bei den (elektrischen) Brcnnerwerkcn in Matrai in Tirol, aus 100 000 -4k bei dem Elcktricitätswcrk in Schwandorf und 40 000 -4k bei dem Elektricitätswcrk Dachau. Diese seien alle gut bczw. cs durch Rückstellungen geworden, so daß die Bank Verluste daran nicht mehr befürchtet. Die Betheiligung an dem Volksgarten betrug 650 000 -44 (zweite Hypothek), die der von der Bank ge gründeten Gesellschaft m. b. H. überantwortet wurde, nebst 150 000 -4k Bctricbscapital. Der Volksgarten sei zur Hälfte als Wirthschaft verpachtet, die andere Hälfte solle parcellirt werden. Auf dem Hotel Obcrpollingcr hatte die Bank 750 000 Mark zweite Hypothek. Die erste Hypothek von 1 100 000 -L hat eine erste Hypothekenbank. Die Rückstellungen seien für den Volksgartcn und Obcrpollingcr derartig gemacht, daß kein Schaden mehr entstehen könne, auch wenn Obcrpollingcr noch mals subhastirt werden sollte. Tie Comamndite bei den Bank häusern Gebrüder Klopfer in München und Augsburg sei er loschen, nachdem sie nach Abschluß des Termins nicht mehr er neuert wurde. Bei der Firma Gebr. Klopfer in München habe die Commandit-Betheiligung 1 200 000 -4k betragen, wovon 800 000 -4k vor dem Fälligkeitstermin zurückbczahlt worden seien. Die Commandit-Betheiligung bei dem Hause Gebr. Klopfer in Augsburg habe 350 000 -4k betragen, wovon 100 000 Mark zurückgcgeben seien. Der Rest werde am vertrags mäßigen Fälligkeitstermin bezahlt. Das Ergebnis; des Lager hauses sei ungünstig beeinflußt worden durch den Rückgang der Kohlen nach den hohen Preisen. Verträge, die ungünstig das Lagerhaus belasten, seien nicht in Kraft. Mehrere Redner verlangten Vereinfachung des Vcrwaltungsapparates, d. h. mehr Sparsamkeit, was vom Aufsichtsrathstisch zugesagt wurde. (Frkf. Ztg.) *— Eoncurrcnz für die deutsche Hopfenausfnhr. Der deut schen Hopfenausfuhr droht, so schreiben die „M. N. N.", eine neue Concurrenz. Bisher wurde russischer Hopfen nur nach Deutschlands ausgeführt, im vorigen Jahre versandten aber russische Erportcure Proben ihres Hopfens an verschiedene außcrdcutschc Bierbrauereien; letztere erklärten das Product für durchaus brauchbar, vorausgesetzt, daß cs beim Trocknen in anderer Weise behandelt würde. Daraufhin hat die russische „Erste Gesellschaft für Hopfenbau" beschlossen, neue Trocken räume und Magazine anzulegen, in denen der Hopfen speciell für den Export nach England und Nordamerika be handelt werden soll. *— Hopfrnbau und Hopfenhandcl. Der Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer für Mittelfranken kenn zeichnet die Saison 1901/02 für Deutschland als nach jeder Richtung hin ungünstig. Während sich nahezu alle hopfen bauenden Länder einer guten Mittelcrnte, manche sogar eines reichen Erfolges erfreuen durften, habe Deutschland im Jahre 1901 eine sehr kleine Ernte eingebracht. Bayern habe, nament lich in den mittclfränkisckicn Distrikten, ein so geringes Resultat gehabt, daß von einer Mißernte gesprochen werden könne; seit dem Jahre 1893 hätten wir keine so schlechte Ernte gehabt. Die Behauptung, daß die neue Ernte für den Consum nicht aus reichen dürfte, habe nur kurze Zeit gedauert, denn noch im August 1901 ergab sich, daß außerhalb Deutschlands, von Allem in Oesterreich und England, reiche Ernten zu erwarten und daß die Welternte trotz des bedeutenden deutschen Dcficits wesentlich höher als im vorhergehenden Jahre sei. Zudem hätten sich auch in Deutschland durch die günstige Witterung von Ende August au die Aussichten etwas gebessert. *— Bleistiftfabrik, Actien-Gesellschaft, vorm. Johann Faber, in Nürnberg. In dem Berichte der Handels kammer ihres Bezirks bemerkt die Gesellschaft, daß keine Min derung des Jnlandgeschäftes seither stattgefunden habe, da gegen sei der Export zurückgegangen. *— Bereinigte Pinselfabriken, Actien-Gesellschaft, in Nürnberg. Die Gesellschaft erklärt in dem Berichte der mittelfränkischen Handels- und Gewerbckammer, daß ihr Etablissement nicht in gleicher Weise wie die anderen Branchen von dem wirthschaftlichcn Rückgänge betroffen worden sei. Die Gesellschaft richtet sich gegen die Schutzzollpolitik. *— Rheinische Schuckert Gesellschaft, Mannheim. Der Reingewinn des abgelaufenen Jahres beträgt 61 920 ,4k und zuzüglich des vorjährigen Gcwmnvortragcs 118 166 -4t (im Vorjahre 202 360 -4t). Der Aufsichtsrath beantragt, 4 Proc. Dividende (7 Proc.) zu Vertheilen und 48 166 -4t (48 820) auf neue Rechnung vorzutragen. *— Ein Gebührenproreß der Aussig-Teplitzer Bahn. Man schreibt der „N. Fr. Pr." aus Prag: Vor dem Verwaltungs gerichtshöfe kam dieser Tage ein Gebührenproceß der Aussig- Tcplitzer Bahn zur Austragung. Die genannte Bahn hat die Gebühr für die am 30. Juni 1898 fälligen Coupons des ge bührenpflichtigen Theilbetragcs ihrer 3)4proc. Prioritätsanleihe vom Jahre 1896 mit 3194 Kronen bei dem Hauptsteueramte in Teplitz am 1. Juli 1898, also nur um einen Tag später, gezahlt. Für die am 30. Deccmbcr 1898 fälligen Coupons eben dieser Kategorie wurde die Gebühr mit 3181 Kronen am 3. Januar 1899, also drei Tage später, eingezahlt. Seitens der Finanz-Bezirks-Direction wurde nun der Bahn eine Steigc- rungsgebühr, und zwar im ersteren Falle im Betrage von 6389 Kronen, im zweiten Falle von 6363 Kronen, mit der Be gründung vorgeschrieben, daß die Coupongebühr in Folge der Bestimmung der Tarifpost 36 dcS GebührengeseheS zur jedes maligen Verfallszeit, demnach spätestens am Fälligkeitstage selbst, noch zu entrichten ist. Die Gebühr wurde im vorliegen den Falle verspätet in Abfuhr gebracht, und deshalb mußte der Bahn nach 8 79 des Gebührengcsetzes die Steigerungsgebühr vorgeschrieben werden, da, wie cs in der Begründung heißt, die verspätete Entrichtung der Coupongebühr der ungestempelten Ausfertigung stempelpflichtiger Urkunden gleichgehalten werden muß. Der gegen die Vorschreibung der Steigerungsgebühr seitens der Aussig-Teplitzer Bahn eingebrachte Necurs wurde seitens der Finanz-Landes-Direction aus den Gründen der angefochtenen Entscheidung der Zahlungsverordnung zurück gewiesen, und auch das Finanzministerium hat dem bezüglichen Ministerial-Recurse keine Folge gegeben, sondern lediglich im Gnadenwege die Steigerungsgebühr entsprechend herab gemindert. Die Aussig-Teplitzer Bahn überreichte hierauf in Ansehung des nicht abgeschriebenen Restes der Steigerungs gebühr die Beschwerde beim Verwaltungs-Gerichtshofe, welcher derselben Folge gab. Die Begründung geht dahin, daß der 8 79 des Gebührengesetzes die Fälle, in denen eine mehrfache Gebühr vorgeschrieben werden könne, taxativ aufzähle, enthalte aber nicht die Verspätung der Einzahlung. Eine Ucbertretung des 8 "9 könne nur durch die Unterlassung der Anzeige be gangen werden, daß der Coupon zur Auszahlung fällig sei. Die Gesellschaft habe aber diese Unterlassung nicht begangen. * Wien, 12. Juli. Ueber das neue österreichifch-ungarrsche Zoll- und Handelöbündnitz, wie cs jetzt vorgcschlagen wird, ver lautet in parlamentarischen Kreisen, daß dasselbe für die Zeit vom 1. Januar 1903 bis 31. December 1912 abgeschlossen werden soll. Die österreichische Rentensteuer auf ungarische Staatspapiere und die ungarische Transportsteuer werden auf-' gehoben. Schwierigkeiten macht noch immer die Regelung des Veterinärwesens, von welcher die ungarische Viehausfuhr nach Oesterreich abhängt. * Wien, 12. Juli. In den Verhandlungen über das Petroleum-Cartel wurden verschiedene Schwierigkeiten wegen Auftheilung des Contingents beseitigt. Zwischen der Rohöl- Genossenschaft Rhopa und den Raffinerien wird unter Voraus setzung des Zustandekommens des Cartels ein Abkommen ge troffen, welche Quantitäten Rohöl der Genossenschaft Nhopa abgenommen werden. Ueber die Modalitäten des Abkommens wird weiter verhandelt. *— Graz-Köflacher Bahn. Die Abmachungen zwischen der Regierung und der Graz-Käflacher Bahn sind perfect ge worden. Die Gesellschaft wird nunmehr die außerordentliche General-Versammlung cinberufen, welcher das Uebercin- kommen zur Genehmigung unterbreitet werden wird. Die Durchführung der Prroritätenconversion wird Anfang Sep tember erfolgen. *— Fünfkirchen-Barcser Eisenbahn. In der General- Versammlung wurde mitgcthcilt, daß das ursprüngliche Acticn capital von 13,8 Millionen Kronen sich 1901 nur mit 4,08 Proc. (im Vorjahre 5,25 Proc.) verzinst hat. Die Prioritäten conversion ist bisher noch nickit durchgcführt worden. * Zürich, 12. Juli. Die Gencraldirection der Bundes bahnen erklärte sich einverstanden mit dem Gesetzentwurf, be treffend die Reduktion der Arbeitszeit bei den Transporta n st alten von 12 auf 11 Stunden und Bewilligung eines jährlichen Urlaubs von 8 Tagen außer den gesetzlichen 52 Ruhetagen. Die jährlichen Mehrkosten für die Bundesbahnen, die Jura-Simplon-Bahn und die Gotthard- bahn, werden zusammen auf 2 350 000 Francs taxirt, gegen 1 360 000 Francs bundcsräthlicher Schätzung. * Lausanne, 12. Juli. Die Waadtländer Cantonalbank und die Basler Handelsbank übernahmen zehn Millionen 3)4proc. Anleihe der Stadt Lausanne, welche am 18. Juli in der Schweiz zu 98 Proc. zur Subscription aufgelegt werden. * Mailand, 12. Juli. Der Staatsrath genehmigte gestern die Ausführungsbestimmungen des Gesetzes zur Schaffung der 3)4proc. Rente, so daß dem Erscheinen des neuen Titels, dessen Ausgabe Ende nächster Woche erwartet wird, nichts mehr im Wege steht. * Luxemburg, 12. Juli. Die Fentscher Hütten-Actien-Ge- sellschaft in Kneuttingcn wird ihren zweiten Hohofen demnächst in Betrieb bringen. Die Erzeugung desselben über nimmt vertragsmäßig der Lothringer Hüttcnvcrcin Aumetz- Friedc, der auch die Erzeugung des ersten Ofens von Fentsch vertragsmäßig übernimmt. * Kopenhagen, 12. Juli. Die „Nationaltidende" meldet: Die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Gescllschaft habe be schlossen, ein neues überseeisches Centraldepot auf St. Thomas anzulegcn, wenn die Insel in dänischem Besitz ver bleibt. * Kopenhagen» 12. Juli. Die dänischen Staats bahnen kauften von der Dortmunder Union circa 5000 t Stahlschiencn zum Preise von 92)4 Kr. frei Aarhuus. »— Eine Bank auf Island. Aus Kopenhagen wird dem „B. T." geschrieben: Ein Kopenhagener Consortium erhielt die Erlaubniß, auf Island eine Actienbank zu errichten. Der Name soll lauten „Islands Bank". Das Actiencapital der Bank be trägt 2 Mill. Kronen, das Institut hat das Recht erhalten, auf 30 Jahre Noten auszustellen bis zu einem Betrage von 2)4 Mill. Kronen. Das Hauptbureau wird sich in Reykjavik, der Haupt stadt der Insel, befinden; auch die übrigen Handelsplätze erhalten Filialen. Ter Vorsitzende des Bankraths ist der Minister für Island. * London, 12. Juli. Bom Geldmarkt. Die Erwartung, daß der Markt durch die Donnerstag fällig gewordene größere Ratenzahlung auf die neuen Consols gezwungen sein würde, neue Darlehen bei der Bank von England aufzunchmen, hat sich als gerechtfertigt erwiesen, obwohl das Schatzamt seinerseits Alles aufbot, um den Banken die Leistung dieser Nate zu er leichtern. Da die abgelaufene Woche auch die keineswegs leichte Medioliquidation brachte, waren die Anforderungen an den Geldmarkt ziemlich beträchtlich, was weniger in dem Satze für kurze Darlehen als in dem Anziehen des Privatescompts zum Ausdruck gelangte. Die großen Regierungsauszahlungen kamen dem Markte nur insofern zu Gute, als sie den Banken gestatteten, den weitaus größten Theil der kurzen Lombarden an den ersten drei Tagen der Woche an das Centralinstitut zurückzuerstatten, aber die verfügbaren Credite wurden nur ganz vorübergehend vermehrt, so daß Darlehen kaum unter 2)4 Proc. fielen, wäh rend man gestern bereitwillig 2?L Proc. für Geld bis Ende des Monats bezahlte, um die Nothwendigkeit zu vermeiden, große 3proc. Lombarden bei der Bank von England aufzunehmen. — Gegen Anfang der Woche kam noch ein Theil des Goldes von auswärts der Bank von England zu Gute, so daß, trotz der in voriger Woche verzeichneten Baarentnahme von 400 000 Lstrl. für Südafrika, in der Bankwoche nur per Saldo 268 000 Lstrl. Gold abflossen. Der letzten Montag angelangte südafrikanische Dampfer brachte ungereinigtes Gold im Werthe von mehr als 650 000 Lstrl., das hier raffinirt, sodann aber in der Hauptsache nach dem Continent versand^ wurde. Angesichts der starken Ab gaben der Pariser Börse an unserem Platz ist es wahrscheinlich, daß der Chcckcours seine matte Haltung bewahren wird, obwohl andererseits eher eine Abschwächung als eine Vcrtheuerung des Privatescomptes in Paris zu erwarten ist. Hier schließen erst klassige October-Appoints fest zu 2'/, Proc. — Der dieswöchige Bankausweis zeigt einige sehr bedeutende Veränderungen ini Vergleich mit der Vorwoche, die ausschließlich mit der Ver- theilung der Julizinscn auf Consols und mit der darauf folgen den Abzahlung der Marktlombarden Zusammenhängen. Die Schuld der Banken bei dem Centralinstitut ist seit der Vorwoche um mehr als 9,9 Mill, verringert worden, aber Tank den großen Schatzamtszahlungen sind die Guthaben Privater gleich zeitig nur um 5 Mill, niedriger. Auch die Regierungsgelder sind nur um 1 Mill, zurückgegangcn, da das Schatzamt neue Lom barden im Betrage von nahezu 3,7 Mill, aufnahm und den Er lös seinem Conto überwies. Auf diese Weise ist der volle Ein fluß der Consolcoupons verwischt. Der innere Baarbedarf hat seit dem Beginn des neuen Halbjahres wesentlich abgenommen, denn der Notenumlauf ist um 390 000 Lstrl. geringer, während der Baarbestand der Bank trotz der vorerwähnten Entnahme von 268 000 Lstrl. um 20 000 Lstrl. zunahm. Die Totalreserve ist daher um 410 000 auf 25 457 000 Lstrl. gestiegen, und auch das Deckungsverhältniß von 48HH Proc. ist wesentlich günstiger. Silber war im Laufe der letzten Tage von Indien stark ge fragt und erreichte die Notirung von 24"/» <i; die amerikanischen Producenten sind nur Abgeber kleiner Posten, und der Cassa- markt ist daher recht schlecht versorgt. * London» 12. Juli. Namens der argentinischen Re gierung bietet das Haus Baring dvn Besitzern von Borschuß- Eerlifieaten von 1900 die Rückzahlung von 25 Proc. und die Erneuerung von 75 Proc. an bei Vergütung von 1 Proc. Der erneuerte Vorschuß ist auf 1)4 Mill. Lstrl. begrenzt, mit 6 Proc. verzinslich und durch monatliche Amortisation von 4 Proc. ab 1. November tilgbar. Zur Sicherung werden als Collatcrale hinterlegt Schatzwcchsel im gleichen Betrage, vom argentinischen Finanzminister auf den argentinischen Gesandten in London gezogen, ferner 2 076 960 Lstrl. nominal 5proc. zweite Emission Lucas-GonzaleS-Bonds, außerdem 892 000 Lstrl. 4proc. Recision-Bonds. * London, 12. Juli. Nach einer Meldung aus Port of Spain sind dort bedeutende Petroleumquellen entdeckt worden. *— Edelmetallbewegung in England. Dem Circular der Herren Pixley L Abell, London, 10. Juli, entnehmen wir Fol gendes: Gold. Das gesammte an den Markt gekommene Me tall wurde von Paris ausgenommen, so daß sich der Preis in London auf 77 « 9)4 ä erhöhte. Die Nachfrage für Paris dauert noch fort. Während der Berichtswoche hat die Bank 86 000 Lstrl. empfangen, zum größten Theil aus Australien, während sie 454 000 Lstrl. abgab, wovon 400 000 Lstrl. nach Südafrika gingen. Zufuhr während der Woche: von Capstadt 654 000 Lstrl., Australien 41 000 Lstrl., Chile 12 000 Lstrl., Neuseeland 10 000 Lstrl., den Straits 9000 Lstrl. Zufuhr im Monat Juni: von den Niederlanden 278 000 Lstrl., Belgien 49 000 Lstrl., Frankreich 31 000 Lstrl., Egypten 218 000 Lstrl., Südafrika 515 000 Lstrl., Ostindien 645 000 Lstrl. Versandt während der Woche: nach Bombay 10 500 Lstrl. Versandt im Monat Juni: nach Frankreich 8000 Lstrl., nach Ostindien 175 000 Lstrl. — Silber. Der Markt blieb bis auf die beiden letzten Tagen ziemlich still und der Preis für Locosilbec ging auf 24)4 6 zurück. Gestern jetzpch, bei vermehrter Nach frage aus dem Osten, einem Auftrag von 10 000 leg für die Pariser Münze und größerem inländischen Bedarf, stieg der Preis auf 24?h ck und heute auf 24V» ck, zu welcher Notwung ein ziemlich großer Umsatz erfolgte, während der Markt fest schloß. Silber auf Lieferung notirte 24)6 ä, doch sind zu diesem Preise mehr Verkäufer als Käufer am Markt. Zufuhr während der Woche: von New Uork 22 000 Lstrl., Chile 6000 Lstrl., Australien 9000 Lstrl. Zufuhr im Monat Juni: von Deutsch land 58 000 Lstrl., Frankreich 13 000 Lstrl.» den Vereinigten Staaten 431 O0O Lstrl. Versandt während der Woche: nach Bombay 25 900 Lstrl. Versandt im Monat Juni: nach Deutsch land 15 000 Lstrl., Frankreich 13 000 Lstrl., Rußland 11 000 Lstrl., Ostindien 320 000 Lstrl. — Mexikanische Dol lars. Es haben keine Umsätze stattgefunden, die Notirung ist nominell 24 ck. *— Amerikanische landwirthschaftliche Maschinen in Polen. Nach dem „Marsch. Dnjew." haben die landwirthschaftlichen Gc- nonenscyaflen des Weichselgouvernements mit einer New Aorker Fabrik Licferungsverträge bezüglich amerikanischer Maschinen und Gcräthc vereinbart. *— Amerikanische Panama-Canal-Anleihe. Wie verlautet, werden die Vereinigten Staaten für den Panama-Canal eine Anleihe von 130 Mill. Dollars 2proc. Bonds aufnehmen, von denen 40 Mill. rcsp. deren Erlös auf Frankreich für die Actien der alten Panama-Gesellschaft entfallen werden. *— Hnanchaca-Mine. Der Reingewinn der Gesellschaft be trägt für 1901 2 198 702 Bol., wovon 1 232 000 Bol. für die Dividende von 7)6 Frcs. und 64 336 Bol. für die Tantieme der Verwaltung verwandt wurden; cs verbleiben 902 366 Bol.» die sich durch den vorjährigen Gewinnvortrag von 130 847 Bol. auf 1 032 413 Bol. erhöhen. Die Mine hat einen Nutzen von 641 897 Bol. (im Vorjahre 346 830 Bol.) ergeben, die Eisen bahn 1 342 185 Bol. (1 179 570). Der Wcchselcours war un günstig in Folge des Silberrückganges; er stellte sich im Durch schnitt auf 18 ck gegen 21 bis 22 ck im Vorjahre. Telegramme. b'-e. Hannover, 14. Juli. (Privat-Telegramm.) Ent gegen den letzter Tage über das Alkaliwerk Ronnenberg ge brachten Zeitungsmeldnngen wird authentisch mitgetheilt, daß die Kaliwerke mit einer Gruppe erster Finanzhäuser bereits die Anleihe definitiv abschlossen. Landwirthschaftliches. *— Der „Deutsche Landwirthschaftsrath" hat eine Erhebung über die geographische Bertheilung der bäuerlichen Land- wirthschastSbetriebc im deutschen Reiche veranstaltet und veröffent licht in seiner Zeitschrift deren Ergebnisse hinsichtlich der Zahl und Fläche in den fünf Größenklassen von 2 bis 100 Im. Da zeigt sich nun, daß von der Gesammtsläche der Betriebe von 2 bis 10 ka fast 40 Proc. in Süddeutjchlnnd liegen, aus die Länder östlich der Elbe entfällt noch nicht ein Viertel dieser Fläche, dagegen liegen von den Betrieben 20 bis 50 ba. fast 40 Proc. östlich der Elbe und nur etwa 20 Proc. in Süddeutschland. Bei dem Umfange der bäuer lichen Wirthschaften von 50 bis IM ine steigt der Proceutsatz für die Länder östlich der Elbe auf 47 Proc.» während er in Süd deutschland aus 12 Proc. oder V« sinkt. Der Zahl nach tritt das Ueberwiegen der kleinbäuerlichen Betriebe in Süddeutschland deutlich hervor. Die Gcsammtzahl der bäuerlichen Betriebe von 2 bis 100 bn. stellt sich für das deutsche Reich aus 2 296 889, davon entfallen auf die Länder östlich der Elbe 608 191 ---- 26 Proc., aus die Länder westlich der Elbe 817 097 — 38 Proc., aus Süddeutschland 817 601 gleich 36 Proc. Nach der Gejammtzahl der bäuerlichen Betriebe bleiben die ostelbischen Länder hinter den wcstelbischen und Süd deutschland zurück, während die ostelbischen in der Fläche des Bauernlandes Süddeutschlaud noch übertreffen. Zahlungs-Einstellungen re. Durch ZwangSvcrgleich aufgehoben: DaS ConcurSversabren Uber das Vermögen der offenen Handel S-Gcsellschast Otlo Hossmann'S Nachflg. in Chemnitz. Namen Wohnort Amtsgericht üröffnun,«- Lrrniin 's il N 8 Prüfung Leru:iu K. W. Gentner, Eisen- u. Well- biechconslr., Inb. der Firma I. W. Genin r L Sohn Göppingen Göppingen 9.7 1.8 8.8 8.8 I. Stunt, »ansmaun «Nachlaß) Fnchbcck H-ss.-OIdends 9.7 2.8 9.8 9.8 E. SluxiiiSV, Kaufmann r.ssa risfa i. P. 9.7 18.8 8.8 27.8 H. MUuays, iiausmann Memel -Diemel 9.7 9.8 30.7 20.8 M. Schineelc. Nausmann Miiuchcn München 7.7 31.7 7.8 7.8 HaudclSaes. Gebr. Danziger, Ges S. ui d Bl. Danziacr München München L7 M.7 08 68 August Natdge, Kaufmann NeuhaldenS!. NenhaldenSl. 7.7 30.7 19.7 8.8 O. Tennfiadl, Ntm., in Firma E. E. KowalSli Nachf. Rastenburg Rastenburq 7.7 21.8 3l.7 4.9 Hugo Ncchelmann, Nausmami birdors Raschau Nixdors 9.7 M.8 7M 18.9 K. L. Trommler, Handelsmann Schwärzende. 9.7 30.7 1.8 148 -f Plauen i. B, 13. Juli. Die in Concurs gerathene Mol kereigenossenschaft zu Plauen i. B. hat ihr gesammtes Anwesen zum Preise von 110 000 an eine neugebildete Molkereigenossen schaft verkauft. Der Verkauf ist am Sonnabend Nachmittag ge richtlich vollzogen worden. Die Molkerei, erst vor wenigen Jahren neu erbaut, steht mit etwa 250 000 zu Buche. A: Weida, 12. Juli. In dem Concurs der Färberei-Firma W. H. Leube hier kommt für die Gläubiger recht wenig heraus. Wie wir vernehmen, beträgt der verfügbare Massebestand nur 3261,42 Nach Abzug von 1905,09 bevorrechtigter Forderungen verbleibt nur rin Betrag von 1356,33 zur Vertheilung auf 208 593 ^!l, so Laß die Gläubiger nicht mehr als 0,65 Proc. er halten, für viele Anmeldungen kaum die Portokosten. *— Tic Bereinigten Gubener Hutfabriken, G. m. b. H, hielten die zweite Gläubiger-Versammlung ab. Ter Ausschuß befand, wie dem „B. L.-A." geschrieben wird, die Bilanz und Geschäftsbücher für richtig und hatte im Wesentlichen nichts zu erinnern. Von den 120 000 betragenden Creditoren waren ca. 100 000 vertreten. Die Darlehnssorderungen betragen 62 060 die Waarensordc- rungen 58 000 Es wird empfohlen, die vom Vorsteher der Gesellschaft vorgeschlagenen 50 Proc. anzunehmen, La im Falle eine- ConcurseS durch Hypothekenausfülle die Creditoren sich er heblich vermehren und dadurch nur eine Dividende von 20 Proc. erreicht werden würde. *— Die Colonialwaaren-Firma I. A. Kuhn in Trautenau, deren Inhaber Georg Kuhn Selbstmord begangen hat, strebt, wie bereits gemeldet, ein dreißigtägiges Moratorium an. Diese Stundung ist von den großen Gläubigern bereits bewilligt worden. Der Status der Firma liegt noch nicht vor. Nach eiuer provisorischen Aufstellung beziffern sich die Verbindlichkeiten mit mehr als einer Million Kronen, denen Aktiven in dec Höhe von mehr als 800 000 Kr. gegenüberstehen sollen. Unter anderen sind die Plätze London und Hamburg betheiligt. In dem vor liegenden Circular, welches die Unterschriften der Herren Hans Kuhn und Nlsred Kuhn, ferner der Filiale der Anglo-Bank und der Böhmischen Escomplebank, sowie der Firma Schoeller L Comp. trägt, wird angezrigt, daß man sich dahin geeinigt habe, vorläufig von der Concurseröffnung abzusehen, eine sofortige Zusammen stellung einer Inventur zu veranlassen, zur vorläufigen Ueber- wachung deS Geschäftes und Prüfung der Bilanz ein Comitö aus den größten Gläubigern unter Zuziehung Les Trautenauer Kauf manns und früheren langjährigen Prokuristen der Firma Herrn Gustav Albert rinzuberufen und sodann den Gläubigern positive Vorschläge in der Richtung eines procentuellen Ausgleiche- oder einer außergerichtlichen Liquidation zu machen. Diese Arbeiten dürften einen Zeitraum von mindestcus drei Wochen in An- spruch nehmen. Deshalb wird um ein dreißigtägiges Mora- torium angesucht. Gleichzeitig wird in dem Circular um die
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