77 3. Die Bleioxydprobe. Die Probe beruht darauf, dass der in der Wolle in geringen Mengen enthaltene Schwefel auf ein zugesetztes Reagens entsprechend einwirkt. Löst, man nämlich Bleioxyd in Aetzkali auf und taucht die gereinigte Gewebeprobe in die erhaltene Lösung, so wird bei Anwesenheit von Wolle die Flüssigkeit infolge der Bildung von Schwefelblei schwarz, während Seide allein keine Farbenver- änderung bewirkt. V. Das Erkennen von wilder Seide in echten Seidengeweben. 1. Die mikroskopische Untersuchung. Während die echte Seide im allgemeinen als ein s t r u c t u r- loser Doppelfaden erscheint, zeigt die wilde Seide eine feine Längen Streifung; auch ist der Querschnitt eines wilden Cocon- fadens nicht rundlich, sondern mehr viereckig. 2. Die Alkalienprobe. Wird die vorliegende Gewebeprobe mit Natronlauge gekocht, so löst sich echte Seide sehr bald, während wilde Seide dies erst nach längerer Zeit tliut. 3. Die Säureprobe. Die echte Seide der Gewebeprobe löst sich in starker Salzsäure fast augenblicklich, wilde Seide nur zum Theile. 4. Lösungsmittel. Die wilde Seide löst sich in dem Lösungsmittel der echten Seide: Chlorzink und Kupferoxydammoniak viel schwieriger. VI. Das Erkennen von Muschelseide in Seidengeweben. Die Muschelseide unterscheidet sich von der echten Seide da durch, dass sie sich nicht wie diese in Kupferoxydammoniak auflöst, sondern darinnen nur stark aufquillt. ' Stabt«' 23fid}etei planen V u>. J