68 licher Grösse und brauner Farbe, sind mit stielförmigen Haltern an einem passenden Zweig der die 1 taupe nährenden Pflanze befestigt. Der ziemlich harte Cocon lässt sich mühelos abhaspeln, sobald der die Fadenlagen zusammenklebende Kitt durch alkalische Mittel gelöst worden ist; doch wird die grösste Menge der Tussahcocons nach Art der Florettspinnerei verarbeitet. Eigenschaften und Verwendung. Tussahseide ist von hellbrauner Farbe, glasartig glänzend, ziemlich steif, nicht besonders regelmässig und besitzt einen mittleren Durchmesser von 0'050 mm. Verwendet wird sie zumeist zu Plüsch, allerhand Geweben und Teppichen. b) D i e E r i a s e i d e. Diese wilde Seide stammt vom Ricinusspinner in Ostindien. Die in Europa mit Eriacocons gemachten Haspelversuche haben bisher nicht sehr be friedigt, weshalb dieselben zumeist nach Art der Florettseide versponnen werden. Morphologisch wie auch im chemischen Verhalten ähnelt die Eriaseide sehr der Tussahseide. c) Die F a g a r a s e i d e. Die Fagaraseide stammt vom Atlas spinn e r, dem grössten aller bekannten Nachtschmetterlinge, da er im ausgespannten Zustande 200 mm und darüber misst. Der Atlasspinner ist in ganz Ostasien gemein und lebt auf verschiedenen Pflanzen. Auch in Europa ist seine Zucht mit Erfolg versucht worden. Der 120 mm lange, hellbraune Cocon ist nicht geschlossen, sondern an beiden Enden olfen, so dass der Schmetterling auskriechen kann, ohne das Cocon zu beschädigen. Auch diese Seide ist der Tussahseide sehr ähnlich. d) Die Y a m a m a i s e i d e. Von allen wilden Seiden ist die Yamamaiseide vom Yamamai- oder Eichenblattspinner in Japan der echten Maulberseide am ähnlichsten, doch ist der mittlere Durchmesser des Fadens etwas grösser, etwa 0’027 mm. Die Raupe spinnt einen ungemein regelmässigen Cocon von schön blassgrüner Farbe, die Seide lässt sich leicht abhaspeln und wird in Japan besonders gerne zu gemusterten .Geweben aus Maulbeer- und Jamamaiseide verwendet. II. Die Muschelseide. Die Muschelseide (die Byssusfäden oder die Seeseide) gehört zu den hornartigen Eiweisskörpern und stellt den fadenähnlichen Muschelbart der Steckmuscliel, welche im Mittelmeer lebt und namentlich an der dalmatinischen und italienischen Küste vielfach gefangen wird, dar. Diese 30—60 mm langen Fäden,, mit welchen sich die Tliiere an den Felsboden des Meeres anheften, haben gold braune oder olivengrüne Färbung, sind ganz glatt, sehr weich, elastisch und ziemlich dauerhaft. Man verfertigt aus Muschelseide