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58 jetzt noch zu Tricotagen (Handschuhen, Strümpfen), gröbere Sorten auch zu Teppichen. Im Hanuel erscheint unter dem Xamen Vigoguewolle ein Ge spinst, das aus einem Gemenge von gleichen Theilen Schafwolle und Baumwolle, ja nicht selten ganz aus Baumwolle nach Streichgarn- manier verarbeitet- worden ist, das sich also als Nachahmung und I älsehung des echten Vigognegarnes darstellt und auch unter dem Xamen Imitatgarn bekannt ist. V. Die Kuh- und Kälberhaare. Ls sind dies tast stets geäscherte oder mit Kalkmilch behan delte Ilaufhaare, welche von den Kuh- und Kälberhäuten in den Gerbereien gewonnen werden. Diese groben, steifen, aber immerhin die Eigenschaft der Eilzfähigkeit besitzenden thierischen Fasern werden (zumeist in Gemeinschaft mit Schafwolle minderer Sorte) zu gröberen Garnen versponnen, aus welchen man Fussdecken, Reise decken, Pferdedecken, Satteldecken und Kotzen webt, dann aber auch als Stopfgut (Surrogat für Rosshaar i verwendet. VI. Die Pudelhaare. Die fein gekräuselten Haare der Pudelhunde liefern ein Gespinstmaterial, welches in Gemeinschaft mit Wolle zu gröberen Decken und Kotzen verarbeitet wird VII. Hasen-, Kaninchen- und Biberhaare. Hasen- und Kaninchenhaare werden in Gemeinschaft mit Schaf wolle verarbeitet, oder sie dienen als Surrogat für echte Vicunnawolle, oder man benützt sie für sich allein in der Hutfabrication. Biberhaare, welche nurmehr selten im Handel erscheinen (da der Biber mehr und mehr ausgerottet wird), ver wendete man früher viel zur Anfertigung der echten Castorcylinder, jetzt noch (wie auch die Haare der Zibetratte) zum Decken (Plattieren) geringerer Filze. (Reh- und Hirschhaare dienen zum Polstern, Dachs-, Marder-, Zobel- und Eich hornhaare zur Anfertigung von Pinseln.) VIII. Die Pferdehaare. Pferde h a a r e (Rosshaare) kommen als Schweif- und Mähnen haare in den Handel; erstere müssen wenigstens 580 mm messen, erreichen aber zuweilen 800—870 mm Länge, letztere gehen über 480 mm für gewöhnlich nicht hinaus. Die Dicke ist variabel und schwankt zwistdien 0 09 und 0'25 mm. — Rosshaare kommen in ver schiedenen Farben vor, doch sind rein weisse und rein schwarze am meisten geschätzt, weniger rothe, graue und bunte, weil bei diesen Sorten leicht eine \ert älsehung mit den langen Haaren aus den