clelint und ausgezogen werden kann. Gegen das Zerschneiden mit Schere und Messer leisten dicke Kautschukstücke ziemlichen Wider stand, doch geht das Schneiden leicht von statten mit nass gemachter und hin- und herhewegter Klinge. Frische Schnittflächen haften begierig aneinander. Bei 80—100° vereinigen sich einzelne Stücke unter entsprechendem Drucke sehr innig zu einer compacten Masse. Hiebei kann man fremdartige, pulverige Substanzen zu einer gleich artigen Masse einmengen und einkneten. So wird durch Hinkneten von Schwefelblume und nachlierigem Erhitzen der Masse im geschlos senen Raume bei 140—150° C. der geschwefelte oder vulca- n i s i e r t e Kautschuk erzeugt, welcher Elasticität und Geschmeidigkeit im höchsten Grade (auch bei geringer Temperatur) besitzt. Derselbe zeigt auch keine Klebrigkeit mehr und ist in dem Auflösungsmittel des natürlichen Kautschuks, dem Schwefelkohlenstoff, unauflöslich. Erze u g u n g u n d Z u r i c h t u n g der K a u t s c li u k f ä d e n. Für Webereizwecke muss der Kautschuk in Fäden umgewandelt werden, was man mitunter (freilich fälschlich) Spinnen des Kautschuks nennt. Die besten Fäden gewinnt man durch Zertheilung der im Handel vorkommenden bimförmigen Kautschukttaschen. Häutiger sind jedoch die aus künstlich zusammengekneteten Blöcken geschnittenen Fäden. Diese beiden Arten von Fäden sind im Querschnitte viereckig. Die durch Walzen oder Pressen erzeugten Fäden dagegen haben runden oder sternförmigen Querschnitt. — Die geschnittenen, ge walzten oder gepressten Fäden sind jedoch oft noch zu dick, wes halb sie durch Strecken (Ausziehen) verfeinert werden müssen. Zu diesem Beliufe werden die Fäden in heissem Wasser erweicht und hierauf unter entsprechender Streckung (auf die 8—10-fache Länge) auf Trommeln gewickelt. Belässt man sie nun in diesem Zustande mehrere Tage lang in einem kalten Zimmer, so können sie abge wickelt werden, ohne dass sie sich wieder zusammenziehen. Die Fäden verwendet man für Zwecke der Weberei entweder nackt oder (was weit häufiger der Fall ist) mit Baumwoll- oder Seidenfäden umsponnen. Verwendung. Kautschukfäden verwendet man vielfach zu Hosenträgern, Stiefletteneinsätzen, Strumpfbändern, Sattelgurten, Gummibändern und Gummischnüren.