33 Feinere Strohgewebe (wie z. B. zu Damenliutformen) haben Einschuss von gespaltenem Stroh und Seidenkette mit weitläufig liegenden Fäden, wo mitunter im Schüsse auch die Strohstreifchen mit Seidenfäden abwechseln. Man hat sogar als Kleiderstoff ganz seidene gemusterte Gaze verfertigt, in welche mit Stroh einfache Figuren einbrosehirt sind. II. Das Holz. IIerkom ra e 11 und Ge w inn ung. Die Holzarten, von welchen man in der Weberei Gebrauch macht, müssen weich, von feinems geradfaserigem Gefüge und möglichst weiss sein. Man wählt deshalb Weiden-, Pappel- oder Lindenholz. Die Streifchen werden bis zu einer Länge von 1 m womöglich noch aus dem frischen (grünen) Holze geschnitten. Das Ausschneiden geschieht durch einen gewöhnlichen Schlichthobel, welcher vor dem Schlichteisen eine Art Schneidmodel mit feinen scharfen Schneidzähnen besitzt. Das Schneidmodel schneidet eine entsprechende Anzahl paralleler, gleich weit von einander entfernter Linien ein, während das Schlichteisen den Span in Form lauter gleich breiter Streifchen nimmt. Verwendung. Die Streifchen werden entweder naturfarben oder gebleicht (durch Chlorwasser, Seifenwasser) oder auch gefärbt angewendet. Von Holzstreifchcn werden öfter Gewebe gefertigt, in welchen die Kette (mitunter auch ein Th eil des Einschusses) aus Baumwoll- oder Seidenzwirn besteht. Gewöhnlich jedoch macht man das ganze Gewebe ausschliesslich aus Strohstreifchen; dahin gehören die Siebplatten. Mitunter verwendet man runde Stäbchen als Ein schuss und erzeugt so Itollvorhänge, Glashausdecken und Tischdecken (Ketten aus Leinen- oder Hanfzwirn). NB. Hier mag auch der Bast mancher Laubhölzer, namentlich der Lindenbast Erwähnung finden. Man verwendet ihn in gröberen Streifen zu Matten oder,, zu starken Schnüren zusammengedreht, in der Gärtnerei zum Anbinden der Pflanzen an ihre Stützen. III. Der Kautschuk. Herkommen und Gewin 11 u ng. Der Kautschuk (Feder harz, Gummi elasticum) ist das Material zur Herstellung elastischer Gewebe. Man gewinnt ihn von dem echten Federharzbaum (Siplionia elastica), einem 15—18 rn hohen Baum Brasiliens und Guyanas aus der Familie der Wolfsmilchgewächse, indem man den Baum anschneidet und den herausquellenden Saft eindicken lässt. Eigenschaften. Kautschuk ist hei gewöhnlicher Temperatur weich, sehr biegsam und in hohem Grade elastisch, in der Kälte jedoch hart und steif. Erwärmt man den Kautschuk mässig, so stei gern sich Weichheit und Geschmeidigkeit so, dass er leicht ausge- Zipser, Die textilen Rohmaterialien. 3 •