54 gebogenem Drahte liergestellten Häkchen oder Zähne der Kratzen bilden Doppelspitzen. Sie sind ans hartgezogenein, d. h. steifem aber elastischem Eisen- oder Stahldraht (Kratzendraht) gefertigt und jeder Schenkel ist mit einem stumpfwinkeligen Knie versehen. Sie wurden früher reihenweise in Leder gesetzt, werden aber jetzt fast ausschliesslich in Kratzentuch (Kratzenleder) so eingestochen, dass 50 150 einfache Häkchen oder Spitzen auf dem Baume eines Quadratcentimcters vorhanden sind, und alle Spitzen gleich weit Uber die Stotlläche hervorragen. F a b r i c a t i o n d e r lv r a t z e n. (Siehe II. Tlieil, erste Hälfte Seite 33.) ’ Die S t r e i c h g a r n k r a t z e n. Wie in der Baumwollspinnerei werden die in natürliches oder künstliches Leder gestochenen Kratzen nach Form und Bestimmung in zwei Gruppen eingetheilt, so dass man auch hier unterscheidet: 1. die Bandkratzen (normale Bandkratzen und Wolfs zahnkratzen), 2. die B 1 a11kratzcn (Volantkratzen), wozu noch 3. die S ä g e z a h n k r a t z e n kommen. Die Unterschiede zwischen Baumwoll- und Wollkratzen sind so geringfügiger Natur, dass das im II. Tlieil, erste Hälfte auf Seite 34 und den folgenden Seiten Ausgeführte auch hier als geltend angesehen werden darf. Eine neuartige Erscheinung jedoch ist das Futtern, Füllen oder Flocken, welches mit den Wollkratzen (ausgenommen die Volantkratze) vorgenommen wird. Zu diesem Bchufe wird, bevor man die Maschine in Gebrauch nimmt, der Beschlag von dem Grunde der Zähne bis an das Knie mit einer Masse angefüllt, welche aus gemahlenen Scherhaaren (Scherwolle) d. i. den beim Tuchscheren abfallenden äusserst kurzen Härchen, dann aus Talg und Del besteht. Die Masse wird von Hand aus in die Kratzen eingestrichen und mit einer steifen Bürste einge klopft. Eine derartige Zurichtung befördert den festen Stand der Zähne ohne deren Elasticität aufzuheben. Seit geraumer Zeit benutzt man, um das zeitraubende Futtern zu vermeiden, Kratzenleder mit aufgeleimter Filzauflage. Wirkungsweise der Kratzen. (Siehe II. Tlieil, erste Hälfte, Seite 39 und 40.)