Die Fabrikswäsche schliesst zwei Arbeiten in sich, nämlich: 1. Das Entscliweissen und Waschen dev Wolle. 2. Das Spülen der Wolle. 1. Das Entscliweissen und Waschen der Wolle. Die Waschmittel. Da in reinem Wasser (dasselbe soll wenn möglich ein w e i c li e s Wasser sein) wohl der Wollscliweiss, nicht aber das Wollfett löslich ist, so müssen zur Wegscliaffung des letzteren dem Waschwasser (der Waschflotte) entsprechende Waschmittel zugesetzt werden. Dieselben sind stets alkalischer Natur und wirken auf das Wollfett in zweifacher Weise ein: einmal ver seifend und dann auch emulsiouierend. Das Verseifen d e s W o 11 f e 11 e s fd. i. die Bildung von fettsauren Kaliverbindungen) stellt einen chemischen Process dar, dagegen ist das Emulsio- ni ereil des Wollfettes (d. i. die Vertheilung des Wollfettes in Form ganz kleiner Kügelchen in der Waschflotte) ein Vorgang- rein mechanischer Natur. Als Waschmittel stehen in Verwendung: 1. Die ge w ö h n li c h e S o d a oder die Leblanc-Sod a. 2. Die A m m o n i a k - S o d a oder Solvay-Soda. (Beide Waschmittel sind ihrer chemischen Natur kohlensaures Natron oder Natroncarbonat; die Verschiedenheit in der Benennung gründet sich auf die Verschiedenheit ihrer Dar stellung und auf die Namen der Erfinder.) Man nimmt etwa 5% dieses Waschmittels. 3. Seife (fettsaures Natron oder fettsaures Kali; etwa 5—15%) 1- Kohlensaurer Ammoniak. (Dieses oft fälschlich mit dem Namen Salmiak belegte Salz ist wegen seiner milden Wirkung sehr empfehlenswert und wird in Mengen von 5—10 °/ 0 venvendet.) 5. Gefaulter m e n s c h 1 i c h e r U r i n (dessen Wirkung auf dein Gehalte an koldensaurem Ammoniak beruht) wird mit der dreifachen 'Menge an Wasser w old jetzt noch, aber nur in kleineren Betrieben in Anwendung genommen. 6. I) a s Schlieper’sche Wasc li mittel (aus 20 Tbeilen Soda, 5 Theileu Olein und 5—10 Tbeilen Salmiak, d. i. Chlorammonium, bestehend). 7. S e i f e n w u r z e 1 a b s u d. 8. Mischungen von Seife n- wurzelabsu d beziehungsweise Seife n w' a s s e r u n d gefaultem Uri n. ln neuerer Zeit sind zum Entscliweissen und Entfetten fettlösende (Mittel versucht worden, wie Schwefelkohlenstoff, Aether, Benzin etc. Alle diese Mittel machen jedoch wegen ihrer Flüchtigkeit weitläufige kostspielige Einrichtungen nothwendig und haben ausserdem den wesentlichen Nachtheil, dass sie auch