177 meutartigen Coconhäutclien fest miteinander verbindet, Ohne ein Fäulen wäre ein Isolieren der Fasern gar nicht möglich, und ebenso wenig könnten die Fasern ohne diese chemische Bearbeitung, also nur durch eine Bearbeitung mit mechanischen Mitteln allein, niemals so schön weiss, glänzend, elastisch und sanft werden wie dies tliätlicli das Fäulen bewirkt. Das Fäulen selbst erfolgt in Bottichen oder gemauerten Gruben mit falschem Boden, auf welchen die Seidenabfälle in Lattenkästen lagenweise aufgeschichtet und mit warmem Wasser übergossen werden. Unter dem falschen Boden befindet sich eine Dampfschlange zur Anwärmung des Wassers während der ersten 1 age bis auf etwa 70° C.; später lässt man die Temperatur um etwa 20° C. sinken. Von Zeit zu Zeit werden Proben gezogen, um ein übermässiges Fäulen, das je nach der Beschaffenheit des Materials in 4—8 Tagen beendet ist, zu verhüten. IV. Das Waschen und Stampfen. Nach Beendigung des Fäulnisprocesses gelangt das Florett seidenmaterial noch wann zunächst in die Warmwasser-Wasch- mascliine, in der sie auf dem siebartig durchlöcherten Boden einer sich drehenden Wanne unter Zu- und Abfluss von ganz schwachem warmen Seifenwasser der mechanischen Einwirkung hölzerner Stampfen längere Zeit ausgesetzt ist. Hierauf wird es mit reinem kalten Wasser auf der Kaltwasser-Waschmaschine unter Benützung von Stampfen nachgewaschen und schliesslich durch einen scharfen Wasserstrahl rein gespült. V. Das Trocknen. Die gewaschenen und rein gespülten Seidenabfälle lässt man zunächst auf Hürden abtropfen, worauf sie durch Centrifugieren vor getrocknet und hierauf in luftigen, schattigen Schuppen, in ge heizten, gut ventilierten oder gelüfteten Räumen oder auf besonderen Trockenmaschinen nach- und fertiggetrocknet werden. VI. Das Einsprengen. Um das getrocknete Spinngut für die Weiterbearbeituug mög lichst weich, geschmeidig und elastisch zu machen, wird dasselbe mit schwachem Seifenwasser besprengt, hierauf in die Kisten ein gepackt, in denen es so lauge verbleibt, bis die ganze Masse gleich- mässig von Feuchtigkeit durchzogen ist. 19 Zipser: Die textilen Rohmaterialien. IT. Tlieil, 2. llältte.