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Baum woll-Spin nerei. Expresskarde. 85 der untere den Saugöffner und die 1. und 2. Schlag- und Wickel maschinen. *) Der neben dem Ballenbrecher aufgestellte Oldham Willow 2 ) dient zum Vorreinigen des gröberen Spinngutes. Die Staubkästen befinden sich zweckmässig gesondert an einem Ende des Mischraumes. Leistung eines Platt’schen Saugöffners (30 000 Pfd. engl.) 13 500 hg in 50 Stunden oder 270 hg stdl. An einen Saugöffner schliessen sich meist 2 erste und 2 zweite Schlag- und Wickelmaschinen, welchen beiden immer die Wickel der vorhergehenden Maschine vorgelegt werden. Die Baumwolle erleidet bei der Auflockerung und Reinigung einen Ge wichtverlust, der nach dem Grade der Unreinheit des rohen Spinngutes sehr ver schieden ist. Reine Sorten verlieren nur 3 bis 5, schlechte 10 bis 15, die aller schlechtesten (vonSamenkörnern unvollkommen befreiten) wohl 20 bis 25Hundertt. durch die Bearbeitung im Willow, Öffner und den Schlagmaschinen. Der Abfall vom Willow ist, weil er nur aus den gröbsten Unreinigkeiten besteht, kaum be nutzbar, der von den Öffnern findet wohl bei der Wattenerzeugung als Einlage Verwendung. Der Abfall von den Schlagmaschinen teilt sich in den Flügel abfall (welcher unter den Gittern oder Rechen der Schläger gesammelt wird), und in den mit ganz kurzen Baumwollfäserchen vermengten Staub, welcher durch die Siebtrommel gegangen ist. Letzterer taugt gewöhnlich nur zum Weg werfen. Die Flügelwolle dagegen reinigt man auf einem Wipper und dann mehr mals auf einem Öffner. Auf einer Schlagmaschine werden nun Wickel gemacht und diese endlich der weiter unten zu beschreibenden Expresskarde vorgelegt, wodurch die Flügelwolle so gereinigt erscheint, dass sie zum Spinnen von Garn No. 6 bis 8 engl. (metr. 10 bis 12) Verwendung finden kann. (Vergl. Abschnitt Abfallspinnerei.) d) Express- oder Vorkarde. Die Expresskarde, welche in neuerer Zeit von G. Eisler in Sennheim besonders ausgebildet ist 3 ), soll eine Vermittelungsmaschine zwischen den besprochenen Vorbereitungs maschinen und der Krempel sein. Vorläufer derselben sind der schon in London 1851 ausgestellte Epurateur 4 ) und der Batteur-cardeur 5 ), welcher gebaut ist wie eine Wattenmaschine, aber keinen Schläger hat, sondern statt desselben eine 520 mm im Durchmesser haltende, mit un gefähr 50 000 Nadeln besetzte, 1000 bis 1100 mal in der Minute um laufende Trommel, welche ein Auskämmen der durch eine Muldenzu führung eintretenden Baumwolle bewirkt und letztere an eine Sieb trommel überlässt. Auch der J. S. Schwalbe und Sohn in Chemnitz 1864 in Sachsen patentierte Öffner 6 ) hatte eine Zackentrommel mit sehr nahe aneinander *) Abbildung vergl. Leipz. Monatsschr. f. Text.-Ind. 1889, S. 512. 2 ) In der Ausführung von James Holt beansprucht der Willow bei 400 min. Umdr. an Betriebskraft 4 Pferde, an Raum 4,5 mal 2,2 m. 3 ) D. R.-P. No. 2324, No. 22 920, No. 31 439. Leipz. Monatsschr. f. Text.-Ind. 1886, S. 241 m. Abb. D. p. J. 1879, 284, 109 m. Abb.; 1880, 238, 467. Prakt. Masch.-Konstr. 1886, S. 42 m. Abb. Z. d. V. d. Ing. 1890, S. 487 m. Abb. 4 ) Hülsse, Baumwollspinnerei, 1857, S. 47. 6 ) -D. p. J. 1860, 158, 252 m. Abb. 6 ) Civiling. 1876, S. 68 m. Abb.