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Baumwoll-Spinnerei. Schlagmaschine. 79 y. Schlagflügel. Der Antrieb des Flügels muss möglichst in solcher Weise erfolgen, dass bei eintretender Abnutzung der Lager die Achse nicht nach den Speisewalzen zu gezogen werden. Ebenso muss die Entfernung zwi schen Speisewalzen und Flügel verstellbar sein, um sie der Faserlänge ent sprechend anzupassen. Um für die kurzen Wollen die gewünschte grössere Anzahl Schläge auf eine bestimmte Länge zu erhalten, ersetzt man dann den zweiflügeligen durch einen dreiflügeligen Schläger. Statt der festen Schienen hat man auch an Bügeln beweglich gelagerte ausgeführt (Whitehead und Atherton) *)• Die Arme, an welchen die Schienen sitzen, werden behufs Ver ringerung des Luftwiderstandes schneidig gemacht, der Querschnitt als Bogen zweieck ausgeführt, bezw. werden schmiedeeiserne Scheiben benutzt 2 ). Hierdurch wird es möglich, die Schläger bis zu 2000 Umgänge min. ausführen zu lassen. Vergl. Abfallspinnerei w. u. Die Schlägerachsen werden auch hohl ausgeführt und innerhalb des Ge stelles mit nach aussen gehenden Schlitzen versehen 3 ), sodass beim Gange der Maschine fortwährend ein Luftzug von den Stirnöffnungen durch die Achse hin durch in den Schlagraum hineinbläst. Hierdurch wird einmal die Achse gekühlt, andererseits wird das Ansetzen von unbequemen Flocken an den Schläger ver hütet und die Schmutzabsonderung vermehrt. Behufs Kühlung sind die Achsen schon in den 50er Jahren von Th. Wiede in Chemnitz hohl gemacht worden. 4 ) 8. Roste. Der eine Teil der Unreinlichkeiten wird durch den unter dem Schläger angebrachten kreisförmigen Rost oder Rechen f (grill, grate), ein wei terer durch einen an diesen Rost anstossenden geraden Rost g (Fig. 26) und der dritte Teil durch die Siebtrommel vermittels des Luftstromes nach der Staub kammer entfernt. Durch den ersten Teil werden die grössten, den wenigsten Luftwiderstand findenden Beimengungen durch die Schleuderkraft nach auseen geschleudert, sie überwinden den Luftstrom; der Abgang ist wesentlich abhängig von der Stellung der einzelnen Roststäbe; diese Roste werden deshalb jetzt immer verstellbar gemacht (meist durch Drehen der Roststäbe; vergl. Figur des Martin’schen Klettenwolfes, w. u.). Der Raum unter dem geraden Roste g ist durch die nach unten zu öffnende Klappe h (Fig. 26) von dem Luftstrom abgeschlossen. Man ersetzt den Rost wohl auch durch einen sogenannten „Patent-Laubextraktor“ 6 ), wendet gewisser- massen ein Absetzenlassen (I, 500) nach denselben Grundsätzen an, wie bei dem Sandfänger der Papiermaschinen u. s. w., nur reinigt sich der Absonderer in der nachfolgend beschriebenen Ausführung von selbst fortwährend. Dieser Laub abscheider besteht aus einer Anzahl Querstäben, welche auf einem Tuch ohne Ende quer über die ganze Breite der Maschine in solchen Entfernungen be festigt sind, dass auch grosse Laubstücke u. s. w. in der so gebildeten Kammer Platz finden und der Wirkung des Luftstromes entzogen werden. Das Tuch läuft langsam in der der Baumwolle entgegengesetzten Richtung, sodass sich bei der Umkehr am vorderen Ende die Kammern von dem angesammelten Laube, Schmutz u. s. w. entleeren. 6 ) e. Siebtrommeln. Die Abdichtung erfolgt meist unter Zuhilfenahme von Ledermanschetten, welche durch den Luftdruck dichtend angedrückt werden. Da durch hervorragende Drahtenden leicht Flocken an diesen Stellen hängen bleiben, wodurch dann ein Loch, bezw. beim Ablösen eine dicke Stelle im Vliesse erzeugt wird, zieht man vielfach Trommeln aus gelochtem Blech (Zink- l ) D. p. J. 1876, 220, 36 m. Abb. Altes sächs. Patent von Wiede (jetzt Chemnitzer Dampf- und Spinnerei- Maschinenfabrik). 3 ) Z. d. V. d. Ing. 1888, S. 148. 4 ) D. p. J. 1886, 262, 332. 6 ) Allg. Zeitschr. f. Textil-Ind. 1882, No. 5. 6 ) D. R.-P. No. 8176; Verh. d. Ver. z. Bef. d. Gewerbfl. in Pr. 1884, S. 246 m. Abb.