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Baumwoll-Spinnerei. Öffner. 71 Baumwolle nach unten fällt, was natürlich leicht Störungen, ja Brüche hervor bringen würde. Die Einführung kann auch auf einer anderen Seite, als wie gezeichnet, statthaben. _ Die Nasentrommel besteht aus 6 bis 7 schmiedeeisernen Scheiben o, im Abstande von 190 bis 165 mm, welche die angenieteten Stahlnasen c tragen; diese sind zum Teil so abgebogen, dass sie in ihrer Aufeinanderfolge eine Schraubenfläche darstellen, sie sich also einmal gleichmässig der Höhe nach verteilen, andererseits bei der raschen Umdrehung der Trommel einen Luftstrom in der Richtung nach oben hervorbringen. Der äussere Durchmesser der Nasen-^ trommel (gemessen über die Nasen) nimmt von 300 auf 800 mm zu. Bei 7 Schei-° ben haben dieselben der Reihe nach 3, 3, 4, 6, 8, 10, 14 Nasen, welche 75 bis 150 mm über die Scheiben vorstehen. Die Welle wird der besseren Lagerung halber öfters bis zur Decke des Saales verlängert und dort durch ein oberes Lager gestützt. . Der Rost (Gitter) d, welcher von den Nasen 25 (für kürzere) bis 30 mm (für längere Wollen) absteht, wird entweder aus Stäben oder aus einzelnen durchlöcherten, gerippten gusseisernen Platten hergestellt. Um die Entfernung zwischen Schlägernasen und Rost zu regeln, wird die Schlägerwelle in der Senk rechten verstellt. Zu diesem Zwecke läuft der Fusszapfen der Schlägerwelle in einer Büchse, welche von zwei Schrauben getragen wird. Die zwei Schrauben besitzen als Schneckenräder ausgebildete Muttern, welche gleichzeitig von einer ausserhalb des Maschinengestelles mit einem Handrade versehenen Welle ge dreht werden. Der Fusszapfen erhält ferner behufs besserer Schmierung eine schraubengangförmige Spur, in welcher, bei der Umdrehung das Öl in die Höhe o-etrieben wird. Von oben kann das Öl durch einen kleinen Kanal wieder in den Behälter zurückfliessen. An einem Standrohr aussen lässt sich Stand und Beschaffenheit des Öles erkennen; das Rohr wird gleichzeitig zum Entfernen des alten und zum Einbringen von neuem Öl benutzt. 1 ) Statt den Schläger zu heben, kann man auch ein neues Gitter einsetzen, bei welchem die Grösse der Rippen, die Breite der Schlitze und die Entfernung des Rostes von den Zacken spitzen der zu reinigenden Baumwolle angepasst ist. Neuerdings wird auch mit Erfolg der Crighton’sche Röhrenrost angewendet, dessen gusseiserne Stäbe aus mehreren Reihen kegelförmiger Röhren bestehen, welche nach aussen unten münden. „ Die geöffnete Baumwolle wird bei dem gezeichneten einfachen Offner {,Single opener) mittels Luftstromes durch den Kanal e nach der Siebtrommel f gezogen und durch das Lattentuch g (von 750 mm Breite; Verzug 4,5 bis 5fach) herausgeführt. Statt die einmal geöffnete Baumwolle auf eine Siebtrommel und Abfuhr lattentuch zu führen, kann man sie auch durch einen Kanal in einen zweiten Öffner derselben Bauart gehen lassen (doppelter Crightonöffner). Die An ordnung der Kanäle erfolgt bei dem doppelten Öffner immer so, dass die Baum wolle entweder nur durch den ersten oder nur durch den zweiten oder durch beide hintereinander genommen werden kann. Man ordnet ferner sowohl bei dem einfachen als auch bei dem doppelten Öffner sogenannte Vorreisser an, das sind kleine Öffner mit wagerechter Zackentrommel (375 Dchm.) und 2 Paar Verzugswalzen. Der Windflügel h macht bei dem einfachen Offner 1200, bei dem dop pelten 1400 min. Umdr., der Antrieb kann entweder von dem Vorgelege aus oder mittels Seiles von der lotrechten Öffnerwelle erfolgen. Stündliche Leistung je nach der Baumwollsorte 175 kg (Mako) bis 375 (Dhollerah good). .. Im Arbeitegange braucht der einfache Offner bei 1000 Umgängen ungefähr 6,5 Pferde (leM 5), der doppelte ungefähr 10 Pferde. Der Raumbedarf für den einfachen Öffner ist 1,8 mal 3,66 m, für den J ) Bauart von Dobson und Barlow; D. p. J. 1885, 256, 304 m. Abb.; Z. d. V. d. I. 1888, S. 148.