Volltext Seite (XML)
56 II. Abschnitt. reinigt; Caracas, Laguajra, Valencia, Cumana, Injura, sämtlich mit einander übereinstimmend, im Haare der Porto Cabello ähnlich, aber höchst unrein; Cartagena oder S. Marta, von langem und festem Haare, aber teils grob und schwer aufzulockern, teils im äussersten Grade unrein. — d) Perua nische Baumwolle, wozu die Lima, Payta und Piara gehören, ist durch aus von geringerer Art, und kommt grösstenteils kaum der Cartagena im Bange nahe. ■■ ^ Mittelamerikanische (westindische) Baumwolle zeichnet sich grösstenteils durch langes, zartes und festes Haar aus, in Ansehung dessen sie nur von der Sea-Island und von den besten südamerikanischen Sorten über troffen wird, ist aber fast durchgängig sehr schlecht gereinigt. Die Hauptarten sind: Domingo oder Hayti, blass gelblichweiss, ungleich langes Haar, oft mit groben, harten, glanzlosen Teilen untermengt; — Portorico ist im allge meinen der vorigen ähnlich; Guayanilla, weiss, kaum bemerkbar ins Gelbe schimmernd, glänzend, lang, zart, weich und fest, ist eine bessere Sorte der Portorico und zugleich die beste unter allen westindischen Baumwollen, an Wert etwa der Minas novas gleich zu stellen; — Cuba, blassgelb, fast glanz los, rauh und hart im Angriffe, ungleich langes Haar gemischt, ungefähr von demselben Werte, wie die besser gereinigte Porto Cabello, der sie auch im An sehen ähnlich ist; — S. Martin, glanzend, blassgelb, mit dunkelgelben, glanz losen Teilen vermengt, lang und zart von Haar, der Domingo ähnlich; — Cu- racao,.wenig glänzend, blassgelb, mit dunkelgelben Flammen oder Flecken, rauh, hart und spröde, Haar von sehr ungleicher Länge durcheinander, aber gut gereinigt, an Wert die Domingo nicht erreichend; — Jamaika, nächst der Guayanilla die beste westindische Baumwolle, schmutzig gelbweiss, von langem, zartem Haare; — Barbadoes, der Guayanilla sehr ähnlich, jedoch unreiner; — Grenada, glänzendweiss mit dunkelgelben Flammen, das Haar ungleich artiger und kürzer als bei der Barbadoes; - Trinidad, länger, zarter, fester und gleichartiger im Haare als Domingo, daher auch mehr geschätzt als diese; lortoia, der vorigen vollkommen ähnlich, meist aber etwas unreiner; — Cariacou, blassgelb nnt rostgelben Flammen, von ungleicher Länge des Haares, unrem, trocken und hart, eine der schlechtesten westindischen Sorten: — S. Vincent, der vorigen gleich, nur noch unreiner. pstindische Baumwolle steht im allgemeinen der amerikanischen nach. Die ostindischen Baumwollsorten haben in den letzten Jahrzehnten alle samt wesentliche Verbesserungen erfahren, da durch Anwendung vorzüglichen Samens und durch grössere Aufmerksamkeit bei der Zucht der Pflanze ein ent schieden angeres Haar erzeugt wird, als früher (so bei Bengal früher 5 bis 12 jetzt bis 15 mm lang). Auch die Reinheit der Wolle ist verbessert worden und der früher in den ostindischen Sorten (Dhollerah) so grosse Gehalt an finniger Baumwolle, ist durch Verbesserungen an den Reinigungsmaschinen fast voll ständig beseitigt. — Die bengalische Baumwolle (Bengal) kommt unter ausserordentlich verschiedenen Namen in den Handel, rötlich- bis gelblichweiss, sehr kurz (o bis 15 mm). Angriff weich, mitunter sogar matschig, deshalb in der Krempelei leicht gnesig. — Sind, Scinde etwas besser als die Bengal, ebenso Rangoon, gleichförmig festeres Haar, meist etwas unreiner als Bengal. — Madras oder Tinevelly, gelblich, härter und spröder als die vorigen; unter dem Namen Wester-Baumwolle kommt eine etwas brauchbarere Sorte derselben vor. — Cooonada, sehr gelb, zart und weich, mit viel toten Flecken vermischt, nur zu zufärbenden Garnen verwendbar. — Proadatoor ähnlich, nicht so gelb, langer im Haar. — Surate, Dhollerah, Omera u. s. w. sind i • (” m an S> me ist stark mit Laub- und Samonteilchen vermischt, die a ier leie abzusondern sind (20 bis 28% Abgang). Omera etwas reiner aber kurzer als Dhollerah; weiss bis graugelblichweiss. — Bhownuggur eine der besten Sorten Dhollerah, rein, gut gestapelt. — Hinginhat (auch Hinghenhaut), 20 bis 26 mm lang, eine der besten ostindischen Sorten, ziemlich rein, glänzend, weiss bis gelblichweiss. Die ostindische Baumwolle wird jetzt auch vielfach für die Vigogne-