Haspeln. 43 In England werden diese selbsttätigen Mule-Zwirnmaschinen (self- acting twiner) sehr viel in der Bauart verwendet, dass die Spindeln fest im Gestell gelagert sind, während die Spulen, von welchen das Garn ab gezogen wird, sich auf einem Wagen befinden, welcher ein- und aus fährt. x ) Leinen- und öfters auch Baumwoll-Garn wird (damit es durch ver mehrte Weichheit sich leichter und dichter zusammendreht) nass gezwirnt, indem man entweder die Garnspulen vorher in Wasser legt, oder (was wegen gleichmässiger Benetzung vorzuziehen ist) die Fäden vor dem Zusammendrehen durch einen an der Maschine befindlichen Wassertrog gehen lässt. Anhang. Über das Haspeln, Spulen und Wickeln der Garne und Zwirne. Die Handelsformen der Gespinste und Gezwirne werden erhalten durch die Arbeitsverfahren des Weifens, Spulens und Knäuelwickelns. Die Enderzeugnisse dieser Verfahrungsarten sind insofern miteinander verwandt, als die Gespinstfäden in denselben dem Lauf einer Schrauben linie folgen, welche sich durch Aufwickeln des Fadens auf eine bestimmt gestaltete Leitfläche bildet. Diese Leitfläche ist bei dem Weifen und Spulen im allgemeinen eine Cylinderfläche, bei dem Knäuelwickeln eine kugelig gestaltete Fläche. Sie wird im Beginn der Arbeit gebildet durch die Oberfläche des zur Stützung des Fadens dienenden Werkzeuges (Haspel, Spule, Spindel), im Verlauf der Arbeit durch die Umhüllungs fläche der bereits abgelagerten Fadenwindungen. Der Faden wird hierbei durch ein besonderes führendes Werkzeug (den Fadenführer) nach der zu umwickelnden Fläche geleitet. Beide Werkzeuge, das stützende und das führende, erhalten Bewegung. Durch die Bewegung des einen wird ■das Aufwinden des an der Oberfläche des stützenden Werkzeuges fest gehefteten Fadens, durch die Bewegung des anderen das Nebeneinander ordnen der Fadenwindungen besorgt. Der von der zu leerenden nach der zu füllenden Spule laufende ausgespannte Faden ist wie bei den Spinnverfahren das kraftdurchleitende Werkzeug. 2 ) Es ist daher die Aufwindebewegung von der Schaltbewegung zu unterscheiden. Die Verteilung dieser Bewegungen auf die Werkzeuge ist *) Z. d. V. d. Ing. 1888, S. 313. 2 ) D. p. J. 1882, 243, 194.