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462 V. Abschnitt. Dopplung. Doch sind in neuerer Zeit auch Dupliermaschinen ') in Ge brauch gekommen. Der Spinn plan gestaltet sich in der Bourrettespinnerei in der Regel viel einfacher als in der Florettspinnerei (S. 459), weil man es fast nur mit einer Güteklasse der Stumba zu thun hat. Die Bourrettespinnereien besitzen daher meist nur einen Maschinensatz. Nachstehend ein Spinnplan für 50er Garn 2 ): Verzug Dopplung Feinheitsnummer Anlege I und II 15,67 10 0,0237 Wattenmaschine 11,45 1 0,271 1. Strecke 6,23 4 0,422 2. „ 6,23 4 0,657 3. „ 4,0 3 0,876 4. „ 3,3 3 0,962 Würgelstrecke 3,0 1 2,88 Spindelbank 3,0 2 4,32 Watermaschine 11,57 1 50 Die Bourrettezwirne bedürfen endlich noch eines ordentlichen Putzens und nachfolgenden Sengens. Über das Ausbringen mögen folgende Angaben Platz finden: Aus 100 kg Stumba ergeben sich durch Krempeln .... . . 93 bis 92 kg und Kämmen . . 37,2 „ 36,8 „ Vorbereitung . . . . 37,1 „ 36,7 „ J) Spinnen . . 37,0 „ 36,6 „ Zwirnen . . 36,96 „ 36,56 „ 1» Maschinenputzen . . . . 31,5 „ 25,62 „ >> Handputzen . . . . . 31,47 ,, 25,59 ,, Das Ausbringen aus 100 kg der Krempel vorgelegter Stumba kann danach bis auf rund 25 kg sinken. Aus dieser Zusammenstellung ist deutlich erkenn bar, in welch bedeutendem Grade die Bourrettegarne mit Verunreinigungen belastet sind. Die Abgänge der Bourrettespinnerei werden wieder weiter verwendet. Die Kämmlinge verarbeitet man zu Watte; der Krempelabfall und der Abgang beim Putzen dienen als Packungsgut oder als schlechte Wärme leiter zur Umhüllung von Dampfleitungen. Die besseren Abfälle werden wohl auch wieder zum Spinnen ander weitiger Seidenabfallgarne (ebenfalls Bourrette genannt) benutzt, welche sich durch knispeliges und knotiges Aussehen kennzeichnen. Das Krem peln und Spinnen geschieht wie bei Streichgarnen. Man verwendet die Garne gefärbt zu Schuss in Damenkleiderstoffen und zu Phantasiewaren, desgleichen roh zum Weben der Cartouchewaren und der Putztticher 3 ). 3) Seidenshoddy 4 ). Verwandt mit der Abfallseide ist dasjenige kurzfaserige Spinngut, welches unter dem Namen Shoddy (Seiden- ') Uhland, Der prakt. Masch.-Constr. 1881, S. 181. 2 ) Karmarsch-Heeren, a. a. 0., Bd. VIII, S. 154. 3 ) Oelsner, Die deutsche Webschule, 7. Aufl. S. 97. 4 ) Amand, Über die Ausfaserung vorher entfärbter Seidenlumpen. Moniteur industriel 1861, Nr. 2513. — D. p. J. 1885, 257, 185.