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460 V. Abschnitt. der Hand (Noppen) oder auf Putzmaschinen : entfernt. durch Reiben des Fadens Der Zwirn läuft, wie Fig. 158 zeigt, von der Spule S kommend, über die Röllchen Ii, jede oder nach Bedarf auch nur einige voll umschlingend, und wird auf Spule B gewunden. Die Röllchen sind spitzwinkelig eingedreht, wodurch das Reiben des ablaufenden Fadens an dem auflaufenden verstärkt wird. Die feinen, aus dem Fadenkörper hervorragen den Faserenden werden zuweilen durch eine bei F brennende Gasflamme abgesengt. Manche Seidengarne erhalten noch eine besondere Zurichtung durch Tränken mit Gummiwasser oder gekochter Stärke u. s. w., wodurch sie an Glanz und Glätte den Fäden aus gehaspelter Seide ähnlicher werden 2 ). Haspeln und Numerieren. — Der Haspel hat einen Umfang von 1,25 m und macht 40 bis 50 min. Umgänge. 400 Faden liefern einen Schneller (Strähn, echeveau) von 500 m Länge; 1 Schneller = 4 Gebind (echevette). Die Nummer giebt an, wieviel Schneller auf 0,5 kg oder wieviel Kilometer Faden auf 1 kg gehen. England haspelt die Florettseide wie die Baumwolle (S. 192). Über das Ausbringen sei folgende Angabe angefügt, doch geben diese Zahlen selbstredend nur Durchschnittswerte an. Aus 100 kg Rohstoff ergeben sich Fig. 158. Verwendbarer Vollständige Abgang Verlust durch Fäulen 75 Seide — 25 und „ Kämmen 56,8 „ 17,7 Stumba 0,5 „ „ Vorbereitung 55,75 „ 0,75 0,3 „ „ Spinnen \ ,, ,, Zwirnen > 52,6 „ 3,15 „ „ Haspeln ' „ „ Putzen 52,25 „ 0,35 In 56,8 gekämmter reiner Faser sind enthalten 31,47 7,39 kurze und 6,79 ganz kurze Fasern. 11,15 lange, Die Floretseidengespinste (Seidengarn, gesponnene Seide, soie filde, spun silk, silk yarn) kommen unter mancherlei Benennungen in den Handel, als; Crescentin, Schappe, Chappe (chape), Galettam, Gallet, Fiorettino, Sambatella, fantaisie, u. s. w., und zwar je nach dem Zuge, aus dem sie erzeugt worden sind, in verschiedenen Güte sorten. Die besseren Sorten der Gespinste werden als Einschlag bei verschiedenen Seidenstoffen, als Kette bei mancherlei Halbseidenzeugen, zu Hutvelpel, groben Bändern und Schnüren und als Stickseide, die ge ringeren zum Stricken und zur Strumpfwirkerei gebraucht. Selbst die schönsten erreichen an Feinheit, Glätte, Glanz und Festigkeit nicht die gute gehaspelte und filierte Seide. Für die Erzeugung gewisser Waren wird Floretseide in Vermengung mit Baumwolle oder Wolle versponnen (vergl. S. 2, 394). ') Polyt. Centralbl. 1855, S. 710. — D. p. J. 1855, 136, 441. — Karmarsch- Heeren, a. a. O., Bd. VIII, S. 151 m. Abb. 2 ) D. p. J. 1858, 147, 337. — Polyt. Centralbl. 1858, S. 253.