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34 I. Abschnitt. dem zweiten Zahnrad oder Zahnradausschnitt h, welcher in die Zahnstange i eingreift, welche oben den Schreibstift k trägt. Die Reibungen des Wagens kommen für das Diagramm nicht in Betracht, da die Nulllinie (untere wagerechte Gerade der Schaulinie) dieselben ausscheidet. Man erhält dieselbe, wenn man kein Garn ein spannt und nur den Wagen allein durch die Kurbel bewegt. Wenn der Wagen, z. B. beim Risse, sich nur unter dem Einflüsse der Feder bewegt, beschreibt der Stift natürlich eine Gerade unter 45° nach unten, da die Federdehnungen (hier Zusammenziehungen) sowohl Abscissen als Ordinaten sind. Diese 45“-Linie macht auch beim plötzlichen Risse die Bruch belastung und Dehnung scharf erkennbar, da das Diagramm im übrigen meist flach verläuft. Diese Festigkeitsprüfmaschine lässt auch die Untersuchungen über die Scheidung der Gesamtdehnung in elastische und bleibende zu und lässt sich leicht für Druck- und Schubfestigkeitsversuche und für be sonderen Kraftantrieb umwandeln. Bezüglich der sonstigen Feinheiten in der Ausführung, so, um die Länge des Fadens immer bei einer bestimmten Spannung zu messen, die Feder beim Riss abzufangen, die Federn leicht auswechseln zu können, den Federmassstab durch den Schreibstift in der Maschine selbst auf zeichnen zu lassen, die Tafel zu verschieben, um mehrere Linien neben einander zeichnen zu lassen u. s. w., sei auf die eingangs erwähnten Quellen verwiesen. g. Zur Untersuchung der Gleichmässigkeit gesponnener Garne wird bei der von Holzach und Schlaepfer 1 ) angegebenen Vorrichtung die Prüfung der mit der Ungleichmässigkeit wechselnden Elasticität des Fadens vorgenommen. Wird ein Faden zwischen zwei mit verschiedener Umfangsgeschwindigkeit laufenden Walzenpaaren über eine an einer Federwage elastisch gehaltene Spannrolle geführt, so kann man aus den Bewegungen der letzteren beim Durchziehen des Fadens auf dessen Ungleichmässigkeit schliessen. Um die Prüfung des Fadens dabei mit verschiedener Anspannung desselben vornehmen zu können, werden die Walzen des einen Paares kegelförmig gemacht und ist also durch Ver schiebung des Fadenlaufes in der Breite der Walzen eine Änderung der Fadenspannung möglich. Die Untersuchung des Fadens auf diese Weise dürfte vielleicht von Wert sein, wenn die sich im fertigen Faden in grossen Abständen be findlichen Ungleichheiten, welche durch Fehler in der Vorbereitung verursacht wurden, festgestellt werden sollen. Gewöhnlich bestimmt man in den Spinnereien die Ungleichmässig- keiten des Fadens nach dem Aussehen dadurch, dass man den Faden um eine Platte in regelmässigen Windungen herumwickelt, sodass die einzelnen Windungen ganz gleich verteilt nebeneinander kommen, aber um eine Kleinigkeit abstehen. Die Platte hat eine Farbe, von welcher sich das betr. Gespinst scharf abhebt, sodass infolgedessen Ungleichmässig- ') D. p. J. 1886, 261, 368; 1887, 264, 606 m. Abb.