Garnprüfer. 33 an dem Federmassstab h die Federdehnung und damit die jeweilige Spannung des Versuchsstückes abgelesen werden kann. Die Dehnung ■des Versuehsstückes wird durch die gegenseitige Verschiebung der beiden Klemmen gemessen und an dem Massstabe i abgelesen, welcher mit g in feste Verbindung gebracht ist, sich also so bewegt wie Klemme d, während der Zeiger k an der Klemme b befestigt ist. Um eine grössere Sicherheit der Beobachtungsergebnisse zu erlangen, hat man die Prüfungsvorrichtungen wohl auch so eingerichtet, dass man statt eines einzelnen oder doppelten Fadens deren eine grössere Anzahl (z. B. 80 ein Gebind) zerreissen kann 1 ). f. Die vorstehend angeführten Garnprüfer sind diejenigen, welche sich vorzugsweise in den Fabriken finden, sie gestatten nur die Be obachtungen von Einzelwerten der Spannungen und Dehnungen; für wissenschaftliche Unter suchungen sind Zerreissmaschinen empfehlenswerter, welche die Arbeitsschaulinien für die Ver suchsstücke unmittelbar selbst aufzeichnen. Als grundlegender Zerreissapparat sei hier der jenige beschrieben, welchen Detleff Keusch auf Anregung von Hartig ersonnen hat 2 ). Fig. 18 zeigt die allgemeine Anordnung. Das eine Ende des zu untersuchenden Stückes« ist wieder am Gestell bei f befestigt, das andere Ende dagegen mit der Klemme d an dem ver schiebbaren Wagen c, welcher gleichzeitig den Schreibstift k zum Aufzeichnen der Arbeitsschau linie trägt. Der Wagen c wird von der Stelle a aus unter Zwischenschaltung der Schraubenfeder b bewegt und dadurch das Versuchsstück in ent sprechender Weise beansprucht. Der Schreib stift k, welcher an dem Ende einer lotrecht im Wagen verschiebbar gelagerten Stange angebracht ist, zeichnet nun auf dem Papierblatte l, welches auf einer am Gestell festen Platte aufgespannt ist, das Diagramm auf. Die wagerechte Verschiebung des Stiftes ist gleich dem Wagenwege, also gleich der Dehnung des Versuchsstückes, während die lotrechte Bewegung gleich der Federdehnung ist, daher die Beanspruchung angiebt. Um den Schreib stift in lotrechter Richtung entsprechend der Feder dehnung zu bewegen, ist an das eine Ende der Schraubenfeder b die Zahnstange g angeschlossen, welche in das Zahnrad h eingreift und dieses dreht; das Zahnrad h ist auf dem Wagen gelagert und ist in fester Vei’bindung mit *) Deutsche Ind. Ztg. 1871, S. 264. 2 ) D. p. J. 1880, 285, 414; W. d. V. d. I. 1882, S. 467; Z. d. V. d. Ing. 1884, S. 164 m. Abb. Karmarsch-Fischer, Mechan. Technologie III. 3