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432 Y. Abschnitt. S"!! a au , C o 611 Bomb 7 x yama-mai, in Japan ebenfalls auf verschie denenEichenarten; Bombyx militta, der Tussahspinner, in Bengalen auf dem Jujubenbaum (Zizyphus jujuba); Bombyx selene, in Indien, Tussahseide liefernd; Bombyx cecropia, in den gemässigten Gegenden Nordamerikas Ausser diesen liefern auch Cricula trifenestrata in Hinterindien, Saturnia Polyphemus m Nordamerika und eine Reihe nicht näher bekannter wilder Kokons im heissen Amerika „wilde Seide“. — Endlich ist zu erwähnen dass auch verschiedene einheimische Spinnerraupen, so die vom Birnbaumsp’inner ferner ein sogenanntes Nachtpfauenauge (Bombyx spini), der Hollunderspinner und andere versuchsweise zur Seidenerzeugung herangezogen wurden. Die Seidenzucht oder Seidenkultur (der Seidenbau) 1 ) be greift hauptsächlich die geregelte Erziehung der Raupen aus den Eiern und die nötigen Veranstaltungen zum Einspinnen, d. h. zur Bildung der Kokons. Den ferneren Verlauf, wie er oben angeführt wurde, lässt man nur bei denjenigen Kokons stattfinden, welche man zur Fortzucht bestimmt, zu welchem Zwecke die grössten und schönsten Kokons aus gewählt werden. In den übrigen werden, vor der Entwickelung des Schmetterlings, die Puppen durch Hitze getötet, weil die Hülle unver sehrt erhalten werden muss, um den Faden, woraus sie besteht, im ganzen davon zu gewinnen. Kokons, aus welchen der Schmetterling ausgeschlüpft ist (fälschlich sogenannte durchgebissene Kokons) sind nicht zur Gewinnung der Seide geeignet, indem durch das Loch der Faden an vielen Punkten abgerissen, also in zahlreiche Stücke zerteilt ist. • ui T e aus fuh r fiche Darstellung der Seidenzucht am gegenwärtigen Orte nicht gegeben werden kann, so mögen folgende kurze Bemerkungen deren Stelle vertreten. Die Eier des Seidenschmetterlings, deren ein Weibchen wenigstens 200 oder 300, oft 500 und darüber (nach v. Türk sogar im Durchschnitte 510) leet sehen frisch hellgelb aus, werden aber im Verlaufe von 8 bis 10 Tagen braun und nehmen nach 2 oder 3 Wochen die schon oben erwähnte bläulich-.^raue Farbe an. Von 100 bis 120 Kokons (halb männlichen, halb weiblichen? von welchen die etzteren sich gewöhnlich durch ihre etwas bedeutendere Grösse unterscheiden) bekommt man 15 g Eier (Grains), welche etwa 20 000 Stück ent halten, wovon aber nur-18 000 bis 15 000 Raupen aufkommen, indem stets ein teil der Eiei unbefruchtet ist oder Beschädigungen erleidet. Die Zucht der oeidenraupen wird in Zimmern betrieben, welche zu diesem Behufe mit einem angemessen konstruierten Fachwerke (von mit Bindfadennetzen bespannten, mit Fapier belegten hölzernen Rahmen) versehen sind und so eingerichtet sein müssen dass sie nach Erfordernis gelüftet und (im Klima von Deutschland) durch Heizung stets auf einer Temperatur von 20 bis 21° C. erhalten werden. Man nennt in Frankreich die Raupereien, d. h. die Anstalten, worin die Kaupen gezogen werden, coconiere, vererie oder mggnanerie, die Seiden züchter magnanier (silh breeder). Bei einem Betriebe im grossen wird mehr als gewöhnlich von kleinen Seidenzüchtern, auf zweckmässige Einrichtung der • v Y'-i' L)u , nde . r > Anleitung zur praktischen, beschleunigten und gewinn reichen Seidenzucht im grossen und kleinen. Wien 1854. — R. Haas Die deutsche Seidenzucht. Leipzig 1852. - J. Palek, Lehrbuch des Seidenbaues. u U j? j o *j i V * Vollständige Anleitung zur zweckmässigen Be handlung des Seidenbaues und des Haspelns der Seide. 3 Teile, Potsdam 1829. — W. v. Türk, Die neuesten Erfahrungen hinsichtlich des deutschen Seidenbaues Leipzig 1837. — E. Reichenbach, Uber Seidenraupenzucht und Kultur des Maulbeerbaumes in China. München 1867. — Duseigneur-Kleber, Le Cocon de Soie. Deuxiäme Edition. Paris 1875.