Kammwoll-Spinnerei. — Vorarbeiten des Spinnens. 4 \ 3 Das geplattete Band (54 m auf 1 kg) bringt man nun auf eine Strecke mit drei Köpfen, deren jeder vierfach doppelt und im Verhältnisse von 1: 5 5.5.5 streckt, sodass aus dem letzten Kopfe ein Band von • 54 = 105,6 m 4.4.4 Länge austritt. — 4) Dritte Strecke. Sie gleicht der vorhergehenden in Bau und Geschwindigkeitsverhältnissen, hat aber nur zwei Köpfe, in welchen ebenso stark gedoppelt und gestreckt wird; erzeugt also 5 • 5 . ••105,6= 165 »» Band. Die zweite und dritte Strecke enthalten 4 • 4 Kammwalzen gleich der ersten, nur mit feineren und dichter gestellten nadelartigen Stahlspitzen. Das nun folgende, dreifach geteilte Vor spinnen geschieht auf Spindelbänken wesentlich von der in den Baum wollspinnereien gebräuchlichen Einrichtung, nur dass die Streckwalzen — der Länge des Wollhaares entsprechend — weiter auseinander liegen. Die drei nacheinander zur Anwendung kommenden Spindelbänke werden Vor flyer, Grobflyer und Peinflyer genannt. — 5) Der Vorflyer enthält 3 Paar Streckwalzen, welche im Verhältnisse 1:5 verziehen, aber zu- 5 • 165 gleich 2fach doppeln; daher entstehen = 412,5 m dickes Vor- u gespinst (Lunte) auf 1 kg, dessen Stärke der Peinheitsnummer 0,41 entspricht und welches auf je 75 mm Länge eine Drehung empfängt. — 6) Der Grobflyer hat vier Paar Streckwalzen, verzieht zum 6 fachen; 6-412 5 man doppelt aber wieder zweifach, sodass der Faden —— = 1237,5 m lang wird (Peinheitsnummer nahe 1,24). Die Spindeln machen ungefähr 300 Umläufe in der Minute und geben auf 25 mm Paden eine Drehung. — 7) Auf dem Feinflyer endlich wird neuerdings 2fach gedoppelt, von den 8* 1237 5 4 Paar Streckwalzen aber aufs 8fache verzogen, daher — — - = 4950 m Vorgarn entstehen, welche vermittels der (600mal in 1 Minute umlau fenden) Spindeln 2 Drehungen auf je 25 mm Länge bekommen. Die Feinheit dieses Vorgarnes ist durch die Nummer 4,95 zu bezeichnen; um daraus Garn No. 65 zu erzeugen, muss dasselbe auf der Feinspinn maschine noch im Verhältnisse 1 : 13,2 gestreckt werden. b) Zweites Beispiel. — Die Vorbereitung geschieht durch aufeinander folgende Anwendung von 5 Strecken und 3 Spindelbänken: die ersten vier Strecken liefern die Bänder in Kannen ab; die fünfte ist eine Pressionsstrecke (S. 127). Das Streckwerk der Spindelbänke besteht aus einem Paar Einziehwalzen und einem Paar Streckwalzen; zwischen beiden ist an der ersten Spindelbank eine Stachel- oder Nadelwalze angebracht, an der zweiten und dritten aber sind dafür zwei Paar dünner unbe lasteter Führungswalzen vorhanden. Über das Nähere giebt folgende Zusammenstellung Auskunft.