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410 IV. Abschnitt. schinenspinnerei vorgekommen ist, kann sehr wesentlich zum Verständ nisse des gegenwärtigen Palles beitragen, und es wird darum möglich sein, die Darstellung kürzer zu fassen. Es ist bei gekräuselten Wollen üblich, die bereits in Bänder ver wandelte Wolle mit Seifenwasser zu waschen, um das vor dem Kämmen hineingebrachte Öl zu entfernen (während sonst p 0 das Waschen mit dem fertigen Garne geschieht); SS5Ä. ISHIÄT- hierzu hat man eigene Maschinen 1 ), auf wel- f chen auch mittels dampfgeheizter Trocken trommeln das Wollband unter Ausübung einer geringen Streckung sofort getrocknet wird, und deren Wirkung zum Teil auch darin besteht, den Wollhaaren ihre Kräuselung zu nehmen, sie mehr oder weniger schlicht zu machen (daher die Benennung lisseuse, welche man dieser Wasch- und Plättmaschine gegeben hat). Wenn der Kammzug die Kämmmaschine verlässt, bildet er ein mehr oder weniger lockeres Band, welches die zum Entkräuseln nötige Zugkraft nicht aushalten würde; man doppelt und streckt deshalb die Bänder auf Strecken, sog. Topfstrecken (weil die Bänder in Töpfen vorgesetzt werden) und legt diese Bänder der Plättmaschine vor. Pig. 154 zeigt einen Längenschnitt durch eine Plättmaschine. Die zu behandelnden Bänder (12 bis 16 bis 20) kommen von den Spulen a, die in einem Spulengestell b drehbar gelagert sind, und gelangen durch die Einziehwalzen c nach dem ersten Seifenbad d (50° C). Sie durchlaufen hierauf das erste Presswalzenpaar e und gelangen durch das Spülbad f nach dem zweiten und dritten Press walzenpaare g und h und nach den hohlen, mit Dampf geheizten, äusserlich polierten (10 bis 15) Kupfertrommeln i, welche dadurch, dass sie sich der Reihe nach etwas rascher drehen, das Trock nen, Spannen und Glätten der Bänder bewirken (Arbeitsbreite etwa 800 mm). Die Trichter k leiten die trockenen entkräuselten Bänder nach den Wickel Vorrichtungen l. Mittlere Ausführungsgrössen sind: iswf ■‘ii'tj'üBi,.., ' LillllLhllUi (TU rniTTTilirfTRip uiiuiii'tiiiüiiji Tfiifn'irjmTnTP M11 jih i d' 11 ■ jj i. Durchm. Min. Sek. Geschw. mm Umdr. mm Einziehwalzen 80 21 89 Presswalzen, erste 170 10 92 „ letzte 170 11 94 Plättwalzen, erste 108 16 90 „ letzte 108 18 101 Kraftbedarf etwa 1,4 Pferdest. *) Polyt. Centralbl. 1855, S. 1125. — D. p. J. 1855, 138, 172. — Civiling. 1877/1878. — Hentsehel, a. a. 0., S. 107 m. Abb.